Architekt gesucht Region Säuliamt / Freiamt

BilboCH

Mitglied
16. Nov. 2011
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Hallo

Kann jemand Empfehlungen abgeben?

Herzlichen Dank für eure Antworten.

Gruss

Bilbo

 
Lieber Bilbo

Ich hatte an dieser Stelle kurz Stellung zu ein paar kleineren Architekturbüros bezogen. Die würden sicher auf die Region Säuliamt zutreffen.

Nebst Karin Fehr (hübsche Umbauten, klein, fein), Ruedi Stammbach (ruhige, gute Lösungen, kann knappe Budgets durchziehen), Rüdiger Müller (gute Grundrisse, gute Ideen), Thomas Schreiber (wow-Effekt für Leute, welche mehr als "einfach ein Hüsli" wollen)  gibt es auch noch die grösseren Architekturbüros.

Grössere wären:

Suter Partner, supaarch.ch:

Seriöse Überbauungen, Gute Lösungen, für eine Überbauung absolut empfehlbar.

schiess-iti.ch:

Eher Industrielle Planungen, machen aber auch kleineres. Kenne Sie nicht mehr so gut, weiss auch nicht ob die beiden Schiess-Brüder überhaupt noch im Geschäft sind oder langsam kürzer treten. Auf alle Fälle das Büro mit der seriösesten Projektabwicklung, welche ich gesehen habe, unglaublich.

Schlegel + Ohnsorg, so-arch.ch:

Alte Herren, schon lange im Geschäft, wissen grundsätzlich wie es geht, viel Erfahrung. Kein Wow-Effekt (wie z.B. bei Schreiber) aber bodenständig und gut, so ein Bisschen die direkte Art. Die Homepage ist allerdings nicht besonders aussagekräftig...

Caspar Hoesch, rspag.ch

Auch eher für MFH zu empfehlen, machen aber - wenn es mir recht ist - auch kleineres. Er und sein Büro strahlen Stil aus; eher kühl / cool denn Schnörkel und Firlefanz. Viele seiner Arbeiten kommen ganz klar von der "MFH-Produktion" her, sie müssen also finanziell ganz klar planen können - sonst wären sie weg.

Mit wem ich noch nie zu tun hatte, aber wem Du hier im Forum sicher begegnen wirst: Urs Tischhauser. (Aber ob er unter "grössere" geht? wohl eher weniger)

Dann.

Zach+Zünd - Habe Ihre Arbeit für den Ersatzneubau einer Überbauung gesehen. Traditionelles, grosses Büro, definitiv mit viel Stil (Siehe Parkhaus Opera). Gegenüber jungen Ein- und Aufsteigern vielleicht nicht mehr gleich kampf-freudig, wer weiss, eben kenne, sie nicht so gut.

Und dann gibts noch die jungen Truppen, müssen innovativer sein als etablierte um auch was zu erreichen. Ehrgeiz ist sicher gut:

Alain Etlin, ateliereins, eins-gruppe.ch

Haut mich persönlich nicht aus den Socken, aber durchaus prüfenswert. Und will definitiv Gas geben.

Da gibt's noch andere, die mir gerade spontan nicht in den Sinn kommen.

--

Die Vorteile sind natürlich allesamt Vorurteile. Aber als Grundsatzüberlegung vielleicht hilfreich.

Vorteile der kleinen:

Effizient, schnell, wendig, anpassbar, kämpfen um jeden Auftrag, persönlicher

Vorteile der grösseren

Mehr Erfahrung, Mehr Ressourcen, Mehr Schadenfälle (mit Lernpotential), mehr Qualitätsmanagment

--

Hinweis am Rand.

Je nachdem wo Du baust, vereinfachst Du Dir vieles, wenn Du einen lokalen Architekten nimmst. Es gibt da manchmal Dorfkönige, die halt einfach etwas mehr dürfen als auswärtige. Ich sage das nicht gern, denn es tönt nach Bananenrepublik, ist wohl eher eine Käsemonarchie.

So oder so: die Lokalen kennen alle Behörden, kennen die Bauvorschriften in- und auswendig. Das kann je nach Verhältnissen viel vereinfachen.

Grüsse

Haba

 
[...]

schiess-iti.ch:

Eher Industrielle Planungen, machen aber auch kleineres. Kenne Sie nicht mehr so gut, weiss auch nicht ob die beiden Schiess-Brüder überhaupt noch im Geschäft sind oder langsam kürzer treten. Auf alle Fälle das Büro mit der seriösesten Projektabwicklung, welche ich gesehen habe, unglaublich.[...]
Hallo Haba

Kannst Du genauer beschreiben, wie sich diese seriösere Projektabwicklung manifestiert? Wäre interessant....

