Ausgleichsspachtel auf Fliesen

tinu80

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14. Mai 2018
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Guten Morgen,

Unser Gästebad ist am Boden und den Wänden gefliest. Wir möchten nun für ca. 5 Jahre die sehr hässlichen Fliesen am Boden (sind so Minifliesen 4x4cm, also mehr Fugen als Fliesen ;-) ) durch einen möglichst einfachen und pflegeleichten Boden ersetzen. Nachher wird das ganze Bad totalsaniert.

Das Bad ist klein, also ca. 2x2 m.

Meine Eltern hatten in ihrem Bad damals die Fliesen mit einem Ausgleichsspachtel übergossen und diesen gestrichen, was auch seit ca. 15 Jahren nun gut funktioniert und recht gut aussieht. Allerdings sind dort keine "Überschwemmungen" durch badende, kleine Mitbewohner mehr möglich gewesen, bei uns aber schon...

Meine konkreten Fragen an Euch wären:

-Hat jemand eine Empfehlung für einen wasserdichten Fliesspachtel, der auf Fliesen gegossen werden kann (Dicke so um die 4-5 mm wär ideal). Ich finde keinen der beides kann...

-Wie würdet ihr den Übergang zu den Wandfliesen möglichst wasserdicht gestalten? Ich habe mir überlegt die Randdämmstreifen wegzulassen (Trittschall ist überhaupt kein Thema dort und im Moment ist ja auch direkt Bodenfliese an Wandfliese). Oder Randdämmstreifen und nach dem Streichen die Fugen mit Silikon machen?

Herzlichen Dank für Eure Hilfe!

lg Martin

 
Hallo Martin

Das kommt natürlich etwas auf den Belag an, den du später verwenden möchtest. Wenn es Fliesen sind, kannst du einfach mit einem Flexmörtel z.B. PCI Flexmörtel S2 überfliesen. Zum Abdichten der Wandübergänge, kannst du zur "Flüssigdichtfolie" oder zu Dichtbänder greifen. Wenn du keine Trittschallprobleme hast, kannst du den Randdämmstreifen natürlich weglassen.

Gruss Pit

 
Wir möchten nun für ca. 5 Jahre
Hallo Martin

Das ist ja schon noch "einige" Zeit....  bei dem kleinen Bad, womöglich noch abzüglich Dusche/und/oder Badewanne also eine echt kleine Restfläche.... da würde ich persönlich lieber die alten Fliesen entfernen, dauert ggf. 3 Stunden mit Nacharbeiten..... und dann einfach eine neue, durchaus günstige aber für Dich farblich passende Fliese neu verlegen. Bei der kleinen Fläche, für 5 Jahre Nutzung, lohnt das immer noch.

Abdichtung darunter kann dann im üblichen Sinne erfolgen....

Beim Übergiessen müsste, damit es funktioniert und entspr. lange hält, die alte Fliesen und Fugen sauber gereinigt, entfettet werden und eine Mindestdicke nicht unterschritten werden (hängt dann vom Produkt ab). Mit entspr. Grundierung geht das, auch hinsichtlich der Wasserbeanspruchung, am besten mit PU- oder EP-Harzen. Ggf. lose, alte Plattenflächen müssten davor natürlich entfernt und die Differenzstärke ausgespachtelt werden.

Ich persönlich würde da aber eher den Fliesenaustausch bevorzugen.

 
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Ich persönlich würde da aber eher den Fliesenaustausch bevorzugen.
So hatten wir uns auch entschieden, nach exakt den gleichen Gedankengängen: Übergiessen wäre letztendlich nicht viel günstiger gewesen und auch nicht weniger aufwändig. 
Allerdings erinnere ich mich, dass bei diesem Haus aus den 70er-Jahren Asbestverdacht schon mal ein Thema war.



Das wäre dann beim Austausch der Fliesen allenfalls wieder ein Thema. Wie bei uns, übrigens, weshalb nun alles mit Platten abgedeckt wurde...

 
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Das wäre dann beim Austausch der Fliesen allenfalls wieder ein Thema
Ja wäre, wenn dort vorhanden, dann ggf. ein Thema. Dies wäre es bei der angedachten Totalrenovierung in etwa 5 Jahren dann aber auch.

Wenn da nun, ohne Wanne/Dusche (???) noch rund 2-2,5 m² Boden übrig blieben, würde ich da (meine Meinung) eher kurzen Prozess machen. Wenn da wirklich noch lose Platten wären, müssten die ja ebenfalls entfernt werden.... "einfach drüber" gehen, geht dann nicht.

Wenn die Aufbauhöhe (Türe/Bodenübergang) noch reichen würde..... könnte man die Fläche natürlich, auch wie von Pit angesprochen, zementös ausgleichen und darauf neue Fliesen kleben.  Dann müsste später dann das gesamte Paket wieder entfernt werden.

 
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Hoi zäme,

Danke für eure Hilfe.

Asbest ist tatsächlich leider ein Thema, darum hauptsächlich der Gedanke des Übergiessens und im Moment lieber nichts aufzureissen. Bei einer Komplettsanierung des Bads wird dann Asbest so oder so relevant werden, darum lieber nur einmal :-)

Da das Bad komfortable 4-5 cm tiefer liegt als der angrenzende Raum und die Türe unten auch ca 2cm Luft hat bin ich auf die Idee des Ausgleichens gekommen. Klar ich könnte auch direkt Fliese auf Fliese.

