Bank/Verkäufer rücken Schätzpreis nicht raus

Tigel

New member
19. Dez. 2017
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Hallo

Wir möchten gerne eine Liegenschaft kaufen, aber leider rückt die Bank nicht den errechneten Schätzpreis aus. Die Bank des Verkäufers ist auch unsere Bank. Was habe ich für Möglichkeiten, an den Schätzwert zu gelangen? Wir haben auch schon versucht, eine Gebäudeversicherungspolice/Grundbuchauszug zu erhalten, um bei einer Drittbank anzufragen. Hat jemand eine Idee?

 
Hallo Tigel,

das die Bank Dir den Schätzwert nicht herausgibt, ist üblich.

Du kannst Sie aber mal fragen, ob der Kaufpreis über oder unter dem Schätzwert liegt.

Dies würde ich allerdings auch über eine andere Bank machen, als die Gemeinsame.

Was sagt Dir Dein Bauchgefühl? Sind andere, vergleichbare Objekte in der Gegend teurer oder günstiger?

Normalerweise sollte man von der Verkäuferschaft schon den Gebäudeversicherungsausweis bekommen. Ansonsten wird er schwierig einen Käufer finden. Mir würde sich ein ungutes Gefühl einschleichen... hat er etwas zu verbergen?

Es gäbe auch noch online-tools, um einen Anhaltswert zu bekommen. Auf comparis, fändest Du z.b einen. Ich habe aber keine Erfahrung, wie genau diese sind.

Gruss

Marco

 
Hallo Tigel

Ich nehme an Du möchtest den Schätzwert der Bank haben, um herauszufinden, ob der verlangte Kaufpreis ungefähr dem Marktwert entspricht. Es ist aber so, dass die Banken bei den Schätzungen eher konservativ sind, also in den meisten Fällen die Liegenschaften unter dem effektiven Marktwert schätzen. Dies würde auch erklären, warum die Bank Dir die Schätzung nicht zeigen will oder darf, da Du sonst dann den verlangten Kaufpreis in Frage stellen würdest. 

Hast Du vom Verkäufer Unterlagen erhalten, ev. eine Verkaufsdokumentation? Die Online-Tools taugen nicht viel, da zu viele Faktoren, die auf den Wert einen erheblichen Einfluss haben, ausser Acht gelassen werden. Als Kaufinteressent müsste man Dir einen Grundbuchauszug sowie die Gebäudeversicherungspolice zwingend zur Verfügung stellen. Es könnten ja Dienstbarkeiten im Grundbuch eingetragen sein, die eine massive Wertminderung bedeuten würden (z.B. Wohnrecht). 

Falls Du möchtest kannst Du mich gerne kontaktieren, vielleicht kann ich Dir ein paar Tipps geben. 

Gruss

René 

Wyss Immobilienberatung, Thalwil ZH

 
Ich habe bei dem Finanzierungsgespräch durch die Blume gefragt, wie die Bank die Liegenschaft denn sehe.. also aus der Sicht der Bank, da ist ein Wert gefallen. Die Bank hat aber nachgebessert, dass er eher gegen 600'000 Fr. wäre (geschätzt 530'000 Fr.). Die Bank meinte dann aber auch, dass die Schätzung einer Immobilienfirma mit 740'000 Fr. zu hoch sei. In der Schätzung der Immofirma wurde ein Sanierungsbedarf von 290'000 Fr. ausgewiesen, um die Liegenschaft auf den heutigen Stand zu bringen. Ich bin dann zu einem ortsansässigen Holzbauer gegangen, der auch Häuser baut/saniert und der meinte, wenn ich das Haus auf den heutigen Stand bringen wollen würde, dann müsste ich mit 400-450'000 Fr. rechnen. Dann war mir klar, dass die Schätzung der Immobilenfirma zu hoch sei, denn auch mit 290'000 Fr. kann ich keine Totalsanierung machen.

 
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Und was möchtest du sonst noch wissen? Du hast Zahlen von der Bank, von der Immobilienfirma und hast einen Bauunternehmer nach Sanierungskosten gefragt. Danach bist du zum Schluss gekommen, dass die Immobilie zu teuer ist (nehme ich an). Was sollen wir dir nun helfen?

 
Ev. hilft dir diese Tool noch: https://www.valiant.ch/hypochecktool

Ich habe eine Berechnung mit unserem Haus gemacht.

