Baupfusch, Wandelung? - Dachgeschosswohnung

voodoo

New member
07. Sep. 2015
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Hallo zusammen,

Ich habe eine Frage zum Werkvertragsrecht Art. 368 OR Abs.1 Wandelung/Rückabwicklung. Leider findet über dieses Prozedere relativ wenig Informationen über CH-Recht, da doch ziemlich selten in Anwendung. Kennt sich hier jemand mit diesem Prozedere aus? Wie läuft so ein Prozess ab? Lauern gefahren? 

Im Text heisst es:
"Leidet das Werk an so erheblichen Mängeln oder weicht es sonst so sehr vom Vertrage ab, dass es für den Besteller unbrauchbar ist oder dass ihm die Annahme billigerweise nicht zugemutet werden kann, so darf er diese verweigern und bei Verschulden des Unternehmers Schadenersatz fordern."

Ich vermute, dass ich mehrere dieser sog. erhebliche Mängel in meiner 3 Jährigen Dachwohnung versammelt habe. Die gesamte Wohnung ist ein einziger einziger grosser Mangel. Da Bauleiter und Architekt ein ziemlich dreistes Duo sind, würde ich am liebsten mit roher Gewalt vorgehen, genau so wie sie es mit meiner Wohnung gemacht haben und noch immer tun...
Bisher wurde kaum ein Mängel behoben. Wenn dann nur unwichtige. Dabei ist die gesamte Wohnung praktisch ein Totalschaden. Einen ungefähren Eindruck verleiht das letzte Bild des versetzten Mauerwerks...

Falls weitere Informationen, Bilder ect. von Interesse sind, werde ich diese gerne nachreichen.

Viele Grüsse Roman

 
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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Lieber Voodoo Roman

Also wenn ich richtig verstehe, wohnst Du seit 3 Jahren in dieser Planungsleiche...?!? Wieso in aller Welt seid ihr bei dieser Mängelliste eingezogen? Das Objekt hat ja unglaubliche Mängel.... Das so etwas möglich ist, hätte ich vorher sicher nicht geglaubt. Und, nach über 30 Jahren auf dem Bau habe ich ja schon auch das eine oder andere erlebt.

Stellt sich für mich die Frage, wieso kein Mensch die Planungsfehler vorher erkannt hat, bevor sie gebauter Albtraum wurden. Dann kommen ja noch einige Ausführungsmängel dazu. Zusammen ergibt dies ein "Sprengobjekt". Eigentlich eine unglaubliche Story, welche sicher noch vertiefter abgehandelt wird.

Du bist allerdings an einem Punkt angelangt, wo wir Baufachleute nicht mehr helfen können. Hol Dir den besten Juristen, den Du kriegen kannst.

Viel Erfolg, Urs

 
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Hallo Urs,

Das ist eben das Problem, wir sind nicht wir, sondern nur ich alleine gegen den Rest der Welt :-( Und so kommt es raus, wenn man an eine skrupellose Bau-Bande gerät. Es soll keine Ausrede sein - aber wenn alles, wirklich alles falsch ebaut wird, geht man unter, weil man kaum noch damit umzugehen weiss. Gerade wenn die erste Bauerfahrung eine solche ist. Ich wurde so oft runtergeputzt von der Bauführerschaft, dass ich mich fast nicht mehr traue, etwas zu sagen. 

- Der Architekt liess sich noch nie blicken, er wäre der Verursacher des Planungsfehlers (Perspektivenfehler, die Geschosse passten ab. 1.DG nicht überwinander)
- Der Bauleiter hat nur gelogen und sein eigenes Ding durchgezogen, weil er merkte, dass ich die Ressourcen nicht hatte, mich zu wehren.

