Anspruch auf Kostenübernahme nach Schaden seitens Elektriker?

bonnyfused

Member
03. Okt. 2017
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Hallo allerseits.

Ich hab mir ein Rack-Schrank im Reduit einbauen lassen (neue Eigentumswohnung - durfte noch meine Wünsche anbringen). Der Elektriker hat aussen am Schrank eine Stromdose installiert. Von da aus eine Stromleiste eingesteckt und ins Rack an die Seitenwand mit Magneten fixiert.

Als ich das erste Gerät an den Strom genommen habe (Stromleiste), hat es einen Blitz in der Leiste selber gegeben. Das hat mich etwas verwundert, da es eher selten passiert. Das Gerät (eine Firewall) hat keinen Schaden abbekommen. Danach hab ich einen Netzwerk-Switch eingesteckt und dasselbe Phänomen in der Stromleiste festgestellt - ein Blitz! Auch der Switch hat es überlebt, ist jedoch seltsam so was. Nun ja... ich hab dann noch mein Netzwerk-Speicher (NAS) an dieselbe Stromleiste eingesteckt --> wieder ein Blitz! Diesmal hat es aber Schaden verursacht: beide Festplatten sind von einem Experten analysiert worden und Fazit ist, dass sie durch Überspannung kaputt gegangen sind. Die Elektronik und die Motore sind kaputt. Die Daten können in einem Reinraum einer professionellen Firma wiederhergestellt werden - für satte Fr. 3'000.- !!!

Nun meine Frage an euch: wie muss ich vorgehen, um den Schaden dem Elektriker in Rechnung zu stellen und die Stromleiste ersetzen lassen? Letzterer Teil ist sicherlich der einfachere...

Vielen Dank im Voraus und Gruss,

Flavio.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
ganz ehrlich, ich kann absolut nicht nachvollziehen, weshalb man auf die Idee kommt, da noch weitere Geräte einzustecken...?

Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, sollte es da irgendwie eine Möglichkeit geben...

 
ganz ehrlich, ich kann absolut nicht nachvollziehen, weshalb man auf die Idee kommt, da noch weitere Geräte einzustecken...?

Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, sollte es da irgendwie eine Möglichkeit geben...
Sorry aber so hilfreich finde ich deinen Kommentar nicht wirklich. Man steckt alle Geräte ein, weil man davon ausgeht dass es ja nur ein Effekt ist und nichts geschieht - Beweis dafür die Tatsache dass alle Geräte (auch das NAS - aber ohne Platten) vollständig hochfahren und funktionieren.

Und wieso es keine Möglichkeit geben sollte, verstehe ich nicht ganz: wenn der Elektriker was falsch installiert hat (Beweis = mit meiner stinknormalen IKEA Stromleiste anstelle der "blitzenden" Leiste gibt es KEINE Blitze) und es davon Schaden gegeben hat, wieso soll er nicht dafür haften können? Ich habe definitiv als Benutzer NICHTS falsch gemacht.

 
naja, da bin ich anderer Meinung, dass man nach dem ersten Gerät, noch ein zweites und sogar ein drittes Einsteckt...

Anscheinend liegt das Problem also nur in der Stromleiste... Nun wird es spannend, zu beweisen, wann diese "Kaputt ging" - schon als der Elektriker diese Ansteckte und Anmagnetete, erst später, hatte sie schon von beginn weg ein Produktionsfehler, der Elektriker hat aber nur die Steckdose mit seinem Messgerät überprüft, nicht aber die Steckerleiste?

(wer überprüft denn heute schon eine nagelneue Steckdosenleiste...?)

Du kannst wohl mal auf den Eli zugehen, aber ob da mehr als nur reiner Goodwill von ihm drin ist...?

Eines hast aber anscheinend nun auch du gelernt, seine Daten nur auf einem NAS zu haben (auch wenn die Disks gespiegelt sind), ist dasselbe, wie überhaupt KEINE Datensicherung zu haben... Es könnte nämlich gerade so gut die Platine oder sonst eine Komponente des NAS abbrauchen - dann kannst du es bei den normalen Consuer NAS von Synology, QNAP, WD etc. vergessen, dass du ohne diese HD-Rekonstruktion wieder an die Daten kommst... Ich bin daher immer wieder überrascht, wie leichtsinnig heute ein Grossteil der Leute mit Ihren Daten, welche so extrem wichtig sind, umgehen...

 
Ja ich verstehe was du meinst...

