Einheimische Wildrosen

Redaktion

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15. Nov. 2016
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[COLOR= rgb(0, 0, 0)]Als Wildrosen bezeichnen wir Rosen, die ohne jegliche Fremdeinwirkung in der weiteren Umgebung frei wachsen und deshalb heimisch sind. Sie sind nur auf der nördlichen Halbkugel zwischen der Arktis und Äthiopien zu Hause. Rosen, die wir südlich des Äquators wild antreffen, wurden von uns Menschen angesiedelt. Weltweit ist die Wildrose mit ca. 100 bis 200 Arten vertreten. Bisweilen sind sich die Systematiker jedoch uneinig, was die tatsächliche Anzahl angeht, zu ähnlich sind sich doch etliche Arten. Im mitteleuropäischen Raum ist sie mit 30 Arten vertreten. In der Schweiz mit 27 Arten, was im Vergleich zu anderen nicht mitteleuropäischen Ländern relativ viel ist. Die am meisten verbreitete Art ist sicherlich Rosa canina, die Hundsrose, die wir in vielen Varietäten meist an Waldrändern, Bachläufen und in Hecken antreffen. In unseren Gärten führen Wildrosen bisweilen ein Schattendasein.[/COLOR]

[COLOR= rgb(0, 0, 0)]Da sie nur während einer relativ kurzen Zeit blühen, meist Ende Mai bis Anfang Juni und gärtnerisch betrachtet eher schwer zu beherrschen sind, gelten sie allgemein als langweilig und uninteressant. Vermutlich liegt dies aber daran, dass wir meistens nur den unscheinbaren Strauch der Hundsrose vor uns sehen, der in den meisten Gegenden samt seiner unmittelbaren Verwandtschaft stark vertreten ist. Dabei wird übersehen, dass die Mannigfaltigkeit der Wildrosen in Mitteleuropa einen deutlichen Schwerpunkt verzeichnet. Diese Wildarten zeigen uns unsägliche, zum Teil sehr unterschiedliche, aber auch eigentümliche Spielarten. Also haben wir in unserer heimischen Rosenflora einen reichen Schatz an Farben, Formen und Düften, den es nur noch zu entdecken gilt, um ihn als prächtige Zier- und Nutzsträucher für viele Zwecke in unsere Gärten integrieren zu können. Diese Vielfalt zeigt sich in zahlreichen Gesichtspunkten, allen voran sicher die reiche Vielfalt an Blütenfarben, die von Weiss über gelb angehauchten Cremetönen zu verschiedenen Abstufungen von Rosa bis Lichtrot, ja sogar bis kräftig Dunkelrot gehen, in denen wir gelegentlich noch Violett-schattierungen entdecken können. Zum Teil sind ihre Petalen auch mehrfarbig, oder die Blüten verändern während ihrer Blühphase den Farbton. Alle einheimischen Wildrosen sind einmalblühend, und ihre Blüten zeigen einen Kranz von meist gelben Staubgefässen, die von fünf Blütenblättern umgeben sind. Fast alle Wildrosen duften. Die Duftnuancen reichen von himbeerartig über süss-würzig bis hin zum Apfelduft. Eine unerschöpfliche Mannigfaltigkeit zeigen sie zudem in ihren Hagebuttenvariationen, die sich von kugelig, birn- und flaschen- bis hin zu eiförmig erstrecken. Die Farben reichen von Orange über Hellrot, Dunkelrot, Weinrot und Rotbraun bis hin zu Schwarz. Auch sind die Hagebutten zum Teil mit Borsten versehen, und vereinzelt duften sie intensiv. Ihre Reifezeit erstreckt sich je nach Art von August bis Oktober. Viele unserer Wildrosen zeigen auch unterschiedliche Laubfarben, die von Grün über Bläulichgrün bis Bläulichbereift gehen. Am ineressantesten aber ist, dass auch laubduftende Arten vertreten sind. Die Blätter sind meist fünf bis siebenteilig, aber auch Arten mit sieben bis neunteiligen Blättern sind darunter vertreten. Da einige Wildrosenarten auf eigener Wurzel gerne Ausläufer treiben, ist es sinnvoll, eine veredelte Form für den Garten zu wählen. Das unsere einheimischen Wildrosen absolut gesund und ausser-ordentlich winterhart sind, will ich hier nur am Rande erwähnen.[/COLOR]


Verwendung von Wildrosen in Siedlungsgebieten


Hier lassen sich Wildrosen vielseitig einsetzen. Sie eignen sich vorzüglich für jegliche Art von öffentlichem Grün wie Parkanlagen, Schulanlagen, Friedhöfen sowie für die Bepflanzung von Autobahnböschungen und Verkehrskreiseln. Aber auch für naturnahe Gärten, freistehend oder in Form von Wildobsthecken, kombiniert mit anderen einheimischen Sträuchern sind sie als höchst wertvoll einzustufen, ziehen sie doch eine enorme Vielzahl von Bienen und Schmetterlingen an und bieten diversen Vogelarten Nistmöglichkeiten.

Im Herbst erfreuen sie uns mit ihrem unterschiedlichsten Fruchtschmuck, den wir nicht nur für die Küche nutzen können (Konfitüre,Likör), sondern auch Vögeln und anderen Kleintieren wie Igeln, Nager, u.s.w. eine willkommene Nahrungsquelle während der kalten Jahreszeit bieten. Suchen wir doch der einen oder anderen Art ein geeignetes Plätzchen in unserem Garten! Somit fördern wir auch die Artenvielfalt an Kleinlebewesen in unserer unmittelbaren Umgebung. Einheimische Wildrosen blühen am 'alten Holz', also an mehrjährigen Trieben. Was den Schnitt angeht, so wird nur totes Holz entfernt. Nach ca. fünf Jahren lichtet man den Strauch etwas aus, das heisst, es werden nur die ältesten Triebe an der Basis entfernt. 

