Aussenwand isolieren - Hilfe!!

Hunger

Mitglied
24. Nov. 2010
14
0
0
Hallo zusammen

Wir wollen ein bestehendes Haus kaufen, das 1948 erbaut wurde. Es ist nun so, dass die 25cm dicken Backsteinmauern bei einer erneuten Baueingabe isoliert werden müssten. Bevor wir Architekt und Handwerker aufbieten wollen, würden wir uns hier gerne darüber informieren, ob sowas auch selbt zu machen ist. Was braucht man dafür? Gibt es verschiedene Methoden etc. Ueber die Materiealien sind wir uns auch noch nicht einig. Mineralwolle oder Styropor oder gibt es noch eine dritte Variante? Wie sieht es mit den Kosten aus.

Uns ist klar, dass sich die Kosten varieren je nach Haus und Grösse desselbigen. Vielleicht gibt es eine Pi mal Daumen Kalkulation, damit man in etwa ausrechnen kann, wie hoch die Kosten anfallen.

Gibt es auch eine "quadratisch, praktisch, günstig" Lösung?

Bitte helft uns mit Ideen und Anregungen. Für Tipps, in welche Fettnäpfchen man nicht reintreten sollte, sind wir euch sehr dankbar.

Also bitte schreibt.

Besten Dank im voraus

Hunger

 
Hallo, Du musste je nach dicke zwischen 200 - 300 Fr. pro Quadratmeter rechnen. Hier sind alle Kosten gerüst etc. eingerechnet.

 
Ich bin wahrlich kein Bauexperte, aber meine Frau und ich haben uns ebenfalls ein Haus gekauft, in etwa gleich alt (1959 gebaut) und setzen uns zur Zeit ebenfalls mit dem Thema Aussenisolation auseinander. Zu deinen genannten Vorschlägen Styropor und Mineralwolle gibt es sehr viele Alternativen, allerdings kann man da nur bedingt selbst "Hand anlegen". Ich persönlich finde Styropor eine schlechte Variante, obwohl sehr preiswert, da es meines Wissens nach wichtig ist, dass man Diffussionsoffen isoliert, d.h. dass die Luft zirkulieren kann bzw. die Feuchtigkeit im Haus nach draussen kann. Bei Styropor ist dies nicht möglich bzw. nur, wenn man zusätzliche "Lüftungen" einbaut oder halt die Möglichkeit hat, mehrmals täglich ca. 20-30 Min. zu lüften.

Wir tendieren zur Zeit zur Isofloc Lösung. D.h. Zelluloseflocken (aus altem Zeitungspapier). Dies kann man als Platten (wohl auch zum selber machen, aber das weiss ich nicht, oder als Füllung für Hohlräume benutzen (wird in diese Hohlräume mittels Einblasverfahren gemacht -->kaum bzw. nicht selbst möglich). Isofloc zeichnet sich durch einen guten Dämmwert sowie Wärmespeicher aus. Durch das Einblasverfahren entsteht ebenfalls eine passgenaue und homogene Dämmschicht.

Ja, ich weiss nicht, was du für "Vorlieben" hast, aber ich persönlich würde grundsätzlich natürliche Dämmstoffe empfehlen, weil es einfach ein besseres bzw. gesundes Raumklima ermöglicht. Natürliche Dämmstoffe sind meines Wissens in der bautechnischen Qualität den syntetischen Produkten absolut ebenbürtig und haben oft auch Vorteile.

Hier denke ich z.B. an Schafswolle, Holzfaser, Flachs, Hanf, Kork oder eben Zellulose (s.o.).

Ich denke, vieles ist eine Preisfrage, aber im Internet oder beim Fachmann findet man gute Anregungen. Wichtig scheint mir sich möglichst breit zu informieren, damit man Vor- und Nachteile abwägen kann.

Gruss aus dem Thurgau

 
Hallo sukramus

Vielen Dank für die Info. Kannst du mir noch sagen, ob die 200-300 Fr. sich auf alle Materialien bezieht oder ist dies etwa der Preis für Styropor?

