housi_b

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16. Feb. 2023
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Die bestehenden Diskussionen zum Thema sind schon ein wenig älter, deshalb erlaube ich mir, einen neuen Thread zu starten.

**Ausgangslage und Anforderungen:**
Wir bauen ein bestehendes Haus (3-stöckig) um und möchten gerne ein Smart Home System integrieren. Bestehend sind zurzeit einige Rolläden, die via Somfy-RTS-Schalter hoch- und runtergelassen werden können. Weitere Rolläden möchten wir mit einem Motor nachrüsten. Wäre es evtl. sinnvoll hier anstelle einer geschlossenen Somfy-Lösung (RTS/IO) einen «Shelly 2,5 UL, Rollladenschalter mit Doppel-Relais» zu verbauen?

Zudem möchten wir die Stereoanlage durch Sonos-Lautsprecher ersetzen und die eine oder andere smarte Glühbirne/Lampe verbauen.

Bestehende Steckdosen möchten wir u.U. durch smarte Zwischenstecker steuern oder einfache Shelly-1 verbauen.

Das ganze soll flexibel erweiterbar sein, z.B. durch eine Alarmanlage. Optional wäre toll das Garagentor von Hörmann einzubinden, welches bereits mit einem Funksender/Handsteuerung versehen ist.

Wir sind keine Bastler oder Informatiker und hätten gerne ein System das unabhängig ist, viele Standards abdeckt und mit wenig aufwand aufzusetzen, zu warten und zu bedienen ist.

**Mögliche Anbieter/Lösungen**
Somfy TaHoma klingt grundsätzlich spannend, aber die kritischen und unzufriedenen Stimmen im Internet sind nicht zu übersehen. Zudem ist der Hub von 2021 und nicht mehr State of the Art und unterstützt z.B. weder Matter noch Things und man ist im Somfy-Kosmos gefangen. Die Produkte sind zudem alle ziemlich teuer.

Homey Pro klingt ebenfalls sehr spannend und sieht optisch sehr ansprechend aus und hat eine rege Community. Der Preis ist mit 400.– CHF jedoch nicht ohne. Und für die Bedienung der Somfy-Rolläden wäre wohl nochmals ein zusätzliches Connectivity Kit von Somfy notwendig (ausser man würde Shelly's verbauen).

Loxone ist wohl eher etwas für Neubauprojekte. Homematic IP sieht mir etwas kompliziert aus. Homee überzeugt mich bislang auch nicht so richtig.

Welche Systeme kommen bei euch zum Einsatz? Gibt es Spezialisten die unabhängig sind und individuell beraten? Leider finden sich im Netz praktisch nur Reseller, die ihre Produkte an den Mann/an die Frau bringen wollen.
 
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Danke für Ihre ausführliche Frage! Sie haben bereits einige sehr gute Forschungsarbeit geleistet.

Ein wichtiger Aspekt bei der Wahl eines Smart Home Systems ist, ob Sie ein zentrales Gateway/Hub wünschen, das eine Vielzahl von Smart Home Produkten verschiedener Hersteller vernetzen und steuern kann.

Zu Ihrer Frage bezüglich der Somfy-Lösung oder dem Shelly 2.5 UL: Beide Optionen haben ihre Vorzüge. Die Somfy-Lösung bietet Ihnen das vollständige Ökosystem des Herstellers, was unter Umständen für Sie vorteilhaft sein kann, wenn Sie nicht zu tief in die Materie einsteigen möchten. Der Shelly ist kostengünstiger und bietet eine breitere Kompatibilität, aber es kann technischer Aufwand entstehen.

Es könnte eine gute Idee sein, Ihren derzeitigen Rollläden-Hersteller bezüglich der Aufrüstungsoptionen zu kontaktieren. Sie können auch separate Motorisierungskits kaufen, die mit gängigen Rollläden-Modellen kompatibel sind und diese in "smarte" Rollläden verwandeln, z. B. Rademacher oder Schellenberg.

