Aussenisolation: Mineralwolle o. Styropor?

kila

Mitglied
24. Aug. 2010
2
0
0
Hallo

Wir bauen zur Zeit unser EFH. Wir haben uns für Aussenisolation entschieden. Nun stellt sich die Frage, ob wir Mineralwolle oder Styropor möchten.

Da wir unterschiedlichste Informationen betreffend diesen Produkten erhalten haben, wollte ich mal fragen, ob mir jemand von euch weiterhelfen kann.

Unser Haus steht an einer gut befahrenen Strasse und daher ist der Schalldämmwert doch relativ wichtig.

Danke für eure Hilfe!

 
Hallo Kila

wir haben eine Styropor-Dämmung, aber ich würde mich nicht mehr dafür entscheiden.

Styropor dämmt zwar gut und ist relativ billig, aber man muss dauernd höllisch aufpassen, dass man keine Löcher hinein macht (Kindervelos, Leitern usw. sind Gefahrenquellen).

Gruss Wyländer

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wenn dem so ist, dann solltest Du die Mineralwolle nehmen.
@ Pfälzer

-- das sehe ich auch so.

Vorallen Mineralwolle ist nicht Feuergefährlich wie Styropor

Ich hatte es ja mal leider in Berlin mitbekommen, dass ein Etagenhaus mit Styroporfassade wie eine Fackel abgebrannt ist.

Seitdem ist überhaupt im Punkto Dämmung und Flammenüberschlag ja so einiges verbessert worden und dadurch kam Mineralwolle natürlich verstärkt zum Einsatz.

Das Beschädigungen an den Fassaden vorkommen, sieht man oft wenn nur Putz darauf aufgetragen ist, besser sind Klinkerriemchen, die halten mehr aus.

Aber das mit den Klinkern, das scheint eben nur in Norddeutschland gemacht zu werden.

leider

 
Vielen Dank für eure Infos. Da ich absoluter Laie bin,habe ich noch zusätzliche Fragen:

1. Sind in Punkte "Wärmedämmung" beide Produkte ca. gleich gut?

2. Gibt es eventuell eine andere Möglichkeit, um den Lärm so gut wie möglich abzuhalten?

 
@Strippe

Ja, das ist so ein kleiner Nachteil.. wenn es nicht zum Brand kommt..dann ist es ja gut...falls doch, dann ist es ein kleines Problem. Aber auch in EPS-Fassaden muss man, je nach Gebäudehöhe, trotzdem über den Fensterstürzen eine Mineralwolldämmung einbauen...eben damit beim Brand im Geschoss...keine herausschlagenden Flammen die Dämmung darüber erreichen können. Das ist dann etwas Brandschutz bei dieser Art von Aussendämmung.

@Kila

Gleichgut sind beide Produkte...gleich teuer nicht... es hängt letztlich davon ab, welche Werte die Fassade bringen muss, was berechnet wurde. Entscheidend ist hier die Wärmeleitfähigkeitsgruppe.. je tiefer, um so höher der Dämmeffekt.

Wenn Du die normale Variante Aussendämmung, Putz und Abrieb geplant hast, dann gibt es da keine preislichen Alternativen... wenn Du offen für andere Systeme bist, dann bietet der Markt eben eine entsprechend Vielfalt an Systemlösungen. Die besten Ergebnisse, auch in Hinblick auf die Schallbelastungen... die hättest Du wohl bei einer vorgehängten, hinterlüfteten Fassade. Die gibt es wieder mit unterschiedlichsten Fronten....vom Abrieb über Holz bis zu modernen Plattenflächen...

Evtl. solltest Du Dich hier einmal ausgiebiger beraten/betreuen lassen, damit Du für Dich eine passende Entscheidung treffen kannst, denn je nach Ausführung sind auch die Planungsdetails entsprechend zu beachten.

 
Die besten Ergebnisse, auch in Hinblick auf die Schallbelastungen... die hättest Du wohl bei einer vorgehängten, hinterlüfteten Fassade
Das Doppelschalen-Mauerwerk sollte in dieser und anderen Disziplinen auch sehr gut abschneiden. In einer frühen Planungsphase und nicht allzu limitierten Budget würde ich dieses System in die engere Wahl nehmen.
Kann mir jemand die ungefähren Schalldämmwerte von Mineralwolle mitteilen? Ein offeriertes EPS-Produkt (Weber Marmoran Plus 32) hat gemäss Website ein Schalldämmwert von 55db bei 200mm Dicke und 52db bei 140mm Dicke. In welchem Bereich ist Mineralwolle? 140mm Dicke sollte ausreichen, wenn man keine Minergie-Ambitionen hat. Der, meines Wissens in der Schweiz erforderliche, U-Wert von <0.20 sollte damit erreicht werden.

