Abrieb auf Holzständer

paliman

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12. März 2007
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Unsere Innenwände vestehen aus Holzständern, die beidseitig beplankt sind mit Fermacell. Darauf soll nach der Ausspachtelung dann der Abrieb folgen.

Nun zu meinem Problem: Ein Gipser hat mich heute aufgeklärt, dass es trotz Verklebung der Fugen zu Haarrissen kommen könnte im Abrieb und wir die Innenwände besser tapezieren würden. Was meint Ihr zu diesem Thema? Gibt es hier im Forum Hausbauer mit dem selben Wandaufbau, die schon Erfahrungen gesammelt haben. Machen sich die Fugen effektiv mit Haarrissen bemerkbar?

Gruss Paliman

 
Hallo palimann,

wenn auf die Wände (also den nackten Holzrahmen) lediglich eine (1 Lage je Seite) Fermacellplatte aufgebracht wird, kann ich die Sorgen des Putzers nachvollziehen.

Die Platten sind super, besser als Gipskarton, aber das Problem ist das Holzständerwerk. Spannungen, Verwerfungen sind trotz getrocknetem Holz (das dies verwendet wird setze ich mal voraus) immer möglich. Alleine schon durch die Aufnahme von Luftfeuchte im Baustadium oder beim Transport bzw. beim Innenausbau. Der Fugenfüller wird daher leichter reißen und somit einen Riss im Abrieb hervorrufen! Es muss nicht sein, ist aber durchaus möglich!

Falls Du nur bestimmte Wände damit versehen möchtest, dann würde ich Dir entweder den Unterbau einer weiteren, Platte (könnte auch OSB/Spanplatte/Seekiefer sein) unter die Fermacellplatte empfehlen, oder diese zumindest 2-lagig auszuführen. Dies mindert die Weitergabe von Spannungsrisse schon erheblich.

Gruß vom Pfälzer

 
Hallo Pfälzer

Vielen Dank für deine Antwort!

Laut unserem Zimmermann sind die Fugen mit Fermacell-Kleber stumpf verleimt. Die Leim-Fuge ist nach seinen Aussagen stärker als die Platte selbst. So sollte bei der Fuge doch eigentlich gar kein Haarriss entstehen können, oder?

Gruss Paliman

 
Hallo paliman,

der Kleber wird auch als Fugenfüller verwendet. Wobei sicherlich die Fugen bei Fermacell in ihrer Bereite nicht vergleichbar sind mit Gipskartonplatten. Sie werden auch relativ eng gehalten, sodass hier oft nur wenige Millimeter an Fugenbreiten entstehen.

Dass der Kleber aber stärker als die Platte sein soll, ist mir nicht bekannt. Die Platte selbst, aus Naturgips und Wasser, mit Gewebe verstärkt, bricht m.E. nicht so schnell wie ein nachträglich eingebrachter Kleber/Füller. Die Platten sind verschraubt oder vernagelt, der Kleber hält nur über seine Klebkraft an den beiden Plattenflanken!

Also ich sehe ihn immer noch als Schwachpunkt im System. Die meisten Anbieter von Holzständerhäusern bei uns bieten daher schon grundlegend die 2 Plattenlage an (wobei dies meist aus Kostengründen eine Spanplatte ist) um diese Probleme zu vermeiden.

Wenn Dein Hersteller aber anderer Meinung ist, dies auch belegen kann, dann solltest Du ihn einfach damit festnageln. Verlange von ihm, dass er seine Aussage schriftlich gibt und für evtl. Schäden in vollem Umfang haftet (d.h. der entfernt die Platten und erneuert sie mit entspr. Abrieb wieder)!

Gibt er diese Garantie nicht, weißt Du, was Du davon halten kannst. Der Putzer wird sich sicherlich um eine Haftung (wie auch schon mit seinen Bedenken angedeutet hat) drücken und Dir den Abrieb nur auf Deinen ausdrücklichen Wunsch einbauen.

Du kannst aber auch gerne mal bei Fermacell in Deutschland nachfragen! Schildere ihnen die Gegebenheiten und frage die Einsatzmöglichkeit ab. Dann hättest Du zumindest eine Aussage des Plattenherstellers, ob dies so zutreffen würde!

Gruß vom Pfälzer

 
Leuchtet mir ein was du sagst, Pfälzer. Allerdings sind die Fugen im Bereich von zehntel-mm bis ca. 1 mm. Das weiss ich, weil ich die Platten eigenhändig angebracht habe. Also wirklich eine Leimfuge. Darum hab ich das mit der Festigkeit auch geglaubt.

Aber jetzt mach ich gleich die Probe aufs Exempel. Habe nämlich mehrere Muster angefertigt, die ich genau so verarbeitet habe. Das nehme ich jetzt gleich zum Anlass, um zu testen wo die Konstruktion bricht, wenn sie bricht...

Habs jetzt probiert: Keine Chance das Teil zu brechen. Liegt aber auch daran, dass die Fuge jeweils genau auf einem Holzbalken liegt. Aber ich weiss ja, dass ein Holzständer von 5m Länge auch andere Kräfte entwickelt als "Klein-Herkules-Paliman".

Gibt es auch noch andere Erfahrungen mit Fermacell auf Holzständern???

 
Wir bauen auch in Holzständerbauweise, jedoch habe ich noch nichts von solchen Rissen gehört. Wir haben auch schon diverse Häuser angeschaut und uns ist nichts aufgefallen. Was bei uns gemacht wird, zwischen den einzelnen Wandelementen hats eine Plastikfolie, damit der Verputz eine saubere Schnittkante erhält und beim Verschieben der einzelnen Wände nicht reisst. Haarrisse kannst du übrigens auch bei Backsteinhäusern haben, dort arbeiten die Wände auch, resp. sind nicht ganz gerade. Insbesondere bei Erdbeben (auch ganz feine) rüttelt das Backsteinhaus viel mehr als das Holzhaus.

 
Hallo paliman und lukas ch

Wir bauen auch in Holzständerweise! Unser Archi hat uns vorgeschlagen jeweils in den Kanten ein Einschnitt zu machen, damit wenn das Holz arbeitet, keine unschönen Risse entstehen! Haben uns aber noch nicht dafür entschieden! Liebe Grüsse

 

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