Bodendurchführungen Kanalisationsrohre in wasserdichtem Keller

dave2

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20. Feb. 2016
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Hallo allerseits

Wir bauen ein Schwörer Haus mit einem wasserdichten, sogenannten FBVK Keller (mit Frischbetonverbundfolie). Zum Einsatz kommt ein System der Firma StekoX (bis vor kurzem war das noch Sika, aber der Vertrag zw. Schwörer und Sika wurde angeblich vor kurzem aufgekündigt).

Die Bodendurchführungen wurden unten auf der Folie mit einer Art Paste rund um die Rohre abgedichtet. Zudem wurden ungefähr in der Mitte der künftigen Bodenplatte die Rohre (genaugenommen die Überschiebemuffen in diesem Bereich) mit einem Quellband umringt. Das ganze sieht nun so aus, vgl. Fotos.

Irgendwie sieht das ganze für mich nicht so vertrauenserweckend aus, insbesondere diese Paste. Da ich das aber überhaupt nicht beurteilen kann, kann ich mich auch komplett täuschen. Jedenfalls würde ich gerne hier einfach mal eure Meinung dazu lesen. Kann ich dieser Konstruktion so trauen? Wie sieht/sah das bei euch aus?

Was auch noch interessant ist, dass sich die Folie über Nacht offenbar temperaturbedingt merklich zusammengezogen hat. Gestern tagsüber bei Sonnenschein, als sie verlegt wurde, hatte sie noch gut Spiel (1. Foto). Heute morgen ist sie nicht mehr schön dicht entlang der Schalungskante verlaufend, sondern ziemlich abgerundet (2. Foto). Das sei aber kein Problem, versichert StekoX.

Architekt und Schwörer-Bauleiter sagen einfach, das alles müsste schon passen, schliesslich gibt es von StekoX eine Garantie (10 Jahre) auf die Dichtigkeit. Richtig hinschauen tun die aber nicht. Ich finde Vertrauen ja auch gut, aber Kontrolle wäre mir lieber. Kann mir allenfalls jemand einen Expertenkontakt in der Region Zürich empfehlen, welcher das kurzfristig vor Ort mal begutachten könnte (am Freitag wird betoniert)? Ich habe letzte und diese Woche versucht, Pfälzer zu kontaktieren, aber er scheint gerade "verschollen" zu sein (keine Reaktion auf E-Mail und Telefon)...

Vielen Dank schon mal im Voraus.

Dave

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Hallo Dave

So sieht das bei einem Mitbewerber aus. Allerdings habe ich leider nur eine Aufnahme nach verlegter Armierung..... Was man sieht, ist das auch hier "schmieren und salben" zu helfen scheint.....

Gruss vom Zürichsee

Urs Tischhauser

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Hallo Urs

Besten Dank! Jeder Input hilft mir...

Viele Grüsse

Dave

 
Bei uns Sah dies so aus...

Die Abläufe wurden sauber abgeklebt. Dies wurde durch einen Spezialisten im Auftrag des Baumeisters ausgeführt. Ganz leicht verzogen hat sich die Folie auch über Nacht, was glaub normal ist. Die Folie macht Ihre Arbeit der Dichtigkeit ja auch mit dem verbinden resp Austrocknen des Betons.

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Hallo

Ich denke, dass dies so passt, allerdings möchte ich darauf hinweisen, dass auch relevant ist, wie der Keller "dicht gemacht" wird. Wenn dies mit WU-Beton gemacht wird, ist dies so in Ordnung, denn diese Folie unterbindet beim Trockenprozess des Betons das "verhaken" mit dem Untergrund (In D weisse Wanne). Dadurch wird die Gefahr der Rissbildung erheblich reduziert. In diesem Fall musst du auf den Armierungsabstand achten, denn der Mindestabstabstand der Eisen ist bei wasserundurchlässigen Betonkonstruktionen (WU-Beton) elementar. Mit der eigentlichen Dichtigkeit, hätten diese Bahnen in diesem Fall nichts zu tun. Mit der "Schmiere" wird lediglich der Kontakt vom Beton zu Untergrund verhindert, um an diesen sensiblen Stellen stärkere Rissbildungen zu verhindern. Auf dem Quellband hat dieses Material allerdings nichts verloren. 10 Jahre Garantie, geschenkt, in D müssen sie 30 Jahre geben. Und was passiert nach 9 Jahren, hat die Armierung gepasst?, wurde der richtige Beton verwendet?, und dieser auch ordnungsgemäss eingebracht?. Ohh, das gab es wohl Setzungen, ist aber geologisch normal. Alles im Zweifel Ausreden. Heisst, für das Geld des benötigte Gutachtens, kannst du vermutlich die möglichen Undichtigkeiten abdichten lassen.

