Englische Rosen

Redaktion

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15. Nov. 2016
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[COLOR= rgb(0, 0, 0)]Ausschlaggebend für diese, relativ neue Rosenklasse waren die fast 'chabischopf-grossen', in schreienden Farben gehaltenen, duftlosen Teehybriden sowie Beetrosen, die in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts en vogue waren. In Reih und Glied standen Sie im Gartenbeet und wollten, da sie zu Gunsten der grossen Blüten oft krankheits-anfällig waren, gut mit Pflanzenschutzmitteln versorgt werden. Mit dieser Entwicklung konnte sich der 1926 geborene David Austin aus Albrigthon in der Grafschaft Shropshire/ England, der bereits in den 50er Jahren die ersten Rosen züchtete, überhaupt nicht abfinden. Die Farben erschienen ihm eindeutig zu knallig und den Rosen fehlte es zudem an Anmut und Charme. Viel lieber waren ihm hingegen die 'Alten Rosen'. Als der damalige Landwirt rein zufällig auf einen Katalog des Rosenzüchters George Bunyard aus Kent stiess, der eine kommerzielle Sammlung alter Rosen beinhaltete, war für David Austin klar, dass es bessere Rosen gab, als die vielen Neuzüchtungen jener Zeit.[/COLOR]


 


Einziges Problem bei diesen, mit viel Charme und Duft begüterten Rosen ist jedoch, dass sie nur einmal im Jahr blühen, moderne Sorten hingegen zeigen während des ganzen Sommers ihre üppige Blütenpracht. Zusätzlich war das Farbenspektrum begrenzt. Vor der Einführung der Remontantrosen, bei denen ein richtiges Karminrot zu finden ist, war nur Weiss, Rosa und die Farbe Purpur vertreten. Zwar waren auch gelbe Farbtöne zu finden, dies jedoch nur bei den eher schwierig zu kultivierenden Teerosen. David Austins Ziel war es, den Duft und Charme alter und das grosse Farbenspektrum sowie die lange Blühdauer moderner Rosen zu vereinen. So begann er mit der Kreuzung von mehrmalsblühenden Strauch-, Edel- oder gar Kletterrosen und 'Alten Rosen', wobei er hier vornehmlich Gallica-, Damaszener- . Bourbon- und Portlandrosen wählte. Während seiner fast sechzigjährigen Arbeit brachte er eine immense Anzahl an wunderbar, nostalgisch anmutenden Sorten auf den Markt, die alle Eigenschaften vereinen und von denen zudem auch eine reiche Auswahl bei uns erhältlich ist. Vielfach zeigen diese Sorten dichtgefüllte, schalen- oder rosettenförmige Blüten, die zudem sehr groß sein können. Auch Farbtöne wie Orange, Apricot und Lachs oder gar Rot sind vertreten. Bezüglich der Wuchsformen gibt es Unterschiede. Von breit ausladend, über aufrecht wachsend bis hin zu kletternd ist alles vertreten. Achten Sie beim Kauf unbedingt darauf. Zwar waren die ersten erhältlichen Sorten noch einmalblühend, sie erfreuten jedoch dank ihrer grossen Blüten trotzdem viele Rosenliebhaber. Möchten Sie Englische Rosen für die Küche verwenden, so gehen Sie bei der Auswahl der Sorten unbedingt mit der Nase voran durch die Rosenschule, denn auch Duft ist bekanntlich Geschmacksache und ein jeder hat hier so seine Vorlieben. Wichtig zu wissen ist zusätzlich, dass diese Rosenklasse, um dauerhaft gesund zu bleiben, unbedingt optimale Standortbedingungen und eine gute Pflege rund ums Jahr benötigt. Da es sich bei den meisten Sorten um Strauchrosen handelt, werden sie auch wie solche geschnitten.

 



 



Abraham Darby



Austin 1985

Diese mehrmals blühende Rose gilt als Ausnahme unter den Englischen Rosen, da sie als Einzige nicht von den alten Rosen abstammt. Auffällig sind auch ihre sehr grossen, schalenförmigen Blüten von 10 cm Durchmesser, die einen intensiven und fruchtigen Duft verströmen. Sie sind von einem kräftigen Apricot, das zum Rand hin in Rosa übergeht und stehen einzeln oder in Büscheln auf kräftigen Stielen zusammen. Üppiges, glänzendes und gesundes Laub überzieht den aufrechtwachsenden Strauch, der eine Höhe von 200 cm erreichen kann. Ob als Solitär oder in die Rabatte gepflanzt, ein Highlight für jeden Garten. Benannt wurde Abraham Darby nach einem der Begründer der industriellen Revolutin Englands.

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Charles Austin

Austin 1973

Dicke, rötliche Knospen öffnen sich zu apricot- bis gelbfarbenen Blüten, die im Abblühen ins Weisse übergehen. Sie zieren den starkwüchsigen Strauch den ganzen Sommer über, wenn Verblühtes regelmässig entfernt wird. Die rosettenförmigen Blüten duften intensiv fruchtig, stehen in Büscheln zusammen und haben nicht selten einen Durchmesser von bis zu 10 cm. Die Wuchsform des Strauches, den grosses, gesundes Laub überzieht, ist buschig, aufrecht und kann eine Höhe von 150 cm erreichen. Diese Rose ist nach David Austins Vater benannt.



