Altes Berner Bauernhaus

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Nobbele

Guest
Wir wohnen in einem typischen Berner Bauernhaus. Das Haus wurde vom aktuellen Besitzer, einem Architekten (Bastler-Typ) umgebaut, sodass jetzt insegsamt 5 Parteien darin wohnen (inkl. Besitzer). Zusätzlich hat es ein kleines Gästehaus (eher ein Studio).

Die Lage ist fantastisch. Super Ausblick und Nahe der Stadt Bern. Der Besitzer ist schon etwas älter und wird wohl in den nächsten Jahren umziehen.

Wir wohnen aktuell in der Dachwohnung inkl. Galerie. Eigentlich ein Traum u. wir könnten uns vorstellen, die Wohnung zu kaufen. Es gibt aber eine ganze Reihe von Schwierigkeiten:

1. Meine Partnerin und ich haben beide zwei linke Hände und verstehen vom Hausbau überhaupt nichts.

2. Der aktuelle Besitzer hat eine "sehr spezielle Art" Dinge zu reparieren. Um nur ein Beispiel zu nennen: Die Galerie, in der wir wohnen, hatte urprünglich einen Teppichboden. Der Besitzer hat einfach einen Holzboden darüber gemacht, ohne den "100-Jahre-alten" Teppich zu entfernen. Folglich liegt jetzt unter dem Holzboden ein "von Milben" besiedelter Teppich. (Das Haus ist voll so kleiner Mängel).

3. Die Elektrizität ist ein riesen Chaos. Wenn man den Elektriker kommen lässt, braucht der einen halben Tag, bis er weiss, wo er was ändern muss. (Das Haus ist im Dorf für seine "spezielle" Elektrizität bekannt).

4. In der Galerie stimmt die Belüftung mit den Fenstern nicht. (Oder was auch immer). Jedenfalls gibt es regelmässig bei einem Fenster Schimmel.

5. Im Badezimmer müsste man dringend eine effektive Lüftung einbauen.

6. Die Heizung (Gasheizung) ist im ganzen Haus sehr speziell. In gewissen Räumen hat der Besitzer die Heizung absichtlich abgestellt und hat ausdrücklich darauf hingewiesen, nur bei äusserst kalten Wintertagen die Heizung anzustellen. Es gibt sonst sehr schnell Kondenzwasser (Schimmel) usw.... Meine Schlussfolgerung als Laie: Das Ganze stimmt irgendwie bautechnisch mit der Lüfung usw... nicht überein.

Die Situation ist momentan so, dass der Besitzer einen Sohn hat, der Zimmermann ist. Bei allen Reparaturen verfährt der Besitzer nach dem Paretoprinzip. Er renoviert die Sache um 20% (sehr schnell, oberflächlich, billig) und es funktioniert dann zu 80%....

Meine Partnerin und ich sind relativ unkompliziert und stehen nicht auf moderne Wohnungen mit Steamer und anderem sinnlosem Gezeugs. Zudem hat ein Bauernhaus viel Charm.

Jedoch:

Wenn wir die Wohnung kaufen, müssten wir alle Reparturen in fachmännische Hände geben - und die sind teuer. Zudem möchten wir eine Wohnung, bei der man auch alle Zimmer heizen kann - auch im Hinblick auf die Familienplanung.

Mögliche Fragen:

1. Was würde eine neue Heizung (vielleicht Bodenheizung) kosten? (Im Moment sind "Radiotoren" vorhanden - so wie man diese von früher kennt).

2. Vermultich müsste man gewisse Fenster neu abdichten. Was würde das kosten?

3. Müssen wir uns Sorgen um die Elektrizität machen? Dieser Punkt betrifft eigentlich das ganze Haus. So lange der aktuelle Besitzer am Drücker ist, wird der sich wohl nicht an Kosten beteiligen.

4. Riskieren wir, dass das Ganze zu einem "Fass ohne Boden" werden könnte?

5. Wie würdet Ihr uns empfehlen, professionell vorzugehen, wenn wir die Wohnung kaufen möchten? (Ich schätze mal das sind so um die 140m2.)

Herzlichen Dank für eure Antworten.

Sonnige Grüsse aus Bern, Nobbele

 
Hallo Nobbele

Also deine Fragen kann man detailiert nur nach einer Augenscheinnahme beurteilen. Ich würde hier empfehlen beim Hausverein um Unterstützung zu bitten. Die können da wirklich helfen und betrachten das auch mit einem ökologischen Ansatz.

Gruss Bauprofi

 
Ok. Danke für den Tipp.

Dass man meine Fragen so nicht detailliert beantworten kann ist mir klar. Auf der anderen Seite gibt es ja viele "Berner Bauernhöfe". Soweit ich dies beurteilen kann, sind die Gebäude ja sehr solide und überdauern locker meherere 100 Jahre.

Wir wollen auch keine "Luxus-Loft" und können uns sehr gut damit arrangieren, nicht die neuste Wohnung zu haben.

Ich habe einfach Bedenken, dass die Wohnung ein Fass ohne Boden sein könnte. Das ist ein riesiges Bauernhaus. Der jetzige Architekt wollte urprünglich die Wohnungen verkaufen, hat dann aber keinen gefunden (vielleicht machte er auch zu wenig Werbung)... Auf jeden Fall kann ich mir gut vorstellen, dass man im ganzen Bauernhaus das Heizsystem grundlegend erneuern müsste. Ebenfalls die Elektrizität und die Isolation. Wenn sich theoretisch 5 Parteien finden liessen, welche die Wohnungen kaufen und die Kosten aufteilen, wäre das sicher machbar. Ich frage mich einfach, wie hoch das Risiko ist, diese eine Wohnung in einem Haus zu kaufen, bei dem man wie bereits erwähnt:

- Das Heizsystem erneuern müsste

- Die "Elektrizität" erneuern müsste

- Vermutlich die Isolation überarbeiten müsste

(Die Lage des Hauses ist aber aus meiner Sicht wirklich super).

Unter dem Aspekt der Renovationen frage ich mich aber, ob man das nicht besser sein lässt. Vielleicht hat ja jemand ähnliche Erfahrungen gemacht. (Ist schon kompliziert, wenn man sich mit sowas nicht auskennt).

Lieber Gruss, Nobbele

 
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