Ein inniges Verhältnis
[COLOR= rgb(0, 0, 0)]Ausreichend Flüssigkeit ist nicht nur für uns Menschen lebenswichtig, auch Pflanzen können ohne Wasser nicht existieren. Bäume produzieren den lebensnotwendigen Sauerstoff, indem sie mit Hilfe der Sonnenenergie und des Chlorophylls (= grüner Blattfarbstoff) aus Wasser und Kohlendioxid neue Verbindungen erzeugen: zum einen Zucker – also Energie für die Pflanzen – und zum anderen, gewissermaßen als „Abfallprodukt“, Sauerstoff. Diese einzigartige Fähigkeit der Pflanzen wird Photosynthese genannt. Eine Grundvoraussetzung für diese Pflanzenleistung ist ausreichend Wasser.[/COLOR]
Wasserversorgung in der Baumschule
In den Baumschulen, in denen die Bäume für Gärten, Parks und die freie Landschaft herangezogen werden, ist die gute Wasserversorgung der Pflanzen existentiell. Die Gehölze benötigen Wasser, um Nährstoffe aufzunehmen, damit sie wachsen und sich zu kräftigen und gesunden Pflanzen entwickeln. Wasser ist eine kostbare Ressource. Deshalb sind möglichst zielgerichtete und sparsame Bewässerungsmethoden notwendig. Viele Baumschulen nutzen Teiche, in denen Regenwasser gesammelt und je nach Möglichkeit auch überschüssiges Wasser aufgefangen wird. Die Baumschuler sprechen dabei von einem „geschlossenen System“, weil kein Wasser verlorengeht.
Bewässerung je nach Standort
In den Baumschulen gibt es drei große und wesentliche Bereiche, in denen Pflanzen herangezogen und weiterkultiviert werden: die Gewächshäuser, die Flächen, auf denen die Gehölze in Töpfen, den sogenannten Containern, stehen und die Freilandflächen. Die Wasserversorgung ist in allen Bereichen unterschiedlich. Die Pflanzen im Gewächshaus sind völlig auf die Wasserversorgung durch den Gärtner angewiesen, wobei es technische Lösungen wie beispielsweise die Düsenberegnung gibt. Die Bäume und Sträucher auf der Containerfläche und im Freiland dagegen nehmen das benötigte Wasser oder zumindest einen Teil davon über natürlichen Regen auf. Pflanzen im Freiland können ihre Wurzeln ungehindert in die Tiefe wachsen lassen und so auch Feuchtigkeit aus dem Boden aufnehmen. Wenn sie frisch gepflanzt wurden, haben sie dafür allerdings noch nicht genügend Wurzeln. In regenarmen Perioden können auch die schon gut eingewurzelten Pflanzen im Freiland unter Trockenstress leiden. Dann muss bewässert werden. Im Freiland werden oft mobile Regner eingesetzt, die das Baumschulquartier großflächig beregnen.
Anhang anzeigen 31843
Gleichmäßige Wasserverteilung
Der Wurzelraum der Pflanzen, die in den sogenannten Containern wachsen, also in Kunststofftöpfen stehen, ist sehr begrenzt. Auf den Containerflächen gibt es mehr Möglichkeiten der Wasserversorgung als im Freiland. Weil der Untergrund, auf dem die Pflanzen stehen, befestigt ist, kann auch mit ausgeklügelter, zum Teil fest installierter Technik bewässert werden, beispielsweise mit sogenannten Gießwagen. Wichtig ist dabei, dass die Pflanzen relativ niedrig sind und einen möglichst einheitlichen Wasserbedarf haben. Bei der Bewässerung per Gießwagen wird ein Beregnungsrohr auf einer Führungsschiene mit gleichmäßiger Geschwindigkeit über ein Pflanzenquartier gezogen. Der Antrieb erfolgt über einen Motor. In dem Beregnungsrohr befinden sich zum Beispiel Düsen, die das Wasser gleichmäßig und sehr nah über den Pflanzen verteilen. Diese Form der Wasserversorgung verringert die Gefahr, dass Wasser durch Abdrift verloren geht. Auf Containerflächen sind zum Beispiel auch Anstauverfahren möglich, die Teil eines geschlossenen Systems sind.