Besten Dank im voraus

MfG

Hunger

 
Hallo belfue

Vielen Dank für deine Info. Wir haben auch schon im Internet geschaut und haben die einen oder anderen Informationen gefunden. Aber wie du selber sagst, man muss sich sehr breit informieren, denn es soll ja die nächsten paar Jahre top sein. Habt ihr schon eine Offerte machen lassen, und wenn ja von wem? Falls du nicht im Forum schreiben willst, kannst du ja eine PN schreiben.

Wäre dir dankbar.

MfG

Hunger

 
Dies ist etwa der Preis für Styropor oder Mineralwolle, inkl div. anschlusse Fenster Leibungen etc.

 
Wir haben noch keine "offizielle" Offerte, allerdings haben wir folgende Grundangaben erhalten:

Polystyrolkosten pro m2 ca. 140.- bis 180.- (inkl. allem, ausser Gerüst)

Steinwollekosten pro m2. ca. 200.-- (dito zu oben). Bei Steinwolle ist es so, dass du ab einer Isolationsdicke von 18cm ca. 40.-/m2 Subventionen bekommen solltest, also sind wir dann so ungefähr beim Preis vom Polystyrol angelangt. Wichtig bei Steinwolle ist, dass man mit Fachleuten arbeitet, die Erfahrung mit der Isolation von Steinwolle mitbringen (so wurde uns zumindest gesagt).

 
@belfue: Vielen lieben Dank, das hilf uns weiter. Wir gehen noch diese Woche an die Swissbau, mal schauen, was die dort sagen und uns anbieten wollen.

MfG

Hunger

 
Hallo Hunger

Bist Du sicher das du mit 25cm nur Backsteine hast?

Ich habe auch ein Haus mit Baujahr 1947, praktisch gleich alt wie Deines.

Unsere Aussenmauer ist 26cm stark und im Zweischalensystem aufgebaut. Dh. 1. Aussenschale 12cm, 6cm Isolation und 8cm Innenschale.

Bei einem Zweischalenmauerwerk muss man alles Durchrechnen lassen von einem Spezialisten wegen dem Dämmwert und der Mauerfeuchtigkeit, resp. Taupunkt im Mauerwerk, wo drinnen bleiben könnte. Die Innere Isolation kann Schaden nehmen und Feucht bleiben.

Über dieses Thema gibt es paar Threads hier im Forum.

Mit 18cm Isolation draufklatschen und Verputzen ist es manchmal nicht einfach getan.

Nachtrag:

Ich habe schon gehört das man wen ein Zweischalenmauerwerk von aussen isoliert werden soll, die àussere Schale abgebrochen werden soll und dann Isoliert wird.

Nur das ist bei uns, resp. älteren Häuser nicht möglich, da die Dachbalken auf der äusseren Mauer aufliegen.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ob es bei Häusern im Baujahr 1940-50 wirklich eine Isolation zwischen den Ziegelsteinen hat müsste erst noch geklärt werden. Wurde zu dieser Zeit nicht einfach Luft belassen zwischen den 2 Ziegelsteinen?

 
Bei unserem Haus (Baujahr 1959) sind leider keine ausreichenden Pläne vorhanden, die das belegen könnten. Zur Zeit gehen wir davon aus, dass zwei Reihen Backsteine aneinander gesetzt wurde, ohne (bedeutenden) Hohlraum dazwischen. Da wir unser Haus aber erst im April genauer unter die Lupe nehmen können, ist das leider nur Spekulation aufgrund der vorhandenen Informationen.

 
@cadillac driver: Das ist etwas ganz Neues. Vielen Dank für diese Info. Bei uns ist es wie bei belfue, gemäss den Plänen, wissen wir nicht was es für eine Mauer ist. Uns wurde gesagt, 25cm Backstein. Ich hoffe jetzt ganz fest, dass es so ist und nicht ein Zweischalenmauerwerk ist. Wir werden demnächst mit dem Architekten durchlaufen um alle Renovationen und Sanierungen aufzunehmen. Werde ihn darauf ansprechen.

@belfue: Ja, das kennen wir. Die Pläne zu dieser Zeit sind entweder veraltet oder garnicht vorhanden. Wir haben Pläne vom ursprünglichen Haus. Darauf sind die Hälfte der bis heute gemachten Aenderungen garnicht vorhanden. Man kann nur vermuten und eben spekulieren.