Kaufpreis: 800000
EK: 480000
Hypothek: 320000
Einkommen: 65000
Tragbarkeit: 34%
Zustand Gebäude und Bauqualität: mittel
Marktwert: 620000 bis 820000
Zustand Gebäude und Bauqualität: gut
Marktwert: 710000 bis 930000
Zustand Gebäude und Bauqualität: sehr gut
Marktwert: 800000 bis 10600000

 
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Der Tipp mit dem Tool ist genial, viele Dank. Habe selber mal etwas nachgerechnet.

 
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Find ich auch, gutes Tool, hab's auch versucht... Übrigens auch für Pensionierte interessant - probiert's mal  ;)  

 
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Danke für den Tipp, habe es grad vorher auch ausprobiert. Die UBS hat auch sowas auf ihrer Seite, aber da bekommt man keinen Schätzpreis, sondern man weiss lediglich, ob etwas zu teuer ist oder nicht. Vielen Dank!

 
Das ist ja ein Supertool das @Alpenweltvorgestellt hat. Eine Schätzung die 20% Differenz aufweist ist doch für einen Käufer unbrauchbar. 

Ich würde mir viele Objekte ansehen. So bekommt man ein Gefühl für die Preise. Wenn sich dann etwas interessantes bietet, einen Fachmann mitnehmen und beurteilen lassen. Kostet etwas, verringert das Risiko aber erheblich. 

Den einen „richtigen“ Preis gibt es nicht. Da sucht man vergebens. 

 
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Lieber Fipsli

Aufgrund des Supertool habe ich festgestellt, dass meine sich im Bau und der Planung befindlichen Häuser "eher zu günstig"  8) sind. Aber, so als allgemeine Richtschnur kann das Tool durchaus nützlich sein. Es werden natürlich auch nur wenige Parameter abgefragt. Dass dieses Resultat daher nie genau sein kann, ist eigentlich fast logisch. Zumindest für den Profi....

Aber, wenn der Preis oben über die grosse Preisspanne hinausschiesst, kannst Du sicher sagen: "das dürfte kein Schnäppchen mehr sein!"

Schöne Weihnachten, Urs Tischhauser

 
Lass doch die Immobilie über IAZI bewerten. Bei mir verlangte der Verkäufer damals 650'000, meine Bank schätzte es sogar auf 680'000.- (das behielt ich aber für mich :)), und IAZI (hedonische Bewertungsmethode) bewertete das Haus auf 605'000.-. Das war dann auch mein Angebot. Für die Bewertung damals habe ich 290.- Fr bezahlt.

 
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Hallo Westi,

wie funktioniert das bei IAZI?

Kommt da wer zu Dir nach hause und besichtigt das oder ist das online zum selber ausfüllen?

Gibt es einen Guide, wie man die einzelnen Parameter einstuft? Bsp kann die Betrachtungsweise, ob der Zustand eines Gebäudes Renovierungsbedürftig, normal oder gar gut ist recht weit auseinander gehen.

Gruss

Marco

 
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Nein, IAZI bewertet nach der hedonischen Bewertungsmethode, da kommt keiner vorbei. Die Daten beruhen auf den effektiven Verkaufspreisen. Hast du mal einen Account bei IAZI erstellt, kannst Du die Daten kostenlos abfüllen. Erst wenn du du die Schätzung ausführst wird es kostenpflichtig. Du bekommst ein Zertifikat zugestellt und kannst das gleiche Objekt immer wieder schätzen lassen.

Ist etwas aus der Norm, wird dir das angezeigt. Bei mir war es zb. die überdurchschnittliche Gartengrösse im Verhältnis zur Wohnung. 

Bildschirmfoto 2017-12-24 um 12.12.12.png

 
https://play.google.com/store/apps/details?id=ch.bankcler.quanto&hl=de

Ich habe gerade diese App gefunden der Bank Cler. Damit lässt sich eine Immobilie bewerten. Foto machen, dann mit allen relevanten Angaben ergänzen. Anhand des gemachten Fotos findet die App den Standort der Immobile und rechnet entsprechend den Bodenpreis/Lage. Wie realistisch dies jedoch ist, kann ich nicht sagen. Unsere Immobilie hat er so bewertet, wie wir sie gekauft haben.

 

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