Beziehungsstress beim Bauen

Nous

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11. Juni 2011
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Hallo Zusammen

Bin noch nicht lange im Forum dabei. Habe viele interessante Rubriken angetroffen und viele Beiträge gelesen. Da ist mir aufgefallen, dass ich nichts über "Beziehungsstress beim Bauen" gelesen habe.

Seit wir unserem Umfeld mitgeteilt haben, dass wir ein Haus bauen, haben alle mehr oder weniger vor Beziehungsstress gewarnt... Wir nehmen es locker, haben schon viel zusammen erlebt, waren im Ausland berufstätig und werden uns nicht von unserem gemeinsamen Haus verrückt machen lassen oder vor irgendwelchen Problemen. Aber wie das Sprichwort sagt: "sag niemals nie".

Wollte einmal nachfragen wie es bei euch ausschaut und ohne das es gleich ausartet, habt ihr vielleicht Tipps, die die "Anfänger" anwenden könnten wenn es mal ein bisschen hitzigere Diskussionen gibt.

Bis dahin, beste Grüsse und denkt daran es gibt Wichtigeres im Leben als die Zeit mit Streit zu vergeuden. /emoticons/default_wink.png

Nous

 
Hm, mein Mann und ich, wir haben schon zweimal gebaut und sind immer noch zusammen /emoticons/default_biggrin.png. Wir haben aber auch drei Kinder und sind uns von daher weitaus mehr Stress gewohnt. Obwohl, unsere "Kids" sind ja teilweise schon bald erwachsen, bei uns wirds also immer ruhiger, was auch sehr schön ist.

 
Natürlich gibt es Phasen wo "Beziehungsstress" auftreten kann. Das tritt aber auch in anderen Lebenslagen auf, und zwar immer dann, wenn Meinungsverschiedenehiten aufkommen und zeitlichen Druck.

Somit würde ich dem gelassen entgegen sehen, weil es halt im Leben vorkommen kann.

Wichtig ist das sauber und fair zu diskutieren und halt auch mal einen Schritt zurücktreten können.

 
Hi,

Der grosse Beziehungsbelaster war bei uns, als ein paar Sachen schief liefen beim Bauen oder in verzweifelten Augenblicken, als der Zweifel am Vorhaben am grössten war

und der Partner der einzige gesprächspartner ist. Der Partener ist dann aber meist von den selben gefühlen geplagt und man zieht sich gegenseitig "runter"

Gut wäre hier eine Kompetente Person, die mit Objektivem Blick die Situation im Griff hat und auch Mut zusprechen kann, ein Bauberater z.B.

Bei uns wars der Banker, der zufälligerweise so eine art Schwager ist. (Wird wohl eher selten der Banker sein, der da Mut zuspricht, denke ich) und der Architekt/Bauleiter

Gruss

Jonas

 
Guete Abig

also wir sind nun mittendrinn (die Ziegel kommen nächstens aufs Dach....) und bei uns läuft es tiptop.

Meine Strategie war, so früh wie möglich Details um und im Haus zu diskutieren, Bilder anschauen, zusammen Ausstellungen besuchen etc.,

damit dann eben im entscheidenden Moment schon klar war, was wir (beide) wollen.

Gut, wir zwei haben eh nie sowas wie Krach, aber hier gilt einmal mehr, dass nur miteinander reden Klarheit bringt.

Beispielsweise konnte ich so im letzten Moment alleine bestimmen, dass wir silberne statt weisse Griffe an den Fenstern wollen

und meine bessere Hälfte konnte ohne meine Anwesenheit sagen, welche Hausfarbe wir möchten etc...

Absolut wichtig ist sicher auch ein guter Baupartner, der für Fragen, die zu Diskussionen führen könnten, ein offenes Ohr hat.

Das klappt soweit gut bei uns, nur ab uns zu stehe ich doch zwischen den leicht gestressten Herren (Architekt und meinem Schatz),

die sich beide nicht gerne von jemandem unter Druck setzten lassen... na, ist jetzt schwierig das zu erklären...

Jedenfalls versuche ich meinem Mann etwas den Rücken frei zu halten und halte daran immer positiv zu denken!

Und noch was; sich gemeinsam genug früh über das Projekt Hausbau informieren, Ratgeber dazu lesen, über das Budget reden,

den Archi oder GU erst nach eingehender Prüfung und kostenloser Offerte wählen, das erspart einem schon mal den grössten Ärger!

Viel Glück und immer daran denken, wie schön es ist, sich sein Traumhaus bauen zu können!