Also, wichtig ist, die Armierung muss korrekt sein, der richtige Beton muss verwendet werden.

Gruss Pit

 
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Vielen Dank, Pit.

Ja, es ist WU-Beton geplant. Allerdings haben wir vom Gesamtsystem her nicht eine Weisse, sondern eine Schwarze (in CH Gelbe) Wanne, soweit ich das mit den Wannenbezeichnungen richtig verstanden habe. Jedenfalls sind das Frischbetonverbundfolien Bahnen, welche sich mit dem Beton vollflächig dauerhaft mechanisch verbinden und so eine Dichtigkeit ohne jegliches durchdringen von Feuchte gewährleisten. Wir haben ausgebaute Räume im Keller (sog. Schwörer "Wohnkeller"). Eine blosse Weisse Wanne (WU-Beton) wäre (zumindest bei Schwörer) daher gar nicht zulässig gewesen.

Die "Schmiere" ist angeblich eine Quellpaste. Gemäss StekoX soll diese bei Wasserkontakt quellen und dadurch abdichten - habe extra nochmals nachgefragt. Der uns betreuende Fachmann (ein externer Planer von StekoX) meinte sogar, dass das StekoX System mit der Quellpaste besser sei als das Sika System mit der Rohrmanschette, rein physikalisch/mechanisch. Er kenne beide Systeme im Detail und wisse, wovon er spreche. Aber ob das alles so stimmt, sei mal dahin gestellt und wäre wohl in einem separaten Forum-Beitrag zu diskutieren ;-) . Spielt für uns auch keine Rolle, haben eh keine Wahl.

Unter der Bodenplatte/Folie ist übrigens 16 cm XPS-Dämmung (2 Lagen à 8 cm), darunter 7 cm Magerbeton und darunter dichte Kieserde.

Die Frage ist, was ist Theorie/Papier, und was ist Praxis auf der Baustelle. Auf dem Papier passt für mich alles zweifelsohne. Hoffe nun bloss, dass gebaut wird, was auf dem Papier steht, und zwar richtig. Darum geht es mir hier in diesem Beitrag.

Gruss

Dave

 
Die Dämmung und der geplante Aufbau scheint so in Ordnung. "Weisse Wanne", die Dichtigkeit wird ausschliesslich durch die Armierung und die Betonzusammensetzung erreicht. Und ja, für bewohnten Raum ist dies alleine nicht zulässig. Die eigentliche "Schwarze Wanne" bekommt noch einen dichtenden "Anstrich in Schwarz", üblicherweise werden heutzutage XPS Platten vollflächig geklebt angebracht. Damit ist auch die notwendige Dämmung erledigt. Der Begriff "schwarze Wanne" kommt vom ehemaligen bitumigen Anstrich. "Gelbe Wanne", der Keller wird in eine Folie gepackt (Sika). Kostet richtig Schotter, und bringt nicht mehr.

Bei der Bodenplatte ist ein Anstrich natürlich nicht möglich, daher ist es  in diesem Bereich keine "schwarze Wanne im eigentlichen Sinn. Was aber in Ordnung ist, so lange die Armierung und der Beton passt. Wichtig wäre noch, wie der Übergang von der Bodenplatte zur Wand abgedichtet wird. Wir hatten uns damals für eine Kunststoffabdichtung entschieden. Es gibt dafür aber unterschiedliche zugelassene Möglichkeiten.

Also, vom bisher gesehenen passt es so. Die bei dir zuständigen "Abdichtungsspezialisten für Beton" sind ja auch keine Anfänger. Und ja, es wird durchaus bessere und günstigere Systeme als die von Sika geben. Sie haben halt kaum Konkurrenz in der Schweiz, und solange der Kunde es zahlt, hmm. Wir waren von der Beratung, dem Angebot und der Planung von Sika jedoch enttäuscht, zumal der vorgegebene Aufbau nicht einmal der SIA entsprach. Deshalb haben wir uns für eine weisse Wanne als Basis mit vollflächig verklebter XPS Platten entschieden.

Gruss Pit

 
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Hi Pit

Super, besten Dank für deine Erläuterungen. Das hilft zur Beruhigung :).

In dem Fall ist es eine Gelbe Wanne, einfach nicht gelb (da nicht Sika), sondern hellgrau/bläulich, aber dasselbe Prinzip.

Ja, die Abdichtung der Fugen (Bodenplatte/Wand und Wand/Wand) nimmt mich dann auch Wunder... Was ich schon mal weiss: die vorfabrizierten Betonwandelemente werden bereits ab Werk mit der Folie beschichtet sein...

Gruss

Dave

 
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