Bodenheizung nur mit Fassadenisolation?

mychoice

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09. Aug. 2009
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Liebe Haus-Forum Gemeinde,

Seit einigen Wochen besuche ich die Website regelmässig und ich bin von der Vielfalt und der Qualität der Themen völlig überzeugt./emoticons/default_smile.png

Nun möchte ich ebenfalls mein erstes Thema posten.

Wir haben vor kurzem ein Haus mit Jahrgang 1952 erworben und planen nun die Renovation/Umbau. Das Heizungssytems (momentan Oel/Radiator) ist dabei ein wichtiges Element, wo wir heute keine Fehlinvestitionen machen möchten.

Die Idee: Kurzfristig bis mittelfristig die Oelheizung durch eine Alternative zu ersetzen. Bspw. Sole-Wasser oder Luft-Wasser WP.

Damit eine WP wirtschaftlich betrieben werden kann, sollte man heute ja fast auf Bodenheizung umsteigen. Da das Haus als erhaltenswert eingestuft wird, können bzw. möchten wir nur Dach und Fenster erneuern/isolieren. Nicht aber die Fassade, welche ein 30cm Mauerwerk ist.

Frage:

Ist eine Fussbodenheizung auch möglich, ohne Fassadenisolation?

Falls ja, welche FBH Systeme sind empfehlenswert? Geringe Bauhöhe ist zentral.

Uns wurde das Tobler System R25 angeben (Bautiefe 2.5cm), was sicherlich top ist, aber mit CHF 280 pro qm auch sehr teuer.

Vielen Dank für Eure hilfreichen Tipps!

Gruess

Mitch

 
Hallo Mitch,

willkommen im Forum.

Schön zu hören, dass Du solch eine positive Meinung von uns hast.

Wenn Du an eine Fußbodenheizung denkst, ist dies sicherlich eine gute Alternative. Ich kann Dir hier zwar nicht DEN Tipp geben, aber grundsätzlich ist bei der Wahl einiges zu beachten.

Ist denn der Unterlagsboden noch gut, eben, tragfähig oder wird dieser mit den Belägen ebenfalls erneuert? Wenn ja, bieten sich Dir noch weitere Varianten bzgl. des Produktes an.

Grundlegend ist es so, dass wenn Du keinen sehr hohen Aufbau über den Rohrleitungen hast, die Wärmeabgabe schneller im Raum vorhanden ist und im Umkehrfall, auch der Raum weniger nachgeheizt wird. Sie reagiert also schneller.

Zudem lassen sich ggf. auch die Innentüre etwas in ihrer Höhe anpassen? Ggf. auch die Treppenstufen, falls sie ebenfalls erneuert würden. So mache ich dies jedefalls öfters bei solchen Renovierungen/Sanierungen von best. Gebäuden.

Alternativ gibt es aber auch noch die Möglichkeit einer Wandheizung! AUCH in Verbindung mit Heizkörpern (hier sinnvollerweise aus Alu und mit passenden Volumen!) als Kombination.

Dies solltest Du Dir einmal exakt berechnen und anbieten lassen.

Bei der Fenstererneuerung solltest Du die korrekte Abdichtung der Bauanschlussfugen beachten.

Wenn Du die Fassade nicht dämmen möchtest, oder ggf. darfst (?), dann bietet sich trotzdem eine, wenn auch geringere, Möglichkeit einer dampfdiffusionsoffenen Innendämmung. Diese sollte allerdings nicht allzu dick sein, aber besser als nichts ist dies allemal.

Dann wünsche ich Dir viel Spaß und Erfolg bei der Renovierung.

 
Vielen Dank Pfälzer für die Rasche Antwort.

Betreffend Unterlagsboden:

- Es ist fast überall Balkenlage, kein Beton. Aufbau ist noch unklar. Vermutlich eine minimale Dämmung und Holzlatten. Der ganze Aufbau könnte unter Umständen mit der Bodenheizung kombiniert werden.

Betreffend Türen und Treppen:

- Die Raumhöhe beträgt 2.4 bis 2.6m und die Türen sind recht grosszügig. Eine Verkleinerung sollte möglich sein.

- Die Treppe müsste entsprechend angepasst werden, Prüfung ausstehend.

Alternative Wandheizung Radiatoren:

- Uns wurde bisher der Ersatz der Radiatoren (PROLUX Stahl) empfohlen, da es günstig ist.

Frage: Was ist denn die niedrigste Vorlauftemperatur, welche mit modernen Radiatoren erreicht werden kann?

Wäre eine WP wirtschaftlich zu betreiben?

Betreffend Fenster:

- Die Fenster Offerten sollte ich bald erhalten /emoticons/default_smile.png.

Fassadendämmung:

- Wie aufwendig wäre eine Innendämmung? Wie dick ist der Aufbau?

Falls wir weder Aussen- noch Innendämmung machen wollen/können, ist dann effektiv keine Bodenheizung möglich?

Ich kann mir das fast gar nicht vorstellen.

Beste Grüsse

Mitch

 
Hallo Mitch,

Bodenheizung kannst Du immer machen, das hat nichts mit der Fassadendämmung zu tun. Wohl aber der Wärmebedarf und darüber die Art der Beheizung und des dann gewählten, bzw. benötigten Vorlaufs des Heizwassers.

Je höher der Bedarf, weil die Wärmedämmung schlechter ist, je höher ist der Energiebedarf und somit, bei kleinerer Heizfläche, auch die Vorlauftemperatur.

Ist alles ein Rechenspiel, wobei man dazu die Faktoren des Hauses als Grundlage heranziehen muss.

Wenn man mit einer WP die Beheizung andenkt, dann sinnvollerweise mit niedrigem Vorlauf (35°), da hier die WP am wenigsten nachheizen müsste. Im Normalfall geht dies bei guten Dämmwerten auch mit 45°, oder bei schlechten auch mit höherer Temperatur. Nur dann ist der Spareffekt nicht mehr der gleiche!

Zudem ist dann ggf. die Wärmeverteilung auch nur noch über Heizkörper möglich. Für eine FBH wäre dies zu heiß.

Demzufolge, wegen der besseren Wärmeabgabe, sollte man vorrangig Alu-Heizkörper nehmen. Dann reicht auch hier eine geringere Vorlauftemperatur. Immer gedacht, bei einer WP!

 
Vielen Dank Pfälzer. Sehr hilfreich.

Ich möchte nun sofort eine professionelle Standort Analyse machen lassen und alle Berechnungen anstellen lassen. Ich bin nicht sicher, ob Haustechnik-Verkäufer hier am Besten geeignet sind. Ich gehe davon aus, dass ein unabhängiger Berater besser geeignet ist.

Gruss und schöner Abend,

Mitch

 
Bitteschön...

Ja bei Deiner Vermutung kannst Du wohl ganz richtig liegen... das gibt auch schon das Wortteil der Berufsbezeichnung vor...

Dies ist nicht in Deinem persönlichen Sinne, neutral und "pro Mitch" gedacht.

 

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