Bauen mit GU oder Architekt?

NBS

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02. Juni 2014
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Hallo zusammen

Wir konnten Bauland erwerben und müssen uns nun mit der Bauweise auseinandersetzen. Bei swisshaus, freshhaus usw gefallen uns einige Objekte, die Preise wären auch in Ordnung, nur hat man da halt weniger Spielraum für eigene Ideen. Mit einem Architekten könnte man ganz nach eigenem Geschmack bauen, nur frage ich mich ob da die Kosten wirklich genau kalkulierbar sind? 

Ich wäre froh um Tipps und Meinungen. 

Danke und liebe Grüsse

 
Hallo NBS

Wenn das so eine einfache Entscheidungsfrage wäre, könnte man Dir auch ebenso schnell die gewünschte Antwort geben :)

Ist es aber nicht. Beide Richtungen haben ihre Vor- und Nachteile... es liegt an Dir selbst, diese Unterschiede vor einer Entscheidung einzugrenzen oder abzuschwächen.... je klarer das Projekt, je genauer das Kostengerippe erstellt ist, je einfacher dann die Entscheidung.

Grundsätzlich hat (fast) jedes Haus 4 Wände und weiter oben ein Dach, flach oder geneigt....  das sieht dann beim GU nicht anderst aus als bei der Architekturlösung.

Bei GU, ggf. bei einem Typenhaus hast Du die zuvor (nach deren Baubeschrieb) ermittelten Kosten bereits fix... also die für den reinen Baukörper. Dann kommen in der Regel die Ändungen und Zusatzkosten..

Bei der Architekturlösung geht das von Beginn an erstmal über mehr- oder weniger genaue Schätzungen.. je weiter das Projekt voranschreitet, je genauer sollten sie dann werden. Im üblichen Rahmen wirst Du hier aber nie einen pauschalen Festpreis erhalten.

Du musst Dich ggf. vorab in beide Richtungen informieren, dann siehst Du was die Partner ggf. für Dich leisten könnten.

Bei einem guten GU kannst Du aber grundsätzlich auch eine individuelle Planung bekommen... oder eine entspr. angepasste, erweiterte Planung eines Hausvorschlags.

 
Hallo NBS

Ich kann dir nur von unserer Situation berichten: Wir wollten auch einen Fixpreis für das Gebäude. Die Firma Marty Häuser, welche Freshhaus vertreibt, baut auch individuelle Häuser, aber mit Festpreisgarantie. Unser Bau ist demnächst abgeschlossen und wir haben eigentlich nur positive Erfahrungen mit Marty gemacht. Am Anfang hatten wir noch überlegt, ein Freshhaus anzupassen, liessen uns dann aber zum Glück vom individuellen Haus überzeugen.

Gruss

Christian

 
Meine Erfahrung vom EFH-Bau: Architekt und Bauleiter haben eine Super-Job gemacht und sind jederzeit flexibel auf unsere Wünsche eingegangen. Die Kosten wurden stets nachgeführt und an den regelmässigen "jour-fix-Sitzungen" besprochen. Somit gab es am Ende eine negativen Überraschungen. 
Einer der grossen Vorteile (meines Erachtens): Wir konnten jederzeit unsere Wünsche (und Fragen!) einbringen, konnten unsere Handwerker berücksichtigen und haben auch jetzt nach Bauabschluss sogar noch einen Ansprechpartner beim Architekturbüro (ein Problem - übrigens das einzige überhaupt! - bezüglich Wasser im Keller wurde nach unserer Meldung während den Sommerferien innert Wochenfrist vom Architekten und zugezogenen Handwerkern eruiert, eine Lösung gefunden und bereits zum grössten Teil behoben resp. ausgeführt). Wobei es natürlich von Vorteil ist, wenn man Handwerker aus der Region berücksichtigt hatte und nicht irgend ein Günstiganbieter aus einem Nachbarland...

Fazit: Ich würde jederzeit wieder mit diesem Architekten bauen, ein GU wäre aber bereits vorher - ohne diese positiven Erfahrungen - keine Alternative für uns gewesen!

 
Egal ob du dich für GU oder Architekt entscheidest: Achte auf die Bauleitung. Wenn du merkst, dass es nicht klappt, verlange einen Wechsel. Wenn du der Person kein Vertrauen schenken kannst, wechseln!

Uns hat die Bauleitung das ganze "Abenteuer Bauen" zu einem kleinen Albtraum gemacht. Wir waren oft am Punkt, an dem wir am liebsten alles gestoppt und die halbfertige Hütte verkauft hätten. Aus heutiger Sicht, hätten wir schon in der Planungsphase auf einen Wechsel bestehen sollen... spätestens bei der Bodenplatte.

 
Wir haben mit einem GU gebaut (Fruttiger).

Nicht alles lief problemlos.

Dennoch würde ich wieder diesen GU und nicht einen Architekten wählen.

Preis war bekannt und wurde eingehalten.

10%  Anzahlung Rest nach Schlüsselübergabe.

