Brand-Statistik

palmsa

Mitglied
09. März 2011
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Hallo,

im Fall des Brandes: gibt es deutliche unterschiede in verhalten zwischen Holzhaus gegenüber anderen Häusern?

Hypothetisch: mir entflammt Fernseher und ich hole Feuerwehr. Ich weiss nicht wie die Holzhäuser gegen Feuer geschützt sind huet'zu'tag, aber ich habe ungutes Gefühl das so ein Haus innerhalb 3 Minuten zur Asche verglüht.

Dagegen denke ich dass es Wände/Materialien gibt die nicht so anfällig sind. Liege ich da richtig, gibt es da aussagenkräftige Studien???

Danke,

 
Innerhalb 3 Minuten zu Asche?

Ich glaube ein Holzhaus brennt sogar länger als eines aus Stein.

Gruss, Fred

 
Das ist erstaunlich, hätte ich nie gedacht.

Kann man das so verstehen das von Standpunkt der Entflambarkeit die Holzhäuser weniger anfällig sind als Steinhäuser?

Vielen Dank.

Gruss,

 
@automation

was tut man gegen Feuer/Brand heutzutage: eine Feuerbrandanlage für EFH??

Würdest Du das empfehlen?

KR,

 
Ich würde mal Deine Gebäudeversicherung fragen, oder eine professionelle Feuerwehr (einer grösseren Stadt). Die kennen die Risiken, die häufigsten Brandursachen und die Eintretenswahrscheinlichkeiten. Für das Gewerbe gelten selbstverständlich je nach Art besondere Vorschriften.

Am wichtigsten dürften wohl Rauchmelder sein - was nützt ein Feuerlöschanlage, wenn keiner merkt, dass es brennt, weil alle schlafen.

P.S. "Feuerbrand" ist eine Obstbaumkrankheit.

 
@automation

was tut man gegen Feuer/Brand heutzutage: eine Feuerbrandanlage für EFH??

Würdest Du das empfehlen?KR,
Ob Stein, Holzhaus oder Blechhaus, völlig egal, es geht ja darum Leib und Leben zu retten, egal wie lange dann ein Haus brennt. Ein Haus hat in erster Linie genügend Brennmaterial (Möbel, Gardinen, Geräte, etc.), um dich zu gefährden. Ob nun die Hütte 2 Stunden oder 8 Stunden lang brennt, ist irrelevant, die ersten 3 Minuten sind entscheidend.
Es gilt zu unterscheiden zwischen:

A) Vorbeugung

/emoticons/default_cool.png Früherkennung

C) Brandbekämpfung

Für A)

- Elektronische Geräte immer ausschalten (Und nicht im Standbybetrieb). Wenn nicht möglich dann die Steckdose abschalten (Am besten automatisch :-)...

- Bügeleisen, Kochherd, etc. nicht unbeaufsichtig lassen

- Nicht rauchen im Bett

- Elektrische Kerzen am Weihnachtsbaum

.....Etc. da gibt es ja genügen Quellen der BFU (Brandverhütung)

Für /emoticons/default_cool.png

Stichwort Rauch oder Wärmemelder (Je nach Art des Raumes und Höhe). In jedem Zimmer ein Melder installieren und untereinander vernetzen (Funkvernetzung oder per Kabel).

Wenn man bei einem Brand zu Hause ist, ist es so, dass die meisten nicht am Feuer selber sterben (Verbrennen), sondern ersticken (Rauchvergiftung). Deswegen in jedem Raum ein Melder, weil wenn es im EG brennt, nützt dir ein Melder im Schlafzimmer nichts, weil bis der Rauch vom Melder erkannt wird, du schon tot bist.

Eine Brandmeldeanlage wird im EFH nicht unbedingt benötigt, es reichen die reinen Melder (Mit Vernetzungsmöglichkeit) aus. Und wenn du ne Hausautomation hast, die Brandmelder gleich einbinden. Dann können im Ernstfall alle Lichter eingeschalten werden (Fluchtweg-Erkennung) und die Jalousien hochgefahren werden (Fluchtweg ermöglichen)

Zu C)

Bin leider nicht in der Feuerwehr, das überlasse ich mal dann anderen Profis, was zu Hause gemacht werden kann und soll.

OK?

