Baufrust

Sandra4125

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04. Juni 2008
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Hallo Haus-Forum Leser

Wir haben ein Haus aus den 60er Jahren umbauen lassen und sind nun hoffentlich bald fertig - mit 4monatiger Verspätung.

Bevor wir mit dem Umbau begonnen haben, wurde ca. 5 Monate geplant, Offerten eingeholt etc. in der Hoffnung, dass dann alles reibungslos funktioniert. Aber ehrlich gesagt, war das ganze meine schlimmste Erfahrung, die ich je gemacht habe. Obwohl ich sicher nicht dünnhäutig bin.

Da werden einem Rechnungen untergejubelt, Fehler von Handwerker zu Handwerker abgeschoben, Regiestunden ohne Ende aufgeschrieben.

So hat z.B. unser Maler fürs Abwaschen der Kellerdecke, die wir isolieren wollten, CHF 2'600.00 in Rechnung gestellt. Klar denkt sich jetzt jeder, das sollte mit Verträgen und Bauleiter doch nicht möglich sein. Ist es aber trotzdem.

Mir wurde nun mittlerweilen von einigen "Baugefrusteten" ähnliche Geschichten erzählt und irgendwie scheint die Moral und Berufsethik am Bau schon im Argen zu liegen.

Mein Tipp an zukünftige Häuslebauer: Das hinterste und letzte vertraglich regeln, alles absichern, jeder Preis vorher schriftlich bestätigen lassen, möglichst wenig Spielraum den Beauftragten lassen und immer wieder Fotos und Notizen machen. Bei Kostenüberschreitungen können sich die schlauen Bauleute bestens rausreden.

Sandra4125

 
Also ich habe letzte Jahr auch umgebaut bzw. renoviert. Mit den Terminen hat es im Prinzip recht gut geklappt und mir war es lieber der Maler lässte die Farbe trocken bevor er die nächste Schicht aufträgt.

Klar - man muss wissen wie man mit Bauleuten redet - die berühmte Frage "kann man das machen?" wird immer mit ja beantwortet und gerne als Auftrag verstanden, wenn man dann nicht auch fragt "was kostet es", ist man selber schuld.

Natürlich hat das ganze auch mit Vertrauen und Anstand zu tun, aber viel wichtiger ist auch ein Bauleiter/Koordinator der einem unterstützt.

Meine Erfahrung ist ganz klar dass in einer Summe von ca. 50'000.- die Maler, Elektriker, Maurer, Fensterbauer und Sanitärarbeiten beinhaltet hat, nirgends unbegründete Mehrkosten auftraten. Natürlich gab es einige Sachen die im Rahmen der Renovation auch gleich gemacht wurden, und auch Positionen die auf der Offerte vergessen wurden und die wir als Bauherren bei der Offertkontrolle nicht gesehen haben. Aber Überall wurden auch die Regiearbeiten im Verhältnis zum Aufwand bzw. genau zum abgesprochen Betrag abgerechnet.

 
Hoi Sandra

Wir haben soeben auch unseren Umbau abgeschlossen. Und ich bin heilfroh, dass wir einen Architekten hatten, der wirklich eine Auge darauf warf.

Ich denke aber dass es das wichtigste ist, wenn man gute Bauleute kennt, diese einsetzten kann. Bei uns haben die meisten genau so viel verrechnet wie sie offeriert haben, auch wenn es dann nicht genau so herausgekommen ist. Und der Baumeister war auch sehr gut, obwohl da natürlich einiges als Regiearbeiten lief.

Einzig mit dem Elektriker hatten wir etwas Stress (also unser Architekt). Der wollte sage und schreibe 12'000.- für Regiearbeiten. Das hat ihm der Architekt dann aber gut ausgeredet und wir haben den Betrag um einiges runtergekürzt (obwohl ja damit auch der Architekt weniger verdient hat).

Also für mich wichtig: Kenne ich mal einen guten Handwerker, setze ich den garantiert auch wieder ein.

Grüsse - Daniel

 
Mir wurde nun mittlerweilen von einigen "Baugefrusteten" ähnliche Geschichten erzählt und irgendwie scheint die Moral und Berufsethik am Bau schon im Argen zu liegen.

