Ablösung Hypothek über Broker oder direkt mit der Bank verhandeln

Plane83

Mitglied
21. Aug. 2012
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Hallo Zusammen

Ich stehe kurz vor der Refinanzierung unseres Haues, die Hypozinsen sind zwar wieder gestiegen aber  immer noch relativ tief. Ich frag mich jetzt nur was ist sinnvoller Refinanzierung über einen Broker oder soll ich direkt mit den Banken verhandeln gehen? hat da jemand Erfahrungen?

Ich denke an Libor oder 10 Jahre fest, oder eine sehr kurzfristige Hypothek, aber sicher keine mehr mit 5 oder 6 Jahre fest mehr.

Allerdings frag ich mich was der Grund ist warum eine 2 Jahres fest tiefer als der aktuelle Libor ist.

Danke für die tipps oder Erfahrungen

Barbara

 
Hallo Plane83

Offensichtlich hast du dich noch nicht für eine Finanzierungsstrategie entschieden. Du nennst neben einer 10 jährigen Festhypo auch die Libor als Möglichkeit.

Ich empfehle, dir zuerst Gedanken zu deiner Strategie zu machen. Mit einer 10 jährigen Festhypo schläfst du besser, während mit der Libor (mindestens zur Zeit) noch  tiefere Zinsen hättest. Bedenke, dass einerseits die langfristigen Festhypos im Mehrjahresvergleich nach wie vor saumässig tief sind und zum anderen, dass auch Mischformen möglich sind.

Wenn du 70% mit einer Festhypo (10 Jahre) abdeckst und 30% mit der Libor hast du von beidem etwas, Sicherheit und günstige Zinsen. Je nach dem, wie risikobereit du bist, kannst du die Anteile variieren. Zu beachten ist noch, dass die Libor eine Mindesthöhe erreichen muss, welche je nach Bank unterschiedlich ist.

Der gestaffelte Abschluss mehrerer Festhypotheken macht grundsätzlich Sinn, da diese in unterschiedlichen Jahren auslaufen und du deshalb von unterschiedlichen Zinsniveaus profitierst. Ich für mich plane aber, die Hypotheken miteinander auslaufen zu lassen. Das erhöht die Möglichkeit, die Zinsen komplett mit anderen Banken auszuhandeln massiv. Blöd ist nur, wenn zum Zeitpunkt des Ablaufs das Zinsniveau sehr hoch ist, aber das ist nun mal das Risiko...

Broker oder direkt zur Bank: Hängt auch von deinem Typ ab. Hast du vertrauen zu deinem Finanzierungsberater, kannst du direkt mit der Bank verhandeln. Mit Broker habe ich leider keine Erfahrung, da ich alles selber mache...

Gruss

Tom

 
Hallo Tom

Die Idee mit dem Hypothekensplit hatte ich vor 6 Jahren und habe dafür relativ teuer bezahlt, Festhypothek und variable Hypothek und man konnte nicht auf eine kurzfrestige Festhypothek wechseln als die Zinsen tief waren und heute ist unsere Variable immer noch höher als 10 Jahre fest. Zudem ist Sichherheit bei uns weniger ein Thema, da sogar 8% Zinsen gut tragbar sind. Wir tendieren zu Libor, aber da die Zinsen für 2 Jahre tiefer sind als die Libor Zinsen, haben wir gedacht 2 Jahre fest und dannach auf Libor wechseln. 10 Jahre fest ist eigentlich nur die Idee, dass wir so für die nächsten 10 Jahre ruhe mit der Hypothek hab und ich mich um nichts kümmern muss. Werde nächste Woche mich mal mit den Finanzinstuten in Verbindungen setzten und den broker die angebliche Kostenlose erstberatung anbieten in Verbindung setzten.

Danke für deine Tipps.

 
...Wir tendieren zu Libor, aber da die Zinsen für 2 Jahre tiefer sind als die Libor Zinsen, haben wir gedacht 2 Jahre fest und dannach auf Libor wechseln. 10 Jahre fest ist eigentlich nur die Idee, dass wir so für die nächsten 10 Jahre ruhe mit der Hypothek hab und ich mich um nichts kümmern muss.
Hallo,

Wir haben aktuell auch nur eine 2-jährige, die bald ausläuft. Ich werde demnächst erneut eine 2-jährige abschliessen.