Eine Stromleiste wird sehr wahrscheinlich nicht geprüft - einstecken und gut ist. Mal schauen ob Versicherungen hierzu noch was sagen werden...

Ja das mit dem Backup ist so ein Ding: das NAS ist Backup für mein MacBook Pro - jedoch haben längst nicht alle Daten auf dem MacBook Pro platz, daher vieles ausgelagert aufs NAS.

Glaube nächster Schritt wird ein zweites NAS sein (single-disk) um als Backup zu dienen... 

Danke.

F.

 
Wenn dein Elektriker die Leiste geliefert und auch montiert hat, hat er auch für eine sichere Funktion zu gewährleisten. Liegt der Fehler an der Leiste hat auch er als Lieferant (Händler) der Ware für die Abwicklung zu sorgen. War dies im Rahmen des Neubaus mit einem Werkvertrag, musst du darin nachsehen wie es  mit der Haftung aussieht. So sehe ich dies.

Wie allerdings die HDD´s einen defekt bekamen erschliesst sich mir nicht so recht. Eine Überspannung sollte eigentlich das Netzteil des NAS herausfiltern, bzw. dann abschalten. Bei den HDD´s, also im Gleichstrombereich darf da eigentlich nichts ankommen. Sei bei der Überprüfung auf alle Fälle dabei, und dokumentiere was der Elektriker macht. Wichtig ist zu wissen, ob er an der Steckdose oder im Schaltschrank (HV/UV?) Änderungen vornimmt. Wenn ich mich recht erinnere, ist der Schaden der durch einen Mangel entsteht auch anders geregelt, als die Regulierung des defekten Gerätes selbst. (Produktehaftpflichtgesetz, PrHG)

Gruss pit

 
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Hi Pit - danke für deinen Beitrag.

Der Elektriker hat sowohl die Elektro-Installation der Wohnung (bzw. der kompletten Überbauung) gemacht, als auch mein Rack-Schrank und die Stromleiste geliefert. Es war alles im Rahmen des Neubaus - ich hab aber keinen Einblick in die Werkverträge, da ich nur der Käufer bin.

Bzgl. dem Filter im Netzteil: das scheint gut für meine beiden anderen Geräte im selben Rack zu funktionieren (Firewall und Switch). Evtl. aber nicht so gut im NAS-Netzteil.

Danke, ich werde dem Elektriker genau auf die Finger schauen.

Gruss,

Flavio.

 
Am Rande: es ist mit den meisten NAS relativ einfach die Daten irgendwo in der Cloud zu sichern (Google, Microsoft, Amazon, .... ). Hier gibt es verschiedenste Lösgungen mit/ohne Verschlüsselung.

Nun kannst du argumentieren, dass du es vorziehst die Daten nicht in eine Cloud zu stellen (was ich persönlich nicht nachvollziehbar finde); die Konsequenz davon ist aber, dass ein 'händisches Backup' (zB ein NAS an einem zweiten Standort) in der Regel teurer, komplizierter und fehleranfälliger ist als eine Coud Lösung.

Natürlich ist dies nur meine Bescheidene Meinung. 

Grössenordnungen: Amazon Glacier kostet mich 25 USD für 5 TB; Microsoft OneDrive 1TB kostet ca. 5 USD.

 
Danke muraxi - hab auch schon Cloud-Backup-Lösungen entdeckt, welche man *direkt* ins Synology NAS einbinden kann.

Jetzt muss ich aber erst die Datenwiederherstellung starten lassen...

Gruss,

F.

 
Der Elektriker hat sowohl die Elektro-Installation der Wohnung (bzw. der kompletten Überbauung) gemacht, als auch mein Rack-Schrank und die Stromleiste geliefert. Es war alles im Rahmen des Neubaus - ich hab aber keinen Einblick in die Werkverträge, da ich nur der Käufer bin.


Da stellt sich die Frage, ob denn überhaupt der Elektriker dein Vertragspartner ist? Allenfalls müsstest du dich bezüglich Schadenersatz nämlich an den Verkäufer der Wohnung wenden, wenn dieser scheint den Werkvertrag mit dem Elektriker geschlossen zu haben.

 
Da stellt sich die Frage, ob denn überhaupt der Elektriker dein Vertragspartner ist? Allenfalls müsstest du dich bezüglich Schadenersatz nämlich an den Verkäufer der Wohnung wenden, wenn dieser scheint den Werkvertrag mit dem Elektriker geschlossen zu haben.
Hi camello - danke, guter Hinweis. Werde es in den nächsten Tagen versuchen herauszufinden bzw. zu klären.

