Aussen- oder Innendämmung im Kellergeschoss

save

New member
06. Sep. 2013
21
1
0
Hallo Zusammen

Unser Architekt ist gefühlt der Einzige der bei einem Neubau im Kellergeschoss eine Innendämmung anbringen will. Wir haben im Kellergeschoss den Eingang und ein Disponibel, welche warm sein sollten. Die anderen Räume wie Technik, Geräteraum, Waschraum dürfen kalt bleiben. Was sind die Vorteile und Nachteile einer Innendämmung, bzw. Aussendämmung.

Gemäss unserem Architekten ist eine Aussendämmung unsicher aufgrund von Terrainverschiebungen und teurer, daher eine Innendämmung.

Speziell ist auch dass, das Kellergeschoss grösser ist als das EG, siehe Detail. Aus meiner Sicht dringt hier überall die Kälte von aussen in die Betondecken ein, was energetisch ein Unsinn ist. Auf der einen Seite bauen wir mit einem Porotherm Einschalen Mauerwerk und auf der anderen Seite kann die Betondecke ungehindert die Kalte/Warme Aussenluft annehmen?!

Was haltet ihr vom Ganzen? Vielen Dank für euer Feedback.

Grüsse Sascha

Anhang anzeigen Haus_20171017.pdf

 
sagen kann ich es dir nicht, jedoch haben auch wir bei unserer Neubau-Überbauung Lustigerweise eine Dämmung im Keller, jedoch nur an den Wänden, welche an Nachbars Keller zu liegen kommen... keine Ahnung weshalb... Und der Nachbar hat an dieser Wand im Keller auch nochmals Dämmung dran...

Was mir jetzt aber gerade auffällt bei deinem Projekt - weshalb wird die LWP nicht übers Eck genommen...? Bräuchte weniger Platz im Keller und wäre wohl gleichzeitig auch noch effektiver...

 
Was mir jetzt aber gerade auffällt bei deinem Projekt - weshalb wird die LWP nicht übers Eck genommen...? Bräuchte weniger Platz im Keller und wäre wohl gleichzeitig auch noch effektiver...


Die LWP ist noch eine andere Baustelle. Auf der Nordseite ist bis ans Haus Gewässerschutzzone und das Bauamt lässt keine Lichtschächte zu :-( . Die LWP ist so noch nicht endgültig gestellt. Zusammen mit dem Installateur bin ich auf der Suche besseren Lösung.

 
Ich finde die Dämmung des UG schlecht gelöst. Da wirst du auch im Technikraum Probleme mit Kondenswasser bekommen. Da das UG teilweise aus dem Erdreich kommt, gibts grosse Temparaturschwankungen. Da aber auch der Technikraum immer eine gewisse Abwärme hat, würde es mich nicht wundern wenns feuchte Stellen in der Ecke Aussenwand zurDecke gibt. Der Disponibelraum hat ja nur eine Teilisolierung an der Decke um das Problem etwas zu entschärfen.

Wenn möglich würde ich immer eine Aussendämmung vorziehen. Bei einem Neubau ist das ja meist machbar. Ich glaube hier wollte der Architekt vorallem Kosten sparen. Das scheint mir der einzige Vorteil zu sein. 

Das Detail Kellergeschoss Südseite würde ich auch nochmals anschauen. Die Fenster mit einer Rahmenverbreiterung direkt auf den Beton zu montieren und dann Abzudichten finde ich schlecht. Hier würde ich eine Schwelle statt der Rahmenverbreiterung machen. 

Ich hoffe mit der Skizze wird‘s klarer was ich meine:

D5238449-E198-4D5B-A6EA-BFEB5FEE3119.jpeg

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich schliesse mich fipsli an, vor allem wegen der Hanglage, wenn Teile des UG aus dem Boden ragen.

Ansonsten kann man mit einer Innendämmung gut leben, wir haben das auch so gelöst, aber wie gesagt bei ebenem Terrain. Da ist dein Architekt keine Einzelerscheinung.

Vorteile: Ich habe die Dämmung unter Kontrolle, es gibt keine Verschiebungen bei Setzungen, sie ist sicher immer trocken und sie kann einfach ersetzt oder ergänzt werden.

Nachteil: braucht etwas Platz im Raum und man kann nicht einfach so einen Nagel einschlagen (gilt nur für die betroffenen Wände).

Konzeptionell ist dann die ganze Decke über UG warm, die umbeheizten Räume haben eine Dämmung an der Decke. Beheizte Räume weisen eine Dämmung an den Wänden nach aussen auf und ungeheizte Räume weisen eine Dämmung an den Wänden zu den beheizten Räumen auf.

Stellt man das auf einem Plan dar, so sind die Einschränkungen gering. Im vorliegenden Fall könnte man nur die aus dem Erdreich herausragenden Gebäudeteile aussen dämmen, und dann den Rest wie beschrieben dämmen. Sollte eine vernünftige Lösung geben.


