Ausführung Kragplattenanschluss / Noppenfolie Stückelung

Kaffeebart

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28. Apr. 2015
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Hallo

Unser überdachter Sitzplatz (Terrasse) welcher später evtl. zum Wintergarten ausgebaut werden soll wurde sowohl am Boden als auch an der Decke als Beton geplant.

Dabei sollen sowohl Boden und Decke mittels Kragplattenasnchluss ans Haus angeschlossen sein.

Auf dem Bild seht ihr sort, wo die Noppenfolie etwas tiefer sitzt (Bzw die rote Linie niedriger ist) den Bereich, wo die Bodenplatte hin soll.

Meine Frage wäre nun: Aktuell sehe ich nicht, dass dort irgendwelche Anschlüsse oder Verstrebungen in die Bodenplatte laufen. Ist es so überhaupt noch möglich einen Kragplattenanschluss auszuführen?

Wie wird dieser Anschluss gemacht? - Bisher dachte ich, dass dieser spezielle Anschluss bereits mit in den Beton eingegossen wird.

Eine zweite Frage hätte ich noch bezüglich der Noppenfolie: An manchen Stellen sieht diese für mich sehr "gestückelt aus" (also viele kleinere Stücke geschnitten und aneinander gesetzt)

Macht diese Stückelung irgendwann Probleme oder ist das durchaus normal?

Vielen Dank für eure Hilfe.

IMG_7835.JPG

 
Hallo Kaffeebart

Um Kältebrücken zu vermeiden werden bei solchen Anschlüssen spezielle Elemente einbetoniert. So wie auf dem Bild ersichtlich ist, wurden 5 Elemente einbetoniert. Du siehst das an den 5 Kunststoffabdeckungen. Dort drin sind die Verbindungseisen. Dies verhindert, dass die Eisen durchgehend sind und so wie Wärme raus resp. die Kälte reintransportieren können.

Ob es normal ist, die Noppenfolie so "zuzuschneiden" kann ich nicht sagen. Denke aber, dass das Ziel der Noppenfolie erreicht werden kann. Wichtig ist, dass die obere Folie über der unteren liegt...

Gruess

Tom

 
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Das mit der Noppenfolie würde mich auch interessieren... und dieses geflicke ist mir auch schon in Kaffeebarts Thread aufgefallen.

 
Hallo Kaffeebart

Was bei Dir einbetoniert ist, ist meiner Ansicht nach ein einfacher Armierungsanschluss (zb ebea oä.) und kein Kragplattenanschluss mit Isolationselement, denn da müssten die Armierungseisen durchgehend und sichtbar sein.

Da die Noppenfolie (übrigens korrekt verlegt) aber direkt auf die Betonwand befestigt wurde, gehe ich davon aus, dass der Keller ungedämmt bleibt und deshalb auch kein Kragplattenanschluss notwendig ist.

Gruss

Eos

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Da die Noppenfolie (übrigens korrekt verlegt).....


Das Thema ist echt spannend, hab mich jetzt etwas durchgelesen im Internet..... die Folie wird wohl meistens Falsch eingebaut wie auch hier!

Folgendes habe ich raus gefunden:

- Die Erfinderfirma dieser Folie hat es eigentlich schon so gedacht dass die Noppen zur Wand gehen dies aber AUSCHLIESSLICH im Zusammenhang mit einer Bahnabdichtung des UGs.

- Wird eine andere Abdichtung verwendet muss die "Noppenfolie mit Flies" verwendet werden wo die Noppen dann zwingend (und auch logisch) Richtung Erde stehen müssen.

- Problematisch ist angeblich genau bei der falschen Einbauvariante hier auf dem Bild, dass die Noppen die Bitumendickbeschichtung zerstören wenn der Druck der Hinterfüllung an der Folie zieht.... ist ja auch logisch.

- Es gibt wohl in Deutschland ein Buch mit vielen Baumängeln drin, dort stehen anscheinend sehr viele Folgeprobleme durch diese Noppenfolie. Und Probleme entstehen wohl immer nur dann wenn die Noppen zum Keller stehen....

- Die Experten sind sich eigentlich auch einig dass das Wasserableiten an dieser Folie kaum etwas nützt viel wichtiger sei die Abdichtung dahinter, daher ist es umso wichtiger dass diese nicht zerstört wird durch die Folie.... Die Experten meinen dass man die Folie eigentlich auch sparen kann und einfach eine gute Mechanische Trennfolie einbauen soll die das Zerstören der Abdichtung durch die Hinterfüllung verhindert und das verschieben zulässt (logischerweise besser ohne Noppen!)