Gruss Altbaumieter

 
Lieber Altbaumieter

Grundsätzlich erlebe und erlebte ich Firmen mit ISO-Zertifizierung und Quality-Managment-Brimborium als recht ineffizient. Vielerorts wird es als nötiges Mänteli benutzt, was dann letztendlich alle Prozesse zwar nicht übersichtlicher, dafür langsamer macht. Nur weil im QM steht, dass alle Arbeiten «nach 4-Augen-Prinzip» kontrolliert werden, heisst eben nicht, dass der kontrollierende «Koreferendar» (wie man dem ja so schön zu sagen pflegt) wirklich die Fehler sieht.

(Beispiel: Die Auflagerprobleme der neuen SBB-Brücken am HB Züri dürften auf ein Schnittstellenproblem zurückzuführen sein. Der eine rechnet oben am Trog, der andere unten die Stütze. Nur miteinander gesprochen haben sie nicht. Und... glauben halt, der jeweils andere hätte doch irgendwie das anders gemacht. Schade, am Schluss stimmt jede Berechnung. Im Ganzen ist es halt dann doch ein Problem.

Genau solche Probleme müsste das 4-Augen-Prinzip abdecken. Eigentlich)

Okay, was war bei Schiess anders?

Der Daniel Schiess (Vorname bin ihc nicht mehr sicher, es war der Architekt der beiden Brüder) lebt QM. Das Ding ist weder Selbstzweck, noch geramtes Zetteli im Eingang. Gewiss, einige Dinge gehen halt auch nicht soo schnell. Aber sein QM funktioniert (oder funktionierte mindestens damals, als ich als Praktikant dort war) und ist eine Unterstützung. Ich erinnere mich auch bewundernd an seine - qm-basierte - Führungsanschauung.

Einerseits gab es vernünftige Gespräche über die Leistung / Erwartung / Möglichkeiten der Mitarbeiter. Und andererseits dann auch die - eigentlich logische - pingelige Auswertung: «Schau, wenn Du das ... schaffst, dann bist Du für unsere Firma auch soviel... mehr Wert». Und danach hat die Chefcrew zusammen mit den Angestellten geschaut, dass letztere die Ziele dann auch erreichen. Am Ende meines Praktikums hat Schiess mir dann gesagt, dass er es etwas mühsam findet, weil er die Leute damit relativ rasch zu einem hohen Lohn führt, und diese dann dank guter Ausbildung *überall* gerne genommen werden, und dass er damit eigentlich zuviel Fluktuation hat - andererseits sei er dank dem damit organisch und gut gewachsenen Netzwerk zum einen oder anderen Auftrag gekommen.

Okay, vielleicht glorifiziere ich diese Zeit im Rückblick auch etwas. Trotzdem, was bleibt. Es gibt QM und QM. Das von Schiess hat mich beeindruckt. Das QM war nie heilig, sondern letztendlich einfach ein Arbeitswerkzeug. Und was davon nicht geholfen hat, wurde einfach rausgeschmissen. Ich weiss, was es bedeutet, wenn jemand plötzlich ausfällt und man seine Projekte übernehmen "darf", wieviel Schnittstellenprobleme da existieren. Wenn das irgendwo minimiert ist, dann - glaube ich - bei den Schiess-Brüdern.

An anderen Arbeitsorten durfte ich nicht mal einen Auftrag entgegen nehmen, wenn gerade kein Geschäftsleiter ans Telefon zu kriegen war. Weil das nach QM abzulaufen hat. Im Stil von: «Das freut uns sehr, dass Sie uns einen Auftrag geben möchten. Leider kann ich den gerade nicht entgegennehmen, kann Sie jemand von der GL zurückrufen?» Aber... das entspricht nicht ganz meinem Verständnis, wie ich mit Kunden umgehen möchte - wenn einer schon kommt, hey, mach' ihm die Türe auf.

Oder auch: Dringende Anfrage für eine ganz kurze Sache. Ich könnte das zwar in einer Stunde erleidigen, passen würd' es von der Zeit her auch (ich mach' für Kunden auch gerne mal eine Überstunde), aber zuerst muss nach QM zuerst der Auftrag entgegen genommen werden. Dann sitzen mindestens 2 GL-Mitglieder zusammen und bestimmen, welche Gruppe die Arbeit erledigt, wer Verantwortlich ist und wer Stv, und wer die Arbeit als Sachbearbeiter durchkaut - bis dahin kann auch mal 1 Woche Zeit vergehen...

ja, ich weiss. Viel Blabla hier ohne wirklich viel Inhalt. Aber besser beschreiben kann ich es auch nicht.

Gute Nacht

Haba

 
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ich könnte die TM-Bachmann AG empfehlen (www.tm-bachmann.ch) Ein kleiner, feiner Betrieb in familiärer Atmosphäre, zuhause in Hünenberg/ZG.

 

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