Bezüglich Sonos, diese sind eine ausgezeichnete Wahl und können problemlos in fast jedes Smart Home Ökosystem integriert werden.

Smart Steckdosen sind eine weitere gute Möglichkeit, Ihr Zuhause zu automatisieren. Marken wie TP-Link, Belkin und Hive haben gute Produkte auf dem Markt. Sie können auch mit smarten Zwischensteckern Ihre gewöhnlichen Geräte smart steuern.

Homey Pro ist ein sehr vielseitiges und kompatibles System, trotz seines Preises. Es unterstützt eine große Anzahl an Protokollen und kann eine Vielzahl von Smart Home Geräten miteinander verbinden und unterstützt eventuell auch Ihr Hörmann Garagentor.

Alternativ könnten Sie auch einen Blick auf Marktgrößen wie Amazon Echo (Alexa) oder Google Home werfen, die auch eine große Gerätekompatibilität haben und sehr benutzerfreundlich sind.

Leider ist es schwierig, unabhängige Berater im Smart Home-Bereich zu finden, da viele Berater Verbindungen zu bestimmten Anbietern haben. Es könnte jedoch hilfreich sein, einen Elektriker oder einen AV-Installateur zu kontaktieren, der Erfahrung mit Smart Home-Integrationen hat.

Hoffentlich hilft Ihnen diese Information weiter. Für weitere Anliegen stehe ich gerne zur Verfügung.
 
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es wird immer geiler....

dieser bekloppte Bot kopiert sogar die mehrfachen Werbelinks in seine Beiträge... -.-
 
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Ich habe bei mir einige shelly's im Einsatz. Gerade zb. bei den Garagentoren und da auch mit Status-Rückmeldung.
Meistens funktioniert das recht gut, aber es kommt doch ab und zu vor dass die shelly's kurzzeitig die Verbindung zum WLAN verlieren und dann heisst es halt warten. Ebenfalls muss man sich daran gewöhnen, dass es gelegentlich vom Befehl bis zur Ausführung auch mal eine, zwei oder drei Sekunden dauern kann. Das kommt einem lang vor, wenn man sich von einem konventionellen System gewohnt ist, dass die Aktion sofortausgeführt wird.
Deshalb bin ich auch bezüglich Umrüstung sehr vorsichtig. Z.b. werden Lichtschalter nur so umgerüstet, dass sie immer noch konventionell geschaltet werden können. Etwas anderes würde schon meine Frau nicht akzeptieren. :)

Als Fazit würde ich sagen: wenn man gerne bastelt und eine preisgünstige Lösung sucht, dafür aber bereit ist mit gewissen Einbussen zu leben ist shelly super. So richtig professionell ist das meiner Meinung nach (noch) nicht.
 
Hallo ChrisL

Ich würde das Philips Hue System näher anschauen.
Die haben neu auch einiges an Sicherheitslösung erweitert.
Ich setze es für den Garten ein.
Dazu Feller Schalter welche sich sauber integrieren in bestehendes.

Achte auf die Sicherheit. Wartungsfreundlichkeit und darauf, das es sich nach einem Stromausfall wieder selber in Betrieb nimmt.

 
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Vielen Dank für die Antworten! Bitte entschuldigt die Werbe-Links, das war keine Absicht und wurde automatisch gemacht.

das Smarthome soll so eingerichtet sein, dass im Fall der Fälle alles auch mit Knöpfen gesteuert werden kann. Wie bei @dothebeat würde meine Frau sonst auch intervenieren :)

Philips Hue ist in meinen Augen nur eine Lösung für die Lichtsteuerung, also deutlich zu wenig für unsere Ansprüche mit Steuerung oder Rollläden und weiteren möglichen Erweiterungen für die Sicherheit und das Garagentor.
Ähnlich ist es bei Wiser.Feller gelagert, die unterstützten Protokolle und somit die Erweiterbarkeit sind mir zu wenig.