Bin also suuuuper gespannt, was der Architekt sagt.

MfG

Hunger

 
Ob es bei Häusern im Baujahr 1940-50 wirklich eine Isolation zwischen den Ziegelsteinen hat müsste erst noch geklärt werden. Wurde zu dieser Zeit nicht einfach Luft belassen zwischen den 2 Ziegelsteinen?
Nun ja, als ich vor 2 Jahren neue Fenster montieren lies, konnte ich es sehr genau sehen da ich auch den kompleten Rahmen austauschen lies, keine Renovationsfenster halt.

Zu diesem Zeitpunkt sah man genau in diese innere der Isolation. So konnte ich die genaue Stärke nachmessen.

Ich kann bei mir nur sagen, das zwischen den Schalen irgendwas beiges wie Steinwolle hervorkam. Also einfach nur Luft war da nicht, sondern der damaligen Zeit entsprechend eine Dämmung drin ist.

Es gab schon eine Zeit, da wurde einfach die Luft belassen, war glaub so in den 50er. Später in den 60er hat man Sagex als Dämmung benutzt, der sich allesdings während der Jahre verflüchtigt hat und in vielen Häuser jetzt auch nur Luft drin ist, statt Sagex.

 
Ich habe mich heute bei einem neutralen Baufachmann des Kantons bezüglich des Polystyrols erkundigt. Es scheint, als wären meine Bedenken bezüglich der Diffusions-Offenheit unbegründet gewesen und dass man Polystyrol problemlos als Aussendämmung nehmen kann. Auch bei diesem Material sind natürlich verschiedene Qualitätstypen vorhanden, aber da kann man sich problemlos informieren.

 
Dämmen kann man mit vielen Dämmstoffen... zu unterschiedlichen Preisen.. mit unterschiedlichen Eigenschaften und Problemzonen.. sind diese nicht gelöst, passt es mit keiner Version.

Eine andere, nachträgliche Fassadendämmung kann man hier nachlesen...http://www.haus-forum.ch/hausbau-tagebuch/9010-1950er-altbau-goes-minergie.html

Es hängt letztlich auch davon ab, wie die Fassade gestaltet werden soll und wo ich als Bauherr besondere Anforderungen stelle. Die Styropordämmung ist aber sicher die preiswerteste Art.

 
Hallo Pfälzer

Tja, so liest man sich wieder.... /emoticons/default_smile.png

Wie du sicher gelesen hast, hat es uns doch an einen anderen Ort, weg vom Fertighaus, getrieben. Habe den Thread gelesen, den du mir hineingestellt hast. War sehr sehr interessant.

Wie siehst du die Absicht einen zweiten Architekten, für eine Zweitmeinung einzuholen, zu kontaktieren?

Wir sind am überlegen, da wir denken, dass der eine, den wir jetzt haben, überdimensional berrechnet. D.h. unsere Renovationsliste liest sich fast wie ein Umbau für eine Villa anstatt für ein EFH....

MfG

Hunger

 
Hallo Hunger

Eine "Zweitmeingung" ist ja grundsätzlich nie verkehrt. Es stellt sich dann nur die Frage, wie genau dieser das Thema anginge, wenn klar wäre, dass er lediglich eine einmalige Stellungnahme machen soll. Je nach dem, ist der Wert dann evtl. fraglich. Zudem hängt viel davon ab, welcher Umfang die Renovation letztlich hätte und welche Vorgaben (bauseits) bestünden.

Wie ja einige Beispiele zeigen, kann man natürlich auch aus einer Bestandsimmobilie etwas schönes entstehen lassen. Dies muss nicht immer und nur mit mehr Geldausgaben verbunden sein, oft ist es einfach wichtig, dass man passende Ideen und Vorschläge hat. Zudem, so meine Erfahrung, sollte man sich bei begrenztem Budget, speziell bei kompletten Renovationen, nicht wirklich auf Schätzungen verlassen.

 

Statistik des Forums

Themen
27.514
Beiträge
257.817
Mitglieder
31.796
Neuestes Mitglied
charlottege