 



 



Constanze Spry 

Austin 1961

Diese Rose gehört zu den wenigen einmahlblühenden unter den Austinrosen. Sie ist es jedoch allemal wert um in den Garten gepflanzt zu werden, verwandelt sie diesen doch ab Anfang Juni in ein wahres Märchenland. Dicke, in kleinen Büscheln stehende Knospen öffnen sich zu stark gefüllten, schalenförmigem Blüten die einen intensiven Duft verströmen, der an Myrrhe erinnert. Sie sind von einem leuchtenden Rosa und haben einen Durchmesser von bis zu 11 cm. Der dornige Strauch ist mit grossem, gesunden, dunkelgrünem Laub versehen und erreicht, wenn er nicht nach der Blüte und im Frühjahr zurückgenommen wird, eine Höhe von bis zu 250 cm. Da sein Wuchs breit ausladend ist, benötigt er hier unbedingt eine Stütze, kann jedoch auch gut als Kletterrose verwendet werden. Benannt ist diese Rose nach einer bekannten Londoner Floristin.

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Gertrude Jekyll

Austin 1986

Kleine, schön geformte Knospen öffnen sich bei dieser öfter blühenden Sorte zu wunderbar großen, dichtgefüllten, rosettenförmigen Blüten von einem satten Rosa, deren Farbton gegen den Rand hin zunehmend heller wird. Sie verströmen intensiv den typischen Duft alter Rosen und eignen sich deshalb auch gut für die Küche. Dichtes, grünes, gesundes Blattwerk überzieht den wüchsigen Strauch. Zwar zeigt dieser gerne einen etwas unregelmässigen Wuchs, er gedeiht jedoch auch gut in halbschattiger Lage sowie in kühleren Gegenden. Ist das Klima milder, wird er deutlich höher. Hier eignet er sich, im mittleren oder hinteren Bereich eingesetzt, vorzüglich für die Rabatte, kann aber auch als Solitärstrauch oder Kletterrose für Spaliere und Säulen eingesetzt werden. Gewidmet wurde diese Rose der gleichnamigen, englischen Gartenarchitektin, welcher sie alle Ehre macht, gehört sie doch zu den besten ihresgleichen.

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Graham Thomas

Austin 1983

Mit ihrem wunderbaren Teerosenduft gehört diese mehrmals blühende Sorte zu meinen absoluten Favoriten unter den englischen Rosen. Wohlgeformte, in Büscheln stehende Knospen, öffnen sich zu mittelgrossen, schalenförmigen, dicht gefüllten Blüten, die im Verlauf des Abblühens einen deutlich sanfteren Gelbton annehmen. Das glänzende, hellgrüne Laub ist nahezu krankheitsresistent und harmoniert ausgezeichnet mit der Blütenfarbe. Der sehr buschig wachsende Strauch kann eine Höhe von 150 cm erreichen. In milden Gegenden wird er deutlich höher und eignet sich daher ausgezeichnet als Kletterrose. In der Küche verwende ich die Petalen, sorgfältig getrocknet, besonders gerne als lebhafte Farbtupfer für Tee- mischungen. Benannt wurde 'Graham Thomas' nach einem der einflussreichsten englischen Gartenexperten und Pflanzensammler in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts.

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Happy Child 

Austin 1993

Dunkelgelbe, grosse, schalenförmige Blütensonnen zieren ab Juni und bist spät in den Herbst hinein, den buschigen, bis zu 100 cm hoch werdenden Strauch. Ihr Duft ähnelt dem von alten Rosen, jedoch mit einem Hauch Zitrone. Sie sind in ihrer Mitte gevierteilt und stehen in kleinen Büscheln über dem festen und glänzenden, kamelienartigen Laub. Mit ihrem anmutigen, leicht überhängenden Wuchs eine ideale Rose für die Staudenrabatte.

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Mary Rose

Austin 1983

Wohlgeformte, kräftig rosafarbene Blüten, die gross und gut gefüllt sind, zeigen sich schon zu Beginn der Rosensaison. Während des ganzen Sommers bis tief in den Herbst folgen neue Blütenschübe. Ihr wunderbarer Duft ähnelt stark dem der Damaszenerrosen. Der mittelgrosse, schmale Strauch ist mit sattgrünem, gesundem Laubwerk dicht überzogen und kann eine Höhe von 120 cm erreichen. Seine Wuchsform ist buschig, verzweigt und gerät kaum ausser Kontrolle. Kurzum, die ideale Rose für die Staudenrabatte, wo sie besonders gut in Kombination mit blaublühenden Stauden zur Geltung kommt.

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William Shakespeare 2000

Austin 2000

In kleinen Büscheln stehende Knospen öffnen sich zu grossen, rosettenförmigen Blüten von einem tiefen Karmesinrot. Voll geöffnet werden sie zu flachen Schalen, wobei sich die äusseren Blütenblätter leicht nach hinten biegen. Aus ihrer dicht gefüllten Mitte duftet es intensiv und während des Abblühens werden diese purpur-, violett- und sogar malvenfarben. Krankheitsresistentes, dunkelgrünes Laub überzieht bei dieser mehrmals blühenden Sorte den breitwachsenden Strauch, der eine Höhe von 100 cm erreicht. Er benötigt unbedingt einen konsequenten Schnitt, alte und schwache Triebe sollten dabei entfernt werden. Benannt wurde die Sorte nach dem bekannten britischen Bühnen-schriftsteller, der im Jahre 2000 von den Hörern des BBC Programms 'Radio 4'sToday' die Auszeichnung 'British Man of the Millenium' erhielt.








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