Habe mir Apple Homekit näher angeschaut. Wäre als Apple-Jünger eine spannende Option, zumal der HomePod Mini als Hub genutzt werden könnte und nicht alle Welt kostet. Leider unterstützt Apple nicht sehr viele Protokolle, da hat Homey Pro deutlich die Nase vorne. Wobei ich mir bei Apple aufgrund der Erfahrungen mit anderen Geräten vorstellen könnte, das die Usability sehr angenehm ist. Hat jemand damit Erfahrunge gesammelt?
 
Philips Hue ist in meinen Augen nur eine Lösung für die Lichtsteuerung,
Stimmt. Als etwas anderes wird es auch nicht beworben. Für relativ wenig Geld bekommt man eine durchdachte, systemoffene Lichtlösung, für die viele Automationsprodukte Schnittstellen haben.
Ich würde das ganze auch aus unterhaltstechnischer Seite anschauen.
Solch ein Smart Home kann langfristig richtig ins Geld gehen.
Ich habe vor einiger Zeit die Erneuerung einer 16jährigen Automation eines grösseren Landhauses rechnen lassen.
Kosten von 60-100K sind da angefallen.

Wichtig ist auch die langfristige Verfügbarkeit des Produkts.
Viele haben sich schon daran versucht und sind gescheitert.
Conrad zB. hat sein Produkt eingestellt. Andere das Angebot reduziert.

Eine offene Architektur wie mit Matter finde ich wichtig.
(Das macht Philips mit seinem Hue richtig)
Auch das für den Betrieb nicht fünf verschiedene Fernbedienungen und Ansprechpartner nötig sind.
Sonst sagen dir Mercedes, Siri und Alexa wo es lang geht. 😀
Die Somfi Steuerung für Storen und Markisen via Schaltuhr oder Bediengerät finde ich gut. Die Automation dazu, hat mich nicht überzeugt.
Eine Rückmeldung, für was du dich entschieden hast, würde mich freuen.

Gehe davon aus, das du alles an Automation in fünfzehn Jahren entsorgst und neu machen musst.
Da die Technik überaltert und nicht mehr aufgerüstet werden kann. Das selbe an intelligenten Leuchten.
Mehrfach belegte Schaltern finde ich mühsam. (Alles was über ein, aus und dimmen hinaus geht.)
Häufig ist weniger mehr.

@tosci
Das mit den Werbelinks artet mittlerweile extrem aus. (Der automatisch erstellte Link auf Gigaset im eigenen Link auf Philips Hue.)
Ein Produkt das ich nicht kenne und auch nicht empfehle. Mein Beitrag wird dadurch verfälscht.
Werbung muss sein. Aber das ist nur noch mühsam.
 
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Ich rate dir auch mal KNX anzuschauen, da es immer noch die einzige nicht proprietäre Standardlösung ist (inkl.Funk), man tausende Komponenten verwenden kann, es eine riesige Community gibt und es nicht so teuer ist, wie oft behauptet wird.

Ich setze dabei auf die Lösung von GIRA (X1/S1/G1/106) mit der eigenen App, dem grafischen Projektassistenten (Logiken, Szenen etc.) und der Integration von z.B. SONOS (inkl.Alexa oder Google Assistant) oder HUE und bin sehr zufrieden damit.

