1. Hypothek: 10 Jahre / 2. Hypothek: 2 Jahre

positron

Mitglied
15. Dez. 2011
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Hallo zusammen

Wenn alles klappt, können wir in den nächsten Tagen unsere Traumparzelle mit dem Ersparten kaufen. Damit ist dann zwar vorerst Ebbe auf dem Sparbuch, dafür ist schon mal die erste grosse Hürde beim Hauskauf unter Dach und Fach. Danach geht es dann zwar zunächst mal ans Vorprojekt, bevor wir überhaupt ein Gespräch mit einer Bank führen müssen. Aber wie viel unser Traumhaus dann insgesamt kosten darf, ist ja auch mitunter abhängig von einer gescheiten Finanzierung. Wir haben aber schon eine konkrete Vorstellung und eine ungefähren Preis für unser Traumhaus. Meine Frau und ich sind beide noch ziemlich jung (25 & 27) und haben einen konkreten Kinderwunsch, den wir aber erst in allerfrühestens 3 Jahren umzusetzen gedenken. Im Moment als Doppelverdiener sind wir in der glücklichen Lage, viel sparen zu können. Das möchten wir ausnützen und mit möglichst viel EK einsteigen. Wenn wir nächstes Jahr mit dem Bau beginnen und in zwei Jahren im Haus einziehen, werden wir - unter berücksichtigung einer grosszügigen Reserve für Einrichtung und Lebensunterhalt - etwa 23-24% EK zur Verfügung haben (etwa 3/4 davon in Form von Bauland). Wir möchten bis zur Baby-Pause eigentlich die 2. Hypothek ganz amortisieren, damit wir dann ohne Pflichtamortisation gut mit einem Einkommen durchkommen. Das müsste in den auf den Einzug folgenden 1-2 Jahren möglich sein. Die Grundlast (1. Hypothek) möchten wir mit einer 10-jährigen Festhypothek absichern. Die 2. Hypothek würde ich sinnvollerweise als 2-jährige Festhypothek wählen, da der tiefe Zinssatz hilft, die Amortisation noch schneller voranzutreiben. So haben wir während der Babypause (die bei geplanten 3 Kindern ziemlich lange dauern kann) einen gesicherten, tiefen Zins durch die 1. Hypothek und müssen keine Amortisationskosten zahlen. Wenn wir dann wieder beide arbeiten können, wird einerseits fleissig weiter amortisiert und dann sollten wir auch problemlos wieder einen höheren Zins zahlen können. Mit unserem aktuellen Einkommen wären zwar Zinsen bis 9.3% möglich, aber mit nur einem Einkommen sinkt die maximale Belastbarkeit auf 3.7% (bei zwei Hypotheken) und auf 5% wenn die 2. Hypothek abbezahlt ist. Den aktuell tiefen Hypothekarzins möchten wir übrigens über einen Baukredit sichern.

Ich selber fühle mich mit dieser Ausgangslage sicher, aber wie bewerten das die Finanzinstitute? Rechnen die auch mit beiden Einkommen, auch wenn ein konkreter Kinderwunsch vorhanden ist?

Was meint ihr zu unserem Plan? Ist da noch ein Überlegungsfehler drin? Ist er realistisch? Habt ihr Verbesserungsvorschläge?

Danke und Gruss,

positron

 
Wir haben damals immer nur mit einem Einkommen gerechnet. Alles was meine Frau nun wieder verdient dient als zusätzliches und sehr willkommenes Einkommen und ermöglicht uns ein eine oder andere Anschaffung. Und glaube mir, mit 3 Kids werdet ihr immer wieder kleinere und grössere Anschaffungen zu tätigen haben, welche euch heute ohne Kinder noch nicht bewusst sind...

Eure Planung finde ich schon fast etwas übertrieben. Was ist, wenn ihr plötzlich bereits in einem Jahr Eltern werdet? Oder ihr nie Kinder bekommen könnt? Meistens kommt es nicht so wie gewünscht, was deine augeklügelten finaziellen Pläne über den Haufen wirft.

Sucht doch einmal ein Gespräch mit der Bank. Oft kriegt man das ganze Kapital zu den Zins-Konditionen der ersten Hypthek. Ob man dann noch etwas zwangshalber indirekt amortisiert oder freiwillig etwas in die 3-Säule einzahlt macht dann keinen Unterschied. Und wenn du deine Hypothek in mehrere Tranchen aufteilst bist du zwar bei der Rückzahlung sehr flexibel, bindest du jedoch an die Bank bei der du die Hypothek abgeschlossen hast...

 
Hallo positron

Dein Vorgehen sieht sehr Zieloriert aus. Am Schluss kommt es auf der Bankseite auf die Tragbarkeit an. Auf der einen Seite ist es sehr verlockend aus mit 2 Einkommen zu rechnen, aber wenn ihr dann mal wirklich Nachwuchs bekommt, könnte es auch für Euch eng werden.

