Betriebsstunden Wärmepumpe

mpe

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14. Juni 2017
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Hallo zusammen

Wir haben ein neues EFH gebaut und sind mitte Juli 2018 eingezogen. Die Heizung inkl. WW aufbereitung läuft bei uns über eine Luft-Wasser Wärmepumpe (Alpha Innotec LW 101). Wir haben mit dem Hintergedanken, dass die WP nicht so oft laufen muss nicht die Kompaktversion mit 80l integriertem Pufferspeicher genommen, sondern uns einen dedizierten 500l Pufferspeicher gegönnt.

Nun habe ich aber irgendwie das Gefühl, dass die WP zu oft läuft. Im Moment bei Temperaturen so um +- 0 Grad rum, haben wir täglich 7 bis 9 Betriebsstunden (nur für Heizung ohne Warmwasser-Aufbereitung) - es hat aber auch schon Tage mit 10 oder 11 Betriebsstunden gegeben. Kann mir jemand sagen ob das normal ist? Was haben andere da so für Werte? Ich kann mir nicht ausdenken, was mit nur 80l Pufferspeicher wäre… die müsste ja nonstop laufen...

Total sind wir bei 1550 Betriebsstunden (wiederum nur für Heizung). Die WP wurde zum Ausheizen des Unterlagsbodens verwendet und jetzt sind wir in der ersten Heizperiode.

Vielleicht noch was zum Haus: Keller, EG und OG. Beheizt sind nur EG und OG. Grundriss ca. 13 x 10 Meter. Energiebezugsfläche: 270m2

Von der Temperatur her in den Räumen haben wir übrigens nichts auszusetzen.

Anbei noch eine Statistik der WP.

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Ich bin auf diesem Gebiet Laie (es wird bestimmt bald jemand mit mehr Erfahrung antworten).

Die Grösse vom Speicher (500L oder 80L) hat auf den Wärmebedarf deines Gebädues keinen Einfluss. Der grössere Speicher hat zwar etwas mehr Bereitschaftsverlust, aber das sollte vernachlässigbar sein. Deshalb sollte die Speichergrösse keinen Einfluss auf die Anzahl Betriebsstunden haben. 

Oder anders gesagt, die produzierte Wärme muss ja irgendwo hin. 

Ein grösserer Speicher kann vielleicht helfen, um häufiges Takten der WP zu verhindern (aber das ist ein anderes Thema).

Kennst du den Heizbedarf von deinem Gebäude? 

Kennst du die Auslegungstemperatur?

Gibt es Sperrzeiten bei dir?

Nach meinem Verständnis sollte eine Heizung bei der Auslegungstemperatur 24h durchlaufen. Ich glaube bei uns wird auf -11° (oder vielleicht -8°) ausgelegt. Wenn du jetzt bei 0 Grad 7 bis 9 Stunden hast, dann finde ich dies nicht speziell viel.

Oder anders gesagt, wenn deine Heizung am 4. Februar auf weniger als 50% Last läuft (7 bis 9 Stunden plus etwas WW), dann würde dies mich persönlich nicht beunruhigen. Viel weniger als 50% wäre womöglich ein Zeichen der Überdimensionierung.

Ich denke man nimmt meistens an, dass der Heizwärmebedarf linear ist in Abhängigkeit zur Aussentemperatur (https://www.haustechnikdialog.de/forum/t/153191/Ist-der-Heizwaermebedarf-linear- ) 

Ich habe das aus Neugier mal für ein Gebäude gezeichnet. Wenn ich auf -11° auslege, dann ist der Bedarf bei 0 Grad bei 65% vom Bedarf bei Auslegungstemperatur.

Ob das stimmt, weiss ich nicht. Wenn 100% 18h entsprechen (6h Sperrzeit und WW Zeit), dann sind 65% 11.7h.

chart1.png

 
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Kennst du den Heizbedarf von deinem Gebäude? 

Kennst du die Auslegungstemperatur?

Gibt es Sperrzeiten bei dir?


Lieber @muraxi9001

Besten Dank für deine Antwort! Mal kurz zu deinen Fragen:

Heizbedarf vom Gebäude: im Energienachweis steht die installierte Wärmeleistung soll 9kW betragen - die spezifische Wärmeleistung also 33 W/m2 Energiebezugsfläche.

Auslegungstemperatur: keine Ahnung

Sperrzeiten: nein, keine

Deine Antwort macht total Sinn und erklärt einiges. Das mit der Auslegungstemperatur und dass die Heizung da 24h durchlaufen soll wusste ich nicht. Bin nun schon einiges beruigter. Scheint ja also im normalen Bereich zu sein... Aber wie müsste denn da die Taktung sein mit 1/10 Pufferspeicher? Das müsste ja grausam sein...

Vielleicht kann noch jemand das bestätigen mit der Auslegungstemperatur?

 
Aber wie müsste denn da die Taktung sein mit 1/10 Pufferspeicher?


Das weiss ich nicht. 

