Aus dauernd aktuellem Anlass

emil17

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30. Aug. 2007
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Was über den Umgang mit Architkten und GUs zu sagen wäre, wurde schon lange gesagt:

Übrigens soll der, welcher kaufen will, die Augen auftun, und es ist unvernünftig, einen Handel von einiger Wichtigkeit zu schließen, ohne vorher sich Kenntnis von dem wahren Werte der Sache erworben zu haben, die man zu kaufen die Absicht hat.
Adolph Freiherr von Knigge, über den Umgang mit Menschen, 1788

Ich halte es aus persönlicher Ansicht aber für wenig zielführend, in einem Forum einen Pranger zu errichten gegen Leute, mit denen man schlechte Erfahrungen gemacht hat. Denn es sind immer einseitige Stellungnahmen, und es ist nötig, beide Seiten zu hören, bevor man sich ein Urteil bildet.

Besser wäre es, vor Vertragsabschluss Referenzen bei Kunden des möglichen GU oder Architekten einzuholen und sich darüber zu informieren, wie eine solche Zusammenarbeit normalerweise funktioniert und was man vom Vertragspartner erwarten darf und was nicht.

 
Da mach ich doch gleich weiter.

Hier im Forum liest man, das für eine poplige Enthärtungsanlage für Fr. 2500.- bis zu zehn Offerten eingeholt werden, welche wochenlang hinterfragt und beim Anbieter nachgefragt werden.

Es ist eine Frage des Anstandes, sich zuerst mit der Materie zu beschäftigen. Bevor man aktiv Geld vernichtet.

Eine sauber auf das Objekt angepasste Offerte gibt einen beträchtlichen Aufwand welcher durch den Unternehmer finanziert wird in der Hoffnung den Zuschlag für den Auftrag zu erhalten.

Beschränkt euch bitte auf zwei bis drei Offerten.

Die Firmen welche nicht berücksichtigt werden haben eine Absage verdient.

Mit dem Geld das so nicht vernichtet wird sichert ihr vielleicht den ein oder anderen Arbeitsplatz.

Danke

Lg Turbo

 
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Zu Turbo's Beitrag folgende Ergänzung:

Zum Einen: Präzisierung: Eine halbwegs vernünftige Offerte beinhaltet sich zu überlegen, was für ein Objekt ist es, was benötigen die Leut', was passt denen. Da "verbrennt" man schnell eine halbe Stunde. Ein Handwerker verrechnet irgend etwas wie 120.- pro Stund, bei "zehn" Offerten wären das also 600 verbrannte (diesmal ohne Anführungszeichen) Stützli. Richtig: Da könnte man sich etwas beschränken.

Zum Anderen: Wenn ich den erwähnten Enthärtungsanlagethread lese, scheint es halt schon auch so zu sein, dass es nicht so einfach ist, schon nur die grundlegenden Angaben zur Anlage zu erhalten. Wie funktioniert diese? Preis? Hygienekonformität?

Ehrlich gesagt bin ich sehr froh, wenn man das hier im Forum in dieser Art zusammentragen kann. Dann können sich nämlich die nächsten paar Leut' auf etwas stützen und ... eben weniger Offertkosten-Geld verbrennen.

Nebenbei.

Aus aktuellem Anlass: Ich staune schon etwas, dass eine Diskussion über welche Enthärtungsanlage was genau tut, wie das funktioniert, was schädlich sein könnte, was Bayern, Rapperswil und andere Hochschulen empfehlen sich in knapp 3 Monaten auf 89 Einträge hochangelt. Das neben der Tatsache, dass der Gründungspate für diesen Thread eine Diskussion war, ob der GU jetzt wie einen GU-Aufschlag hat oder nicht... Über GUs, deren Verträge, Angebote, Möglichkeiten könnte man weit mehr diskutieren als einander holzschnitzartige Argumente um die Ohren hauen.

Schöne Hinnecht

Haba

 
Lieber Haba

Eine Qualitätsofferte wie ich sie von meinen Zulieferern erwarte beinhaltet eine Objektbesichtigung auf welcher die Offerte basiert.

Anfahrt, Wegfahrt, kurze Besprechung vor Ort, Offerte erstellen. 2.5 - 3 Std x 10 Offerten = 25 - 30 Std Aufwand.

Das für eine einfache Offerte wie für eine Enthärtungsanlage.

Für komplexere Angebote wie Dachsanierungen etc. kommen schnell mal einige Tage Arbeit zusammen. Dies pro Offerte.

Der Tread mit der Enthärtungsanlage musste einfach als Beispiel hinhalten.

Was ich noch häufig mache ist eine ca. Kostenschätzung verlangen. Dies reduziert den Aufwand des Unternehmers und ermöglicht mir die Budgetierung.

Produkt Dokus und Kostenschätzungen liefert der Unternehmer sicherlich gerne und wenn die Produktwahl eingegrenzt ist sicherlich auch eine detailierte Offerte.

 
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Für mich ist deshalb die Vergabe an lokale Unternehmer für Dinge, die ich nicht selber machen kann oder will, die Regel. Die haben nicht lange Anreise, und sie können es sich nicht leisten, schlechte Arbeit zu machen, weil sich das rasch herumspricht.

