Brennnessel, das nützlich Unkraut

Redaktion

Administrator
15. Nov. 2016
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[COLOR= rgb(0, 0, 0)]Ganze sechs einheimische Schmetterlinge sind unmittelbar auf die Brenn-nessel angewiesen. Ausserdem lebt eine Vielzahl von weiteren Insekten um und von Brennnesseln. Man kann wahrlich sagen: Ein Zoo auf den Nesseln.[/COLOR]


Schwesterchens Nesselhemd


[COLOR= rgb(0, 0, 0)]Noch im Mittelalter wurden aus den Fasern der Nesseltriebe Kleider gefertigt. Im Märchen «Die sieben Schwäne» musste die Schwester Nesselhemden nähen um ihre verzauberten Brüder zurück zu gewinnen. Als zirkumpolare Pflanze ist die Brennnessel über den grössten Teil der nördlichen Erdhalbkugel verbreitet. Wir kennen zwei Arten, nämlich die Kleine Brennnessel (Urtica urens) und die Gewöhnliche (Urtica dioica). Die zwischen 80 und 100 cm hoch werdenden Stauden sind zweihäusig, was heisst es gibt männliche und weibliche Pflanzen.[/COLOR]


Gesundbrunnen im Garten


[COLOR= rgb(0, 0, 0)]Brennnesseln werden vielfach als Unkraut angesehen, das sie sich schnell vermehren und andere Pflanzen massiv unterdrücken. In ihrem Gewebe speichern sie aber einen sehr hohen Anteil an Silizium (Kieselsäure), der beim Verrotten wieder freigesetzt wird und nahe wachsenden Pflanzen zugute kommt. Zerkleinerte Nesseltriebe, ohne Samen und Wurzelteil natürlich, eignen sich gut zum Mulchen von Gemüsebeeten. Für den naturnahen Gärtner liefern Brennnesseln wichtige Materialien. Als Brühe, Absud oder jauche sind die Kräfte der Nesseln sehr gefragt. Brennnesseljauche stärkt die Pflanzen gegen Krankheiten und Schädlinge. Es kann also sinnvoll sein, der Nessel eine Ecke im garten zu reservieren, an der sie ungestört wachsen kann.[/COLOR]


 



Ein Zoo auf den Nesseln


[COLOR= rgb(0, 0, 0)]Und hier setzt der Schmetterlingsschutz schon ein. Eine grosse Anzahl von Raupen besonders schöner Tagschmetterlinge ist auf die Brennnessel als Futterpflanze angewiesen. Dazu gehören die Landkärtchen (Araschnia levana), welche eine besonders interessante Eigenschaft haben, den Saison-Dimorphismus. Darunter versteht man das Auftreten von mindestens zwei Generationen einer Art innerhalb eines Jahres in verschiedenen Jahreszeiten, die sich in ihrer Erscheinungsform (zum Beispiel Körpergröße, Farbe) deutlich von einander unterscheiden. Die Frühlingsform ist bunt mit oranger Zeichnung; die Sommerform, welche ab August fliegt, dunkelbraun, fast schwarz.[/COLOR]

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Das Pfauenauge (Inachis io) tut sich an den Polsterphlox-Blüten gütlich.

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Die dunkle Sommerform des Landkärtchens (Araschnia levana)


Kleiner Fuchs


[COLOR= rgb(0, 0, 0)]Der allererste bunte Schmetterling im Frühling ist aber der Kleine Fuchs (Aglais urticae). Er überwintert als Schmetterling und ist darum bei den ersten Sonnenstrahlen im März schon überall anzutreffen. Wie sein lateinischer Beiname urtica verrät lebt er auf Brennnesseln. Jedem Kind bekannt ist das Tagpfauenauge (Inachis io) mit seinen vier riesigen Augen, die einem aus dem schwarzen, zusammengeklappten Flügeln plötzlich entgegen starren. Zusammen mit den beiden Wanderfaltern dem Admiral (Vanessa atalante) und dem Distelfalter (Vanessa cardui) trifft man ihn vor allem im Spätsommer an Fallobst, Astern- und anderen Blüten. Ihre Raupen leben in grossen Gesellschaften ebenfalls an Brennnesseln.[/COLOR]


Tarnung ist alles


[COLOR= rgb(0, 0, 0)]Wenn er seine Flügel zusammenklappt, gleicht er einem dürren Laubblatt: Der C-Falter (Polygonia c-album). Seine Raupen leben als Einzelgänger auf der Brennnesselblättern und gleichen frappierend einem Vogelkot. Auch hier also wieder: perfekt getarnt, wer frisst das schon?[/COLOR]

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C-Falter (Polygonia c-album) hat eine herrliche Oberseite.

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