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Überwinterung einheimischer Bonsai
Unsere einheimischen Bonsai sind alle ausgezeichnet winterhart. Über Jahrmillionen haben sich unsere Bäume und Sträucher an unsere Winter mit ihren Frösten und Niederschlägen angepasst.
Während der kalten Jahreszeit reduzieren die Laubbäume ihre Lebensfunktionen und werfen die Blätter ab. Diese Ruhezeit ist für unsere Bonsai lebensnotwendig. Aus diesem Grunde können wir auch einheimische Bäume nicht für längere Zeit in der Wohnung mit ihrem gleichbleibenden Klima, halten. Sie gehen innert einiger Wochen ein.
Zur Überwinterung unserer Bonsai stehen uns mehrere Methoden offen. Wir können die Bäume während der Frostperioden in einen ungeheizten Treibbeetkasten oder ein nicht geheiztes Treibhaus stellen. Für gute Lüftung während Wärmeperioden muss dabei aber gesorgt werden. Wenige, kleine Bonsai können wir auch in einer Kiste mit angefeuchtetem Torfersatz einsenken. Als zusätzlichen Schutz kann bei tiefsten Temperaturen eine Plastikfolie zeltartig darüber gestülpt werden. Als Stützen dienen Drahtbögen oder Bambusstäbe. Sobald aber die Temperaturen wieder steigen muss die Folie unbedingt wieder entfernt werden. Es darf kein Treibhausklima entstehen, da sonst die Bonsai Blätter treiben, welche beim nächsten Frost erfrieren würden. Die ganze Konstruktion muss vor Sonne geschützt aufgestellt werden.
Eine ausgezeichnete Methode unsere Bonsai ohne Verluste über den Winter zu bringen, ist das Eingraben mit der schale im Garten. Vor dem Frosteintritt graben wir unsere Bonsai an einem geeigneten Ort im Garten ein. Es kann sich zum Beispiel um ein abgeräumtes Gemüsebeet handeln. Jedenfalls muss die Stelle gut wasserdurchlässig sein, damit unser Baum bei starken Regenfällen nicht in einem See zu stehen kommt. Auch hier ist ein halbschattiger Platz vorteilhaft aber nicht nötig. Zu dichte Böden können wir durch einarbeiten von Sand oder Kies verbessern. Der Bonsai kann nun mit oder ohne Schale ausgepflanzt werden. Ohne Schale aber nur wenn der Wurzelballen wirklich kompakt durchwurzelt ist!
Man öffnet ein Loch mit etwa den Massen der Schale und gräbt in dessen Mitte eine Vertiefung von etwa 10 cm aus. Diese füllt man mit einem Dränagematerial, zum Beispiel Kies oder Leca-Blähton. Darauf stellt man den Bonsai und füllt von der Seite mit lockerer Erde bis zum Rand auf. Hat die Erdoberfläche keine Moosdecke so kann auch einige Zentimeter tiefer eingesenkt werden. Bitte nicht zu tief! Danach nochmals gut angiessen und eventuell bei längerer Trockenheit nochmals kontrollieren und nachgiessen. Mit dieser Methode überwintert unser Bonsai wie in der Natur. Eine Schneedecke wird die Bäume noch zusätzlich schützen. Bleibt der Schnee aus, so kann man mit einer Schicht trocknem Buchenlaub eine Schutzschicht streuen. Die Bäume dürfen aber nicht zugedeckt werden. Lastender Schnee könnte zu Brüchen führen. Bei steigenden Temperaturen im Februar/März können wir unser Bonsai wieder ausgraben, die Schale reinigen und auf ihren angestammten Platz stellen.
Auch kranke Bonsai können für ein bis zwei Jahre mit oder ohne Schale eingegraben werden. Wir gehen dabei wie beim Einwintern vor. So gesunden sie rasch und werden später wieder eingetopft.