Anhang anzeigen 31842
Effizient und individuell
Noch wassersparender ist die Tropfbewässerung. Diese Technik stammt ursprünglich aus Israel, wo aufgrund der Wasserknappheit sehr effiziente Bewässerungsmethoden nötig sind. Die Tropfbewässerung ist eine besonders gute Möglichkeit, Pflanzen optimal und zielgerichtet mit Wasser zu versorgen. Sie eignet sich gut für größere Bäume und Sträucher in großen Gefäßen. Dieses Verfahren ist am Anfang zeitaufwändig, weil jede Pflanze einzeln mit einem oder mehreren kleinen, dünnen Schläuchen und Tropfelementen versorgt werden muss. Die Tropfbewässerung spart jedoch sehr viel Wasser, weil eine punktgenaue Wassergabe möglich ist: Die Feuchtigkeit gelangt über die Schläuche direkt zu den Wurzeln. So wird die Verdunstung minimiert, es kann zudem sehr gut bedarfsgerecht gedüngt werden und der Dünger gelangt dorthin, wo er benötigt wird. Außerdem bleiben Blätter und Blüten trocken, so dass die Gefahr von Pilzbefall reduziert wird.
Bedarfsgerecht und wassersparend
Wasser kann auch durch den Zeitpunkt der Bewässerung gespart werden: Automatische, computergesteuerte Beregnungsanlagen sind so programmiert, dass sie bei Wasserbedarf auch spät abends oder am frühen Morgen laufen. Wegen der niedrigen Temperaturen ist die Verdunstung dann geringer als tagsüber. Außerdem können moderne Systeme die benötigte Wassermenge der Pflanzen zum Beispiel über die Messung der Bodenfeuchte oder über die Verdunstung ermitteln. Dank der verschiedenen Bewässerungsverfahren und fortschrittlicher Technik können die Baumschuler die für ihren Betrieb besten und wassersparendsten Systeme auswählen und so gesunde Gehölze in bester Qualität heranziehen. BdB
Wussten Sie das?
Anhang anzeigen 31937
Wasserbewegung im Baum
Bäume und Wasser – das ist eine äußerst spannende Beziehung, denn das aus dem Boden aufgenommene Wasser und die Weiterleitung im Stamm beeinflussen die Endgröße eines Baumes! Das Wasser und auch die Nährstoffe aus dem Boden müssen entgegen der Schwerkraft in die Höhe zu den Blättern transportiert werden, wo die Photosynthese stattfindet. Zwei Mechanismen ermöglichen im Wesentlichen die Wasserversorgung der Blätter: von unten wirken Kapillarkräfte, von oben trägt die Verdunstung von Feuchtigkeit über die Blätter zum Wasserstrom im Stamm bei. Das Prinzip dahinter: In engen Röhren, den sogenannten Kapillaren, steigen Flüssigkeiten nach oben. Die Wassermoleküle halten zusammen, so dass eine ganz dünne Wassersäule entsteht. Je enger die Röhren beziehungsweise die Leitgefäße in den Bäumen sind, umso weiter kann das Wasser aufsteigen. Irgendwann stoßen diese physikalischen Kräfte in den dünnen Leitgefäßen der Bäume jedoch an ihre Grenzen und der Aufstieg des Wassers würde ins Stocken geraten. Um das zu vermeiden, geben die Blätter Wasserdampf über die Spaltöffnungen ab. So gelangt auch der Sauerstoff in die Luft. Die Wasserdampfabgabe sorgt dafür, dass ein Sog entsteht und das Wasser in den Leitgefäßen weiter in die Höhe steigt. Doch ab einer bestimmten Höhe können sowohl die Kapillarkräfte als auch der Sog durch die Verdunstung das Wasser nicht mehr höher steigen lassen. Damit käme die Versorgung des Baumes im oberen Teil zum Stillstand – er würde wegen Wassermangels vertrocknen. Deshalb ist die Höhe eines Baumes begrenzt.
