Bestandsaufnahme Nachbarhaus bei Neubau

skyline

Mitglied
19. Okt. 2006
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Unser Neubau wird demnächst beginnen, dh. die Erdarbeiten. Nun möchte unser Nachbar eine Bestandsaufnahme seines Hauses, da er anscheinend schon ein paar Risse im Haus innen hat.

Nun meine Frage:

Sind solche Beschädigungen nicht in der Bauversicherung geregelt? Muss da extra so eine Bestandsaufnahme, welche natürlich schon wieder Geld kostet (so ca. 1000.00), gemacht werden?

Hat da jemand Erfahrung mit?

Wäre froh um jede Hilfe.

Lg

Skyline

 
Hoi Skyline,

vielleicht verstehe ich Dein Anliegen nicht ganz richtig - Dein Nachbar wil eine Bestandesaufnahme seiner bestehenden Risse machen, weil Du nebenan ein Haus baust? Das steht ihm natürlich frei, er kann Gipssiegel mit Datumvermerk auf den Rissen machen, am besten mit einem Statiker, aber bezahlen müsste er dies, statisch wird Dein Objekt kaum sein Haus tangieren.

Sollte er dann neue Risse bekommen, müsste er nachweisen, dass diese aufgrund Deiner Bautätigkeit entstanden sind, was sich als ziemlich schwierig erweisen könnte. Wieweit seine Gebäudeversicherung solche Schäden deckt, weiß ich nicht, das wäre eigentlich seine Sache.

/emoticons/default_smile.png bud

 
Hallo Skyline

Stimme bud voll und ganz zu.

Damit du beim Nachbarn nicht mit "leeren" Händen dastehts, kannst du ihm den Schadensexperten der Gebäudeversicherung empfehlen. Diese ist für Schäden am Haus zuständig. Dorthin zahlt er jedes Jahr seine Versicherungsprämie. Eine Drittperson hineinziehen bringt gar nicht's, ist nur kontraproduktiv.

Andy

 
Hallo skyline,

wenn Du nicht für den Kellerbau "Fels" spregen musst, ist das Ansinnen des Nachbarn schon etwas merkwürdig.

Anscheinend ist er ein ängstlicher Zeitgenosse, der alles genau und penibel registirert?

Wenn dem so ist, dann wäre es vielleicht ganz angebracht mit ihm, ggf. Deinem Bauleiter wenn er zugegen ist, dies persönlich anzuschauen und (ganz wichtig!) viele schöne Bilder "seiner Risse"zu machen! Dabei kannst Du ihn auch gleich fragen, woher denn die Risse, seiner Meinung nach, stammen?

Das was er Dir hierzu erklärt, würde ich mir anschließend gut notieren. Evtl. bräuchtest Du diese Information nochmals später!

Es würde aber zuerst einmal Dein Interesse an seinen Sorgen dokumentieren, was im späteren nachbarschaftlichen Verhältnis ja nie eine Schaden sein kann.

Ansonsten ist dies, wie zuvor schon angesprochen, rein seine persönliche Angelegenheit wozu Du keinerlei Kosten zu tragen hast!

Und wie Budweiser schon gesagt hat, auch eine Frage der Beweislast!

Ich würde aber rein vorsorglich (bei diesem Nachbarn) Deinen GU darüber informieren und von den baulichen Maßnahmen im Grenzbereich immer Fotos machen! Wenn Dein Bauleiter davon weiß, er den Nachbarn an der Baustelle trifft, kann er ihn auch gleich beruhigen. So ein Gespräch bewirkt oft Wunder!

Gruß vom Pfälzer

 
Ich begreifes es eben auch nicht, warum ich dies veranlassen sollte. Wenn er bei sich etwas bemerkt, dass sich am Haus was tut, dann müsste er doch einen Schadenexperten oder wen auch immer kommen lassen und dies dokumentieren.

Ich bin mir auch nicht sicher, von wo diese bereits bestehenden Risse herkommen. Vollgemerkt es ist ein reines Holzhaus (Fertigbauweise) und Holz arbeitet ja bekanntlich.....keine Ahnung?

