Braucht es wirklich eine Entkopplungsmatte?

[googie]

Hallo Zusammen

Laut Plattenleger braucht es in unserem Elementhau im EG für die 60x60x Bodenplatten eine Entkopplungsmatte. Ich frage mich ob das wirklich nötig ist da nun die Veregung doch deutlich mehr kostest. Der Boden vom UG zum EG ist Beton. Auf dem Beton sind Styroporplatten für die Bodenheizung und diese Sytropoplatten werden mit Fermacell abgedeckt. Auf das Fermacell kommen die 60x60 Bodenplatten. Die Entkopplugsmatte sei da um Sprünge in der Bodenplatte zu vermeiden da durch die Bodenheizung, die verschiedenen Materialen sich unterschiedlich ausdehnen und somit Spannungen im Boden verursachen.

Was meinen die Plättlileger Spezialisten dazu?

Grüsse

googie

 

[googie]

Kann mir wirklich niemand diese Frage beantworten?

Grüsse

googie

 

[Peter A.]

Hallo googie

ich habe selbst einen Verlegebetrieb und würde solch grossformatige Platten nie ohne Entkoppelungsmatte auf Fermacell verlegen. Allenfalls mit einem hochelastischen 2-K- Kleber, aber das wär am Ende auch nicht billiger.

Fermacell empfiehlt Platten mit Seitenlänge nicht über 33 cm.( wobei das je nach Fermacelltyp variiert)

Mich würde interessieren, weshalb ihr Gipsfaserplatten als Boden-Unterkonstruktion einsetzt. Für einen Plattenbelag ist das meiner Meinung nach der am wenigsten geeignete Untergrund überhaupt.

Gruss  Peter

 

[googie]

Hallo Peter

Das ganze Haus ist auf Trockenbaubasis aufgebaut, ausser das Kellergeschoss. Mehr kann ich dazu leider nicht sagen. Einerseits weil ich mich fachlich zu wenig auskenne und anderseits war es so von Anfang an geplant.

Was passiert genau wenn die Enkopplungsmatte wegfällt? Ist die Entkoplungsmatte nur um das Risiko von Fugenrissen maximal zu minimieren? Wie gross ist überhaupt das Risiko von Fugenrissen? Liegt das bei 10%, 50%, 90% oder 100%. Falls es doch Schäden geben würd, wie einfach können diese repariert werden? Ist das sehr aufwendig oder bleibt es in einem überschaubaren Rahmen?

Grüsse

googie

 

[Pfälzer]

Für einen Plattenbelag ist das meiner Meinung nach der am wenigsten geeignete Untergrund überhaupt.

Wie kommst Du denn zu dieser Meinung?

 

[Peter A.]

Wie kommst Du denn zu dieser Meinung?

Ein guter Anteil der Reparaturen. die ich ausführe, betrifft Fermacell- Untergründe. Diese teilen sich mehr oder weniger auf in gerissene Platten / Fugen, abgelöste Platten und, auch immer wieder gerne, Schäden durch Feuchtigkeit.

Da kann die Fermacellplatte an sich nichts dafür,aber scheinbar lesen einige Auftragsnehmer die einschlägigen Merkblätter nicht. Im Fall von googie hat der Plattenleger scheinbar seine Hausaufgaben gemacht, konnte jetzt aber den Bauherrn noch nicht davon überzeugen, dass diese Entkoppelung voraussetzung ist, um 60 / 60 cm Platten sicher verlegen zu können.

Gerissene Fugen sind insofern blöd, da sie nur ein Symptom für Bewegungen sind,d.h. man kratzt sie aus und fugt neu, und die Fuge reisst wieder, weil ja die Bewegung immer noch da ist, und weil man nicht jedesmal den Plattenleger holen will lässt man die Fugen halt ein weilchen offen. Durch die nun offene Fuge gelangt Feuchtigkeit unter den Belag und die Fermacellplatte beginnt irgendwann zu quellen. Als Folge davon kann der Plattenbelag abscheren oder Hohlstellen bilden.

Der Ausführende Plattenleger ist dann meist schon aus der Gewährleistung.

Für mich ist das gut, weil ich durch die fachgerechte Sanierung solcher Beläge, sprich: Rückbau, Entkoppelung, neuer Aufbau, einige Kunden gewinnen konnte, welche erst den Umweg über einen "billigeren" Anbieter gehen wollten.

Die gefitzten Bauherren sparen sich natürlich den Umweg und den Ärger, und auch das ist gut für mich und meine kompetenten Mitbewerber und für die Bauherren sowieso.

 

[Pfälzer]

Wenn wir das nun alles zusammen nehmen, kommst Du auch zu dem Schluss, das ansich nicht die Platte schlecht ist, oder diese ansich ungeeignet wäre, sondern die falsche Verlegung, bzw. in Nasszellen die Abdichtung.

Da stimme ich Dir dann gerne zu, da es durchaus zutrifft, und gerade hier in der Schweiz, wo der Trockenbau erst im kommen ist, meist am Wissen darüber fehlt. Wobei es diese Wissenden durchaus gibt, man muss sie nur finden.

Ich nutze Fermacell schon seit mehr als 20 Jahren und hatte bislang an diesen Baustellen, gleich ob Sanierung im Bestand oder Holzneubauten, noch nie Probleme.

 

[googie]

Meine Frau und ich haben entschieden das wir die Entkopplungsmatte einbauen lassen. Ich danke für euere Antworten.