Bank oder Versicherung für eine Festhypothek? Laufzeit?

chliini22

Mitglied
22. Mai 2012
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Hallo Ihr lieben Forumleser

Wir (ein junges Paar) haben uns in das Abenteuer "Eigenheim" gestürzt und haben auch ein Doppeleinfamilienhaus gefunden dass uns sehr gefällt. Nun konnten wir uns noch nicht entscheiden, wo wir die Hypothek abschliessen sollen. Bei einer Bank oder einer Versicherung? Was sind dazu Eure Erfahrungen, Vor- und Nachteile???

Eigentlich wollten wir eine 15jährige Festhypothek abschliessen (Zins Offerte zur Zeit 2.01%, Versicherung). Somit hätten wir 15 Jahre ruhe, können unser Budget gut kalkulieren und wissen was auf uns zu kommt. Aber je länger wir darüber nachdenken je unsicherer werden wir. /emoticons/default_confused.png Wie lange habt Ihr Eure Hypothek fixiert? Was sind dabei Eure Erfahrungen? Was müssten wir für unsere Entscheidung berücksichtigen? Über was sollen wir nochmals nachdenken? usw.

Wir würden uns sehr über zahlreiche Rückmeldungen freuen. Da wir uns bisher noch nie mit solchen Themen befasst haben, möchten wir dieses Abenteuer auch gut überlegt angehen.

Herzlichen Dank schon im Voraus! /emoticons/default_cool.png

 
15 Jahre halt ich für jemand Junges für zu lang! Denn wenn du das Haus vor Hypoende verkaufst und die Hypo nicht umtragen könntest, musst du mit sehr sehr hohen Kosten für die frühzeitige Auflösung der Hypo rechnen!! Das kann schnell mal fünfstellig werden!

 
15 Jahre halt ich für jemand Junges für zu lang!
Hallo,der Meinung bin ich auch, zumal bei den heutigen Scheidungsraten, berufsbedingten Umzügen usw.

Ausserdem kann man dann 15 Jahre lang auch selbst keine Änderungen vornehmen, z.B. amortisieren oder Bank wechseln usw.

gruss

 
Vielen Dank für Euer Feedback.

Was für eine Dauer würdet Ihr dann eher empfehlen?
Hallo,

da ist es natürlich schwer eine allgemeine Empfehlung zu geben. Einerseits will man von den jetzigen tiefen Zinsen lang profitieren und es soll Planungssicherheit herrschen. andererseits will man sich selbst nicht ewig binden. Das gewichtet jeder anders.

Müsste ich persönlich jetzt alles in einer Tranche abschliessen, dann würde ich vermutlich 6-8 Jahre wählen, ist noch eine einigermassen übersichtliche Zeitspanne.

Eine andere Möglichkeit wäre, bei der Hypo verschiedene Tranchen mit unterschiedlichen Laufzeiten abzuschliessen (z.B 1/3 Libor, 1/3 5 Jahre und 1/3 10 Jahre oder 1/3 5 Jahre, 1/3 10 Jahre und 1/3 5 Jahre). Das erhöht die Flexibilität in Bezug auf eventuelle Amortisationen und auch eine vorzeitige Auflösung käme nicht so teuer als wenn alles 15 Jahre fest ist. Andererseits bindet man sich so an die eine Bank, faktisch wird damit ein Bankwechsel frühestens auch erst nach Ablauf der längsten Laufzeit möglich. Sofern die Bank zusichert, auch bei Verlängerungen gute Konditionen anzubieten ist das keine schlechte Lösung. Zumindest macht man bei dieser Variante nicht alles komplett falsch.

gruss

 
Hallo, wir haben den hypo auf 5,7 und 10 jahre gesetzt und das ganze bei einer versicherung. Problematisch war nur die zwischenlagerung des pensionskassengeld, da uns keine bank ein konto eröffnen wollte weil wir über die versicherung finanzierten... Aber ansonnsten sind wir sehr zufrieden

Gruss simchi

 
Vielen Dank für Euer Feedback.