Das ist wohl so ein Fehler wo sich niemand hier in der CH Gedanken macht, und alle meinen es sei korrekt, denn ich sehe es immer dass diese Folien falsch rum eingebaut sind.....

Wenn man sich die obigen Details aber vor Augen führt ist es eigentlich klar dass es nicht so verbaut werden darf.....

 
Leider sehe ich auf deinen Bildern keinen Kragplattenanschluss...in meinem Haustagebuch (Christens Haustagebuch) habe ich damals einige Bilder unseres Kragplattenanschlusses eingestellt - schau dort mal nach, wie die Dinger ausschauen.

 
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direkt auf die Betonwand befestigt wurde, gehe ich davon aus, dass der Keller ungedämmt bleibt und deshalb auch kein Kragplattenanschluss notwendig ist
Hallo

ja, der Keller ist ungedämmt. Es ist aber der Keller mittels Isolation an der Decke UG, welche in die Schalung eingelegt wurde, gegen EG gedämmt somit ist der Betonboden ansich schon auf der "warmen" Seite.

Ursprünglich war es nicht geplant den Boden Sitzplatz mit Kragplattenanschluss zu versehen. Auf anraten unseres Bauberaters haben wir dies noch ergänzen lassen.

 
@vakuum perfekter Beitrag... :)

Es ist in der Tat leider kein wärmegedämmter Kragplattenanschluss (Iso-Korb). Der Armierungsanschluss dient vorrangig der dauerhaften "Anhängung" der Terrassen-Bodenplatte, womit Setzungsprobleme dauerhaft vermieden werden.

Zur Entschärftung sollte, sofern nicht vorgesehen, ein XPS-Dämmstreifen zwischen die Stirnseite der KG-Decke und der später zu erstellenden Terrassend-Bodenplatte eingefügt werden.

 
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Zum Thema Noppenfolie finde ich im www sehr kontroverse Informationen. Auch Herstelleranleitungen die ich gefunden habe sind mal so und mal so.

Die Ausführung sei entsprechend den Anweisungen des Herstellers der Folie ausgeführt.

Die Bitumenschich ist vollständig ausgehärtet gewesen bevor die Noppenfolie montiert wurde, weswegen die beschriebenen Schäden nicht auftreten sollten.

Zum Kragplattenanschluss wird es dann aber ärgerlicher. Kommentar Bauleiter:

[SIZE=9pt]Derzeit vorgesehen ist Variante 1 (kein thermisches Kragplattenanschlusselement)[/SIZE]

[SIZE=9pt]Bitte beachten: wenn eine durchgehende thermische Trennung gewünscht wird, dann müssten die Frostriegel ebenfalls entkoppelt werden.[/SIZE]

Variante 1: (Derzeit vorgesehen)‎
Eingelegter Bewehrungsanschlusskorb darunter glatte Abschalung und Abdichtung mit Quellband gegen ‎aufsteigende Feuchtigkeit.‎

Vorteile:‎
‎-Abdichtung gegen aufsteigende Feuchtigkeit
‎-Kraftschlüssige Verbindung mit Decke ü UG

Nachteile:‎
‎-Keine thermische Trennung in diesem Bereich
Bemerkung: Der Wärmedurchgang von Balkonplatte zu Decke ü UG, respektive in entgegengesetzter Richtung ist ‎minimal, es können dadurch auch keine Schäden (Taupunkt, Kondensat) entstehen.‎
Decke ü EG hat unten 4 cm Dämmung eingelegt, nach oben hin schwimmender Unterlagsboden mit insgesamt ‎‎8cm Dämmung.‎
Vorgesehen ist: Kellerwände innenseitig gedämmt 6cm (späterer Ausbau durch Bauherr). Ev. Späterer Ausbau ‎Sitzplatz zu Wintergarten durch Bauherr.‎

Variante 2: Kragplattenanschluss mittig über Kellerwand
Ausführung aus statischen Gründen nicht möglich; Decke ü UG muss mindestens 15cm Auflager auf Kellerwand ‎haben.‎
‎(Abklärung: Bauleiter-Ingenieur vom 06.April)‎

Vorteile:‎

Nachteile:‎
‎-Dämmperimeter nicht konsequent, Kragplattenanschlusselement nützt nur geringfügig.‎
‎-Entkoppelung Frostriegel nicht berücksichtigt
‎-Ev. Probleme mit Dichtheit aufsteigende Feuchtigkeit

Variante 3: Alternative
Variante nicht bis ins Detail ausgereift

Vorteile:‎
‎-Dämmperimeter durchgehend, inkl Frostriegel

Nachteile:‎
‎-Breite Ortbetonschwelle
‎-Ev. Probleme mit Dichtheit aufsteigende Feuchtigkeit
‎-Ortbetonschwelle und Sockelabdichtung Problematisch
‎-Statik problematisch; nicht korrodierende Verbindung mit Decke ü UG


Für uns ist das relativ viel, was wir nicht verstehen oder nachvollziehen können.