Gesendet von iPhone mit HausGartenLeben

 
@fipsli

Vielen Dank für deine Anregungen. Zum besseren Verständnis noch die Nordfassade. Daraus ist ersichtlich, dass sich die Technik und Geräteraum unter dem projektierten Gelände befindet. Das mit dem Fenster werde ich so nochmals mit dem Architekten anschauen.

@postit

Vielen Dank für das Aufzeigen der Vor-/ bzw. Nachteile

 
Ich würde bei einem Neubau nie zu einer Innendämmung der Wände im Kellerbereich tendieren. Bei einer Innendämmung muss man auch wissen, dass die Innendämmung keine Feuchte aufnehmen, und wieder abgeben kann. Die Feuchte bleibt auf der Oberfläche,und führt bei nicht ausreichender Temperatur und Lüftung unweigerlich zu Schimmel. Dass er an den Innenwänden XPS einsetzen will, zeigt nur, dass er auch dass Risiko ausschliessen möchte, dass Feuchte von aussen innen ankommt. Dies ist natürlich sinnfrei. Es sollte erst gar nicht durch den Beton kommen. Anstatt XPS wäre EPS viel günstiger, wenn es schon innen sein muss. Richtig wäre, XPS, oder kostengünstiger EPS Perimeter vollflächig mit 2K Kleber im Perimeterbereich anzubringen. Habt Ihr dort denn Probleme mit anstehendem oder drückenden Wasser? Welcher Beton wird verbaut WU Beton? Frag den Architekten einmal, wodurch die Mehrkosten wegen der angeblichen Terrainverschiebung entstehen.

Gruss Pit

 
  • Like
Reaktionen: shadowgate
@pitw Vielen Dank für deine Ausführungen

Habt Ihr dort denn Probleme mit anstehendem oder drückenden Wasser? Welcher Beton wird verbaut WU Beton? Frag den Architekten einmal, wodurch die Mehrkosten wegen der angeblichen Terrainverschiebung entstehen.
Wir haben angrenzend einen Bach, jedoch ist die Bachsohle geführt und ca 3m unterhalb des gewachsenen Terrain. Die Baugrube des neuen Nachbarn ist sehr trocken. Leider kann ich dir über die Art des Beton keine Aussage machen.

Der Architekt hat schlechte Erfahrungen mit einer Aussendämmung gemacht, weil ihm diese bei einer Terrainverschiebung gebrochen ist. Nun will er diese nicht mehr einsetzen. Aber aufgrund eurer Ausführungen will ich immer mehr eine Aussendämmung.

 
Was denkt ihr auf welche Temperaturen sinken ungefähr im Winter die Temperaturen im Geräteraum ohne der Aussendämmung?

 
Was denkt ihr auf welche Temperaturen sinken ungefähr im Winter die Temperaturen im Geräteraum ohne der Aussendämmung?
Dass kann man natürlich nicht genau sagen, aber über 10°C sollte es schon sein. Dies sind ermittelte Wert aus Tiefgaragen mit Betonaussenwänden ohne Dämmung. Ich sehe aber noch andere "Unklarheiten".

1.Wie ist denn der Geräteraum zum Wohnzimmer isoliert? Siehe Anhang

2. Bei der Ansicht "Südfassade" sieht es so aus, als ob ein Teil des Kellers über gewachsenem Terrain ist. Stellt sich nun die Frage, wie der Beton von aussen abgedichtet ist. Selbst wasserundurchlässiger (WU) Beton kann Mikrorisse haben, oder hat sie, wo Wasser eindringen kann. Das Problem ist nun, dass das in den Beton eingedrungene Wasser an diesen Stellen gefrieren kann, und  dadurch massive Schäden entstehen können. Auch dies könnte man mit einer korrekt angebrachten Aussendämmung verhindern, und hätte nicht die "gestückelte" Dämmung im Innenraum

Gruss Pit

PS: Im Anhang die Berechnung für den Übergang  zum Wohnraum. Auch dies ist nicht sehr glücklich. Entspricht die Planung überhaupt Muken2014?

Anhang anzeigen u-wert-berechnung.pdf

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Im Anhang noch einmal der berechnete Aufbau (Geräteraum zum Wohnzimmer). Die angenommenen Temperaturen entsprechen der Norm, sind aber, zugegeben, nicht immer realistisch. Ausreichend Toleranzen sollte man trotzdem haben, denn, es gibt auch EPS/XPS Dämmplatten mit schlechteren Lambdawerten (relevant für den Wärmeschutz) als in der Berechnung angenommen.

Zum Anhang:

"Aussen" ist die Decke des Geräteraumes, "innen" der Boden im Wohnzimmer

Auch bei diesem Aufbau kann sich Tauwasser zwischen Beton und EPS Dämmung (Wohnraum) bilden, und dadurch zu Schimmelbildung führen. Dies sogar noch verdeckt, so dass man dies oft erst nach Jahren bemerkt. Das Problem ist, die sehr lange Trocknungsdauer der Bauteile.

