Bad komplett umbauen? Macht das überhaupt Sinn?

rainer_d

Mitglied
16. Feb. 2010
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Interessiere mich wie am anderen Beitrag erwähnt für ein Haus aus den 60ern.

Das Bad ist ein Käfig mit Badewanne und Lavabo, da haben manche Hunde grössere Zwinger. Nebendran in einem separaten, noch kleinerem Räumchen ist die Toilette mit einem kleinen Waschbecken (nur Kaltwasser - yeah).
Habe mir überlegt, das Beste wäre die Badewanne rauszureissen (baden tuen wir eh' recht selten), die Trennwand zwischen Bad und Toilette auch und dann nur eine Dusche, die Toilette und das Lavabo.

Dafür müsste man aber wohl zumindest die Anschlüsse des Lavabo und der Dusche verschieben. 

Bin mir nicht mal sicher, ob das in dem alten Haus überhaupt möglich ist und was das dann kostet.

Mich beschleicht das Gefühl, da könnte ich 50000-100000 verbraten mit dem Spass und hätte am Ende nur so eine Bastellösung.

Hat jemand sowas schon mal gemacht und hat eine Hausnummer, was man da rechnen muss?

Merci.

IMG_2818.png

 
Ich fand unser 60er-Bad eigentlich ziemlich schick, aber die schwarzen Kacheln waren mühsam zu putzen und die ganze Einrichtung einfach nicht mehr zeitgemäss.

Die Einrichtung bestand aus Waschbecken, Badewanne, Bidet und WC. (Für die grünen Teile konnte sich dann eine Studentin begeistern, sie hat alles übernommen... ;)

Wir verschoben das WC zum Bidet (neuer Abfluss), neu gab's eine Dusche (Abfluss ehemals WC), Lavabo und Wanne blieben am gleichen Ort. 

Kosten total inkl. Innenisolierung im Keller (unter dem Bad) rund 40'000

Hier zwei Bilder vom gleichen Eck in alt und neu:

Bb055.jpgIMG_9829.jpg

 
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Liber Rainer

40'000 ist schon ein stolzer Betrag, welcher Susann in ihre Wohlfühloase investiert hat. Sicher solltest Du aber für ein Badezimmer mit einer neue Dusche, einem Doppelwaschtisch und einer Toilette eine Grössenordnung von CHF 25'000 - 35'000 veranschlagen. Eine Bastellösung darf es für diesen Betrag nicht sein! Also suche Dir einen versierten Installateur, welcher dies schon etliche Male gemacht und koordiniert (!!!) hat. Frage diesen nach Referenzen, rufe diese an und geh anschauen, was gemacht wurde! Denn Du benötigst dafür einen Baumeister, Gipser, Plattenleger, Sanitärinstallateur, Heizungsistallateur, Elektroinstallateur und einen Maler. Wenn Du diesen Installateur nicht finden kannst, frage einen auf Umbauten versierten Architekten an und zahle diesem ein angemessenes Honorar. Dann zahlst Du nämlich für all die Unternehmer sicher einen angemessenen Marktpreis. Alles andere gibt sonst wirklich ein Gebastel!

Dann kriegst Du Etwas, welches Dir 20 Jahre tagtäglich Freuede bereiten wird. Dies sollte Dir doch den Betrag von CHF 5 am Tag (bei CHF 36'500 auf 20 Jahre) wert sein. Oder findest Du nicht? Ich meine, Dein heutiges Bad ist ja definitiv nicht mehr der Burner....

Ich wünsche Dir eine schöne Adventszeit, Urs

 
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40'000 ist schon ein stolzer Betrag, welcher Susann in ihre Wohlfühloase investiert hat.
Das ist richtig. Teuer waren aber v.a. das Verlegen der etwas speziellen Wandplatten, ausserdem auch die Armaturen meiner Wahl  :rolleyes:  Zudem haben wir darauf geachtet, dass die Materialien und Einrichtungen aus CH- oder D-Produktion stammen - eine Art "Tick" von uns, der sich allerdings auch auf die Kosten auswirkt.