Rosa canina (Hundsrose)

Wird auch 'Heckenrose', 'Hagrose' oder 'Hagedorn' genannt. Die wohl am weitesten verbreitete Wildrose ist die Hundsrose. Wir finden sie wild in Hecken, Steinhaufen und an Waldrändern. Ihre Blüten haben einen Durchmesser von 4 cm und die Blütenfarbe variiert von Weiss bis Rosa. Ab August zeigen sich eiförmige, scharlachrote Hagebutten, die schon während ihrer Reifezeit die Kelchblätter verlieren. Die Triebe sind mit sichelförmigen Stacheln bewehrt, und das Laub zeigt einen graugrünen bis grünen Farbton. Der Strauch hat einen überhängenden Wuchs und erreicht eine Höhe von 300 cm.

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Rosa glauca (Bereifte Rose)


Syn.: 'Rosa rubrifolia'


Wird auch 'Hechtrose' genannt. Diese Rose kommt wild in den Alpen und im Jura in Gebüschen, Steinhaufen und Felsbändern vor. Sie zeigt kleine, dunkelrosafarbene Blüten, die zur Mitte hin ins Weisse übergehen. Die Blütenblätter sind an den Rändern leicht nach innen gebogen. Schon ab August zeigen sich rotbraune, mattglänzende kugelige Hagebutten. Die fünf bis siebenteiligen, bläulich-purpurnen Teilblätter haben eine eilanzettliche Form. Die Zweige sind Bläulichbereift und weisen wenige, gerade oder leicht gekrümmte Stacheln auf. Der erst aufrecht, später überhängend wachsende Strauch kann eine Höhe von 250 cm erreichen.

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Rosa pendulina (Alpenhagrose)

Diese Rosen finden wir in der freien Natur in Hochstaudenfluren, Bergwäldern und felsigen Hängen. Die Blütenfarbe reicht von Rosa bis Dunkelrot. Die Früchte sind schlank und ei- bis flaschenförmig. Sieben bis neunteilige Blätter finden wir an stachellosen, zum Teil in den unteren Teilen mit wenigen, geraden Stacheln bestückten Zweigen. Der Strauch hat einen zierlichen, überhängenden Wuchs und erreicht eine Höhe von 150 cm. Auch die Alpenhagrose neigt auf eigener Wurzel zum Treiben von Ausläufern. Sie eignet sich auch für halbschattige bis schattige Lagen.

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Rosa pimpinellifolia (Reichstachelige Rose


Syn.: 'Rosa spinosissima'.


Wird auch 'Bibernellrose' genannt. Diese Rose ist an kalkhaltigen, felsigen und steinigen Orten sowie auf kalkhaltigen Trockenwiesen zu Hause. Die Blüten sind meist Weiss, selten Rosa. Manchmal sind sie mit einem leichten, gelben Farbton überhaucht. Im Herbst kann es vereinzelt zu einer schwachen Nachblüte kommen. Ihre kugeligen Hagebutten sind schwarz. Charakteristisch sind aber ihre feinen fiederartigen Blätter, die wir an, mit zahlreichen verschiedenartigen, aber immer geraden Stacheln bewehrten Trieben finden. Ihr breiter und ausladender Wuchs ist dicht und buschig und, der Strauch kann eine Höhe von 180 cm erreichen. Auch die Bibernellrose neigt auf eigener Wurzel zum Treiben von Ausläufern.


 
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Rosa rubiginosa (Weinrose)


Wird auch 'Schottische Zaunrose' genannt. Wild kommt diese Rose in Trockenwiesen, Kalkmagerweiden, Waldrändern und Gebüschen vor. Die Blüten sind von einem schönen Rosa. Im Herbst zeigen sich zahlreiche, kleine, birnenförmige Hagebutten von einem schönen Orangerot, an denen die vertrockneten Kelchblätter haften bleiben. Die kleinen, glänzenden, fünf bis siebenteiligen Fiederblätter verströmen besonders an sonnigen Sommertagen einen angenehm, frischen Apfelduft, wodurch diese Rose geradezu prädestiniert ist, in Sitzplatz- oder Eingangsnähe einen Standort zu erhalten. Der aufrecht wachsende Strauch ist stark mit vielen hakigen Stacheln bewehrt und erreicht eine Höhen von 250 cm. Mit etwas Geschick kann man diese Rose auch gut als Kletterrose verwenden.


 



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Rosa tomentosa (Filzrose)


Die Filzrose können wir in der Natur in Gebüschen und in trockenen Laubwäldern antreffen. Die Blüten sind von einem reinen Weiss, manchmal auch leicht Rosa überhaucht. Das oft fünfteilige Laub ist beidseitig samtig bis stark filzig behaart. Die wenig gebogenen Stacheln sitzen an zickzackartigen Zweigen. Der kompakt wachsende Strauch eignet sich gut als Solitärpflanze und erreicht eine Höhe von 200 cm.



 
 
 
 



 





Rosa villosa (Apfelrose)


Syn.: 'Rosa pomifera'


Zu unseren schönsten Wildrosen gehört sicherlich die Apfelrose, welche wild an steinigen Felshängen sowie in Felsspalten wächst. Die für Wildrosen relativ grossen, apfelrosafarbenen Blüten haben einen Durchmesser von 5 bis 7 cm. Auffallend sind ihre grossen, flaschenförmigen Hagebutten, die mit unzähligen Borsten übersät sind. Die fünf- siebenteiligen, graugrünen Blätter sind auf der Rückseite filzig behaart und verströmen einen etwas harzigen Duft. Der aufrecht bis überhängend wachsende Strauch kann eine Höhe von 300 cm erreichen.







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