Beton-Injektionen & Klebeband...?

Arcuos

Mitglied
13. Juni 2007
2.160
2
0
57
Hallo,

in unserem Keller hatten wir schon mal Wasser vor etwa einem halben Jahr. Dies wurde mittels Injektionen abgedichtet und seither haben wir dort kein Wasser mehr. Soweit so gut... Injektionen sind für mich als Laihe aber lediglich Symtombekämpfungen, da ja das Wasser von aussen irgendwo durch den Beton drückt... anscheinend ist dies normal und wird so gemacht (also nicht an der Aussenwand hinuntergraben und von aussen abdichten - da nicht "verhältnismässig").

Nun hatten wir aber noch einen zweiten Wassereinbruch (siehe Foto). Gestern wurde dort auch injiziert und danach mit einem speziellen (klebrigen) Zweikomponenten-Band zugeklebt. /emoticons/default_confused.png

Für mich sieht das aus wie ein "Pflaster für den Beton" und ich sehe den einzigen Vorteil eigentlich nur für die Abdichtungsfirma, denn wenn immer noch Wasser durchdrücken würde, dann sieht man es erst viel später - dann wenn dieses "Pflaster" aufbläht...?

Ist das normal, dass man auf diese Weise (Pflaster) abdichtet? Ich möchte einfach wissen, ob die uns nicht total ver..schen und sich die Mühe sparen wollen, von aussen her runterzugraben...

Danke & Grüssle

Arcuos

D3C_4222.jpg

 
Also zu den Injektionen kann ich bemerken, dass das unser Architekt auch gesagt hat. Es kann offenbar mal vorkommen, dass in einem Betonkeller irgendwo mal Wasser durchdrückt (durch die Unregelmässigkeit des Betons), dann werden diese Injektionen gemacht. Nach der Injektion soll der Keller aber dort dicht sein.

Ich kann leider nicht aus eigener Erfahrung berichten, da unser Keller erst gerade gebaut wird. Das mit dem Pflaster habe ich noch nie gehört. Ist das Pflaster denn temporär oder dauerhaft drauf?

Gruss, Barney

 
...Das mit dem Pflaster habe ich noch nie gehört. Ist das Pflaster denn temporär oder dauerhaft drauf?
Eben - ich habe das auch noch nie gehört/gesehen.../emoticons/default_confused.png
Das "Pflaster" ist dauerhaft drauf - ich stell' heute Abend mal ein Bild ein...

Grüssle

Arcuos

 
Hallo

Das mit dem Injezieren und dem "Pflaster" sind übliche vorgehensweisen.

Bei beiden Varianten sucht sich das Wasser einen neuen Weg. Wenn ihr Glück habt neben dem Haus durch sonst halt einen Meter neben der abgedichteten Stelle wiederum in den Keller.

Beim "Pflaster" habe ich auch schon Blaternbildung erlebt. Diese Lösung wird meist im Bereich von Dehn und Arbeitsfugen angewendet welche mit injezieren nicht gelöst werden können.

Turbo

 
Hallo

Das mit dem Injezieren und dem "Pflaster" sind übliche vorgehensweisen.

Bei beiden Varianten sucht sich das Wasser einen neuen Weg. Wenn ihr Glück habt neben dem Haus durch sonst halt einen Meter neben der abgedichteten Stelle wiederum in den Keller.

Beim "Pflaster" habe ich auch schon Blaternbildung erlebt. Diese Lösung wird meist im Bereich von Dehn und Arbeitsfugen angewendet welche mit injezieren nicht gelöst werden können.

Turbo
Danke Turbo!
Jetzt weiss ich wenigstens, dass dies eine "normale" Vorgehensweise zu sein scheint... das heisst jetzt, wir müssen die Wand im Auge behalten und "beobachten" - das Lieblingswort bei unserem GU, wenn es um Mängel geht.../emoticons/default_mad.png

Wir möchten einfach bald mal einen dichten Keller, damit wir die Wände mal streichen können! Der rohe Beton sieht ja nicht sehr toll aus...

Grüssle

Arcuos

 
Beim "Pflaster" ....... Diese Lösung wird meist im Bereich von Dehn und Arbeitsfugen angewendet welche mit injezieren nicht gelöst werden können.

Turbo
Hallo Arcuos / turbo

Wenn man unter Pflaster die elastische Bauteilfugenabdichtung versteht, ja, ja auch, dass man diese natürlich auf der Wasserseite, also AUSSEN anbringt und nicht Innen.

Innen ist dies eher eine Notlösung oder einer klebt es nochmals, quasi als Sicherheitsgefühl, nochmal drüber.

Das Material kann selbst natürlich auch auf der Innenseite dicht sein, aber dann passiert eigentlich genau das, was schon angesprochen wurde, das Wasser kommt dann immer noch durch die Wand, bis zur Innenseite. Es ist dann ggf. nur eine Frage der Zeit, bis sich dieses seitlich durchdrückt.