 
Nur hält sich leider die Realität nicht immer an die Statistik. Wenn es passiert, dann passiert was schlimmes. Bei den AKW ist man auch von einer kaum annehmbaren Wahrscheinlichkeit ausgegangen, das Resultat kennen wir.
...leider.

Ich möchte allerdings auf einen weit verbreiteten Irrtum im Zusammenhang mit den Begriffen "Eintretenswahrscheinlichkeit" und "Restrisiko" hinweisen. Dies sind Begriffe aus der Statistik. Statistische Gesetzmässigkeiten gelten aber erst, wenn eine genügend grosse Zahl von Ereignissen tatsächlich eintritt. Über den Einzelfall kann sie keine Aussagen machen.

Bei 20'000 Bränden im Jahr kann man problemlos Statistik machen. Die 4800 Brände wegen Elektroinstallationen lassen deutlich darauf schliessen, dass man auf defekte Installationen und veraltete Geräte achten sollte.

Bei seltenen Ereignissen muss ein entsprechend längerer Zeitraum als ein Jahr betrachtet werden, um die Eintretenswahrscheinlichkeit (das "Restrisiko") tatsächlich berechnen zu können. Statistische Aussagen über Unfälle in Kernkraftwerken lassen sich folglich erst nach einer genügend grossen Anzahl solcher Vorkommnisse machen.

Leider gibt es genügend Vorkommnisse, siehe hier .

Daraus ersieht man, dass man im Durchschnitt alle 15 - 20 Jahre einmal mit einem Störfall mit vielen Toten und/oder grossen verseuchten Gebieten zu rechnen hat (Majak 1957, Windscale 1957, Harrisburg 1979, Tschernobyl 1986, Japan 2011) und alle Jahre mit Fast-Unfällen. Fukushima ist kein Einzelfall.

Bei einem Störfall in einem AKW wie jetzt in Japan wird als Restrisiko bezeichnet, was umgangssprachlich "darum haben wir uns nicht gekümmert" heissen müsste. Die Wahrscheinlichkeit, dass mein Haus in den nächsten 50 Jahren abbrennt, ist auch sehr klein. Aufgrund der Logik der AKW-Betreiber müsste ich zum Schluss kommen, der Einsatz von Rauchmeldern sei unwirtschaftlich.

 
Hallo

Im Brandfall brennen die Einrichtungsgegenstände in einem Haus.

Ein Vollbrand der Einrichtungsgegenstände entwickelt eine Hitze, dass jede Konstruktion ob Holz oder Beton Schaden nimmt.

Ein rechtzeitig erkannter Brand kann je nach Grösse nicht ohne Wasserschaden gelöscht werden.

So oder so nach einem Brand sind die Schäden an beiden Gebäudetypen erheblich.

Nur ein rechtzeitiges Erkennen oder verhindern eine Brandes schützt vor Schaden.

Das Anbringen von Feuermeldern nützt nur, wenn jemand im Hause ist oder eine Meldung an die Feuerwehr geht.

Gibt es Rauchmelder mit automatischer Meldung an die nächste Alarmzentrale im Einfamilienhausbereich ?

Ein Rauchmelder zum Schutz der Schlafenden ist sicher sinnvoll und günstig.

Eine Katze oder ein Hund sind aber besser und reagieren früher.

klöti

 
OK Merci,

also Brandmelder umbedingt einplanen.

Merci,

Palmsa
Hallo Palmsa

Entscheide Dich, zur persönlichen Sicherheit...für Rauchmelder. Denn die allermeisten Toten bei Bränden sterben an einer Rauchvergiftung....nur wenige an den Verbrennungen. Das ist eine einfache aber sichere Variante, Dich und die Familie bei einem Brand zu schützen....

Das Haus selbst kannst Du nur bei rechtzeitiger Erkennung, im Anfangsstadium noch ggf. selbst retten, wenn Du den Brandherd erkannt hast und ihn löschen kannst. Damit das aber möglich ist, dürftest Du vorher nicht durch Rauchvergiftung "flach liegen"... daher sollte man immer Rauchmelder installieren.

Das Haus selbst, wie Klöti schon erwähnte, nimmt so oder so Schaden... oft mehr vom Wasser als vom Brand. Es würde also eh ein Versicherungsfall werden... Hauptsache wäre aber, dass keine Personen zu Schaden kämen!

