Heimkino-Haus in Minergie oder Minergie-P?

positron

Mitglied
15. Dez. 2011
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Meine Frau und ich haben ein Stück Land in Aussicht und angesichts der tiefen Hypothekarzinsen würden wir eventuell bald mal mit der Planung anfangen, damit wir uns über einen Baukredit auch gleich einen tiefen Hypozins sichern können.

Für mich ist klar, dass wir in einem Minergie-Standard und Massivbauweise bauen werden. Wir sind ausgesprochene Heimkino-Fans und schauen Abends mehrmals in der Woche einen Spielfilm - momentan noch im Wohnzimmer der Mietwohnung. Zur Zeit müssen wir uns lautstärkemässig immer zurückhalten, um den Hausfrieden zu wahren. Das soll sich dann spätestens in den eigenen vier Wänden ändern. Das Heimkino kommt dann natürlich in den Keller und die Massivbauweise soll dafür sorgen, dass auch die Geräuschentwicklung im Haus so gering wie möglich ausfällt. Schliesslich wollen wir dann auch gern mal noch einen Film schauen, wenn die Kinder schon im Bett sind.

Natürlich soll im Heimkino auch immer eine angenehme Raumtemparatur herrschen. Ohne Tageslicht kann ich mir vorstellen, wäre es wohl im Sommer und Winter eher kühl dort unten. Eine Form von Heizung wäre als sicher vorteilhaft. Aber nochmals ca. 2/3 eines Geschosses zusätzlich zu beheizen ist weder besonders ökologisch noch ökonomisch. Das würde für ein Minergie-P-Haus sprechen, weil dort durch die Raumlüftung gewärmt wird und selbst ohne Heizung im ganzen belüfteten Bereich des Hauses die gleiche Temparatur herrscht. Oder sehe ich das falsch? Zudem helfen die zusätzliche Dämmung und die dreifach verglasten Fenster wohl auch bei der Schalldämmung.

Zu guter letzt ist das Land auf fast 900m und daher praktisch ganzjährig über der Nebelgrenze. Wir können also viel Sonnenenergie nutzen, um das Haus zu wärmen. Im Gegensatz dazu ist es aber auch auch durchschnittlich ein paar Grad kälter als im Flachland, was wiederum eine gute Isolation verlangt.

Sind meine Schlussfolgerungen korrekt?

Zu guter letzt würde ich auch gerne meine Befürchtung widerlegt wissen, dass der Minergie-P-Standard bei Massivbauweise schwieriger zu erreichen ist als mit Holzbau.

 
Hallo Positron

Minergie-P ist auch in Massivbauweise gut machbar, z.B. Aarplan in Solothurn baut quasi ausschliesslich massiv, davon mehrere Minergie-P, zum Teil auch P-Eco.

Bei den meisten Holzhäusern ist der Keller betonier. Wenn er im Dämmperimeter liegt und nicht aktiv beheitzt ist, hilft das für die Erreichung von MinergieP (gemäss meinem Architekten).

Gruss gulx

 
Hallo Positron

Und hier kommt schon der nächste Ratschlag von meiner Seite.

Du solltest berücksichtigen, dass Deine Heimkino-Geräte (Verstärker, Beamer, etc) auch Wärme produzieren und vor allem für den Sommer eine Belüftung sicherstellen. Die Gebäude-Belüftung kommt ja mit der Minergie automatisch mit. Einfach sicherstellen, dass der Kino-Raum mit einbezogen wird.

Wir haben vor allem auch im Winter viel Zeit im Heimkino verbracht und haben es immer geschätzt dass wir unser Heimkino auch kurzfristig "starten" konnten. Das würde dafür sprechen, dass Du diesen Raum auch in den isolierten Bereich integrierst. Es soll ja doch auch gemütlich sein und die Lust kann Dir vergehen, wenn Du zuerst die Heizung eine halbe Stunde vorheizen musst und die Wände völlig kalt bleiben.

Zudem würde ich raten die Wände im Kino gleich von Beginn weg schwarz (oder zumindest Antrazit) zu streichen. Das ermöglich Dir einen lichtschwachen und leisen Beamer auf "Eco" Modus zu betreiben und das Bild wird dadurch massiv besser. -> weisse Wände "fressen" das Licht das aus dem Beamer kommt. Hierzu gibt es im deutschen Heimkino-Forum www.hifi-forum.de unzählige Artikel und Ratschläge

Gruss Jürg

 
@gulx/Schleier:

Vielen Dank für eure Rückmeldungen. Ich hatte von Anfang an vorgesehen, den Heimkinoraum in den Dämmperimeter zu nehmen und dementsprechend auch zu belüften. Der Raum wird ja einerseits fürs Heimkino und andererseits zum Musik hören wohl fast täglich benutzt werden. Schwarze Wände hatte ich auch von Anfang an vorgesehen - ich bin auch schon seit Jahren im hifi-forum /emoticons/default_wink.png. Ich möchte jetzt im Vornherein einfach herausfinden, welchen Minergie-Typ wir umsetzen möchten. Das muss man wahrscheinlich wissen, bevor man sich über die Wandfarbe im Heimkinoraum gedanken machen muss. Aus den oben genannten Gründen tendiere ich darum zu Minergie-P.

Eine Frage, die sich mir in diesem Zusammenhang gestellt hat ist: Zählt der Heimkinoraum auch zur BGF, auch wenn er im UG ist?

 
Positron

Das Zählen zur BGF ist kantonal / kommunal unterschiedlich geregelt. Findest du normalerweise in den entsprechenden Baureglementen.

Mancherorts zählts, wenn der Keller mehr als z.B 1.2m aus dem Boden ragt, an anderen Orten zählts wenn es beheitzt ist.

Gibt da halt viele Varianten.

 
in unserer Gemeinde darfst du gar keine beheizbaren Wohn- und Arbeitsflächen im Untergeschoss haben ... auch dürfen die Fenster max 10% der Zimmerfläche gross sein

es lohnt sich das Baureglement genau zu studieren

eine Perimeterdämmung würde ich wenn, rund ums Haus machen .. der Preis für das teilweise weglassen dürfte unrelevant sein !

Gruss

Flat E.

 
Unser Beton P-Eco Keller wird im Dämmperimeter liegen, aber nicht beheitzt werden. Gemäss Architekt (Renggli Holzbau) wird die Raumtemperatur 1-2 Grad unter derjenigen der beheitzten Räume liegen. Dies ohne Geräte oder Personen die Abwärme produzieren.

Bei uns war es auch beinahe Kostenneutral den ganzen Keller einzupacken anstelle nur eines Raums.

Gruss gulx