Wenn ich dies so richtig sehe, geht dort von der Fensterecke ein Riss seitlich nach unten? Oder täuscht dies bei der Aufnahme?

Mach doch mal eine Nahaufnahme von dem Bereich.

Was wurde denn für ein Mittel verpresst?

 
...Wenn ich dies so richtig sehe, geht dort von der Fensterecke ein Riss seitlich nach unten? Oder täuscht dies bei der Aufnahme?

Mach doch mal eine Nahaufnahme von dem Bereich.

Was wurde denn für ein Mittel verpresst?
Hallo Pfälzer,
ja, es ist ein Riss (siehe Foto/Nahaufnahme)... was für ein Mittel - keine Ahnung! /emoticons/default_confused.png

Der Abdichtungsmensch machte erst Injektionen und danach hat er das Band hingeklebt... ich kann sonst heute Abend noch ein Foto des "Jetztzustands" (also mit hellblauem Band) einstellen... Ich finde es sieht einfach scheisse aus - besonders wenn wir danach die Wand streichen wollen.../emoticons/default_sad.png

Danke & Grüssle

Arcuos

D3C_4223.jpg

 
Ja das ist ein schöner Riss. Sollte bei passender Armierung eigentlich nicht vorkommen.

Geht der Riss auch durch die Wand, also ist Außen sichtbar. Evtl. kannst Du ja mal einen Blick durch das Kellerfenster nach unten werfen.

Wo kam denn das Wasser genau rein? Das Feuchtebild beginnt ja schon am Eck der Fensteraussparung. Hier könnte es auch leicht sein, dass das Wasser genau in diesem Bereich, also auf der Fensterbrüstung (im Lichtschacht) aufstaute und dann nach Innen zog.

Ich denke, dass das Fenster auf der Außenseite wohl nicht dicht verklebt ist oder? Solltest Du bitte auch einmal überprüfen.

Evlt. ist es auch nur mit Montageschaum ausgeschäumt und das wars dann? Hat es eine Außenfensterbank?

Mache doch mal ein Bild von der Außenseite, also durch den Schacht hinunter zur Fensterkante, dann kann man evtl. schon mehr sehen.

 
Gebe Pfälzer vollkommen recht, die Injektionstechnik ist normal. Auch bei Grossbaustellen, wie Tunnelbauten.

Wie ich das sehe ist dein Keller als weisse Wanne gebaut worden. Hier sollte vom Baumeister und der Betonqualität entsprechend sauber vorgegangen werden. Ein nachträglicher Riss wie auf dem Foto erscheint mir eher ein Hinweis auf eine Setzung des Gebäudes hinzuweisen. Gibt es ein geologisches Gutachten? Gibt es an anderen Gebäudestellen Risse?

Gruss Bauprofi

 
Gebe Pfälzer vollkommen recht, die Injektionstechnik ist normal. Auch bei Grossbaustellen, wie Tunnelbauten.

Wie ich das sehe ist dein Keller als weisse Wanne gebaut worden. Hier sollte vom Baumeister und der Betonqualität entsprechend sauber vorgegangen werden. Ein nachträglicher Riss wie auf dem Foto erscheint mir eher ein Hinweis auf eine Setzung des Gebäudes hinzuweisen. Gibt es ein geologisches Gutachten? Gibt es an anderen Gebäudestellen Risse?

Gruss Bauprofi
Hallo

Na dann sind wir doch mal offen. Solche Risschen kommen in jedem Neubau vor.

Das ist nichts als normal.

Sei es, das es sich wie erwähnt um Senkungen handelt, sei es, das zuwenig Dilafugen eingeplant wurden oder der Bau nicht den Berechnungen entsprechend gerissen ist.

(Kenne solche Fälle bei denen wissentlich darauf verzichtet wurde. Reparieren kann billiger sein als der Einbau von Dilafugen)

Wenn nicht extra wasserdichter Beton bestellt wurde, muss er auch nicht dicht sein.

Wenn solche Risse von aussen aufgegraben werden müssten, würde sich der Gärtner die Gartenarbeit ein weiteres Mal bezahlen lassen was auch normal währe. Also währe das aufgraben ein Verhältnisblödsinn.

Solche Risse werden standardmässig injeziert oder mit einem Abdichtungsband verschlossen.

Häufig schliesst der Kalk der im Boden vorkommt die noch offenen Poren, so das der Riss dauerhaft dicht ist.

Wer einen wirklich dichten Keller will, muss wasserdichten Beton bestellen und sonst mit solchen Lösungen leben.

Turbo

 
Wer einen wirklich dichten Keller will, muss wasserdichten Beton bestellen und sonst mit solchen Lösungen leben.