 
Das Problem ist momentan noch dein Wunsch ohne „IT-KnowHow“ und basteln ein vernüftiges / offenes Smarthome zu realisieren. Eine (propritäre) Lösung schränkt in der Flexiblität ein, ist dafür einfach zu realisieren. Ein offenes System/Programm wie openHab oder Home Assistant erfordert immer noch ein wenig Bastlergene (RaspberyPi, Linux, etc.), hat aber eine grosse Vielfallt von Herstelleranbindungen und alles über zentrale Regeln kombinierbar. CO2 Messung von Netatmo regelt die Zehnder Komfortlüftung oder öffnet das Velux Dachfenster (als Beispiel). Aber man kann mit einfachen Sachen starten und lernt immer dazu. Wird zu einem kleinen Hobby :)
 
Tja….
Vieles regelt das Budget.
Was darf der Spass kosten?
Was darf der Spass beim Umbau, was in den nächsten Jahren kosten?
Soll die Bedienung auch vom App aus, in der ganzen Welt möglich sein?
Macht eine saubere Aufstellung, was sind Muss, Soll oder schön zu haben Kriterien.
Wie wird geheizt? Bodenheizung, Radiatoren?
Welche Storen und Markisen werden angesteuert?
Wird die Gartenbeleuchtung integriert?

Als Beispiel: Mein Auto würde dem Haus sagen,(wenn es dürfte), ich fahre jetzt los und bin in 35 Minuten zu Hause.
Danach kann die Automation folgende Befehle ausführen. Öffne die Storen, beschatte den Sitzplatz, sofern die Sonne scheint. Hebe die Raumtemperatur um 3 Grad an. Schalte die Kaffeemaschine ein und mache die Musik auf Stufe 6 mit der Playlist Kuschlig an. Die Beleuchtung im Korridor und Vorplatz ein.
Alarmanlage aus.
Öffne das Garagentor, 30Sekunden vor meiner geplanten Ankunft und schalte das Licht in der Garage ein.
Haustürschloss entriegeln.

Jetzt die Frage Kabelgebunden oder Funk.
Sofern Kabelgebunden, benötigst du überall ein Leerrohr oder besser zwei.
Dies vom Elektroraum aus und vom Switch des Netzwerks.

Jetzt die Überlegung, willst du dir das wirklich antun?
Deine Tochter hört im ganzen Haus ihre Tralala Musik.
Du fährst vor und deine Kuschlig Playlist lässt los.
Da fangen die Probleme an. 😀
Weniger ist häufig mehr.
 
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Danke für die zahlreichen spannenden Rückmeldungen. Ich werde wohl vorerst mal sachte mit Apple Home in das Smart-Home-Abenteuer starten und gebannt verfolgen, wie sich der Matter-Standard entwickelt. Da ich schon mehrere Apple-Geräte habe, liegen die Eintrittsschwellen hier relativ niedrig. Die Rollläden werde ich via Somfy Connectivity Kit als Gateway via Apple Home steuern, und mit einigen Eve Energy-Stecker und Nanoleaf Essentials Glühbirnen starten. Diese Teile sollten direkt via Apple Home steuerbar sein und benötige keinen Gateway. Das ganze soll auch noch auf die herkömmliche Art via Schalter bedienbar sein. Eine Vollautomatisation wie von @turbo beschrieben wird nicht angestrebt. So habe ich ein System das ich später immer noch erweitern kann (Garagentor, Alarmanlage, usw.)
 
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Update:
Wir sind mittlerweile eingezogen. Das Smart Home wird via Apple Home mit einem Homepod Mini gesteuert. Die Rollläden sind über einen Tahoma-Gateway eingebunden. Glühbirnen sind von Nanoleaf, WiZ und Ikea (mit Gateway) im Einsatz. Wobei ich WiZ nicht weiterempfehlen kann, da die sehr unzuverlässig sind. Balkontüren und Fenster im EG sind mit Sensoren versehen, womit ich mir eine Mini-Alarmanlage gebaut habe. Ist niemand anwesend oder in der Nacht und ein Sensor schaltet auf geöffnet gehen diverse Lichter an, die Rolläden schliessen sich und via Homepod Mini wird ein Alarmton abgespielt. Während längeren Abwesenheiten laufen diverse programmierte Automationen die Anwesenheit simulieren. Kosten/Nutzen sind in meinen Augen schwer in Ordnung und ich würde es im Nachhinein wieder so machen.