Betonieren auf gefrorenem Boden?

Rena

Mitglied
10. Apr. 2008
52
1
0
Liebe Baufreunde

Ich brauche dringend Euren Rat...: Unser Gu hat vor in den nächsten Tagen die Bodenplatte des UG zu betonieren. Aber meines Erachtens ist es dafür viel zu kalt. Der Boden des Aushubs ist noch gefroren! Da es Winter ist, die Sonne so tief steht und zw. Sonne und unsere Baustelle ein hohes Haus steht, fällt keine Sonne auf unseren Bauplatz. D.h. der Boden hat keine Zeit richtig aufzutauen. Und in der Nacht sind Temparaturen von minus 2 Grad zur Zeit normal...

Gem. Bauplan sollte die Bodenplatte eigentlich schon Ende Oktober betoniert worden sein. Dann ging aber die gewählte Baufirma konkurs und bis eine neue Baufirma verpflichtet wurde, vergingen fast 2 Monate!

Was sollen wir tun? Ich habe ein wenig bedenken, dass der GU Druck macht damit der Bau sich nicht länger verzögert und so zu hohes Risiko eingeht! Habt Ihr Erfahrungen mit Betonieren bei diesen Temparaturen?

Besten Dank für Euren Feedback und beste Grüsse

Rena

 
Bei mir ist es dasselbe. Hab mir darüber gar keine Gedanken gemacht.

Vor was hast Du den Angst, dass das Fundament absinkt?

Als vollkommener Laie denke ich das der gefrorene Boden keinen grossen Einfluss hat. Experte hier?

 
Vor was ich Angst habe?

Dass der junge Beton z.B. durchgefriert und sich dann Risse bilden. Durch diese dann Feuchtigkeit (Schimmel...) oder noch schlimmer Wasser dringt. Das Betonieren der Bodenplatte ist im Winter anscheinend heikel und fordert grosses Geschick und Erfahrung vom Baumeister.

Gruss Rena

 
Ich bin auch nicht Experte auf dem Gebiet, doch mir wurde erklärt, dass dem Beton im Winter (bei manchen anscheinend sogar ganzjährig) Frostschutz beigemischt wird. Dies ermöglicht erst, dass der flüssige Beton auch bei kalten bzw. Minustemparaturen "zieht" und fest wird.

Regen ist für eine schöne Bodenplatten anscheinend schlimmer als gefrorener Boden.

Aber vielleicht kann dies hier noch jemand bestätigen.

 
Kein Experte hier zu diesem Thema?

Mal schauen, wie es bei uns weiter geht.

Spatenstich hatten wir vor 1 1/2 Wochen im Schnee, erst 2 Tage später konnte dann der Humus abgetragen werden (da war er schneefrei und wieder einigermassen trocken) und seither ist natürlich wegen dem Wetter nichts gegangen.

Da es nun bis Freitag trocken sein soll, kann ich mir vorstellen, dass es mit dem Aushub und der Bodenplatte nun losgehen könnte.

Aber die Temperaturen sind ja tagsüber nicht einmal sicher über 0 Grad. nachts solle es bis -7 Grad kühl werden.

Mal schauen, was die Handwerker dazu meinen.

Wäre aber auch froh aus dem Forum heraus Meinungen zu hören.

 
bin auch kein Experte (die kommen aber sicher noch). Ich denke aber zu wissen, dass es grundsätzlich mit der heutigen Technik kein Problem ist, auch bei Minustemparaturen zu betonieren. Nur muss dann der Beton mit speziellen Chemikalien versetzt sein, was das ganze natürlich eher komplizierter und teurer macht.

Natürlich ist es besser, bei nicht so kalten Temparaturen zu bauen. Aber so wie es aussieht bleibt es noch länger kalt und Terminverzögerungen kosten ja schlussendlich auch wieder Geld.

Wie schon gesagt, melden sich hier aber sicherlich noch richtige Profis /emoticons/default_smile.png

 
Liebe Baufreunde

Ich brauche dringend Euren Rat...: Unser Gu hat vor in den nächsten Tagen die Bodenplatte des UG zu betonieren. Aber meines Erachtens ist es dafür viel zu kalt. Der Boden des Aushubs ist noch gefroren!

Ich habe ein wenig bedenken, dass der GU Druck macht damit der Bau sich nicht länger verzögert

Rena
Hallo Rena,

da die Frage nun schon einige Tage alt ist, kann man wohl davon ausgehen, dass bereits betoniert wurde?