Zudem hält ein massiver Holzbalken oder Pfosten oft länger einem Brand stand, als ein Betonpfeiler oder Betondecke. Das Holz kogelt nur äusserlich an..brennt aber nie ganz durch.. also zumindest nicht in der Zeit, die Du zur Flucht benötigen würdest (...eben wenn die Rauchgase Dich nicht vorher schon ausser Gefecht setzten..), was dann eher für Holz sprechen würde. Beton und Stahl haben den Nachteil, dass sie zwar nicht brennen können....aber bei entsprechender Hitze einfach umknicken oder in sich zusammenbrechen. Das geht dann ratz-fatz.... wenn ich mich nicht irre, so bei 800 Grad. Holz dagegen steht dann immer noch...wenn auch rundum schwarz und mit schöner Kruste....

Daher trauen sich meist auch Feuerwehrleute beim Brand eher auf ein Holzdach, als auf ein Betonflachdach..auch wenn es äusserlich noch gut ausschaut...es weiss keiner, wann es einfach unter den Füssen nachgibt und man sich plötzlich einige Meter tiefer wieder findet.

 
Wow, alle sehr kompetent und ausführlich beschrieben!

Möchte da aus Sicht der Feuerwehr nur noch anfügen, dass heutzutage unsere Synthetischen Stoffe viel schlimmer sind. Die Gifte im Rauch können enorm sein. 2-3 Atemzüge können bereits zur Bewusstlosigkeit führen.

Der Richtige Umgang mit Feuerlöschern und Löschdecken sollte aber auch geübt sein. Ein "normaler" Feuerlöscher, wie er in Häusern montiert wird, ist nach 20-30 Sekunden leer! Dies reicht aber bei einem Entstehungsbrand, wenn man es richtig macht.

Brandmelder werden leider auch noch immer belächelt. Der grosse Teil der Hausbrände entstehen Nachts wenn die Bewohner schlafen. Die kriegen dann gar nicht mehr mit dass es gebrannt hat...

Die Personen in Sicherheit bringen ist wichtig (das Haus kann wieder aufgebaut werden)!

Darum auch meine Empfehlung: vernetzte Brandmelder. Die kosten nicht viel, können aber sehr viel bewirken.

Grüsse, Peider (Kdt Fw Plaiv)

 
Als Feuerwehroffizier und-instruktor gebe ich nun auch noch meinen Senf dazu. Was bis jetzt geschrieben wurde kann ich bestätigen. Rauchmelder sind wirklich eine gute Sache. Auch hier gilt, je höher der Schutz desto teurer wirdes. Vernetzte Rauchmelder kosten mehr als ein paar einzelne Melder. Am teuersten ist eine Anlage, welche einen Alarm auch noch der Einsatzleitzentrale der Feuerwehr meldet. Solche Anlagen kosten eine Stange Geld. Inzwischen gibt es auch günstigere Varianten, die den Alarm einer Firma meldet.

Noch etwas zu den Löschversuchen. Erst eigene Löschversuche starten, wenn alle Personen in Sicherheit sind und wenn das Feuer noch im Anfangsstadium ist. Ansonsten setzt man sich nur unnötig einer Gefahr aus und zieht gegen das Feuer den Kürzeren. Ich habe leider oft verletzte Hausbewohner angetroffen, die erfolglos das Feuer bekämpft haben und ihren Einsatz mit Brandverletztungen oder Rauchgasvergiftungen bezahlt haben. Sachwert ist ersetztbar, Menschenleben nicht.

 
Das Anbringen von Feuermeldern nützt nur, wenn jemand im Hause ist oder eine Meldung an die Feuerwehr geht.

Gibt es Rauchmelder mit automatischer Meldung an die nächste Alarmzentrale im Einfamilienhausbereich ?
Zur Feuerwehr kann sich nicht so einfach jemand aufschalten, das bedingt dann schon einer VdS zertifizierte Brandmeldeanlage mit entsprechenden Meldern dazu. Das kostet dann wiederum massiv mehr. Ebenso die Weiterleitung an eine Alarmzentrale wie z.B. die Certas, auch dort braucht es VdS Anlage, welche durch entsprechendes Fachpersonal installiert wird.
Die Frage stellt sich in zwei Ebenen:

- Retten von Menschenleben

- Retten von Sachen

ersteres kann ganz sicher mit Brandmelder geschehen (Wenn ordnungsgemäss installiert und in entsprechender Anzahl)

zweiteres kann durch druch Aufschaltung an eine Zentrale erfolgen.

