Bausparen schon heute schweizweit nutzen

earofmusic

Mitglied
16. Juli 2010
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Hallo zusammen

Meine Frau und ich planen im Kanton AG Stockwerkseigentum zu erwerben. Baustart ist in diesem Herbst, Fertigstellung Mitte 2011.

Nun lasen wir von der Bausparinitiative, welche für uns steuertechnisch sehr interessant ist, jedoch wohl erst im 2013 vors Volk kommen wird, so lange möchten wir nicht warten mit dem Kauf.

Gibt es Möglichkeiten dennoch, bei einem "Ja" später davon zu profitieren ? Wir dachten da zB an Erwerb des Eigenheims durch mich alleine dieses/nächstes Jahr und nach Einführung des Bausparens, steuertechnischer Kauf oder Teilkauf meiner Frau des Eigenheims.

Ist so etwas denkbar und steuertechnisch sinnvoll ?

 
Ohne Detailkenntnisse, wie genau die Bausparinitivative aussehen wird und wann diese effektiv zum Tragen kommt, sieht deine Planung stark nach "Steuerumgehung" aus, welche ziemlich offensichtlich ist und steuerlich ev. kaum akzeptiert würde.

Insbesondere dürfte da eine Rolle spielen, dass deine Frau dann während mehrerer Jahre (das wird wohl nötig sein, damit das Bausparen überhaupt etwas bringt) in (grundsätzlich) selbstbenutztem Wohnraum (nicht - Eigentum) wohnt.

OK, das Vorgehen wäre grundsätzlich denkbar, z.B. wenn eine Mietwohnung bewohnt wird, das Bausparen angewendet wird, und dann die bereits bewohnte Wohnung gekauft wird.

Ich bin mir aber sicher, dass solches Vorgehen schliesslich bei den Steuergesetzen vorausgesehen und eingeplant wird.

In Anbetracht dessen, dass noch viele Fragezeichen vorhanden sind, würde ich eher zu indirekter Amortisation und Einkäufen in die Pensionskasse tendieren. Da weisst du jetzt schon, was du hast.

Gruss

Griff

 
... da meine Kristallkugel zur Zeit in Reparatur ist, kann ich Dir natürlich keine genaue Auskunft geben: nur ist Prinzipiell bei solchen Konstrukten zu bedenken (neben den Pkt meines Vorredners) dass auch Eigentumsübertragungen / Grundbuch / Notar etc. jedesmal ne Stange Geld kosten....

 
Grundsätzlich finde ich so etwas zum /emoticons/default_additional/94.gif

Ihr konntet genug Geld ansammeln um eine ETW zu kaufen. Jetzt überlegt Ihr Euch, wie Ihr Euch unrechtmässig bereichern könnt.

Da kommt mir doch spontan der kinderlose Bekannte A in den Sinn. Jammert, dass er Fr. 30'000.- Steuern bezahlt. Verdient aber Fr. 195'000.- im Jahr.

Was da mein Bekannter B meinte, der Fr. 5'000.- Steuern zahlt und Fr. 70'000.- im Jahr verdient und Kinder hat, entzieht sich meiner Kenntnis.

Muss die Frau nicht mitunterschreiben bei Hypothek, Kaufvertrag und sowas? Pk kann man(n) doch auch nur mit Unterschrift der Ehefrau beziehen.

Gruss Walter

 
Ich hoffe, die Bauspar-Initiative kommt nie zustande. Auch wenn ich unter Umständen mal davon profitieren könnte.

Wieso sollte der Staat Wohneigentum fördern? Ein gewichtiger Nachteil sind neben den Steuerausfällen die deutlich tiefere Mobilität von Wohneigentümern. Dies erhöht langfristig die Arbeitslosenquote (und dementsprechend auch die Kosten). Zudem dürfte eine solche Initiative auch die Preise für Immobilien/Gründstücke erhöhen, was die Steuerersparnis u.U. wieder zunichte macht.

Last but not least, hat man in den USA gesehen, wohin Wohneigentums-Förderung führt (Stichwort Fannie Mae/Freddie Mac). Klar haben da die (bösen) Banken auch ihren Teil zu dieser Misere beigetragen, aber der Staat war mittendrin und die Steuerzahler mussten bereits dreistellige Milliarden-Beträge einschiessen.