Gerne würde ich Euch mal einen Vorschlag rechnen.

Wenn Ihr beide Lust habt meldet euch doch einfach mal bei mir unverbindlich.

Ich arbeite im Hypothekenbereich bei der Allianz-Suisse

Liebe Grüsse Michel

 
Lieber Positron

Häufig ist es heute ja so, dass es keine "klassische" 2. Hypothek mehr gibt. Die meisten Banken rechnen mit einem Einheitssatz für den gesamten Betrag, der ein Mischsatz zwischen 1. und 2. Hypo ist. Bzw. vorallem die Marge.

Was aber aus rein risikotechnischer Sicht bei so hoher Besicherung von 75-80% und eures jungen Alters *dringend* anzuraten ist, ist die Stückelung der Hypothek in mehrere Tranchen mit verschiedenen Laufzeiten. Der Grund ist einfach: Wenn du grad Pech hast und in eine Hochzinsphase fällst, wenn du die ganze Hypothek erneuern müsstest, kann's düster aussehen (aka Refinanzierungsrisiko). Eine Stückelung wirkt dem entgegen, da du immer nur einen Teil der Hypothek auf einmal erneuern musst.

Wie die Tranchen genau aussehen, hängt sehr von euren Vorlieben für Risiko und auch den offerierten Zinssätzen ab. Oft ist es so, dass die Zinskurve alles andere als schön stetig steigend ist, sondern "Dellen" aufweist, welche oft optimale Finanzierungen darstellen. Wichtig ist aber, dass die Tranchen mind. 2 Jahre unterschied zwischeneinander haben, da die Zinsphasen rein empirisch gesehen zwischen 3 und 5 Jahren andauern.

Wir haben vor knapp 7 Monaten abgeschlossen und unsere Hypo damals in 3 Tranchen aufgeteilt.

30% Libor

40% 5 Jahres Fixhypo

40% 8 Jahres Fixhypo

Gruess

 
"Stückelung der Hypotheken". Es wird immer wieder empfohlen eine Stückelung mit unterschiedlichen Laufzeiten zu machen. Man muss sich im klaren sein dass man einen Hypothekenteil nicht nach Ablauf zu einer anderen Bank wechseln kann da jede Bank eine Sicherheit ersten Ranges will. Somit ist die bei der Refinanzierung die freie Wahl eine Illusion. Wenn die Refinanzierung in eine Hochzinsphase fällt macht man halt eine Libor Hypo bis wieder bessere Festhypotheken-Angabote kommen. Aber man hat, wenn die ganze Hypo auf ein mal abläuft, wenigstens die Möglichkeit eine andere Bank zu suchen.

 
John, das ist schon richtig. Nur ist das Risiko von schlechteren Konditionen massiv kleiner wie das Risiko, die ganze Hypothek in einer Hochzinsphase refinanzieren zu müssen.

Beispiel: du hast heute auf die publizierten Sätze 0,4% Abschlag. Du machst 2 Tranchen von 5 und 8 Jahren. Nach 5 Jahren willst du erneuern und kriegst darauf keinen Abschlag. Bedeutet: Du zahlst 0,4% x 0,5 = 0,2% in den kommenden 3 Jahren zuviel.

Wenn aber die Zinsen in 5 Jahren 4% höher sind wie heute und du alles refonanzieren musst anstatt 50%, dann zahlst du 4% x 0,5 = 2% in den kommenden 3 Jahren zuviel! Das ist in dem Fall das zehnfache Risiko.

Ausserdem wenn du ein guter Kunde bist, kriegst du auch bei der Refinanzierung gute Konditionen. Sonst 'droh' mit dem Abschluss eines Libors für die Restlaufzeit und dem vollständigen (!!) Abzug jedes Rappens auf dem Konto und Depot. Denn: Mit Hypos verdient kaum eine Bank gutes Geld. Die Margen sind sehr tief. Aber: Mit Konto und Depotdienstleistungen verdient man recht anständig.

 
Was für ein riesen Masterplan!! Schon mal daran gedacht, dass etwas nicht so klappen könnte wie es der Masterplan vorsieht? Was machst Du dann?

Erstens kommt es immer anders und zweitens als man denkt /emoticons/default_smile.png

Mit Hypotheken kann man doch aktuell praktisch nichts falsch machen. Mit langen Laufzeiten die tiefen Zinsen fixieren oder bisschen mit LIBOR-Hypotheken spielen und Geld sparen.

Wirklich falsch ist nur, zur Miete zu wohnen /emoticons/default_biggrin.png:D:D

 
Den Thread-Starter.

Dein Beitrag hab ich gar nicht gelesen - hat mich angesch** nachzurechnen.

 

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