Grüessli Doris

 
Hallo

Ich denke das kommt sehr auf die Charaktere an. Meine Frau und ich sind beides Alphatierchen, haben gerne das Zepter in der Hand. Dennoch sind wir sehr unterschiedlich. Während sie ziemlich stur ist und nur sehr schwer kompromissbereit, habe ich ein gewisses Verständnis wenn sich das ein oder andere nicht umsetzen lässt oder einfach zu teuer wird. Bei meiner Frau heisst es oftmals "er hat aber gesagt es sei kein Problem" - ganz unabhängig davon, ob nun ein technisches, finanzielles oder planerisches Problem vorliegt. Ich bin der Optimist und sie eher der Pessimist, ich kann mich selber von etwas überzeugen, sie muss überzeugt werden... So ist das...

Das macht es manchmal einfach etwas schwieriger, weil unser Architekt auch eine gutmütige Seele ist und manchmal einfach zu unkompliziert und es allen recht machen möchte, ohne dass er jemandem auf den Schlips tritt./emoticons/default_additional/38.gif

Krach oder grosse Unstimmigkeiten haben wir aber dennoch nicht. Mal die ein oder andere hitzige Diskussion, die gibt es. Aber meist arrangieren wir uns nach ein oder zwei Tagen Bedenkzeit irgendwie und kommen auch damit aus.

Ich glaube man muss auch zwischendurch einfach mal einen Strich zwischen Privatleben und Bauherrenleben ziehen können, dann klappt das sogar mit zwei Alphatierchen sehr gut. Und sind wir ehrlich - man macht sich meist über viel zu viel und zu lange Gedanken, bis man in der Wohnung selber einmal nachschaut, unter welchen Umständen man vorher jahrelang gelebt hat. Und dann werden viele kleine Problemchen plötzlich lächerlich. Und wenn er nur die Waschtischbreite oder die Fenstergriffe ist.

Da meine Frau technisch nicht interessiert ist, hat Sie mir das Zepter für sämtliche technische Einrichtungen übergeben. Somit habe ich relativ viel eigene Entscheidungsmöglichkeiten. Sie hatte am Grundriss, der Raumeinteilung und Böden und Einbauartikel die Oberhand und ich darf mich frei mit den Männerspielsachen rumschlagen /emoticons/default_additional/102.gif

Geschmacklich sind wir beide auf derselben Wellenlänge und waren das schon immer. Und das klappt...

 
Wir nehmen es locker, haben schon viel zusammen erlebt, waren im Ausland berufstätig und werden uns nicht von unserem gemeinsamen Haus verrückt machen lassen
Klar hilft es, wenn man beruflich Stress gewöhnt ist. Aber das Belastungsszenario eines Hausbaus ist ein anderes als im Job.

Ich war früher einer der krassen Arbeitstiere mit 100h Wochen, Auslandaufenthalten und sowieso mit Dauerfeuer im Job. Trotzdem bin ich aktuell vom Hausbau gestresster, als ich es jemals während meines Jobs war. Meiner Frau gehts genau gleich. Unsere beiden Nerven liegen Blank.

Und dadurch gibts schon viel häufiger Zoff wie vor der Bauphase. Aber das muss ja nichts schlechtes sein und wenn mans durchgestanden hat, schweisst einen das sicher noch enger zusammen wie vorher.

 
Hallo an alle,

Danke für eure Rückmeldungen.

Kann mir nur den Aussagen von DoPa und Oliver anschliessen. Reden, reden, reden...Im Vorfeld viel besprechen und klare Ideen

haben und diese dann auch gemeinsam tragen. Und nicht alles glauben, was einem "aufgeschwatzt" wird. Nicht vergessen: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser... Im Forum gibt es soviele wertvollen Infos, wenn man die Zeit investiert diese auch zu lesen. Bin sicher, dass es sich lohnt!

Mein Thread soll vielleicht dazu dienen, dass wenn mal die Luft etwas "dicker" ist, man hier das Ventil ein bisschen anheben kann.

Wir haben uns zBsp. ein Wort ausgesucht, was wir aussprechen, wenn es mal ein bisschen "brenzlig" wird. So weiss der Andere, dass das Thema später wieder aufgenommen werden sollte, wenn jeder wieder ein bisschen "obe abe cho isch". Jedem seinen Trick. Bei uns läuft's soweit wunderbar und mit über 40, lassen wir uns auch nicht mehr so schnell aus der Ruhe bringen.

Halte euch auf dem Laufenden /emoticons/default_ohmy.png

Nous

 
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