Mein Tipp an zukünftige Häuslebauer: Das hinterste und letzte vertraglich regeln, alles absichern, jeder Preis vorher schriftlich bestätigen lassen, möglichst wenig Spielraum den Beauftragten lassen und immer wieder Fotos und Notizen machen. Bei Kostenüberschreitungen können sich die schlauen Bauleute bestens rausreden.

Sandra4125
Sicher ein guter Tipp, nur leider auch kein Garant zur Vermeidung von Aerger. Bei uns beträgt die Bauverzögerung mittlerweile sage und schreibe 6 Monate und das Haus ist immer noch nicht fertig.

Davon abgesehen versucht sich die GU bzw. der als Bauleiter amtierende Architekt zur Zeit gerade als Schlaumeier einen Namen zu machen. Anstelle der im Vertrag vorgesehenen Wärmepumpe hat er ein wesentlich schwächeres Modell liefern und - trotz unseren schriftlichen Protesten - montieren lassen, mit der Entschuldigung, das sei mehr als genügend für unser Haus /emoticons/default_mad.png. Eine Frechheit, die wir uns selbstverständlich nicht bieten lassen. Was glaubt der eigentlich? Schliesslich wurde der Wärmebedarf seinerzeit (in seinem Auftrag) korrekt errechnet und aufgrund dessen die entsprechende Wärmepumpe in den Vertrag aufgenommen. Ich bin keine Juristin, aber für mich grenzt das schon an versuchten Betrug.

Mirella /emoticons/default_smile.png

 
Was mich am meisten stört am Umbau ist, dass so ein schales Gefühl hängen bleibt. Klar könnten wir nun mit zig Gewerken streiten, aber die Frage ist, ob sich das lohnt - finanziell sicher, aber wie sieht es aus mit der verlorenen Zeit?

A propos Elektriker. Die erste Offerte lag bei uns bei CHF 20'000.--, worauf wir dann wie gesagt, auf Empfehlung des Bauleiters, den ihm bekannten Elektriker genommen haben. Bei einem ausführlichen Rundgang sind dann die Kosten nochmals gestiegen. Auf CHF 27'000.--. Die Endabrechnung beläuft sich nun auf CHF 34'000.--! Trotz mehrmaligem Nachfragen beim Bauleiter, hiess es immer, dass die Kosten im Rahmen sind. Einige Positionen habe ich dann beim Eletriker nachgefragt. Da hiess es z.B., dass die von uns ausgesuchten Aussenleuchten kaum zu montieren waren und der Elektriker vor Ort zwei Stunden gebraucht hat, um nur das Leuchtmittel reinzutun. Notabene bräuchten wir nun für die Auswechslung der Leuchmittel immer einen Elektriker, da dies so schwer wäre. Ich habe es dann selbst versucht und für eine Lampe gerade mal 30 Sekunden gebraucht. Na ja, das ist eine Anekdote von vielen Versuchen, uns während dem Umbau für dumm zu verkaufen. Uebrigens, der Bauleiter hat sich ziemlich genervt, dass ich den Unternehmern hinterher telefoniert habe. Er meinte, hätte ich das nicht getan, wären einige Unternehmer mit Preisreduktionen entgegengekommen.

Also die Berufsethik liegt im Argen und war - bis auf die wenigsten, u.a. den Küchenbauer - nicht zufriedenstellend.

Wisst ihr was ich mir für ein anderes Hausprojekt wünschen würde? So eine Seite wie es für Holidaycheck gibt. Ich weiss zwar nicht, ob das rechtlich möglich wäre, aber eigentlich müsste ich dem mal nachgehen.

 
Also da ist wirklich viel schief gelaufen. Die Frage ist auch welche Rolle der Bauleiter genau gespielt hat.

Es ist sicher so dass man bei einem Umbau bzw. einer Renovation mit unvorhergesehenem Rechnen muss. Grundsätzlich gibt es aber eine Offerte - und die ist verbindlich. Wenn nun Zusatzaufträge dazu kommen dann gibt es Regiearbeiten, zumindest der Stundensatz für die Regiearbeiten müsste bereits in der Offerte drin sein. Und verrechnet wird gemäss Offerte und was zusätzlich ist gemäss vom Bauherrn unterschriebenen Regierapporten wo Stunden und Material auszuweisen sind.

Über die Berufsethik zu diskutieren ist leider nicht sinnvoll. Wichtig ist dia Absprache mit dem Bauleiter und vor allem auch die persönliche Präsenz auf der Baustelle. Und die richtige Auswahl der Handwerker.

 
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