Im Moment habe ich es mir so zurechtgelegt:

  • Fliesen+Fugen reinigen
  • Quarzsandgefüllte Grundierung für glatte Oberflächen / Fliesen
  • Ausgleichsmasse wasserfest (zb. Luga** fliesst&fertig) ca 6-7mm
  • Bei den Wandabschlüssen bin ich noch etwas unschlüssig. Dichtband, ausgiessen, dann Dichtband bodenbündig abschneiden und darüber Silikon? Oder gibts da bessere Varianten
lg Martin

 
...noch vergessen: Die Fliesen sitzen alle noch bombenfest. Die Fläche von 2x2 ist schon ohne Badewanne etc.

lg Martin

 
Die Fliesen sitzen alle noch bombenfest.
War bei uns auch so.
Die alten Bodenfliesen und ein Teil der Wandfliesen wurden zwar - vor uns - schon mal ausgetauscht (wohl in den 90ern eher nicht fachgerecht).
Wir haben alle alten Wandfliesen (bzw. insbesondere den asbesthaltigen Kleber) drin gelassen und mit Rigips eingepackt. Der Boden war bei uns auch tiefer, er wurde mit Wediplatten auf die passende Höhe ausgeglichen und neu belegt. 

IMG_2032.jpegIMG_2100.jpeg

Die Variante "Zugiessen" hatten wir uns ja auch überlegt. Aber mir wurde auch da schon nicht ganz klar: Was ist eigentlich der Vorteil vom Ausgiessen gegenüber Einpacken, vorausgesetzt, es ist genug Spielraum vorhanden?

 
Was ist eigentlich der Vorteil vom Ausgiessen gegenüber Einpacken
Für Martin?

Das ergibt sich aus seinem ersten Beitrag (Ausführung wie beim Bad der Eltern)

Er möchte ja keine neue Fliesen aufbringen, sondern eben diese Ausgleichsmasse so als Endbelag belassen, bzw. sie noch überstreiichen.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ausgleichsmasse wasserfest (zb. Luga** fliesst&fertig) ca 6-7mm
Hallo Martin

Das Produkt kenne ich jetzt nicht....ist aber egal. Der Begriff "Wasserfest" ist nicht gleichbedeutend mit "Wasserdicht"...  alleine gesehen entspräche solch ein Endbelag keiner Normabdichung für Nasszellen.

Am Ende liegt die Entscheidung bei Dir, was Du für die angedachten 5 Jahre nun investieren möchtest. Wenn die Oberflächenoptik Dir am Ende ausreicht, gefällt, schöne dicke Badteppiche auslegst, warum nicht.

Wenn die alten Mosaik-Fliesen noch fest liegen.... alle Fugen vorhanden sind, dann wäre dies ja auch noch (irgendwie) ein "dichterer" Unterbau unter der Ausgleichsmasse.

 
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Das ergibt sich aus seinem ersten Beitrag (Ausführung wie beim Bad der Eltern)
Das gleiche Bad wie die Eltern zu haben ist zwar ein netter Zug, aber noch kein Argument für den Vorteil des Ausgiessens  :D  
Nein, ich meinte, die Vorteile generell. Insbesondere mit dem Asbestproblem. 

 
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aha... so war das gemeint ... tja. das wäre dann eingentlich egal. Beides würde die Flächen (Asbestfasern) abdecken. Wenn Dir persönlich die Ausgleichsmasse nicht genügen würde, müsste dann noch Geld für den zusätzlichen Belag ausgegeben werden.

Bei einer Höhendifferenz, wiie wir nun ja auch wissen, von 4-5 cm ergeben sich natürlich noch weitere Möglichkeiten für den Aufbau (über den alten Fliesen) wenn man gleich auch eine Höhenanpassung vornehmen möchte. So eine kleine Stufe ist ja nicht wirklich prickelnd.... bei heutigen Sanierungen versucht man daher ja grundsätzlich in allen Räumen ein gleiches Höhenniveau zu erreichen.

Du hast Dich fürs einpacken entschieden... womit sich dann halt die Erben (oder späteren Käufer) des Problems (Asbest) annehmen dürfen :D

 
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Du hast Dich fürs einpacken entschieden... womit sich dann halt die Erben (oder späteren Käufer) des Problems (Asbest) annehmen dürfen :D
Nett ausgedrückt werden es am ehesten "die Rückbauer" sein, wenn ich mich in unserer Gegend so umschaue und den Umgang mit "kleines altes Haus auf grossem Grundstück" konstatiere  ;)  

 
So, Ausgleichsmasse ist seit vorgestern drin, mit vorheriger Grundierung der Fliesen und einem dünnen Randdämmstreifen von 3mm. Soweit sieht es für mich gut bis sehr gut aus. Für Nachahmer sei noch erwähnt, dass das Rührwerk langsam eingestellt werden muss, damit es nicht zu Entmischung kommt, zumindest beim verwendeten Produkt. Bei mir hat sich der erste Sack (zum Glück noch im Kübel ;-) ) teilweise entmischt. Das ist ein Aspekt der in den vielen "DIY"-Anleitungen kaum erwähnt wird. Wenn man die Gebrauchsanweisung aber aufmerksam durchlesen würde, stände dort das Wörtchen "langsam" auch ;-)

Jetzt stellt sich noch die Frage nach der Beschichtung. Ich tendiere zu einer Latexfarbe mit hoher Nassabriebsbeständigkeit. Schön wäre wenn sie leicht rutschhemmend ausgerüstet wäre, aber nicht gerade wie 60er Sandpapier daherkommt. Eventuell habt ihr einen Tipp?

lg Martin

 
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...Pfälzer, du hast Recht, Stufen sind nicht soo toll. In unserem Fall kommts auf die eine Stufe mehr nicht soo drauf an :-).

Und zusätzlich schätze ich die etwas höhere Reaktionszeit, wenn die Kleinen mal im Bad experimentieren, bevor das Wasser ins Wohnzimmer läuft :-)

lg Martin

 
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