Bauland kaufen, worauf muss man achten?

nomino

Mitglied
30. Okt. 2007
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Hallihallo

Erstmals muss ich was loswerden: Kompliment, wirklich tolle Seite, um sich rund ums Hausbauen zu informieren. Auch die vielen Erfahrungsberichte sind sehr informativ. Deshalb schon im voraus: vielen Dank für die tollen Tipps!

Wir möchten auch selber bauen und haben nun ein Grundstück gefunden, das uns gefällt. Wir wissen jedoch noch nicht, wie unser Hausgrundriss aussehen soll. Dieses Grundstück liegt in der W2C Zone.

Wie geht man üblicherweise bei einem Baulandkauf vor? Wenn wir das Bauland kaufen und später stellt sich heraus, unser Traum kann gar nicht verwirklicht werden, weil irgendwas nicht reinpasst? Und eine Vorprojektstudie würde sich auch nicht lohnen, weil wir wissen ja nicht, ob wir das Bauland überhaupt kriegen? Wie üblich wird das Grundstück über einen Makler verkauft, der wird es dann an den Meistbietenden verkaufen...

Worauf sollte man sonst generell beim Baulandkauf achten?

Wie waren eure Erfahrungen? Wie seid ihr vorgegangen?

Vielen Dank bereits für die kommenden Tipps!

Gruss nomino

 
Die Lage des Hauses ist entscheidend und kann nicht mehr verändert werden. Im Gegensatz zum Haus steigt langfristig der Wert eines Grundstücks an guter Lage.

Das Bauen kostet in der Regel ein Mehrfaches der Grundstücks. Bei knappen Finanzen sollte in erster Linie beim Ausbau und der Grösse des Hauses gespart werden. Bei entsprechender Planung kann das Haus auch später noch ausgebaut und erweitert werden.

Eine Architekturverpflichtung sollte beim Grundstückkauf nach Möglichkeit vermieden werden.

Abhängig vom Grundstück muss mit erheblichen zusätzlichen Baukosten gerechnet werden. Bei Hanglage zum Beispiel können teure Stützmauern, Hangsicherungen usw. erforderlich sein.

Vorgängig sollten deshalb die folgenden Punkte abgeklärt werden:

- Baurechtliche Einschränkungen

- Erschliessungskosten

- Baugrund (bei Hanglage)

- Grundbuch-Lasten

- Hochwassergefährdung

- Altlasten

Fazit: Bei ernsthaftem Interesse am Grundstück lohnt sich ein (grobes) Vorprojekt auf jeden Fall.

 
Wie geht man bei so einem Baulandkauf vor? Kann man auch Bauland reservieren lassen?

 
Hallo

Das kommt ganz auf den Verkäufer an. Rechtlich bindend ist die Reservation aber nicht (oder nur wenn notariell beglaubigt).

Ich würde vor allem die angesprochenen Grundbuchlasten genau abklären und die grundsätzlichen Eckpfeiler abstecken (Kosten für Erschliessung, Altlasten, Archäologische Fundstätte,...). Die Grundbuchlasten wie Wegrechte, Vorkaufsrechte können eurem Traum einen Strich durch die Rechnung machen.

LG, Dominik

 
Wir konnten ein Stück Bauland für einen Monat gratis reservieren. Es war jedoch ein Angebot der Ortsgemeinde.

 
Wie finde ich heraus, wieviel die Erschliessungskosten ungefähr betragen können? Der Makler meint, das Grundstück sei voll erschlossen.

 
Voll erschlossen heisst dass die wesentlichen Leitungen bis zur Parzelle vorhanden sind, dann kommen "nur" noch die Kosten der Feinerschliessung (auf der Parzelle bis zum Haus) und die Anschlussgebühren auch euch zu.

Wichtig ist, dass ihr das schriftlich habt und im Falle dass es nicht so wäre derjenige bestimmt ist der dafür bezahlen muss (Verkäufer).

Zur Feinerschliessung:

Schaut dass ihr Pläne vom Geometer bekommt, da sind Elektrisch, Wasser und Abwasserleitungen vermerkt, wir mussten z.b. mit dem Abwasser 40m den Hang hinunter und 2 Schächte setzen.

Es kommt also sehr darauf an wo die Erschliessung ist, je Meter desto Kosten.

 
Um diese Kosten verlässlich einschätzen zu können, solltet Ihr auch in etwa wissen, wie das Haus auf der Parzelle platziert werden soll. In unserem Fall war die Parzelle zwar voll erschlossen, die Anschlüsse lagen jedoch für uns am falschen Ende der Parzelle, was 20m mehr Graben und Leitungen verlegen zur Folge hatte.

Eine weitere Rolle kann der vorhandene Strassenbelag resp. Abschluss spielen: Müsst ihr eine Strasse aufreissen lassen oder Randsteine entfernen und neu Setzten lassen, kann das auch schnell nochmal den einen oder anderen Tausender ausmachen. Eventuell müsst Ihr auch durch Nachbars Garten pflügen und dann den Schaden ersetzen...

 
Salü

Wir haben zur Zeit die genau gleiche Situation:

- schönes Bauldan, aber wer garantiert uns, dass unser Traumhäuschen darauf realisiert werden kann

Wir haben folgendes Vorgehen gewählt

- Bei der Gemeinde nachgefragt

-> Sie haben gemeint, dass in unserem Fall (abfallendes Gelände) ein Vorprojekt am besten sei

- Mit dem Baulandeigentümer kontakt aufgenommen

-> Preis fixiert + Zeit für die Realisierung des Vorprojektes ausbedungen

- Verbindlich bezüglich Landkauf ist NUR das was im Grundbuch steht. Selbst wenn man einen schriftlichen Reservationsvertrag macht ist dieser rechtlich nicht binden. Nur wenn die Reservierung im Grundbuch vermerkt ist, gilt diese auch

Nun sind wir mit einem Architekten daran das Vorprojekt zu realisieren. Statt Architekt könnte dies jedoch auch ein Fertighausbauer sein. Die bieten so einen Service auch an.

Die Baunebenkosten belaufen sich in unserem Fall auf ca. CHF 100'000. Dies kommt jedoch stark darauf an wie gross das Land ist, was für ein Haus gebaut werden soll (mit/ohne Keller) und ob es Hanglage ist.

Mit dem Kauf des Baulandes kommen noch Handänderungskosten dazu die normalerweise 50/50 geteilt werden.

Habe leider unsere Baunebenkostenschätzung nicht bei mir sonst könnte ich es noch genauer sagen.

Gruss,

Thomas

 

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