Aufstocken&Sanieren oder Ersatzneubau?

silentdiver

Mitglied
10. Sep. 2010
52
0
6
Ausgangslage: Einfamilienhaus Baujahr 1965, ca. 100m2 Wohnraum auf einer Ebene, unterkellert, grössere Parzelle, Doppelschalenmauerwerk ohne nennenswerte Dämmung.

Bedarf:

-ca. 50m2 zusätzlicher Wohnraum

-Oelheizung&Boiler müssen in den nächsten Jahren (Alter) ersetzt werden

-Dach verfügt es über kein Unterdach

-Energieverbrauch hoch (gem. GEAK Klasse G) (siehe Bauweise -> Ausgangslage)

Wir haben mit einem Architekten eine Variante Aufzustocken (d.h. neues Dach und erhöhte Kniewände = 50m2 genutzer Wohnraum und 50m2 Estrichabteil) sowie Ersatzneubau (Holzrahmen) grob überschlagen. Zu meinem Erstaunen sind beide Varianten in etwa gleich teuer (da beim Aufstocken viele individuelle Arbeiten anfallen und beim Ersatzneubau ein hoher Vorfertigungsgrad genutzt werden kann). Ersatzneubau hat interessante Vorteile wie kurze Bauzeit, top-isoliertes Gebäude (mit aufeinander abgestimmten Materialien) - dagegen sprechen m.E. steuerliche Nachteile und der temporäre Auszug während der Bauzeit.

Fragen

  • Aufstocken&Sanieren oder Ersatzneubau - wo seht ihr die primären Vor- bzw. Nachteile?
  • Gibt es einen Ansatz für einen systematischen Vergleich der div. Vor- und Nachteile
/emoticons/default_confused.png

 
Hallo stiller Taucher

Die selbe Diskussion stand bei uns auch an; Haus mit Baujahr 1985, ähnlich wie bei Dir, Bausubstanz aber leider nicht gerade gut.

Wir haben uns dann für die radikale Lösung entschieden, das heisst abbrechen und neu bauen.

Nachteil: Der Baugrund wird so natürlich teuer (Kaufkosten Haus + Abbruch

Während des Baus musst Du für eine Ersatzunterkunft sorgen; das ist aber bei einer gröberen Sanierung / Umbau aber auch so.

Vorteil: Das neue Haus entspricht den neuesten Bauvorschriften (Minergie - P) und vor allem genau unseren Ansprüchen, sie es in der Ausstattung wie auch in der Raumeinteilung und Grösse. Steuerliche Nachteile haben wir nicht berücksichtigt. da hätte ich schon im Kanton Aargau bleiben müssen, Solothurn ist da bereits teurer.

Kosten sparen wir bei der Planung, wir bauen ohne Architekten / GU.

Allerdings: Generell kann man das vermutlich nicht einfach so vergleichen. Parzellengrösse und Lage ist eine Sache, das Konzept und der Zustand des bestehenden Hauses eine Weitere. Dann stellt sich jedesmal auch die Frage nach der Zonen- und Bauordnung (wir hätten z. Bsp. nicht Aufstocken oder Dachlukarnen einbauen dürfen).

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Danke für die rasche Antwort. Mit welchen Kosten muss man für einen Abbruch rechnen (bei uns würde nur das Erdgeschoss+Dach abgerissen werden)?

 
@silentdriver: Steuerliche Nachteile und allfällige zusätzliche Wohnkosten während dem Neubau sind im Vergleich zu dem Geld das man für den Umbau/Neubau in die Hand nimmt wohl bloss ein Tropfen auf den heissen Stein. Ich würde hier ganz einfach die persönlichen Vorlieben zur Hand nehmen: Wollt ihr lieber in einem niegelnagelneuen Haus wohnen welches genau nach euren Vorstellungen gebaut wurde oder mögt ihr doch lieber das rustikale, alte? Also ich würde ohne mit der Wimper zu zucken gleich den Neubau machen. Aber Geschmäcker sind unterschiedlich. Da es keine allzu entscheidenden ökonomischen Gründe gibt, müsst ihr wohl oder übel euer Bauchgefühl entscheiden lassen...

 
Guten Abend Zusammen

Einfach so ohne mit der Wimper zu zucken ein älteres, noch intaktes Haus abbrechen und einen Neubauch machen geht nur, wenn die entsprechenden finanziellen Möglichkleiten vorhanden sind; zumindest wenn Du das Haus erst kaufen musst./emoticons/default_tongue.png

Wir haben uns erst dazu entschieden, als wir keine entsprechende Liegenschaft gefunden haben (passendes Haus oder Baulandparzelle ohne Architekurverpflichtung). Da aber in der Lage die Landpreise so hoch sind, dass die Rechnung für uns wieder aufgeht - das heisst Hauskosten plus Abbruch und Entsorgung geteilt durch die Landfläche nicht höher als die m2 -Kosten der angebotenen Parzellen in näherer Umgebung, haben wir uns durchgerungen.

@silentdiver: Abbruchkosten sind so a priori kaum schätzbar, wenn man das Objekt und die Lage nicht kennt.

Wir haben im KV 45'000 Fr drin allerdings einen Komplettabbruch inklusive des Kellers und der darunterliegenden Kanalisation, das beruht aber auf einer Vorofferte eines Abbruch- und Aushubunternehmers. Definitiv haben wir ein Paket geschnürt, das heisst Rodungen, Abbruch, Baugrubensicherung und Aushubarbeiten zusammengefasst einem Unternehmer vergeben. Das ist für beide Seiten interessant, für den Bauherrn kostenmässig und für den Unternehmer von den Transporten und der Logistik her.

Ich würde mal einen Abbruchunternehmer anfragen und eine Offerte machen lassen. Zu beachten ist auch, dass bei einem Haus aus der Zeit unter Umständen Asbest verbaut wurde. Spätestens bei der Baueingabe für die Abbrucharbeiten - egal ob teilweise oder komplett - wird Dir die SUVA einen Brief schreiben, in dem Du aufgefordert wirst, vor Beginn der Abbrucharbeiten ein Gutachten über die Verwendung von Asbest in Deinem Haus einzuholen. Die SUVA ist da recht scharf, das Gutachten kostet je nach Aufwand schnell mal 3 - 4'000 Fr. Die Abbruch- und Entsorgungskosten für den Fall kann ich nicht abschätzen. Schau mal unter SUVA / Asbest nach, da steht alles, was Du für den Fall wissen must, drin; auc die Angabe, welches Ingenieurbüro in Deiner Gegend für solche Beurteilungen in Frage kommt.

Schönen Abend noch

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
"Einfach so ohne mit der Wimper zu zucken ein älteres, noch intaktes Haus abbrechen und einen Neubauch machen geht nur, wenn die entsprechenden finanziellen Möglichkleiten vorhanden sind"

Ganz meine Meinung: Nur -> Zu meinem Erstaunen sind beide Varianten in etwa gleich teuer (...).

Unter diesen Voraussetzungen macht es wenig Sinn am alten Haus festzuhalten, oder?

 

Statistik des Forums

Themen
27.540
Beiträge
257.926
Mitglieder
31.818
Neuestes Mitglied
Praveen_123