Zum Thema "Druck machen": Es ich sicherlich denkbar, dass er die Termine einhalten möchte, aber ich denke, dass Du wohl in Deinem Vertrag stehen hast, dass eine gewisse "Zahlungsrate" fällig wird, wenn die Bodenplatte betoniert wurde?

Was dann natürlich einen anderen Hintergrund für den Betoniertermin ergeben könnte!

Wie Du in Deiner Überschrift schon richtig beschrieben hast, geht oder ging es Dir um das betonieren auf dem gefrorenen Boden der Baugrube !

Das sollte man in der Tat nicht machen. Wobei man noch unterscheiden muss/kann, ob die Baugrube erst am Vortag ausgehoben wurde, sich der Frost darin erst in der obersten Schicht befindet oder sie schon länger offen steht und der dortige Boden bis in eine Tiefe von 0,80 bis 1,00 m schon gefroren ist.

Die Frostausdehnungen des Bodens werden beim "auftauen" natürlich wieder in ihre ursprüngliche Lage (Höhe) zurückfallen. Alles was darüber steht, wird sich somit ebenfalls absenken. Je nach Bodenbeschaffenheit gäbe es auch noch andere Gründe nicht zu betonieren, aber dies würde hier nun zu weit führen, zumal diese ja auch nicht bekannt sind.

Das betonieren der Bodenplatte ansich ist bei Temperaturen bis minus 5° eigentlich kein Problem. Der Beton lässt sich passend modifizieren und ggf. durch Abdeckung mit Planen,..... auch noch mechanisch schützen. Zudem entwickelt er beim Abbinden passende Eigenwärme. Sollte die obere Schlämmschicht etwas Frost abbekommen, ist dies für die restliche Platte aber auch kein Nachteil oder Schaden.

Wenn man jedoch schon vorher weis, dass man aus Witterungsgründen in den nächsten Wochen aber eh nicht weiter am Kellerbau arbeiten kann, dann solltes man auch die Bodenplatte erst dann erstellen, wenn dies die Witterung, auch für die weiteren Arbeiten zulässt.

Zudem ist es nicht entscheidend, ob der Beton die Frostgrade aushält, auch trotzt Frostschutzzugabe, sondern die verwendeten Zuschlag- bzw. Grundstoffe dürfen selbst nicht gefroren sein!

Wenn der Kies vom gefrorenen Haufen am Mischwerk in den Mischer gelangt, werden sich die "Klumpen" welche in sich zusammen gefroren sind, nicht einfach so auflösen und können sich daher auch nicht mit dem Zement vermischen. Du erhälst also eine Betonlieferung in deren Inneren Kiesklumpen ungemischt enthalten sein können. Beim Abbinden des Betons, nach dem Verguss, lösen sich diese Klumpen auf und Du bekommst eine Betonschicht mit Kiesnestern welche ohne Verbindung zum restlichen Beton, lose darin eingebettet sind. Das ist ebenfalls nicht ideal.

Daher haben viele Betonhersteller im Winter auch keine Produktion durchgänig laufen. Es sei denn, sie haben Trockenlagerhallen für Grundstoffe und geben vorgeheiztes Wasser bei, um ggf. vorhandene Kiesklumpen noch auflösen zu können.

Das Hauptproblem liegt aber im gefrorenen Bauboden.

 
Hallo

ich bin von Beruf Bauingenieur, d. h. also fachmann

1. ) auf gefrohrenen Boden zu betonieren ist sicher nicht der Regel der Baukunst. Dies kann Setzungen verursachen, welche in der Regel Probleme verursachen. Die Bauleitung sollte dies wissen und müsste sofort einschreiten. Als Besitzer des Eigenheims würde ich schriftlich auf einen möglichen Baumangel hinweisen.

2.) mit Frostschutzmittel, Abdecken mit Isoliermattten und Heizen kann ab einer Dicke von 50-60 cm bis -5°C betoniert werden. Dies aber bitte nur für Profis.

Dünnere Bauteile können trotzdem durchfrieren und erreichen nicht die geforderte Festigkeit

 
Bein uns wurde nun auch entschieden, die Arbeit erst mal ruhen zu lassen.

1. hat's immer noch schnee auf der wiese

2. ist's doch recht kalt. Heute morgen hat mein Termometer -9° angezeigt.

 
Bei uns wurde nun auch entschieden, die Arbeit erst mal ruhen zu lassen.

1. hat's immer noch schnee auf der wiese

2. ist's doch recht kalt. Heute morgen hat mein Termometer -9° angezeigt.
nun, dies war dann eine fachlich richtige Entscheidung.

 

Statistik des Forums

Themen
27.498
Beiträge
257.739
Mitglieder
31.783
Neuestes Mitglied
Christian77