 
Einmal hatte ich auch so einen Fall, da kam einem Nachbarn - ca. 50 Meter Entfernung Luftlinie, Landwirt - in den Sinn, dass es ihm wegen unserem Aushub die Scheune "zerrissen" hätte, und ich solle mal schauen kommen. Na ja, dann ging ich hin, er zeigte mir sämtliche Risse, welche die Scheune seit bald Jahrhunderten aufgewiesen hatte (Streifenfundamente nach dem Hüst und Hott System Feld- Bruchstein in unbekannter Tiefe lose verlegt), was ich denn damit zu tun gedenke. Ich nichts, und ihm riet ich, einen Statiker und Geologen heran zu ziehen, damit bewiesen werden könne, dass die Risse aufgrund unseres 50 Meter entfernten Aushubes entstanden sind.

Somit sah er seine Chancen, die Scheune neu zu renovieren auf meine Kosten, arg schwinden und sein Objekt reißt munter weiter - wie seit Jahrzehnten oder Jahrhunderten.

Dieses Riss- Problem der Nachbarobjekte basiert schon ein bisschen auf dem Prinzip: da kann ja jeder kommen. Aber wie Pfälzer bemerkt hat, informiere Deinen Bauleiter oder Architekten oder Statiker oder GU über diese Problematik, sie sollen besonderes Augenmerk der Fundierung und einem eventuellen dynamischen Baustellenverkehr (Vibrationen) widmen - mit Protokollen etc. Auch wäre ein Vermerk im Baujournal positiv, wenn sich dazu der Statiker oder evtl. Geologe soweit äußern könnte, dass die Bauaktivitäten und die Fundierung KEINEN EINFLUSS AUF DIE UMLIEGENDEN GEBÄUDE HÄTTEN.

/emoticons/default_smile.png bud

 
Die bisher eingegangenen Beiträge zum Thema kann ich unterstützen. Ergänzen möchte ich dazu: Was besagt das geologische Gutachten zu Deiner Baulandparzelle...?

Setz Dich mit Deinem GU/Architekten/Bauleiter UND Nachbarn an einen Tisch und besprecht die Sache in Ruhe, der Nachbar soll dabei Gelegenheit haben seine Sorgen darzulegen und zu begründen, was sind seine Interessen? Ein guten Verhältnis zum Nachbar ist für Deine (und seine) Zukunft wichtig. Ich vermittle als Mediator bei genau solchen Konflikten und Streitigkeiten, dabei stelle ich immer wieder fest, hätte man am Anfang gemeinsam alles besprochen, es hätte nie einen Konflikt gegeben.

Ich wünsche Dir einen guten Baustart.

Bauexperte

 
Wir haben damals für ein Rissprotokoll, das ein Nachbar bei unserem Baubeginn verlangt hat, CHF 870 bezahlt. Der Baugrund war etwas heikel, und ein Nachbar oben am Hang befürchtete Rutschungen. Vom GU wurde uns gesagt, das sei so, ein Nachbar könne dies auf Kosten des Bauherren verlangen, und es gäbe auch uns Schutz, da man uns somit keine alten Schäden "unterjubeln" könne. Es gab dann ein Schlussprotokoll, das bestätigte, dass aufgrund unserer Bautätigkeit keine Schäden entstanden sind. Ganz zu Beginn des Bauens haben wir vieles nicht hinterfragt, so z.B. auch diese Mitteilung vom GU nicht. Die Erfahrung hat uns dann aber schnell gelehrt, nicht einfach blauäugig alles zu glauben und zu bezahlen... Wie es sich nun aber rechtlich bei solchen Bestandesaufnahmen effektiv verhält, bzw. ob eine rechtliche Grundlage besteht, dass wir als Bauherrschaft dieses Rissprotokoll wirklich hätten zahlen müssen, weiss ich immer noch nicht.

 
Hi

Kann die Bestandesaufnahme nur befürworten.