artikel vollständig sehen
[COLOR= rgb(0, 0, 0)]Ausreichend Flüssigkeit ist nicht nur für uns Menschen lebenswichtig, auch Pflanzen können ohne Wasser nicht existieren. Bäume produzieren den lebensnotwendigen Sauerstoff, indem sie mit Hilfe der Sonnenenergie und des Chlorophylls (= grüner Blattfarbstoff) aus Wasser und Kohlendioxid neue Verbindungen erzeugen: zum einen Zucker – also Energie für die Pflanzen – und zum anderen, gewissermaßen als „Abfallprodukt“, Sauerstoff. Diese einzigartige Fähigkeit der Pflanzen wird Photosynthese genannt. Eine Grundvoraussetzung für diese Pflanzenleistung ist ausreichend Wasser.[/COLOR]
Wasserversorgung in der Baumschule
In den Baumschulen, in denen die Bäume für Gärten, Parks und die freie Landschaft herangezogen werden, ist die gute Wasserversorgung der Pflanzen existentiell. Die Gehölze benötigen Wasser, um Nährstoffe aufzunehmen, damit sie wachsen und sich zu kräftigen und gesunden Pflanzen entwickeln. Wasser ist eine kostbare Ressource. Deshalb sind möglichst zielgerichtete und sparsame Bewässerungsmethoden notwendig. Viele Baumschulen nutzen Teiche, in denen Regenwasser gesammelt und je nach Möglichkeit auch überschüssiges Wasser aufgefangen wird. Die Baumschuler sprechen dabei von einem „geschlossenen System“, weil kein Wasser verlorengeht.
Bewässerung je nach Standort
In den Baumschulen gibt es drei große und wesentliche Bereiche, in denen Pflanzen herangezogen und weiterkultiviert werden: die Gewächshäuser, die Flächen, auf denen die Gehölze in Töpfen, den sogenannten Containern, stehen und die Freilandflächen. Die Wasserversorgung ist in allen Bereichen unterschiedlich. Die Pflanzen im Gewächshaus sind völlig auf die Wasserversorgung durch den Gärtner angewiesen, wobei es technische Lösungen wie beispielsweise die Düsenberegnung gibt. Die Bäume und Sträucher auf der Containerfläche und im Freiland dagegen nehmen das benötigte Wasser oder zumindest einen Teil davon über natürlichen Regen auf. Pflanzen im Freiland können ihre Wurzeln ungehindert in die Tiefe wachsen lassen und so auch Feuchtigkeit aus dem Boden aufnehmen. Wenn sie frisch gepflanzt wurden, haben sie dafür allerdings noch nicht genügend Wurzeln. In regenarmen Perioden können auch die schon gut eingewurzelten Pflanzen im Freiland unter Trockenstress leiden. Dann muss bewässert werden. Im Freiland werden oft mobile Regner eingesetzt, die das Baumschulquartier großflächig beregnen.
Anhang anzeigen 31843
Gleichmäßige Wasserverteilung
Der Wurzelraum der Pflanzen, die in den sogenannten Containern wachsen, also in Kunststofftöpfen stehen, ist sehr begrenzt. Auf den Containerflächen gibt es mehr Möglichkeiten der Wasserversorgung als im Freiland. Weil der Untergrund, auf dem die Pflanzen stehen, befestigt ist, kann auch mit ausgeklügelter, zum Teil fest installierter Technik bewässert werden, beispielsweise mit sogenannten Gießwagen. Wichtig ist dabei, dass die Pflanzen relativ niedrig sind und einen möglichst einheitlichen Wasserbedarf haben. Bei der Bewässerung per Gießwagen wird ein Beregnungsrohr auf einer Führungsschiene mit gleichmäßiger Geschwindigkeit über ein Pflanzenquartier gezogen. Der Antrieb erfolgt über einen Motor. In dem Beregnungsrohr befinden sich zum Beispiel Düsen, die das Wasser gleichmäßig und sehr nah über den Pflanzen verteilen. Diese Form der Wasserversorgung verringert die Gefahr, dass Wasser durch Abdrift verloren geht. Auf Containerflächen sind zum Beispiel auch Anstauverfahren möglich, die Teil eines geschlossenen Systems sind.