Turbo
Hallo Turbo,

das ist wohl die positive Denkweise eines Schweizers /emoticons/default_wink.png Das wissen wohl auch diese betreffenden GUs (also die welche schon vorsätzlich mangelhafte Bauleistungen erstellen) und bauen dann auch entsprechend.

Ich finde, wenn dies so wäre, sollten die Schweizer so langsam umdenken und sich darüber bewusst werden, dass sie mit Auftragserteilung eigentlich ein mangelfreies Objekt bestellen. Dafür zahlen sie dann ihr gutes Geld.

Dass Fehler und Mängel passieren können ist klar. Aber diese durch Missachtung der anerkannten Regeln am Bau oder etwaiger Normen billigend, wegen Gewinnmehrung in Kauf zu nehmen, das halte ich für sehr bedenklich.

Grundsätzlich ist es die alleinige Sache des Erstellers oder Archtiekten dafür zu sorgen, dass der Keller trocken ist und dauerhaft bleibt! Was er bei den örtlichen Gegebenheiten alles dafür tun muss, dass ist seine Sache und er hat den Bauherren entsprechend zu beraten. Dafür ist er der Fachmann.

Kein Bauherr geht grundlegend davon aus, dass sein Keller eh undicht ist und er mit Feuchte und Schimmel zu rechnen hat. Ich denke nicht, dass solche eine Leistung von einem Bauherren bestellt wird.

Hier ist einfach der Denkansatz falsch.

Als kleines Beispiel:

Du kaufst ein neues Auto und nach 2 Wochen ist der gesamte Unterboden, Teppich naß und das Zeugs muffelt vor sich hin. Unterboden undicht. Der Koffferraum eignet sich zur Fischzucht mit passendem Wasserstand.

Du wirst diese Karre umgehend zurück zum Händler bringen und umtauschen.

Dies, obwohl Du im Kaufvertrag mit Sicherheit nicht hast extra eintragen lassen "ein wasserdichtes Auto" wird bestellt. /emoticons/default_biggrin.png

Du setzt einfach voraus, dass ein Auto auch dicht sein muss! Richtig, davon geht man allgemein aus. Und genau so verhält es sich mit dem Hausbau /emoticons/default_wink.png

Hier muss man nur entsprechend reagieren, damit solche Dinge nicht auf die leichte (in dem Falle BILLIGE) Schulter genommen werden.... in anderen Branchen führen solche Dinge sofort zur Reklamation und ggf. zu Auftragsentzügen.

 
Muss Pfälzer einfach nur Recht geben.

In den beschriebenen Fall, ohne Aussenabdichtung,ohne Sickerleitung und dann noch Grundwasser buw. drückendes Hangwasser. Ist jedem der nur ein klein bisschen vom Bau versteht. Hier muss eine "Weisse Wanne" gebaut werden und alle Einführungen in das Gebäude müssen gegen drückendes Wasser dicht sein. Oder wie glaubt Ihr, dass man in Flussniederungen mit hohen Grundwasserspiegel baut?

Diese Bauweise ist Stand der Technik, und eindeutig beschrieben. Sollte also auch jedem Schweizer Baumeister bekannt sein. Aber wie Pfälzer schon geschrieben hat, wird am Baustahl, an den Fugenbändern oder Injektionsschläuchen gespart usw.

Warum sollte man so etwas dulden????

Gruss Bauprofi

 
Hallo liebe Spezialisten!

Herzlichen Dank für alle Eure Meinungen. Naja unser "Bausubstanz" ist - laut einem guten Freund aus der Branche eigentlich überdurchschnittlich gut... auch Dilatationsfugen wurden genügend (vertikal und horizontal) vorgesehen... an der Setzung des Gebäudes kann es nicht liegen.

Ich vermute, dass einfach die äussere Abdichtung auf dieser Seite irgendwo nicht ganz sauber ausgeführt wurde und da irgend ein kleiner "Schlitz" Wasser zum Beton hin reinlässt. Das kann mit Injektionen behoben werden, wie bei uns geschehen. Der Riss welcher bei uns das 2. Wasser brachte ist wohl eine etwas zu körnige Betonmischung und das Wasser sucht sich seinen Weg...

Wir werden auf jeden Fall diese Wand "beobachten" (das meint der GU ja auch immer - also entsprechen wir sogar seinen Wünschen.../emoticons/default_biggrin.png)

Bis jetzt ist alles dicht. Das besagte "Klebeband" hat sich nun mit dem Beton verfestigt und ist nicht mehr klebrig sonder felsenhart! Anbei noch ein paar Fotos...

Dank & Grüssle

Arcuos

P1060517.jpg

P1060520.jpg

 
Hallo Arcuos

habt ihr denn einen wasserdichten Keller gebaut ? Weisse oder schwarze Wanne ?

Gr moudi

 

Statistik des Forums

Themen
27.536
Beiträge
257.906
Mitglieder
31.817
Neuestes Mitglied
Ideu