Was für eine Dauer würdet Ihr dann eher empfehlen?
Das kann man unmöglich pauschal sagen. Da spielen so viele Faktoren mit rein. Lange Laufzeiten sind wegen dem Zins interessant, aber dafür kann man nichts amortisieren und kriegt schwierigkeiten bei frühzeitigem Verkauf.

Ich würd tendenziell auf irgendwas zwischen 5 und 8 Jahren gehen.

 
Es stimmt, dass 15 Jahre extrem lang sind, vor allem wenn man jung ist. Vieles kann sich ändern, beruflich bedingter Wegzug, Arbeitslosigkeit, Krankheit, Scheidung, etc. Andererseits sind die Zinsen momentan so extrem tief, dass ich persönlich mich so lange wie möglich binden wäre (mind. 10 Jahre).

Nehmen wir mal an, Du verpflichtest Dich für 15 Jahren und nach 8 Jahren ändert sich etwas Grundlegendes: Wenn Du ein neues Haus kaufst, kannst Du die Hypo mit den 2% mitnehmen. Wenn nicht, müsstest Du einem möglichen Käufer schmackhaft machen, dass er die Hypo übernehmen muss - ich gehe davon aus, dass Du einen Käufer findest, der die üblichen Kriterien erfüllt. Ich würde ziemlich jede Wette eingehen, dass die Hypozinsen in 8 Jahren deutlich höher sein werden als heute, sicher nicht tiefer. Folglich wird es Dich nicht stören, wenn Du die Hypo mitnimmst. Auch ein Käufer würde Deine Hypo wohl mit Handkuss übernehmen.Bleibt das Problem Krankheit: Da musst Du schauen, dass Du auch mit einem tieferen Lohn die 2% Hypo noch bedienen kannst.

Kurzum: Ich würde mir das mit den 15 Jahren überlegen. Momentan würde ich zudem nichts unter 10 Jahren abschleissen - so günstig wirst Du ziemlich sicher nie mehr zu einer Hypothek kommen.

 
Vielen Dank für Eure Feedbacks!

Unsere Überlegungen waren ähnlich wie diese von Colori. Wir dachten uns, dass wenn etwas schief gehen würde, dann hätten wir eine attraktive Hypothek auf dem Haus, die wir dann sicherlich mit dem Haus zusammen verkaufen könnten. ABER da kam schon der nächste Einwand. Wenn wir z.B. das Haus nach 8 Jahren verkaufen müssten, dann hätten wir noch eine Hypothek von 7 Jahren mit dem vereinbarten Zins. Und dann kann es unter Umständen auch so sein, dass dann diese Hypothek gar nicht mehr so interessant ist, dass dann auf dem Markt ähnliche Hypotheken zu besseren Konditionen erhältlich sind.. Was ich zwar kaum glaube...

Aus Euren Antworten heraus klingt es eher so, dass man eine Hypothek zwischen max. 8-10 Jahren abschliessen sollte, um alle möglichen Risiken irgendwie unter einen Hut zu bringen. Wir haben uns auch überlegt, dass wir jetzt schon 7 Jahre zusammen wohnen und dass diese Zeit sooooooooooo schnell verflogen ist und wenn wir schon ein Haus bauen, hoffen wir, dass wir nicht schon nach 6 Jahren wieder umziehen werden.. Aber wer weiss schon was die Zukunft noch alles mit einem vorhat.

Guter Rat ist bekanntlich teuer...

 
Andererseits bindet man sich so an die eine Bank, faktisch wird damit ein Bankwechsel frühestens auch erst nach Ablauf der längsten Laufzeit möglich. Sofern die Bank zusichert, auch bei Verlängerungen gute Konditionen anzubieten ist das keine schlechte Lösung. Zumindest macht man bei dieser Variante nicht alles komplett falsch.
das ist genau der punkt, was die banken wollen. neukunden kriegen praktisch immer den besseren zinssatz. bestandeskunden, welche ja gezwungen sind, die fortsetzung einer tranche abzuschliessen, kriegen nicht unbedingt ein besonders gutes angebot. ich würde auf jeden fall schauen, dass der markt bei der erneuerung der hypothek spielen kann... selber immer mit 5 % kalkulieren und das geld beiseite legen. davon die laufenden hypothekarzinsen zahlen. da bildet sich eine genügend grosse reserve um notfalls mal harte jahre zu überstehen, sofern es überhaupt soweit kommen sollte.