Die Frage ist nun, rechtfertigen sich die Mehrkosten für die eventuelle Rettung eines Hauses - welches Versicherungstechnisch abgedeckt ist - oder nicht. Dabei sind die

Punkte

- Finanziell

- Emotionell

zu betrachten.

Ersteres kann hier wiederum gerechnet werden, zweiteres ist dann nicht mehr zu berechnen, resp. hier kommt wieder die Statsistik und Wahrscheinlichkeit ins Spiel (Nicht immer kann ein Haus und deren Inhalt) auch bei rechtzeitiger Alarmierung gerettet werden.

Also vernetzte Brandmelder einplanen. Kosten pro Melder (Funkvernetzt, ca. 60 - 120 Franken).

VdS zertifizierte Anlage mit Installation, sicherlich mehrere tausend Franken.

 
Merci,

das war jetzt äusserst interessant! Wo kauft man die Rauchmelder am besten? Ich habe mal im Baumarkt gefragt, die hatten es nicht.

Das mit Holz und Beton Verhalten bei Feuer habe ich nicht gedacht.

Jetzt noch mein input als Fachman in Sachen Elektrotechnik/Verteilte Systemen. Technik ist nie sehr sicher: die AKW's werden gesteuert mit 5 (autonomen) Rechensystemen und Entscheidung wird gefällt nach dem Mehrhetisprinzip (Ein Kommilitone hat als Hiwi während Studium mal an dem Software für eine gearbeitet).

Man kann sich entscheiden die AKW's bewusst zu akzeptieren, allerdings man sollte dabei die Gefahren und Risiken nicht verdrängen.

Gruss,

 
Ich hatte vor einiger Zeit die mal evaluiert:

-http://www.helpi-shop.de (Navigieren zu "Brandschutz privat und gewerblich, Heim und Brandmeldeanlage & Funkrauchmelder)

Ich hatte das Model FA 350F im Visier

- nach Preis sortiert - Rauchmelder, Funkrauchmelder, Feuerlöscher, Feuerlöschdecke und mehr im Shop von Eurosigns & Firesafety

Rauchmelder - Brandmelder Videoberwachung - Alarmanlagen - Funkalarmanlagen - Photovoltaik - Sicherheitstechnik

Im weiteren gibt es noch die Hersteller (Für EHF):

- Minimax

- Pentatech

- Abus

Wenn es Richtung professionelle Installation und VdS Anlagen geht:

BSW SECURITY AG - Produkte > Brandmeldesysteme

Die Liste oben ist nicht abschliessend....

 
Stahl und Beton

Ich denke man muss schon unterscheiden, welche Art Haus man betrachtet.

Ein berühmter Brand eines Stahlbaus ist der des Ersatzteillagers bei Ford in Köln, Schaden 300 Mio.

Wohnhäuser sind selten aus Stahl.

Bei einem Brand in einer Wohnung, oder einem Zimmer nimmt oft auch Beton örtlich Schaden, weil der Beton durch die wärmebedingte Asdehnung der Amierung abplatzt. Kleinere Flächen von ein paar Quadratmeter können saniert werden.

Bei Holzbauten ist aber die Brandbelastung höher, ausser der Einrichtung können auch die Wände und Decke brennen. Holz hat einen Flammpunkt von ca. 250°C. Wird diese Temperatur in einem Raum erreicht, beginnt also die ganze Hülle zu brennen.

Siehe "Flashover", "Rollover", "Backdraft".

Während in einem Haus aus Beton und Stein der Brand meist begrenzt bleibt, können Ein- und Mehrfamilienhauser aus Holz ohne weiteres Totalschaden erleiden.

Beispiel:

Freiburg: Wenn Holz brennt, zählen Minuten - badische-zeitung.de

Brandmelder:

Brandmelder machen in jedem Haus Sinn. Sie alarmieren Bewohner frühzeitig, verhindern Personeschaden und oft auch grösseren Brand- und Rauchschaden.

Brandmeldeanlagen machen in Wohnhäusern keinen Sinn. In EFH schon gar nicht. Hohe Erstellungs- und Wartungskosten. Werden solche Anlagen zur Feuerwehr aufgeschaltet, so entstehen auch Kosten bei Fehl-oder Falschalarmen. Kosten pro Alarm > 1'000 Fr.

Gruss, Fred

 

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