Was die Einrichtung angeht, haben wir an drei verschiedenen Orten zusammengestellt bzw. Offerten eingeholt, dann verglichen und durchgerechnet. So ersparten wir uns aufgeschwatzte Sinnlosigkeiten wie einen Handtuchwärmer, der uns gleichzeitig als Raumheizung empfohlen wurde (was er unmöglich geschafft hätte), oder eine integrierte Spiegelbeleuchtung als Spielzeug, das nur den Teint, nicht aber den Raum erhellt... Hier kann man unendlich viel Geld verschleudern und sollte sich deshalb Fragen stellen wie zum Beispiel "was muss eine Badewanne eigentlich können?"  B) , um nicht vollmundigen Verkäuferlobpreisungen auf den Leim zu gehen :D  

Mein Mann ist Ingenieur, Grundverstand war also vorhanden. Dennoch: Wir hatten einen versierten Baumeister und einen ebensolchen Sanitärinstallateur, die meine Entwürfe auseinander nahmen und auf Tauglichkeit wie Bezahlbarkeit zurecht trimmten. Wenn man vor Ort gute Handwerker findet, erspart das eine Menge Ärger und Kosten.

 
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Wenn man vor Ort gute Handwerker findet, erspart das eine Menge Ärger und Kosten.
Da kann ich wunderbare Lieder darauf singen... 

Leider kommen immer mehr, mit denen ich jahrelang zusammengearbeitet habe, ins Pensionsalter...

So ersparten wir uns aufgeschwatzte Sinnlosigkeiten
Da scheint ein Trend bei den eher jüngeren Handwerker zu krasseren    :shock:

Es ist auch der reine Wahnsinn was Heute alles  angeboten wird und dann zur Kostenfalle für den Bauherr oder die Baudame wird oder werden kann.

Darum ist nach wie vor gute, praktische und kreative Beratung angesagt.

Meine liebe Frau, hat, weil billig, einen Mischwasserhahn gekauft und ich durfte ihn nun nach knapp 3 Jahren gegen einen währschaften massiven austauschen.    :rolleyes:

 
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Hallo,

merci für die Auskünfte und Tipps.

Ja, so mit 50000+/- habe ich kalkuliert (ohne die potentiellen Kosten einer Asbestsanierung...)

Für ein anderes Objekt habe ich die Offerte eines Handwerkers, von dem her hatte ich eine Grössenordnung.

Das Haus ist ein Architektenhaus (bzw. sind es vier Häuser in einem Atrium, sieben Stück davon bilden die Siedlung) und aus heutiger Sicht eigentlich "unmöglich" geschnitten. 

Es gibt vier Parteien, die sich die Ölheizung und die Waschmaschine (und den Tumbler) teilen. Und es gibt keinen Erneuerungsfond....

Aber da sieht man mal, wie sich die Ansprüche und die Lebensrealitäten verändern.

 
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Interessiere mich wie am anderen Beitrag erwähnt für ein Haus aus den 60ern.

Das Bad ist ein Käfig mit Badewanne und Lavabo, da haben manche Hunde grössere Zwinger. Nebendran in einem separaten, noch kleinerem Räumchen ist die Toilette mit einem kleinen Waschbecken (nur Kaltwasser - yeah).
Habe mir überlegt, das Beste wäre die Badewanne rauszureissen (baden tuen wir eh' recht selten), die Trennwand zwischen Bad und Toilette auch und dann nur eine Dusche, die Toilette und das Lavabo.

Dafür müsste man aber wohl zumindest die Anschlüsse des Lavabo und der Dusche verschieben. 

Bin mir nicht mal sicher, ob das in dem alten Haus überhaupt möglich ist und was das dann kostet.

Mich beschleicht das Gefühl, da könnte ich 50000-100000 verbraten mit dem Spass und hätte am Ende nur so eine Bastellösung.

Hat jemand sowas schon mal gemacht und hat eine Hausnummer, was man da rechnen muss?

Merci.


Hallo Rainer

Das Bild erinnert mich an das Projekt mit User "Zino"... dort sah es vor Kauf fast exakt gleich aus. Letztlich haben wir mehr als 50% der Innenwände entfernt und alles neu gestaltet, inkl. der Nasszellen. Die Bäder waren damals reine Funktionsräume....  heute möchte man öfters "Oasen" haben....  womit beim Altbau solche Räumlichkeiten dann etwas kleinlich wirken. Aber, je nach Objekt, lässt sich das natürlich auch passend ändern.