 
Wir dachten uns, dass wenn etwas schief gehen würde, dann hätten wir eine attraktive Hypothek auf dem Haus, die wir dann sicherlich mit dem Haus zusammen verkaufen könnten. ABER da kam schon der nächste Einwand. Wenn wir z.B. das Haus nach 8 Jahren verkaufen müssten, dann hätten wir noch eine Hypothek von 7 Jahren mit dem vereinbarten Zins. Und dann kann es unter Umständen auch so sein, dass dann diese Hypothek gar nicht mehr so interessant ist, dass dann auf dem Markt ähnliche Hypotheken zu besseren Konditionen erhältlich sind.. Was ich zwar kaum glaube...
oder der käufer ist für deine bank nicht ein genügend guter schuldner, sodass sie diesen übernehmen will oder der käufer will eine komplett andere laufdauer der hypothek. die idee mit dem weiterverkauf ist zwar gut, aber kann auch zu problemen führen. sind die zinsen immer noch tief, wieso soll ich dann als käufer eine solche hypothek übernehmen, welche nicht unbedingt meinen wünschen entspricht (noch vorhandene laufzeit, betragshöhe, etc.)?

 
Oder man übernimmt die Hypo und will dafür weniger fürs Haus bezahlen, dafür dass man nicht frei wählen kann. Oder der Käufer arbeitet bei einer Bank oder Versicherung und kriegt entweder viel bessere Konditionen oder muss gar dort abschliessen. Etc etc etc.

Beim ersten Eigenheim will man immer drin 'alt' werden. Aber ich hab einige Bekannte, die schon das zweite, dritte oder gar Vierte Eigenheim bewohnen. Weil sich mit den Jahren halt die Bedürfnisse ändern.

 
das ist genau der punkt, was die banken wollen. neukunden kriegen praktisch immer den besseren zinssatz. bestandeskunden, welche ja gezwungen sind, die fortsetzung einer tranche abzuschliessen, kriegen nicht unbedingt ein besonders gutes angebot. ..
Hallo,

ja, das stimmt. Darum haben wir uns von unserer Bank vor Abschluss bestätigen lassen, dass wir auch bei einer Verlängerung mindestens 0.6% weniger zahlen als die veröffentlichten Zinssätze.

Gruss

 
Als guter Kunde kriegt man auch bei der Verlängerung gute Sätze. Sonst droht man mit dem Libor für die Restlaufzeit der letzten Tranche und kündigt die Hypo bereits auf den Termin der letzten Tranche im Voraus. Und zügelt alles im Depot sofort ab und zahlt die Sauele 3a woanders ein. Und schwupps, schon kann man wieder verhandeln.

 
Wir haben uns für eine Versicherung entschieden und würden dort jederzeit wieder abschliessen. Wir wählten damals (April 2008) ein Modell mit vier Tranchen (10-Jahre, 5 Jahre, variabler Teil 1. Hypothek, variabler Teil 2. Hypothek).

Im Herbst 2008 sanken die Hypothekarzinsen bekanntlich fast ins bodenlose. Dies ist für uns v.a. bei der 10 jährigen Laufzeit ziemlich ärgerlich (läuft dieser hohe Satz doch noch bis 2018!). Die beiden variablen Hypotheken konnten wir mit relativ kurzen Laufzeiten zu guten Konditionen 2009 fixieren. Und auch die nächstes Jahr auslaufende 5-Jahreshypothek konnten wir zu den aktuellen Konditionen erneuern (diesmal gleich zu 10 Jahren).

Durch die verschiedenen Laufzeiten kann man das Risiko minimieren, hat jedoch kaum Top-Konditionen, aber auch keine "Horrorzinsen".

 

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