Die meisten Offerten sind sowieso relativ ungenau, d.h. es werden Einheitspreise genannt, nachdem der Bauherr die ungefähren Aufmasse als Offertgrundlage genannt hat. Abgerechnet wird dann nach genauem Aufmass nach Vergabe.

Wenn eine Firma z.B. die Sanitäreinrichtungen im Neubau oder in der Totalrenovation gut und zu fairen Preisen gemacht hat, dann kriegt die normalerweise den Zuschlag für kleinere Arbeiten oder Erweiterungen, ohne dass man dazu eine grosse Offertrunde einberufen müsste. Man kennt sich und hat keinen Grund, sich gegenseitig zu bescheissen.

Bei einer Panne, die immer im dümmsten Moment eintritt, ist man auf die Leute angewiesen. Der lokale Dachdecker flickt nach einem Sturm nicht zuerst das Dach desjenigen, der an den Billigsten von auswärts vergeben hat - Recht hat er.

Diskussionen über "Warum und wieviel Aufschlag für den GU" erübrigen sich, wenn man weiss, was die Geschäftsidee eines GU ist. Wer sich über jeden GU-Aufschlag ärgert, der soll doch mit einem Archiktekten bauen und dem eine Provision für die Einsparungen bezahlen, die dieser gegenüber den Unternehmern herausgeholt hat.

Wenn man beim Bauen sparen will, sollte man nicht bei der Vergabe stets nur den Billgsten nehmen und bei der Bezahlung nachträglich Rabatte und Zusatzleistungen verlangen, sondern zuerst einmal das machen, was man als Bauherr selber muss - herausfinden was man eigentlich will, sich informieren, genau planen, an möglichst alles denken und dann, wenn gebaut wird, Disziplin mit nachträglichen Änderungen halten.

Wer auf Schnäppchenjagd ist, darf sich gerne fragen, ob er mit dem eingesparten Geld auch entsprechend umgeht (habe ich keine überflüssigen Versicherungen? Ist mein Auto nicht viel zu gross für das, was ich tatsächlich damit mache?) Hier kann man vermutlich mehr herausholen, als wenn man 10 Unternehmer antanzen lässt, um vielleicht 200 Franken zu sparen.

 
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Das für eine einfache Offerte wie für eine Enthärtungsanlage.

Für komplexere Angebote wie Dachsanierungen etc. kommen schnell mal einige Tage Arbeit zusammen. Dies pro Offerte.

Der Tread mit der Enthärtungsanlage musste einfach als Beispiel hinhalten.
also 2-4 offerten einholen finde ich nun nicht übertrieben.. wenn ein unternehmer dies nicht gewinnbringend decken kann macht er früher oder später konkurs. das gehört nun schlichtweg auch zu einem seriösen unternehmen diese büroarbeit..

 
Hallo zusammen

Ich bin mit den Posts einverstanden, aber teilweise frage ich mich schon ein wenig:

Für die Wasserentkalkungsanlage habe ich 5 Offerten eingeholt. Wenn man die Kosten auf 10 Jahre raufrechnet, war alles zwischen CHF 5200.- und 11000.- dabei. Aufwand für den Lieferanten ca. 15 - 30 Minuten pro Offerte, Preisdifferenz über 50%. Für mich hat es sich gelohnt 5 Offerten einzuholen.

Für die Offerierung der Umgebungs- und Gartenarbeiten habe ich 15 Gartenunternehmen angeschrieben, wovon lediglich 3 geantwortet haben! 11 Anfragen blieben unbeantwortet, 1 Anfrage wurde mit einer Absage beantwortet (Gartenunternehmen kann keine Vorplätze pflastern). Als ich dann meine Arbeiten auf ofri.ch ausgeschrieben hatte, haben sich Hinz- und Kunz-Unternehmen gemeldet, die nicht mal eine Schaufel gerade halten können. Somit habe ich also lediglich 3 Offerten.

Was ich sagen will, ist, dass es manchmal auch nicht einfach ist für einen Bauherren seriöse und komplette Informationen und Offerten zu erhalten, wenn man die "guten" Unternehmungen nicht von vorneherein kennt.

Grüsse, Ze Roberto

 
also 2-4 offerten einholen finde ich nun nicht übertrieben.. wenn ein unternehmer dies nicht gewinnbringend decken kann macht er früher oder später konkurs. das gehört nun schlichtweg auch zu einem seriösen unternehmen diese büroarbeit..
Vielleicht noch als Anmerkung: jede dieser Offerten wird von den Kunden bezahlt. Diese normale Büroarbeit ist im Preis der Produkte schon eingepreist. Und wenn die Firma pleite geht, dann bezahlen auch meistens die Kunden....

Ich kriege keine Offerte in 15min raus. Ausser wenn es ein Produkt ist und keine Beratung nötig ist. Aber dann ist die "Offerte" auch nur ein nachschauen des Preises in einer Preisliste...

 
Was für ein Aufschrei !

bei den Wasserenthärtungsanlagen ist das kein Problem, diese Offerten liegen fixfertig auf dem Computer. Da ist seitens Anbieter nur minimaler Aufwand nötig für Adresse setzen, die richtigen Prospekte/PDF's beilegen und ab.

Für eine Handwerksarbeit ist das natürlich etwas anderes, da muss besichtigt werden, ausgemessen, vor Ort besprochen.

 
Salü Booker

Schön wenn du das glaubst.

 
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