F.

 
Hallo allerseits.

Nun ein paar Fakten:

- meine Hausratversicherung deckt Datenverluste nicht ab;

- die Rechtsauskunft meint ich soll den Verkäufer der Wohnung anschreiben und den Schadenersatz anfordern. Sie meinen auch, es sei schwierig, dass es wirklich klappen wird, jedoch ist es der einzige Weg.

Was meint ihr zu obigem?

Wenn ich jetzt einen Eingeschriebenen an den Verkäufer schicken muss, kann mir evtl. jemand mit der Formulierung helfen?

Vielen Dank für ein kurzes Feedback,

F.

PS: würde ich jetzt die Deckung der Datenverluste noch meiner Versicherung hinzufügen, könnte ich den Schaden dann trotzdem nicht mehr melden, korrekt?!

 
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Das Problem dürfte sein, dass du beiweisen musst, dass die angeblich fehlerhafte Stromleiste den Schaden verursacht hat. Hierzu müsstest du zuerst mal klären, was für ein Defekt denn an dieser Leiste genau vorliegt.

Für mich ist es nicht logisch nachvollziehbar, dass eine defekte Stromleiste eine schädigende Überspannung produzieren kann.

Ist die Steckdose wirklich korrekt angeschlossen? Liegen an der Steckdose nur 230 Volt an? Dann kann eigentlich auch an der Stromleiste keine höhere Spannung rauskommen. Die Stromleiste könnte höchstens einen Kurzschluss verursachen. Aber dann haut es dir die Sicherung raus.

 
Ja das mit dem Beweis, dachte ich mir auch dass es der schwierigste Part sein dürfte.

Dass die Stromleiste "etwas hat", ist in meinen Augen klar: jeder dreipolige Stecker, den man einsteckt (woran logischerweise ein Gerät hängt) erzeugt einen Blitz in der Stromleiste. Ersetze ich die Stromleiste mit einer anderen die ich schon seit Jahren besitze, dann gibt's diese Blitze nicht. Somit klar = Problem liegt an der Stromleiste.

Dass es eine Überspannung ist, war womöglich (m)eine Fehlinterpretation oder zu schnelle Schlussfolgerung: hab den Bericht vom Datenwiederhersteller gelesen und darin steht dass ein Kurzschluss die Elektronik der Festplatten getroffen hat. Das bedeutet aber nicht, dass der Kurzschluss auf der primären Seite des Netzteils lag (220V) sondern doch eher auf der sekundären?!

Ach... wie kann man die Stromleiste prüfen lassen überhaupt? Ich kann ja nur beweisen, dass es an der Stromleiste liegen muss weil es mit einer anderen funktioniert - sonst nichts! :-(

Danke und Gruss,

F.

 
Wie gesagt, ich glaube nicht, dass die Steckerleiste einen Kurzschluss produziert. Sonst würde wahrscheinlich die Sicherung/Fehlerstromschalter ansprechen.

Schwieriger zu beweisen ist dann ein Konstruktionsfehler. Dass z.B. beim Einstecken ein Lichtbogen zwischen Kontakt und Stecker entsteht. Da müsstest du dann ein Gutachten erstellen lassen, was einiges kosten dürfte.

Und selbst wenn du die Ursache nachweisen kannst, bekommst du wahrscheinlich nur die defekten Festplatten ersetzt. Denn dass du für die Daten kein Backup hattest, ist ja schlussendlich dein Versäumnis.

Sorry, aber ich denke, du kannst nur versuchen, mit dem Verkäufer auf Kulanz eine Lösung zu finden. Der Rechtsweg lohnt sich hier wohl nicht.

 
Tja... dem Verkäufer werde ich es sicherlich melden, ja.

Die Daten lass ich so oder so wiederherstellen - danach schaue ich wie weit der Verkäufer haften wird.

Danke!

F.

 
Aufgrund eigener Erfahrungen: Kann es sein, dass in den Buchsen der Steckdosen in der Stromleiste irgendwelcher Schmutz 'reingeraten ist? Ich denke da an Staub, Fett o.ä. "Blitze aus der Steckdose" könnte danach klingen... 

 
Alles kann sein, ja... Ich rühre aber die Stromleiste nicht an, bis ein Elektriker sich diese anschauen kommt.

Danach werde ich mehr wissen.

Danke!

 
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