Besten Dank!

 
Ich habe Informationen von folgender Seite/Firma zum Schallwert von Steinwolle:

Eine Flumroc-Dämmplatte (Steilwolle) an einer Kompaktfassade erbringt bei einer Dämmstärke von 18cm ein Bau-Schalldämmmass von 54dB. D.h. bei einem Aussenpegel von 70dB bleibt die Belastung für den Innenraum unter 20dB.

vgl. Flumroc

Ich habe noch eine Frage zum Thema Diffusions offen (bei Aussenisolationen):

Mein Architekt behauptet, dass Mineralwolle (aufgrund der Dampfsperre) ebenfalls ähnlich anzuschauen ist, wie Polystyrol. Meiner bisherigen Meinung nach, war genau die nicht vorhandene Diffussions-Offenheit beim Polystyrol ein grosser Minuspunkte. Wenn dieser Nachteil allerdings durch diese Dampfsperre bei Mineralwolle aufgehoben wird, dann sehe ich keinen Grund mehr, wieso man nicht die billigste Variante Polystyrol nehmen sollte. Dies, weil meiner Frau und mir die Luftfeuchtigkeit eine grosse Rolle spielt und wir auf keine Fall "feuchte Räume" haben möchten. Hat jemand Infos oder Erfahrungen zu diesem Thema?

Danke.

 
Mein Architekt behauptet, dass Mineralwolle (aufgrund der Dampfsperre) ebenfalls ähnlich anzuschauen ist, wie Polystyrol.
Ist denn Dein "Umbauprojekt" ein Holzhaus...Holzständerbauweise? Falls es ein Massivhaus ist, wo hat er denn da die Dampfsperre vorgesehen?? Bei der Aussenwand?

 
Nein, das ist kein Holzhaus, ein Zweischalenmauerwerk -Haus von 1959. Gemäss seinen Ausführungen müsste die Dampfsperre so angebracht werden: "Mauer - DAMPFSPERRE - Aussen-Isolation (Steinwolle) - Verputz". Bei der oben genannten Adresse von mir von einem Steinwolle-Anbieter, ist allerdings auch nichts von Dampfsperren zu lesen, die nötig sein sollen.

Gemäss seinen Ausführungen (nehm mich aber nicht beim Wort, aber ich glaube es so verstanden zu haben), ist die Damfsperre wichtig wegen dem "Kondenspunkt" (richtiges Wort?). D.h. Der Unterschied zwischen der Wärme von Innen und der Kälte von Aussen, was Feuchtigkeit bildet (Kodenswasser?). Auf jeden Fall soll mit der Dampfsperre verhindert werden, dass dies geschieht und sich die Feuchtigkeit festsetzt. Er hat das für mich als Laien ziemlich nachvollziehbar erklärt, aber ich zweifle trotzdem an seinen Ausführungen (hoffe zu unrecht?).

Wie siehst du das den? Und vor allem auch das Verhältnis im Bezug zum Polystyrol? Wir sind gezwungen auch bei der Isolation auf die Kosten zu schauen, trotzdem möchten wir natürlich etwas "Gutes". Und da war ich bisher immer der Ansicht, dass von Polystyrol eher abzuraten ist. Daher waren wir auch auf die "organische Alternative" Steinwolle gekommen (Preisunterschied ca. 40.--/m2, gemäss meinen ersten Recherchen).