Anhang anzeigen 31842
Effizient und individuell
Noch wassersparender ist die Tropfbewässerung. Diese Technik stammt ursprünglich aus Israel, wo aufgrund der Wasserknappheit sehr effiziente Bewässerungsmethoden nötig sind. Die Tropfbewässerung ist eine besonders gute Möglichkeit, Pflanzen optimal und zielgerichtet mit Wasser zu versorgen. Sie eignet sich gut für größere Bäume und Sträucher in großen Gefäßen. Dieses Verfahren ist am Anfang zeitaufwändig, weil jede Pflanze einzeln mit einem oder mehreren kleinen, dünnen Schläuchen und Tropfelementen versorgt werden muss. Die Tropfbewässerung spart jedoch sehr viel Wasser, weil eine punktgenaue Wassergabe möglich ist: Die Feuchtigkeit gelangt über die Schläuche direkt zu den Wurzeln. So wird die Verdunstung minimiert, es kann zudem sehr gut bedarfsgerecht gedüngt werden und der Dünger gelangt dorthin, wo er benötigt wird. Außerdem bleiben Blätter und Blüten trocken, so dass die Gefahr von Pilzbefall reduziert wird.
Bedarfsgerecht und wassersparend
Wasser kann auch durch den Zeitpunkt der Bewässerung gespart werden: Automatische, computergesteuerte Beregnungsanlagen sind so programmiert, dass sie bei Wasserbedarf auch spät abends oder am frühen Morgen laufen. Wegen der niedrigen Temperaturen ist die Verdunstung dann geringer als tagsüber. Außerdem können moderne Systeme die benötigte Wassermenge der Pflanzen zum Beispiel über die Messung der Bodenfeuchte oder über die Verdunstung ermitteln. Dank der verschiedenen Bewässerungsverfahren und fortschrittlicher Technik können die Baumschuler die für ihren Betrieb besten und wassersparendsten Systeme auswählen und so gesunde Gehölze in bester Qualität heranziehen. BdB
Wussten Sie das?
Anhang anzeigen 31937
Wasserbewegung im Baum
Bäume und Wasser – das ist eine äußerst spannende Beziehung, denn das aus dem Boden aufgenommene Wasser und die Weiterleitung im Stamm beeinflussen die Endgröße eines Baumes! Das Wasser und auch die Nährstoffe aus dem Boden müssen entgegen der Schwerkraft in die Höhe zu den Blättern transportiert werden, wo die Photosynthese stattfindet. Zwei Mechanismen ermöglichen im Wesentlichen die Wasserversorgung der Blätter: von unten wirken Kapillarkräfte, von oben trägt die Verdunstung von Feuchtigkeit über die Blätter zum Wasserstrom im Stamm bei. Das Prinzip dahinter: In engen Röhren, den sogenannten Kapillaren, steigen Flüssigkeiten nach oben. Die Wassermoleküle halten zusammen, so dass eine ganz dünne Wassersäule entsteht. Je enger die Röhren beziehungsweise die Leitgefäße in den Bäumen sind, umso weiter kann das Wasser aufsteigen. Irgendwann stoßen diese physikalischen Kräfte in den dünnen Leitgefäßen der Bäume jedoch an ihre Grenzen und der Aufstieg des Wassers würde ins Stocken geraten. Um das zu vermeiden, geben die Blätter Wasserdampf über die Spaltöffnungen ab. So gelangt auch der Sauerstoff in die Luft. Die Wasserdampfabgabe sorgt dafür, dass ein Sog entsteht und das Wasser in den Leitgefäßen weiter in die Höhe steigt. Doch ab einer bestimmten Höhe können sowohl die Kapillarkräfte als auch der Sog durch die Verdunstung das Wasser nicht mehr höher steigen lassen. Damit käme die Versorgung des Baumes im oberen Teil zum Stillstand – er würde wegen Wassermangels vertrocknen. Deshalb ist die Höhe eines Baumes begrenzt.
artikel vollständig sehen