Wichtig ist bei der Planung auch die Lambdawerte des Dämmmaterials anzugeben, nur so hat man Sicherheit, dass die gesamte Gebäudehüllen auch den Normen entspricht, und dies dann auch so verbaut wird.

Was ist mit den Wänden von unbeheizten  Räumen, zu beheizten/wärmeren Innenräumen? Auch an diesen Stellen gilt es Kondensation zu vermeiden.

Gruss Pit

Anhang anzeigen u-wert-berechnung (2).pdf

 
Vielleicht ist die Zuhilfenahme eines Geotechnikers eine Überlegung wert? Dieser ist spezialisiert auf Bodenbeschaffenheiten und deren Einfluss auf Bauwerke, d.h. er macht Baugrunduntersuchungen und schlägt dann konstruktive Massnahmen vor damit eben dieses Malheur wie Terrainverschiebung nicht passiert...so kann dem "Architekten" die Angst genommen werden und allenfalls auch eine Aussendämmung realisiert werden.

Was meines Erachtens noch ein bisschen Optimierungspotential aufweist ist die Entwässerungsthematik als Ganzes.

• Terrasse:

Die Nutzschicht (Bodenbelag) hat kein Gefälle, es sollte jedoch, je nach Wahl des Bodenbelages, zwischen 0.5% (Holzrost) und min.1.5% (Plattenbelag mit Fugen) betragen.

Die unter der Nutzschicht liegende Dachabdichtung (Siehe "Detail vom Kellergeschoss", dort wo 1.3cm Gefälle steht), sollte zwingend 1.5% Gefälle haben, d.h. beinahe doppelt so gross sein wie jetzt gezeichnet. (1.3cm = 0.83%)

(Die 1.3cm resultieren wahrscheinlich aus folgender Überlegung: Die Betondecke sollte dort wo die Terrasse die grösste Ausladung hat (d.h. bei den 6m Abstand zur Fassade) noch 20cm stark sein, daraus resultiert das Gefälle von 5cm (Siehe EG Grundriss). Beim schmalen Teil der Terrasse, also bei 1.5m Ausladung, bleiben folglich noch 1.3cm Gefälle übrig. 5cm / 6m x 1.5m = 1.25cm, gerundet = 1.3cm)

Das Gefälle ist folglich nur einseitig gerichtet, und nicht, wie es die Darstellung im EG Grundriss suggeriert, zum Ausspeier (beim schmalen Teil der Terrasse) bzw. zum Bodenablauf (unten rechts bei 6m Abstand zur Fassade) gerichtet. D.h. sofern das anfallende Wasser nicht eh schon aufgrund der zu geringen Neigung dort liegen bleibt wo es anfällt, findet es den Weg zum Ausspeier bzw. Bodenablauf eher zufälligerweise bzw. ab einer gewissen Stauhöhe entlang der Aufbordung.

• Balkon OG:

Es scheint so als sei beim Balkon nur ein Ausspeier als Entwässerungsmassnahme vorgesehen und der untere Teil der Brüstung massiv ausgebildet. Ist nun dieser eine Ausspeier verstopft, füllt sich die Wanne... 

• Der direkte Anschluss des Fensters an den Boden ist problemlos realisierbar. Fensterrahmen und -verbreiterung bilden eine flächenbündige Einheit mit guten Anschlussmöglichkeiten für das Anbringen der Abdichtung(en).

• Lichtschacht WP:

Möglicherweise ist nur ein ebenerdiger Lichtschacht nicht zulässig, hingegen ein leicht erhöhter schon.   (Lichtschacht ist nicht erlaubt, aber Entlüftungsschacht schon, echt?)

Langer komplizierter Rede kurzer Sinn: Mit kleinen Änderungen ist's lösbar :)

 
  • Like
Reaktionen: ChrisL
@pitw

@torte

Vielen Dank für eure Ausführungen.

Was ist mit den Wänden von unbeheizten  Räumen, zu beheizten/wärmeren Innenräumen?
Da ist das nächste Problem eine Wand ist eine Poroton-Wand un die andere eine Kalksteinwand mit Isolation ohne einer Deckendämmung!!!

Möglicherweise ist nur ein ebenerdiger Lichtschacht nicht zulässig, hingegen ein leicht erhöhter schon.   (Lichtschacht ist nicht erlaubt, aber Entlüftungsschacht schon, echt?)
Aussage vom Architekten und dem Bauamt.

Aber warum muss ich dies hier alles in einem Forum erfragen und erhalte diese Inputs nicht von meinem Architekten?

 

Statistik des Forums

Themen
27.478
Beiträge
257.604
Mitglieder
31.760
Neuestes Mitglied
mareo