Ich habe nun den HEV zur Expertise und Beratung bestellt, Ich hoffe da kann mir geholfen werden. Die Wohnung darf vielleicht gar nicht mal als Wohnraum genutzt werden:

-  Korridorbreite von nur 0.98m statt 1.22m (Anforderungen Feuerpolizei?)
-  instabile Terassengeländer,
-  Befensterung nur gaaaanz knapp 1/10 Bodenfläche, zusätzlich wegen der "Dachdicke" zgemindet :-(

Hinzu kommt, dass z.B. auf Arcofact.ch falsche Projektbeteiligte eingetragen sind und statt der total realisierten 10 Wohneinheiten, nur von 9 die Rede ist - all das lässt schlimme Zweifel aufkommen, Auch die Zuständige Ingenieur-Firma listet das Haus nicht in ihren Referenzen auf,.... Es möchte niemand damit verbunden werden und schon gar keine Verantwortung übernehmen müssen.  Am liebsten würde ich die Baupolizei aufbieten, Die versetzten Mauern bzw. das  verschobene Geschoss würde wohl einiges auslösen. Ich vermute auch, dass die Bauabnahme via Selbstdeklaration statt gefunden hat und bisher niemand etwas ahnt. Ich habe nur schiss, dass dann das Dach inkl. meinem Dachgeschoss eingerissen wird und ich zuletzt gar nichts mehr habe. Wenn aktuell weder Eckverbindungen stimmen, noch tragende Wände wegen dieser Geschossverschiebung übereinander liegen, somit die physische Tragfähigkeit geschwächt wurde - während sich die zu tragende Masse genau gegteilig verhält  - (Dachboden neu 27cm statt 16cm Stahlbeton+ viel zu massiges Dach inkl. abweichender Neigung)  - Werden Baubehörden kaum einfach mal aus Mitleid ein Auge zudrücken können...

Es gab wohl auch kein Anzeigeverfahren beim Bauamt für nachträgliche Planänderungen. Pläne wurden nur geändert, wenn sie von mir festgestellte Soll-Abweichungen zu rechtfertigen hatten.....
Ich reiche noch ein paar Bilder der Horrorwohnung nach inkl. Clip einer eines Wasserschades kurz nach Bezug... 

https://www.youtube.com/watch?v=fujzS3EJs-c&feature=youtu.be - Mir wurde bisher wirklich kein Schaden erspart...
Ich hoffe bald weitere Einzelheiten nachliefern zu können...

Grüsse und noch ein schönes Weekend...

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Anhang anzeigen MOV02457.mp4

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das sieht übel aus. Vom Hev werden sie dir sicherlich die passenden Spezialisten angeben können.

Jetzt musst du aber gasgeben. Die 5 Jahre der Garantiemängel sind schnell vorbei und Firmen werden regelmässig liquidiert. Dann gibt es kaum mehr was zu holen.

So wie ich das verstehe, handelt es sich um die Dachwohnung.

Daher wird es sich um eine Stweg handeln.

Da es sich unter anderem um die gemeinsame Gebäudehülle und das ganze Haus betreffende statische Probleme handeln dürfte, wirst du den Kampf nicht alleine ausfechten müssen.

Hole die anderen Miteigentümer ins Boot.

Der Hev wird dich diesbezüglich weiterberaten können.

Viel Erfolg

Turbo

 
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Fass deine Geschichte zusammen und melde dich damit beim Boabachter/Kassensturz o.ä. Die Mängel sind ja so haarsträubend dass die vielleicht eine Story daraus machen und dir helfen können Druck auszuüben. Niemand ist gerne mit den Medien konfrontiert wenn es um solch negative Geschichten geht! Ist nur eine Idee von mir...aber überleg dir das mal.

Gruss und viel Glück und Kraft!

 
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Lieber Roman

Thomas Angeli vom Beobachter hätte sicher Interesse an Deiner Geschichte. Der Gedankenanstoss von Chris ist auf alle Fälle prüfenswert. Vermutlich ist Deine Wohnung ja nicht der einzige Bock, welcher von Deinem "Starensemble" geschossen wurde. Vermutlich haben alle zusammen den grünen oder nur den grauen Star. Daher haben sie den Durchblick verloren. Du musst Dich wirklich wehren! Das Ganze ist ein Skandal!

Hau drauf, wo es diesen Dilettanten weh tut.

Viel Erfol, Urs

 
Urs: guter Beitrag: auf jeden Fall und schnell wehren!

Ich habe aber Angst, dass es wie turbo gesagt in einem Konkurs und Totalverlust enden wird, wenn er die betroffenen Firmen auf Wandelung betreibt ... deshalb sofort mit Gemeinde/Baupolizei und Beobachter (TV) sowie Kassensturz Kontakt aufnehmen.

 

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