Architektkosten - (nochmals)

Hallo Aventura,

ich bin nicht wirklich Experte, kann Dir aber ein paar Antworten geben.

1) Architektenhonorar: Du findest verschiedene Threads zum Architektenhonorar hier im Forum und im Netz auch Rechner zum Honorar gemäss SIA 102 (einfach mal googeln). Danach liegt Dein Architekt durchaus im zulässigen Bereich. Jeder Bauherr kann aber mit dem Architekt frei eine Honorarvereinbarung abschliessen, das wird egentlich im Architekturvertrag festgelegt. Wenn Du im Vertrag das Honorar nach SIA 102 vereinart hast, sind die Beträge wohl so ok.

2) Die Kostenschätzung des Architekten ist ja nicht der definitive Preis des Gebäudes, es ist eine Schätzung, die auf Erfahrungen des Architekten beruht. Wie hoch die Kosten dann effektiv sind, siehst Du erst bei den Offerten für die einzelnen Posten. Es nützt Dir also nichts, wenn der Architekt niedriger schätzt, dadurch wird das Bauwerk nicht billiger. Du musst mit dem Architekt versuchen, bei den Ausschreibungen Kosten einzusparen, der Architekt sollte hier Dein Partner sein, nicht Dein Gegner. Es ist dabei oft hilfreich mit dem Architekt ein Festhonorar zu vereinbaren, da bei der Regelung nach SIA 102 sein Honorar umso höher ist, je teurer das Gebäude am Ende wird.

3) Ein Haustechnikplaner plant z.B. die Heizungs- und Sanitärinstallation, ggf. auch die Komfortlüftung. Bei grösseren Gebäuden ist es von Vorteil, diese Arbeiten durch einen Planer, und nicht von den Handwerkern machen zu lassen, da hier oft einiges koordiniert werden muss (Lage der Heizungs- und Sanitärinstallationen). Es geht da nicht um die Innenarchitektur.

Jedenfalls viel Erfolg bei Deinem Vorhaben.

Grüsse  Roeka

 
Hallo Aventura

Wir leben wohl noch in einer anderen Welt. Wir (Kt. Bern) haben ein DEFH für CHF 1,4 MIO umgebaut / aufgestockt.  Einzig der Keller blieb bestehen und wurde saniert. Der Rest alles neu! Das Honorar des Architekten für ein All Inclusive Paket (Projekt, Baueingabe, Bauleitung usw) belief sich PAUSCHAL auf 80'000.00 Franken. Für Bauingenieur und andere "Spezialisten" haben wir ca. CHF 20'000.00 ausgegeben. 

Die Haustechnik (Elektro und Heizung) wurde von der ausführenden Firma geplant. 

Grüsse

 
2) Die Kostenschätzung des Architekten ist ja nicht der definitive Preis des Gebäudes, es ist eine Schätzung, die auf Erfahrungen des Architekten beruht. Wie hoch die Kosten dann effektiv sind, siehst Du erst bei den Offerten für die einzelnen Posten. Es nützt Dir also nichts, wenn der Architekt niedriger schätzt, dadurch wird das Bauwerk nicht billiger. Du musst mit dem Architekt versuchen, bei den Ausschreibungen Kosten einzusparen,
Also wenn man der Logik von Roeka folgt, dann sollte man die Planung so belassen und darauf vertrauen, dass man bei der Ausschreibung sämtliche Offerierende um rund 24% im Preis (den der Architekt aufgrund seiner Erfahrung in der Offerte eingesetzt hat) runterdrücken kann und auch sonst keine unvorhergesehenen Kosten auftauchen werden. 

Finde ich gelinde gesagt, ein etwas mutiger Ansatz. Wäre auch interessant zu wissen, wie man denn vorgehen soll, wenn man dann schlussendlich nur z.B. 8 - 10% Reduktion herausgeholt hat und das Haus dann immer noch 1,7 Mio kostet...  

Mein Ansatz war derjenige, dass wir nach der ersten Kostenschätzung vom Wünsch - zum Machbaren übergegangen sind und am Schluss eine Offerte in den Händen hielten (mit fixem Architektur- und Bauführerhonorar), die in unserem ursprünglichen Budget passte (also in Deinem Fall 1,5 Mio). Nach Offerteinholung der Handwerker haben wir fast eine Punktlandung bezüglich Kosten gemacht, dank ausgezeichnetem Architekt/Bauleiter. 

 
Also wenn man der Logik von Roeka folgt, dann sollte man die Planung so belassen und darauf vertrauen, dass man bei der Ausschreibung sämtliche Offerierende um rund 24% im Preis (den der Architekt aufgrund seiner Erfahrung in der Offerte eingesetzt hat) runterdrücken kann und auch sonst keine unvorhergesehenen Kosten auftauchen werden. 
Hallo Brasser,

offenbar hast Du mich da etwas missverstanden, sorry wenn ich mich unklar ausgedrückt haben sollte. Wenn Du meinen Beitrag genau liest, merkst Du, dass ich genau das empfehle, was auch Du vorschlägst, nämlich

Du musst mit dem Architekt versuchen, bei den Ausschreibungen Kosten einzusparen, der Architekt sollte hier Dein Partner sein, nicht Dein Gegner.
Du nennst das, vom Wünsch- zum Machbaren überzugehen, aber es ist genau das, was ich vorschlage, nämlich die Anforderungen in den Ausschreibungen so herunterzusetzen (z.B. Kunstofffenster statt Holz-Metall, Küche für 20.000 statt 50.000, Verzicht auf Komfortlüftung etc.), dass die Angebote dann günstiger ausfallen können (Kosten sparen durch Veränderung der Ausschreibung heisst eben nicht offerierende Handwerker herunterzuhandeln). Es war definitiv nicht so gemeint, wie Du es interpretierst, einfach die Offerierenden herunterzuhandeln. Wenn das so einfach ginge, würde wohl jedes Bauprojekt um 25% günstiger, dem ist aber leider nicht so.

Grüsse Roeka

 

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