 
Wir haben mit einen GU gebaut. Und nicht alles lief ohne Probleme. Es gibt auch GU^s wie in unserem Fall, die mit einen Architekten zusammen bauen. Wir konnten unser Haus relativ frei gestallten. 

Ich rate euch auf jeden Fall einen externen Bauleiter zu engagieren. Dieser prüft dann unabhängig vom GU oder Architekten ob alles glatt geht. Er achtet auch vor dem Bau das die Baunebenkosten genau berechnet sind.

Ich sage Dir von vornherein, das jeder Baulöwe auf sich schaut. Heisst das er auf naive Käufer aus ist.

Haus für 750.000 CHF schlüsselfertig. Das zieht natürlich jede Menge Interessenten an. Und zack wurde angebissen. 

Das bei den Baunebenkosten, hohe Summen im Angebot unterschlagen werden, interessiert die GU^s überhaubt nicht. Hauptsache der Vertrag ist unterschrieben. 

  • Heisst das Gebühren nicht korrekt angefragt werden und alte Preise in den BNK drinstehen, die nicht mehr gültig sind. Ach...Strom anhängen kostet statt 3500 auf einmal 9000 CHF, weil nun eine extra Gebühr vom Kanton erhoben wird. Hätte der GU aber wissen müssen. Wer zahlt? Natürlich Bauherr Herr Müller.
  • Heisst das der Bauaushub nur pi mal Daumen berechnet wurde. Ubs Felsen..? Ups mehr Erdabtransport? Mehrkosten von 15.000 CHF ...das zahlt dann mal der liebe Bauherr Herr Müller.
  • Heisst das die Umgebungskosten zu niedrig berechnet wurden. Ach, komisch? Hat das Bauland Hanglage? Hmm.. da müssten doch Stützmauern hin...man kann ja nicht alles anböschen. Tja..macht dann mal 20.000 Mehrkosten für die Umgebungsgestalltung. Wer zahlt? Der schon fast pleite gegangene liebe Bauherr Herr Müller.
HEISST IM KLARTEXT:

Die Baunebenkosten sind ein grosser Posten für den IHR als Bauherren aufkommen müsst. Wenn der GU diese Kosten nicht korrekt aufführt, dann zahlt IHR die Mehrkosten. Nicht der GU. Wer ein voll unterkellertes Haus mit Baunebenkosten unter 150.000 CHF anbietet ist unseriös. Weber Haus zum Beispiel rechnet von Anfang an mit einer Pauschale von 200.000 CHF Baunebenkosten. Die schenken den Käufer von vornherein gleich reinen Wein ein, auch wenn sie Gefahr daraufhin laufen den Auftrag nicht zu bekommen. Unser Plan hat so ausgesehen. 

Land: 350.000 CHF

Haus mit Keller: 550.000 CHF

Extras: 25.000 CHF

Baunebenkosten: 130.000 CHF

Die Extras konnten wir uns dann nur zum Teil leisten. Da die Baunebenkosten effektiv 210.000 CHF ausgemacht haben. Traurig aber wahr. 

ALSO NOCHMAL ZUM MITSCHREIBEN:

RECHNET IMMER MIT 10% Mehrkosten vom Gesamtobjekt (Haus/ Land/BNK). Und unter einer Million geht heute gar nix mehr. 

Ich würde heute nicht mehr bauen, sondern ein bestehendes Haus kaufen und dann mit einen Architekten umbauen. Aber man lernt dazu. Jedes neue Haus hat auch viele "KInderkrankheiten".... Glücklich sind jene bei denen alles beim Bau glatt ging und die Kosten auch dem Angebot entsprachen.

 
@Hasenwild: Auch beim Umbau können Überraschungen auftauchen... das passiert sogar sehr häufig. Ich habe eine Kundschaft, die haben ein bestehendes Haus umgebaut. Mit einem Architekten. KV lag bei 450 000. Mittlerweile sind sie bei 700 000, weil so viel unterwartetes dazu gekommen ist. Sie können es sich leisten, ansonsten hätten sie riesen Probleme bekommen.

 
@Dolce81

Das ist mehr als ärgerlich. Zum Glück geht es auch anders.

Wir haben soeben unser Elternhaus komplett saniert und um einen Stock aufgestockt. Die erste Kostenschätzung vom Architekten lag bei CHF 640'000.00. Kurz vor Fertigstellung sind wir bei CHF 660'00.00. Unser Bauleiter ist absolut top. Zudem wurde bereits die erste Kostenschätzung seriös erstellt. Im Gegensatz zu Hasenwild hat unser Architekt bei den Nebenkosten noch Reserven einberechnet. Es gab während der ganz Bauphase zwar Überraschungen (Sandstein, Mauern, die dann doch ganz neu gemacht werden mussten etc) grössere Stützmauer etc. aber dank den grossen Reserven kamen wir nie in finanzielle Probleme.

Mein Fazit. Mit unserem Architekten würde ich auch morgen sofort wieder bauen!

 
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