Die Kosten, wenn man dies nun auf die Erneuerung des Duschbades bezieht, wird sicher unter 30.000 liegen. Wichtig ist, dass man nicht nur "im Raum" verändert, sondern natürlich auch die Abwasserleitungen, ggf. die Wasserversorgungen, mit erneuert. Bei den meisten Objekten aus dieser Zeit wurde durchaus darauf geachtet, dass die Nasszellen übereinander liegen, oder nahe nebeneinander. Damit lässt sich dann meist auch relativ einfach und günstig der Abwasserstrang bis ins UG erneuern. Quasi in einem Aufwasch :)

 
Die Bäder waren damals reine Funktionsräume.... 
Da möchte ich dir widersprechen, lieber @Pfälzer, auch wenn ich es architekturhistorisch gesehen nicht anzuzweifeln wage: Der Erbauer unseres Hauses bewies Stilsicherheit und Qualititätsbewusstsein, nicht nur, aber gerade auch bei den Badezimmern. Schwarzer Hochglanz und mintgrünes Email - den Mut muss man heute suchen :)  Die Badewanne mit den Ausmassen eines Schwimmbeckens war bestimmt mehr Wohlfühloase als die zweckmässig kleine, die wir heute haben :D  

Bb056.jpg

Ausserdem gab es sogar eine externe Whirlpool-Einrichtung, die heute etwas vorsintflutlich anmutet, damals aber der letzte Schrei war...

Bb057.jpg
 

Auch wir haben vieles renoviert, modernisiert, ersetzt und nach unseren Bedürfnissen umgebaut, insgesamt haben wir inzwischen den damals günstigen Kaufpreis nahezu verdoppelt. Dennoch gefällt mir die nonkonformistische und unverwechselbare Basis, mit der wir arbeiten konnten. Es mag an meinem Alter liegen, aber ich finde, Neubauten sind heute nicht selten sehr austauschbar - es sei denn, es ist sehr viel Geld vorhanden... Ich jedenfalls würde mich sofort wieder für ein 60er-Jahre-Haus entscheiden :)  

 
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Dazu kann ich nur sagen, ihr seit verwöhnt.

In unserm Haus gabs damals 2 Plumsklos, (in der CH Bängelschissi genannt)  jeweils Wasserkessel daneben, das was dann schon.

Heutiges Bad und CO ca. 18 m2 habe ich im Kuhstall eingerichtet, lach...

Badezimmer burg.jpg

 
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Hallo rainer_d

Wir haben diesen Herbst unsere beide Badezimmer total saniert. Die gesamtkosten kamen auf CHF 62500.-.
Dies beinhaltet, Asbestsanierung beider Badezimmer, neue Warm-Kaltwasserleitungen, Neue Heizungsrohre, trennung des Abwassers vom Nachbar (Doppeleinfamilienhaus), neue Platten an Boden und Wände, WC, Lavabo mit Spiegelschrank und Unterbau sowie zwei Rahmenlose Glasduschwände und zwei neue Badzimmertüren. All Arbeiten wurden von lokalen CH-Unternehmen ausgeführt.
Eine Totalsanierung war aus meiner Sicht sinnvoll. Die alten Leitungen (56 jährig) hatten grosse Ablagerungen in den Rohren und wenn alles zu geplättlet wird, will ich für die nächsten 20-30 Jahre ruhe haben.

Gruass Rodeo_3

 
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Dazu kann ich nur sagen, ihr seit verwöhnt.

In unserm Haus gabs damals 2 Plumsklos, (in der CH Bängelschissi genannt)  jeweils Wasserkessel daneben, das was dann schon.

Heutiges Bad und CO ca. 18 m2 habe ich im Kuhstall eingerichtet, lach...


So auf den ersten Blick sieht das ganz OK aus.

Damit könnte ich leben.

Mit dem, was auf meinem Bild ist, eher nicht.

 
So auf den ersten Blick sieht das ganz OK aus.

Damit könnte ich leben.
Ja, das kann ich verstehen, es hat auch Vorteile, wenn man eine Liegenschaft antritt wo alles uralt ist...

Da war auch keine Küche, aber ein uralt Kochherd für Holzfeuerung.

Nur kaltes Wasser und vom Elektrischen gar nicht zu reden....

Meine Kreativität war gefordert, lach...