Mit der Libor spart man aktuell nichts im Vergleich zur 2 jährigen, trägt aber das Zinserhöhungsrisiko. Zinssenkungen im Libor wird es dagegen kaum noch geben, wir sind ja schon nahe null, d.h. mit der Libor wirst du dich über 2 jahre kaum besser stellen.

Der einzige Vorteil der Libor ist, dass du bei einem sich andeutenden massiven Anstieg der Zinsen in ein Festprodukt wecheln kannst. Bei der 2 jährigen wäre das nicht möglich.

Das gesparte Geld der 2 jährigen im Vergleich zu einer 10 jährigen werden wir bei der Verlängerung amortisieren, d.h. die neue Hypo wird deutlich kleiner als die alte, so reduziert sich auch das Risiko bei einer zuküntigen Zinserhöhung.

Eine 10 jährige kommt für uns nicht in Frage, so lang will ich mich nicht festlegen.

Gruss

 
Tom hat alles gut erklärt, super.

Zur Frage Broker oder selber verhandeln. Wenn der Broker seinen Aufwand transparent abrechnet und euch dafür Rechnung stellt. wäre das m.E. i.O.

Wenn der Broker vermeintlich "gratis" arbeitet, wird er von der Bank eine Vertriebsentschädigung oder Komission erhalten, teilweise nicht nur einmalig, sondern periodisch für die ganze Laufzeit der neuen Verträge. Diese Kosten werden im Endeffekt auf die Hypothek aufgeschlagen.

Fazit:

Wer ein wenig geschäfts- oder verhandlungserfahren ist, kann m.E. auch direkt mit den Banken verhandeln.

 
Der gestaffelte Abschluss mehrerer Festhypotheken macht grundsätzlich Sinn, da diese in unterschiedlichen Jahren auslaufen und du deshalb von unterschiedlichen Zinsniveaus profitierst. Ich für mich plane aber, die Hypotheken miteinander auslaufen zu lassen. Das erhöht die Möglichkeit, die Zinsen komplett mit anderen Banken auszuhandeln massiv. Blöd ist nur, wenn zum Zeitpunkt des Ablaufs das Zinsniveau sehr hoch ist, aber das ist nun mal das Risiko...
Achtung bei Hyposplit - denn Du bist während der Vertragsdauer an eine Bank gebunden. Willst/Musst Du eine Tranche erneuern bist Du der Bank mehr oder weniger ausgeliefert, der Verhandlungsspielraum ist mimim.

Das Risiko von Zinsschwankungen und -anstiegen hast Du immer, da die Zinsen aktuell immer noch eher tief sind eher langfristig tief abschliessen und das was Du sparen kannst zur Seite legen. So kannst Du in z.Bsp. 10 Jahren, wenn die Zinsen angezogen haben, die Schuld etwas tilgen.

Broker würde ich auch nicht unbedingt empfehlen - hol Dir ein paar Offerten ein u.a. von Online Anbietern und damit kannst DU dann zu Deiner Wunschbank gehen.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Kann nun meine Erfahrung berichten. Ich war bei Moneypark. Dort ist es wichtig genau zu wissen was man will und holen die Offerten ein, man entscheidet selbst bei welchem Anbieter. Sie weisen einem auf wichtiges in den Veträgen hin. Was ich zu den Konditonen dort sagen kann, war das die nicht besser als auf den Onlineportalen waren. Zudem wollten die Anbieter oft noch diverses mehr an Unterlagen haben.Die Konditionen waren aber bei den Onlinehypothekenanbieter besser. Und so haben wir uns für den hypomat entschieden. Der Kontakt schnell und einfach, Fragen wurden sofort beantwortet und der Abschluss brauchte nur wenig Zeit. Müssten wir uns wieder neu entscheiden, wir würden sofort wieder auf die Onlinehypothek gehen. Allerdings ist hier die voraussetzung, dass man genau weiss man möchte und keine Beratung benötigt.

Vom Hyposplit rat ich aus eigner Erfahrung ab, den wir hatten eine variable hypothek und eine fest hypothek. Leider bot unsere Bank keine kurzfristigen Hypotheken oder Libor an und so durften wir relativ lange den hohen variablen Zins bezahlen. Die einzigen die profitieren beim splitten sind die Bank.

 

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