Blüten- und Zweigdürre, auch Blütenmonilia

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15. Nov. 2016
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[COLOR= rgb(0, 0, 0)]Dieselben zwei Pilze, die schon zur Blütezeit, insbesondere bei nasskalter Witterung, über die Blüte in die Zweige gelangen und so Blütenbüschel und ganze Zweige zum Absterben bringen, sind auch im Sommer, hauptsächlich aber gegen den Herbst hin, aktiv und schädigend. Spricht man im Frühjahr von Blüten- und Zweigdürre, auch Blütenmonilia, so wird der spätere Befall als Fruchtmonilia bezeichnet.An Früchten von Kern- und Steinobst, besonders wenn es gegen die Reifezeit geht, entstehen braune Flecken, die sich rasch vergrössern. Die Infektion ist immer von einer Verletzungsstelle der Fruchthaut ausgehend oder von dort, wo die noch gesunde Frucht von einer anderen, bereits erkrankten Frucht berührt wird. Bald werden polsterförmige graugelbe Sporenlager sichtbar, die anfänglich in konzentrischen Kreisen um die verletzte Hautstelle herumliegen. Später, wenn der Pilz das ganze Fruchtfleisch durchwachsen hat, verteilen sich die Sporenlager regellos. Da die erkrankten Früchte gerne am Baum hängen bleiben, schrumpfen sie ein und werden zu sogenannten ‚Fruchtmumien’, in welchen der Pilz überwintert. Im Frühjahr erfolgt von den Mumien her wieder eine Neuinfektion der Blüten und später auch der neuen Früchte. Regenwetter begünstigt den Ansteckungsvorgang sehr. Starke Düngung, insbesondere mit Stickstoff, fördert die Monilia-Fruchtfäule, einerseits durch die weichere Fruchthaut, die verletzlicher wird, andererseits durch das weichere, schneller durchdringbare Fruchtfleisch. Die Pilzsporen werden durch Wind, Regentropfen und Insekten verschleppt. Eine überragende Bedeutung kommt dabei den Wespen und [/COLOR]Hornissen[COLOR= rgb(0, 0, 0)] zu; denn sie sind in der Lage, die schützende Fruchthaut zu durchbeissen und somit den Pilzsporen den Eintritt ins Fruchtfleisch erst zu ermöglichen. Oft tragen sie die Sporen gleich mit sich. [/COLOR]Bienen[COLOR= rgb(0, 0, 0)] sind primär unbeteiligt, da sie die Fruchthäute nicht verletzen, sondern nur aus bereits bestehenden Wunden saugen. So aber können auch sie Sporen übertragen. Frassgänge von Wicklerraupen sind ebenfalls beliebte Eintrittspforten.[/COLOR]

[COLOR= rgb(0, 0, 0)]Die Blüten- und Zweigdürre ist oft auch bei Ziergehölzen ein Problem. Sehr anfällig sind beispielsweise Mandelbäumchen und japanische Zierkirschen. Bei den Äpfeln zeigt sich die Krankheit besonders bei frühen Sorten; sehr stark kann der Befall bei Sauerkirschen, Aprikosen und Quitten sein.Die Bekämpfung der beiden Moniliaerkrankungen, also sowohl der Blüten- und Zweigdürre als auch der Fruchtmonilia, erfolgt durch sorgfältiges und lückenloses Einsammeln der erkrankten Pflanzenteile. Nach der Blüte werden alle abgedorrten Triebspitzen und Zweige mitsamt einigen Zentimetern des gesunden Holzes weggeschnitten und im Herbst/Winter werden alle Fruchtmumien säuberlich zusammengesucht. Das Schnitt- und Sammelgut darf nicht kompostiert werden, sondern ist zu verbrennen oder der Kehrichtabfuhr mitzugeben.Notfalls können mit den auch für den Kleingarten erhältlichen organischen Pilzbehandlungsmitteln [/COLOR]Rondo DG (Maag)[COLOR= rgb(0, 0, 0)] gegen die Blüten- und Zweigdürre Spritzbehandlungen in die offene Blüte erfolgen. Zum Schutz der Bienen sollte frühmorgens gespritzt werden. Mit denselben Mitteln können später im Frühjahr und im Sommer auch der Schorfpilz, der schwarze Flecken und Wunden verursacht, die damit wie der Insektenfrass Eintrittspforten für die Fruchtmoniliapilze bilden, sowie diese direkt, bekämpft werden.[/COLOR]

Anhang anzeigen 33361

Dr. Hermann Zulauf, Zulauf AG, Schinznach

Bild: Syngenta Agro AG

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