Der Sitzplatz soll vermutlich verglast und somit als unbeheizter Wintergarten nutzbar sein (sofern das Budget am Ende der Bauzeit noch reicht)

Uns wurde empfohlen den Kragplattenaschluss zu nehmen, da es sonst Wärmebrücken gibt und sich somit Feuchtigkeit bilden kann die wiederum die üblichen Probleme mit sich bringt.

Wieso gibt es bei der Ausführung mit Dämmung (Variante 2 oder 3) Problem mit aufsteigender Feuchtigkeit? - Der Boden ist lehmhaltig und das Wasser kann nicht auf dem Gelände versickern. Eine Sickerleitung ist nicht erlaubt, weswegen erst bei den Lichtschächten Notüberläufe montiert sind.

Nun heisst es kann aus statischen Gründen nicht ausgeführt werden. Was ist dann die beste Alternative? Gibt es sonst eine bessere Möglichkeit, die noch nicht genannt wurde?

Anhang anzeigen Variante 1.pdf

Anhang anzeigen Variante 2.pdf

Anhang anzeigen Variante 3.pdf

 
Hallo Kaffeebart,

ja, ich fürchte ein wenig holt Dich hier die letzlich nicht optimale Variante eures Dämmperimeters ein, das wurde ja von haba schon am Beginn Deines Hausbauthreads thematisiert. Ich hätte, ohne da ein Fachmann zu sein, schon kein gutes Gefühl mit der aktuellen Lösung des Kragplattenanschlusses ohne jede thermische Trennung. So wird die Bodenplatte Deines Sitzplatzes eine doch recht grosse Kühl-Lamelle für Deine Hauswände und den Boden im EG. Wenn die Variante 2 (die immerhin einen gewissen thermischen Schutz gewährleistet, der nur durch die Kellerwand umgangen werden kann) nicht möglich ist, würde ich wenigstens eine Entkopplung via einen XPS Streifen wie von Pfälzer vorgeschlagen ins Auge fassen. Ich fürchte eben schon, dass die sich von der Terrassenplatte eingesammelte Kälte eben via die Kellerdecke auch auf die der Verglasung des Sitzplatzes anschliessenden Seitenwände ausbreiten kann, dort kommt sie hinter die Aussendämmung und könnte schon zu einer unangenehmen Abkühlung dieser Wände führen. Ich würde bei dem Problem versuchen den Planungsingenieur, der den Energieauweis erstellt hat, beizuziehen und dann mit dem Bauleiter eine Lösung suchen, die wenigstens eine gewisse thermische Trennung der Balkonplatte ermöglicht. Es wäre eben auch zu prüfen, ob die sich jetzt ergebende Wärmebrücke in die Berechnung für den Energieausweis eingeflossen ist und ob dieser ggf. noch eingehalten wird.

Grüsse roeka

 
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Es hat etwas länger gedauert die Diskussion um den Sitzplatz, welcher später zum nicht geheizten WIntergarten werden soll.

Wir haben uns nun drauf geeinigt, dass zwischen Haus und Sitzplatz 8cm Dämmung angebracht wird.

Das Dach wird ebenfalls Dämmung erhalten und mit Flachdachabdichtung ausgeführt.

Unterm Boden war ohnehin schon Dämmung geplant, welche auch bereits verlegt war.

Die Stirnseiten des Betonboden und Daches wird mit Holz verkleidet auf dass dann die Verglasung angebracht wird. Dadurch sind die Betonstützen auch innerhalb des verglasten Bereiches und müssen nicht zusätzlich auch noch Dämmung erhalten.

Da die Verglasung weder dicht noch isoliert ist haben wir an den Stirnen auf weitere Dämmparameter verzichtet. - Wenn der Wintergartten irgendwann "warm" sein soll, dann werden wir mit dem Rahmen der Verglasung entsprechende Dämmwirkung auf die Stirnseiten bringen.

 
Hallo Kaffeebart,

schön dass ihr eine gute Lösung für den Kragplattenanschluss gefunden habt !

Grüsse  roeka

 

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