Kenne Fälle von Schäden an Nachbarobjekten mit dem Schadenvollumen von mehreren Fr. 100000.-

Beispielsweise eine Grundwasserabsenkung kann zu Ausschwemmungen und damit zur Rissbildung führen.

Dieses Geld ist gut angelegt.

Bei uns in der Gemeinde macht der Betreibungsbeamte solche Fotoprotokolle mit Protokoll vorher und bei Bedarf nachher.

Jeder Prozess kostet mehr Geld.

Gruss Turbo

 
Extrem ausgelegt würde das dann heißen, dass ich vor Baubeginn sämtliche Nachbarn abklappern müsste, um ihre alten Risse aufzunehmen, nach Bauvollendung wieder von Neuem, und sollten dem Nachbarn neue Risse entstanden sein, während meiner Bauphase, aus welchen Gründen auch immer (sein Haus kann ja auch reißen ohne meine Baustelle, das ist sogar meistens so), dann hätte ich die zu bezahlen?

Das wäre Unlogik pur. Einem Nachbarn würde ich nie und nimmer eine solche Bestandesaufnahme bezahlen - eben: da cha ja jede cho! Die ganze Überbauung, das ganze Quartier, die ganze Gemeinde!

Rechtlich ist es grundsätzlich so, dass ein "Geschädigter" bei einer Schadenersatzforderung NACHWEISEN muss, dass der Schaden eben aus diesem oder jenen Grund entstanden ist. Und besagen geologische Gutachten (evtl. hydro- geologische) und statische Berechnungen sowie mein Baujournal, dass mein Objekt die Nachbarsobjekte nicht tangiert, dann sollen die Nachbarn mit ihren Rissen tun und lassen was sie mögen. Sonst müsste jeder Neubau folgende Position im KV beinhalten:

Behebung bestehender Risse inklusive Riss- Dokumentation an sämtlichen Nachbarsobjetken, die durch die Bauarbeiten tangiert werden könnten - absurd.

Wie weit eine Grundwasserabsenkung die statischen Verhältnisse beeinflussen kann, sei dahin gestellt, aber soviel ich weiß, ist ein Grundwasserpegel im Verlauf des Jahres so ziemlich variabel.

/emoticons/default_smile.png bud

 
Wir haben soeben von unserer Versicherung bestätigt bekommen, dass wir dieses Protokoll nicht machen müssen. Übrigens die Kosten wären denn nicht 1000.00 sondern ca. 5000.00.

Wir werden aber trotzdem mit unserem Bauleiter und dem Nachbarn kurz zusammenkommen und ein paar Fotos schiessen. Falls dennoch etwas sein sollte, dann wird unsere Bauversicherung dafür aufkommen.

/emoticons/default_smile.png

 
Vollgemerkt es ist ein reines Holzhaus (Fertigbauweise) und Holz arbeitet ja bekanntlich.....keine Ahnung?
Wenn es sich um ein typisches Fertighaus, also eine Holzständerbauweise handelt, dann liegen die Rissursachen wohl bei der Konstruktion bzw. seiner Bauausführung!

Je nach Alter des Hauses, bzw. Herstellungsart, kann das auch auf Schäden innerhalb der Wandfläche oder auf unzureichende, oder keine dauerhafte Unterlegung der Fußschwelle zurückzuführen sein.

Ebenso kann es eine mangelhafte verspachtelung der Gipskartonfächen sein, oder, oder.....

Hier gibt es druchaus viele Möglichkeiten welche sichtbare Risse in der Wand- oder Deckenbekleidung verursachen können.

Daher nochmals meinen Rat, aus Gründen des "nachbarschaftlichen Friedens", dies selbst mit Deinem Architekten/GU und dem Nachbarn zu dokumentieren. Dies kostet nichts, zeigt ihm aber Dein Interesse an seinen Befürchtungen.

Gruß vom Pfälzer

...sehe gerade Deine Antwort, wollte Dir dies gerade nochmals ans Herz legen.........

 
Hallo

Macht doch bei eureb Fotos noch vorher selber ein Gips-Siegel über den Riss!

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Gruss Femianto

 

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