Aussichtslos?!?!

Papo

Neuer Benutzer
17. Jan. 2008
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Hoi zäme.

So, in der letzten Woche und speziell heute habe ich ein richtiges Down.

Irgendwie habe ich im Moment das Gefühl, dass ich durch unsere Tochter und Familie ziemlich gebunden bin. Heisst, ich würde gerne viele (!) andere Dinge machen, wenn die Lebensumstände anders wären.

Irgendwie zieht das Leben an einem vorbei und ich komm wie nicht dazu, zu agieren und hab ständig das Gefühl, irgendwas zu verpassen. Zb. habe ich als Hobby das Gleitschirmfliegen und wäre liebend gerne praktisch immer in der Luft. Aber letztes Jahr beispielsweise (das erste Jahr als Vater) war ich nur 2x fliegen... Und wenn ich dann andere erzählen höre oder gar fliegen sehe, dann macht es mich schon ein wenig sehnsüchtig/traurig, dass ich nicht so kann wie sie...

Und wenn ich dann denke, dass sich auch in naher Zukunft nicht viel an unserem Zeitmanagement ändert....

Natürlich habe ich mich für diese Lebensumstände selbständig entschieden. Nicht dass ihr mich falsch versteht: Die meiste Zeit macht es sehr viel Spass und die Kleine gibt mittlerweile auch sehr viel zurück, trotzdem gibt es dann eben auch die anderen Momente.

Kennt ihr das auch?

Was macht ihr dagegen?

Es grüsst,

Papo

 
Hallo kann dich gut verstehen. Es ging (geht) mir so mit dem Motorradfahren. Ich habe mein Motorrad letztes Jahr definitiv verkauft, weil ich nicht mehr fahren ging. Im Sommer habe ich schon manchmal daran gedacht, wie es wäre, sich in den Sattel zu schwingen und loszufahren. Aber im Moment bin ich lieber mit der Familie, wenn ich schon mal die Zeit dazu habe, den die ist eh schon zu knapp bemessen.

Klar wäre alles anders, wenn die Umstände anders wären. Sind aber nicht. Also, Fotoalbum raus, und Fotos der Kiddies anschauen und alles andere ist vergessen. Zumindest bei mir funktioniert da meistens.

 
Hi Papo

Ich weiss genau, was du meinst. Ich hatte solche Gedanken auch immer wieder - und fühlte mich dann auch etwas mies dabei, weil ich doch eigentlich immer Vater sein wollte - und mich jetzt so unglücklich fühlte...

In letzter Zeit spüre ich, wie sich der Nebel lichtet: die Grosse mit ihren 7 Jahren geht schon öfters ihre eigenen Wege: Schule, CEVI,... sie braucht nicht ständig meine Präsenz - und so ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis auch die Kleine sich (teilweise) löst.

Nun sehe ich das alles in einer neuen Perspektive: es macht sich schon etwas Wehmut breit, dass ich diese enge Verbundenheit, diese "Kuschelzeit" bald verabschieden muss. Und freue mich natürlich auch darauf, wieder mehr zeitliche Flexibilität für eigene Aktivitäten zu haben.

Aus meiner Perspektive war's jetzt plötzlich wieder eine relativ kurze Zeit (na gut: 10 Jahre, aber sie verflogen im Nu) des "Verzichts" und es liegen ja noch so viele Jahre vor mir, in denen ich dann weinend die Fotoalben (gell, Youngster!) mit den Babybildern hervorkrame und dieser Zeit nachtrauere....

Ich weiss, ich kriegte von älteren Vätern damals mit meinen Babys auch solche Tipps - die Zeit gehe rasch vorbei etc. Ich glaubte es damals nicht, aber heute kann ich's bestätigen.

 
Hoi zäme.

Tja Dachs, diese Tipps helfen effektiv nicht viel /emoticons/default_icon/wink.gif. Selbstverständlich geben sie ein bisschen Hoffnung, trotzdem ist es schwierig, wenn die Gedanken mal da sind, sie wieder zu vertreiben.

Habe das ganze aber mal mit meiner Frau diskutiert. Glücklicherweise stiess ich auf volles Verständnis und wir haben nun versucht, uns gegenseitig "Freizeit" einzuräumen. Zeit, welche ich nur für mich persönlich einsetzen soll.

Bezüglich Beziehung zu unserer Tochter: Ich musste nun nach 2 Wochen mit der neuen Zeitregelung feststellen, dass ich zwar ein ganz wenig weniger Zeit mit ihr verbringe, dass ich diese Zeit aber intensiver erlebe: Die Gedanken an "verpasste" Zeit sind weg.

Zudem habe ich noch mit meinem ehemaligen Fluglehrer über das Problem unterhalten: Er meinte, das wichtigste ist, dass man einfach die Zeit nutzen soll, auch wenns nicht fliegt. Und dann macht man halt dann einen schönen Gleitflug (Anstelle anständiger Thermik), dafür ist man zumindest geflogen... Genau dies war teilweise nämlich mein Problem: Ich ging dann nicht fliegen, weils eben nur ein Gleitflug war. Dafür war ich dann bei gutem Wetter nicht bereit und getraute mich nicht...

Ich denke, das Problem "Aussichtslos" ist durchaus lösbar. Mir haben diese beiden Gespräche wahnsinnig geholfen. Somit möchte ich hier anfügen, dass es wohl das beste ist, wenn man das ganze mit seiner Partnerin bespricht und nach Lösungen sucht. Sicher benötigen aber auch nicht alle Väter ähnlich viel Zeit für sich...

Es grüsst und wünscht allen einen schönen Abend,

Papo

 
Ich glaube, es geht vielen neuen Vätern so. Man hat vor dem 1. Kind ein Leben mit einer gewissen Zeiteinteilung und Prioritäten, und schon vor der Geburt merkt man, wie einem die Zeit, über die man wirklich noch selbst verfügen kann, wie Sand in den Händen zerrinnt.

Ich glaube es gibt nur eins: Flucht nach vorne! Wir haben uns ja aktiv fürs Vaterwerden entschieden (meistens jedenfalls), und das hat eben auch zeitliche Konsequenzen. Jedenfalls nehme ich mir vor, das Leben mit unserem Kind bewusst zu geniessen.

 

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