 
Ich hoffe, die Bauspar-Initiative kommt nie zustande. Auch wenn ich unter Umständen mal davon profitieren könnte.

Wieso sollte der Staat Wohneigentum fördern? Ein gewichtiger Nachteil sind neben den Steuerausfällen die deutlich tiefere Mobilität von Wohneigentümern. Dies erhöht langfristig die Arbeitslosenquote (und dementsprechend auch die Kosten). Zudem dürfte eine solche Initiative auch die Preise für Immobilien/Gründstücke erhöhen, was die Steuerersparnis u.U. wieder zunichte macht.

Last but not least, hat man in den USA gesehen, wohin Wohneigentums-Förderung führt (Stichwort Fannie Mae/Freddie Mac). Klar haben da die (bösen) Banken auch ihren Teil zu dieser Misere beigetragen, aber der Staat war mittendrin und die Steuerzahler mussten bereits dreistellige Milliarden-Beträge einschiessen.
Das kann man doch so pauschal nicht sagen, denke ich.

In den USA sind Grundstücke ja denke ich mal viel billiger als in der Schweiz, wenn man von Zentrumslagen absieht, die auch hierzulande keiner mit einem Bausparvertrag oder einer Start-Hypothek erwirbt.

Das Problem in der Schweiz ist ja, dass der Boden eigentlich viel zu rar ist und man in den Städten viel verdichteter bauen müsste, statt immer weiter in die Fläche zu weichen (wie das in den USA gemacht wird, wo ja auch mehr Platz dazu ist). Gleichzeit müsste man städtebaulich/architektonisch natürlich verhindern, das seelenlose Ghettos gebaut werden, wo dann auch keine Familien mehr hinziehen wollen.

Ausserdem ist es ja momentan so, dass zwar kein Wohneigentum direkt gefördert wird aber die Abzugsfähigkeit der Schuldzinsen gepaart mit dem Eigenmietwert ist nichts anderes als eine Subventionierung der Banken. Die Leute "sparen" Steuern, zahlen aber die Zinsen an die Bank.

Über Frage, was sinnvoller ist, kann man sicher auch wieder lang- und breit diskutieren....

 
Das Problem in der Schweiz ist ja, dass der Boden eigentlich viel zu rar ist und man in den Städten viel verdichteter bauen müsste, statt immer weiter in die Fläche zu weichen (wie das in den USA gemacht wird, wo ja auch mehr Platz dazu ist).
Verdichtung ist leider auch kein Allheilmittel. Je höher die Verdichtung, desto tiefer die Lebensqualität (weniger Licht/Sonne, mehr Lärm, weniger Grünräume), desto grösser der Freizeitverkehr. Ein interessanter Artikel zu diesem Thema wurde in der NZZ am 14.09.2010 von Pierre Strittmatter publiziert.

In der Schweiz gibt es eigentlich genügend Boden, aber nur ein kleiner Teil ist in der Bauzone. Die Einzonung von neuem Bauland ist sehr restriktiv und soll in Zukunft gar nicht mehr möglich sein. Dies ist in Anbetracht der offenen Grenzen (Personenfreizügigkeit) meiner Meinung pervers. Man ermöglicht eine uneingeschränkte Einwanderung, trägt diesem Umstand dann aber nicht Rechnung, sondern bewirkt das Gegenteil. Dies sorgt für immer höhere Preise und für eine Verdrängung der Einheimischen (wie z.B. in den Bezirken March/Höfe im Kanton SZ).

(...) ist nichts anderes als eine Subventionierung der Banken (...)
Ja, so kann man es auch sehen. Aber dies treibt die Preise nicht in die Höhe. Zudem ist im Parlament die Abschaffung des Eigenmietwertes und die Abzugsfähigkeit der Zinsen auf der Traktandenliste.

Schlussendlich sendet diese Initiative für mich die falschen Signale. Wieso muss jeder die Möglichkeit haben Wohneigentum zu erwerben? Wieso muss sich der Staat einmischen? Vor allem hat sich vorher niemand über den Status quo beschwert? Und nur weil der HEV neue Mitglieder braucht, muss man diese Initiative ja nicht annehmen.

 

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