 
Da möchte ich dir widersprechen, lieber @Pfälzer, auch wenn ich es architekturhistorisch gesehen nicht anzuzweifeln wage: Der Erbauer unseres Hauses bewies Stilsicherheit und Qualititätsbewusstsein, nicht nur, aber gerade auch bei den Badezimmern. Schwarzer Hochglanz und mintgrünes Email - den Mut muss man heute suchen :)  Die Badewanne mit den Ausmassen eines Schwimmbeckens war bestimmt mehr Wohlfühloase als die zweckmässig kleine, die wir heute haben :D  
Hallo Susann

Ich bezog mich da mehr auf die üblichen...fast nur vorzufindenden Nasszellen solch alter Objekte.... und über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten.

Aber Du hast Recht...Dein Vorbesitzer hatte, für die damalige Zeit vermutlich schon ein Händchen dafür, was gerade modern war....zu dem Zeitpunkt elegant war. Jede Epoche hat eben so Gechmacksrichtungen für all diejenigen parat, die es nicht normal möchten.

Diesen "eleganten und warmen Farbton" ...also das Schwarz... hast du ja heute, zwar ohne Glanz und in anderen Formaten, ja bei vielen Neubauten wieder.

 
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Dein Spott zwischen den Zeilen sei dir unbenommen, lieber @Pfälzer :D  

Ich bleibe dabei: Was du als Wiederaufnahme des Schwarz', jedoch "ohne Glanz und in anderen Formaten", beschreibst, nenne ich eben Mutlosigkeit und Anpassung an den Mainstream, zu vergleichen mit einem Picasso, bei dem "diese seltsam dekonstruierten Menschen" säuberlich aufgeräumt und ihre "unnatürlichen Hauttöne" in Humanfarben eingefärbt werden  ;)  
Ich sehe bei nicht wenigen Neubauten zwei mögliche Grundstimmungen bzw. -gedanken: Die emotionale würde ich als mangelndes Vertrauen in den eigenen Geschmack und damit die Anpassung der eigenen Bedürfnisse an den Zeitgeist beschreiben, wobei dann auch schon mal raumhohe Fensterscheiben, Betonguss als Bodenflächen und ein einsames Designsofa "gemütlich" genannt werden. Der rationale Gedanke richtet den Blick in die Zukunft, wonach das Wohneigentum bereits einer späteren Beurteilung der Käufer oder Erben standhalten muss, was Individualität selbstredend ausschliesst. 

Mir scheint, dass @rainer_d durchaus auch mit Unkonventionellem leben könnte, weshalb ich ihn ermutigen möchte, aus dem alten Bad ein individuelles Kleinod zu schaffen, mit eigener, prägender Handschrift  :)  

 
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neee, war nichts spöttisches bei der Ausführung dazu enthalten.... reine Beobachtung und Feststellungen der letzten Jahre.

Ist nun mal so... einer denkt vor, findet es super und der Rest denkt gleich, bzw. macht nach... so sind eben die Menschen, also auch die Bauherren.

Wobei "Schwarz" durchaus schon auf dem Rückzug ist.... in vielen Platten- und Bäderausstellungen findet man aktuell mehr Brauntöne, bishin zu Beige.... was man ja auch schon mal hatte..... es kommt eben alles, man muss nur warten können, wieder :)

Ganze Branchen leben ja davon, dass es immer bis alljährlich Neues gibt, somit auch am Bau, womit alle die aktuell oder Morgen bauen und bemustern werden, sich entspr. an dem Neuen orientieren werden. Das Rad ist bekanntlich rund und dreht sich... :)

 
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Die "Kreativen" gibt es schon, so ist das nicht.. es ist aber nicht die Masse..

 
neee, war nichts spöttisches bei der Ausführung dazu enthalten.... reine Beobachtung und Feststellungen der letzten Jahre.

Ist nun mal so... einer denkt vor, findet es super und der Rest denkt gleich, bzw. macht nach... so sind eben die Menschen, also auch die Bauherren.
Stimmt :)  

Die "Kreativen" gibt es schon, so ist das nicht.. 
...und auch da zwei Gruppen, die einen legen selber Hand an und die anderen können sich Machen-lassen leisten.

 
..und auch da zwei Gruppen, die einen legen selber Hand an und die anderen können sich Machen-lassen leisten.
Und dann gibts noch welche die froh sind um Anweisungen und auch selber Hand anlegen wollen....

Dann gibts noch die Besserwisser und die undankbaren...

Doch am meisten liebe ich die Kreativ Wollenden...  :wub:

 

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