 
Eine Flumroc-Dämmplatte (Steilwolle) an einer Kompaktfassade erbringt bei einer Dämmstärke von 18cm ein Bau-Schalldämmmass von 54dB.
Danke für die Information. In diesem Fall ist der Unterschied bei der Schalldämmung von Mineralwolle im Vergleich zu einer hochwertigen EPS-Variante, fast zu vernachlässigen.
ein Zweischalenmauerwerk -Haus
Seit wann braucht man bei einem Zweischalenmauerwerk eine Dämmung an der Aussenwand? Die Dämmung ist doch zwischen den Mauern?
Mein Architekt behauptet, dass Mineralwolle (aufgrund der Dampfsperre) ebenfalls ähnlich anzuschauen ist, wie Polystyrol
Guter Punkt, die Dampfsperre hat mich bei meinen Recherchen ebenfalls verunsichert. Soweit ich das verstanden habe, geht es bei einer Dampfsperre darum, ein feucht werden der Fassade von innen zu verhindern. Es stellt sich die Frage, ob dabei versucht wird, 100% der Feuchtigkeit zu blockieren oder aber der natürliche Austausch zuzulassen. Experten-Kommentare sind willkommen...

Ich habe mich schlussendlich gegen Mineralwolle entschieden, da es keine eine 100% ökologische Variante ist und ich die Gesundheitsbedenken nicht ignorieren konnte. Falls ich nochmals von vorne planen könnte, würde ich mich für eine Mineraldämm- (RÖFIX MINOPOR 045 Mineraldämmplatte / Dämmplatten / Wärmedämm-Verbundsysteme / Produkte & Lösungen / de-ch / Home - Röfix AG) oder eine Korkdämmplatte (RÖFIX CORKTHERM 040 Kork-Fassadendämmplatte (ICB) / Dämmplatten / Wärmedämm-Verbundsysteme / Produkte & Lösungen / de-ch / Home - Röfix AG) entscheiden.

Der Aufpreis von EPS zu Mineralwolle beträgt in meinem Fall knapp 30% (inkl. Montage & Material). Ach ja, für Mineralwolle spricht die geringere, bzw. praktisch nicht vorhanden Brennbarkeit. EPS schneidet diesbezüglich etwas schlechter ab.

Habe gestern noch eine interessante EPS-Variante mit einer deutlich verbesserten Dampfdiffusionsoffenheit (U-Wert) von 10 gefunden: http://www.baumit.at/upload/rt/open.pdf

Mineralwolle hat einen U-Wert von 1 und konventionelle EPS-Dämmplatten, Irrtum vorbehalten, einen U-Wert von 40.

 
dem "Kondenspunkt" (richtiges Wort?).
Naja.. sagen wir mal, dass er damit den "Taupunkt" gemeint hatte.

Doppelschalenmauerwerk ist in Bezug auf nachträgliche Aussendämmung etwas komplizierter. Da streitet man gerne über die sinnvollen Möglichkeiten. Das ging aus Deiner Eingangsfrage bislang nicht hervor.

Wenn Du hier Sicherheit möchtest (auch in Bezug auf Haftung), dann lasse einen Bauphysiker den Taupunkt, bei der gedachten Dämmart, exakt berechnen. Das kostet nicht viel, evtl. sogar sehr wenig oder nichts.

Durch eine dicke Aussendämmung wandert der Taupunkt eh sehr weit nach aussen...allerdings, gerade noch bei einer Dampfsperre, hälst Du jegliche Feuchte aus dem Hausinneren genau auf dieser Ebene zurück. Damit "durchfeuchtet" dann die eigentliche Wand, inkl. der alten Dämmung (aus was die auch immer bestünde und wie stark diese auch wäre) und der Aussenschale des derzeitigen Wandaufbaues.

Ich persönlich bin kein Freund solcher Lösungen, aber das soll Dir dann Dein Architekt, oder eben ein externer Bauphysiker nochmals berechnen. Die kennen dann die örtlichen Daten und können somit das Risiko abschätzen (bzw. besser berechnen und genau garantieren) was mit dem alten Wandaufbau dann passieren würde. Denn die zwischen den Wänden vorhandene Dämmung könnte so die eingelagerte Feuchte nicht mehr nach aussen abgeben.

 
Hier eine interessante Reportage zum Thema Isolierung: 3sat.online - Mediathek: Dämmfieber

Ich muss sagen, Polystyrol überzeugt mich nun endgültig nicht mehr. Ausserdem ist mir schon oft aufgefallen dass diese Fassaden schimmlig sind. Ich weiss jedoch nicht was die genaue Ursache dafür ist.

 

Statistik des Forums

Themen
27.508
Beiträge
257.789
Mitglieder
31.791
Neuestes Mitglied
Miguel