Wenn du deine aktuelle Anzahl Takte verringern möchtest, kann dir vielleicht auch im Forum Haustechnikdialog weitergeholfen werden. Meines Wissens wird da in der Regel ganz von einem Pufferspeicher abgeraten, da eine korrekt geplantes Heizungsaystem die Wärme der WP grundsätzlich direkt aufnehmen kann. 

Aber auch mit dem exisyierenden Puffer kann man, durch Kalibrieren der Werte (Durchflüsse, VL RL Temperatur, ...) die Taktung beeinflussen. 

Was ich damit meine: auch ohne Puffer kann die Taktung super funktionieren. Man spart sogar Investitionskosten und Wärmeverluste. 

 
Ich kann die Aussagen von muraxi nur bestätigen. Ich würde mich im Forum des Haustechnikdialogs melden. Die werden Dir dort sicher helfen können, wie Du Deine Anlage noch weiter optimieren kannst. 

Auch die werden Dir sagen, dass Du besser keinen Speicher installiert hättest, da der eigentlich nur Verluste bringt bei einer Bodenheizung.

Was bei Deinen Statistik Kurven jedoch auffällt ist die relativ hohe Vor- und Rücklauftemperatur. Bei einem neuen Haus sollte die Rücklauftemperatur eigentlich nie über 30°C steigen, besonders nicht bei den aktuell relativ "hohen" Aussentemperaturen.  

 
Danke für eure Antworten. Ich werde mich dann wohl mal beim Haustechnikdialog melden - den kannte ich noch nicht.

Der 500l Pufferspeicher war eine Leihen-Idee von mir, da ich dachte, ich kann die WP dann Tagsdurch mit PV Strom betreiben um den Puffer zu füllen, und diesen dann Nachts "verbrauchen". Leider fand ich niemand, der mich hier korrekt beraten hatte. Sogar der extra engagierte auf Energieoptimierung spezialisierte Berater fand, dass meine Idee gut sei und segnete das ab *kopfschüttel*

Mittlerweile weiss ich, dass bei Aussentemperaturen um die 0 Grad der 500l Pufferspeicher nach weniger als 2h "leer" ist...

Betreffs Rücklauftemperatur:

Zu beachten ist ja, dass wir zwei Kreise haben. Heizkreis und Mischkreis.
Beim Heizkreis war original durch den Hersteller die Heizkurve der Rücklauf-Soll-Temperatur wie folgt eingestellt:
Bei -20° Aussentemp. auf 37°
Bei +20° Aussentemp. auf 20°
Beim Mischkreis war original durch den Hersteller die Heizkurve der Vorlauf-Soll-Temperatur für die Bodenheizung wie folgt eingestellt:
Bei -20° Aussentemp. auf 33°
Bei +20° Aussentemp. auf 20°

Mittlerweile nach einigem Rumspielen während dieser ersten Heizperiode stehe ich beim Mischkreis wiederum auf der original Konfiguration.
Beim Heizkreis habe ich jedoch die Rücklauf-Soll-Temperatur von 37° auf 33,5° runter genommen.
In den letzten Tagen war mein Bodenheizungs-Vorlauf indes nie über 30°. Der schwankt so zwischen 27° und 29° Grad rum.

 
Hallo

Ein Pufferspeicher find ich nie abwegig, aber der 500l Speicher ist definitv zuklein für zu richtig pufferm, da müsste mindestens ein 1000l ran mit 2 Register mit mindestens 3qm.

Wie hoch hast du die Brauchwassertemperatur eingestellt? 58°C reichen da vollkommen aus. Die 60°C  für den Legionellenschutz kann man sich für gewöhnlich sparen.

 
Mittlerweile weiss ich, dass bei Aussentemperaturen um die 0 Grad der 500l Pufferspeicher nach weniger als 2h "leer" ist...
naja, kommt drauf an, auf welche Temperatur du den Speicher lädst.

wenn es eigener PV-Strom ist und noch eine regulierte Heizgruppe folgt, kann man den Speicher auch deutlich höher laden als die Gruppe benötigt. Dann zieht die Gruppe schon eine weile. Ja COP resp. JAZ reduziert sich, aber bei eigens produziertem Strom spielt das weniger eine Rolle.

 
Doch, ein reiner Pufferspeicher macht in den wenigsten Fällen Sinn, wenn man Fussbodenheizung hat.

Ein Kombispeicher auch nur dann, wenn man z. Bsp. einen wassergeführten Ofen hat.

Aber sonst ist der Unterlagsboden der viel bessere und grössere Speicher (viele tausend Liter). Denn da verpuffen die Abwäremeverluste nicht im Keller wo es niemandem etwas bringt,

sondern in den Wohnräumen. 

 
@Freischwimmer: die Brauchwasser-Temp haben wir auf 52°C. Sobald sie unter 46°C fällt, wird sie wieder auf 52°C geladen. Brauchwasser funktioniert aus meiner Sicht sehr gut. Dafür haben wir einen 800l Boiler und da rein können wir via EL-Heizstab einiges an PV-Überschuss rein bräteln. Ich habe mir aber doch eine Legionellenladung konfiguriert, die aber nur kommt, sofern der Boiler > 10 Tage nie über 60°C war. Und sie wird wiederum bevorzugt mit PV-Überschuss gemacht.

 

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