Clematis bekommt gelbe Blätter (nur unten)

Kira1509584988

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10. Juni 2015
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Liebe Clematis-Liebhaber,

ich bin leider Punkto Clematis ein Neuling. Meine Clematis wächst in einem Kübel mit einer Rebe und hat einen beschatteten Fuss. Sie blüht wunderbar. Nun hat sie aber von unten her gelbe Blätter bekommen und junge Triebe verdorren.

Was kann ich tun? Wäre echt froh um Eueren erfahrenen Rat! 

Lieber Gruss

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das ist eine normale entwicklung bei der Clematis habe ich auch, sie sieht ja sonst sehr gesund aus und blüht.

 
Hallo Kira

Eine sehr schöne Clematis hast du da! Ist das eine gefüllte Piilu?

Mit den Clematis ist das so eine Sache... Wie viele Blütenpflanzen neigen sie dazu, schnell nach oben zu wachsen und sich dann auch nur noch oben "zu verwirklichen" - und unten zu verkahlen  /emoticons/default_biggrin.png Mit dem richtigen Schnitt kann man dem entgegenwirken.

Man muss aber dazu sagen, dass es auch einfach gute und schlechte Clematisjahre gibt; dieses Jahr machen alle bei mir schöne Blüten, aber wenig Grün, ein paar zeigen sogar Anzeichen von Chlorose.

Was den Schnitt angeht, sollte man eine neugepflanzte Clematis nach einem halben oder ganzen Jahr im Spätherbst oder Winter erst mal ganz runter schneiden. Wenn man sie kauft, sind sie meist schon hochgetrieben, sie werden dann mager und kahl, wenn man sie so belässt. Man hat dann allenfalls für ein Jahr keine Blüten, aber sie treibt dafür schön dicht von unten neu aus.

Man sollte auch alle Clematis alle vier bis fünf Jahre mal ganz runter schneiden, unabhängig von der Sorte bzw. Schnittgruppe, da sie sonst mit der Zeit unten wirklich nur noch Holz haben und das Grün wie auch die Blüten nur noch ganz oben ausbilden - das sieht man leider oft, besonders schön ist es nicht  /emoticons/default_wink.png

Tja, und dann gibt's da noch die berühmte knifflige Einteilung in Schnittgruppen. Du sagst, du bist ein Neuling, darum erlaube ich mir diese Beschreibung:

Gruppe 1 blüht im April/Mai wie Montana oder Viticella. Die kann man nach der Blüte etwas zurückschneiden, allenfalls ein wenig auslichten. Gerade die Montana ist ziemlich empfindlich auf Schnitt - ich habe meine grosse notgedrungen zum falschen Zeitpunkt vollständig geschnitten, das hat sie nicht überlebt... Aber sie verkahlen auch gerne, wenn man nie schneidet. Für mich die schwierigste Schnittgruppe, wenn auch die üppigste im Wuchs  /emoticons/default_icon_wink.gif

Gruppe 2 blüht im Mai, Juni; dazu gehören alle gefüllten Sorten, also auch deine. Die schneidet man im Spätherbst oder Winter um etwa die Hälfte, damit sie breit wieder austreibt und nicht von unten her verkahlt. Es gibt hier bessere und schlechtere Sorten, Mrs. Cholmondeley z.B. ist eine, die macht einfach was sie will, egal ob ich sie schneide oder nicht - mal ist sie toll, dann wieder mager. Eine Persönlichkeit, halt, erinnert mich an meinen Dackel  /emoticons/default_icon_razz.gif

Gruppe 3 blüht ab Ende Juni, das sind also die Spät- bzw. Sommerblüher, die schneidet man im Herbst oder Winter jedesmal ganz runter, weil sie sonst ganz schnell verholzen. Diese Sorten sind am nächsten an der ganz normalen Waldrebe, also sehr robust.

Aber vielleicht weisst du das ja alles, dann entschuldige ich mich für die lange Rede  /emoticons/default_tongue.png

 
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Hallo liebe Susann

Sehr nett die ausführliche Erklärung! /emoticons/default_ohmy.png) Super!!

Ich werde meine schöne Persönlichkeit im Garten mal machen und im Sept/Okt. mal schön die "Spitzenschneiden".

Ich hab noch eine andere Frage. In dem Topf wohnen viele Ameisen. Schaden die der Pflanze?

Herzlicher Gruss und eine schöne Gartenzeit!

 
Die Meinungen zu den Ameisen sind geteilt, mal schaden sie, dann wieder nicht...

Ich bin der Meinung, im Beet schaden sie nicht oder nur selten. (Die Ausnahme bei mir: Junge Blaukissen wurden braun und trocken, weil sich direkt darunter Ameisen eingenistet hatten...)

Allerdings bilden Ameisen und Blattläuse eine für uns GärtnerInnen unheilige Allianz: Nicht selten sind Ameisennester da, wo es Blattläuse zu melken gibt  /emoticons/default_icon_rolleyes.gif Wer zuerst da war, ist nicht immer auszumachen. Den meisten Pflanzen schaden aber weder die einen noch die anderen.

Im Topf ist es m.E. etwas anderes, da mag ich die Ameisen nicht. Wenn es nur wenige sind und der Topf sehr gross, sind sie kein Problem. Darauf hast du aber wenig Einfluss: Wird das Nest zu gross, können auch schon mal Wurzeln geschädigt werden. Die Frage ist dann, was man dagegen tun kann. 

Gegen Ameisen wird oft Backpulver empfohlen, den Tipp wirst du v.a. beim Googeln finden. Auch soll ein Topf, mit Stroh gefüllt und verkehrt rum zur Pflanze gestellt, die Ameisen dazu verführen, ihr Nest umzusiedeln. (Den Trick kenn ich allerdings nur bez. Ohrwürmer, wie andernorts erwähnt). Ich hab beides noch nie ausprobiert, kann also nichts dazu sagen.

Die beste Massname für mich wäre: Umtopfen. Das muss man mit einer Clematis im Topf sowieso alle paar Jahre mal vornehmen. Die Wurzelmasse wird dann ein wenig eingekürzt, die Triebe mindestens auf halbe Länge eingekürzt oder gleich ganz runtergeschnitten, wie oben beschrieben. Einen grösseren Topf brauchst du nicht unbedingt, aber die Erde auswechseln und darauf achten, dass die Ameisen weg sind  /emoticons/default_icon_wink.gif

PS: Ich hab mir dein Bild nochmals angeschaut, du hast deine Clematis ja zusammen mit einer Rebe und Frauenmantel im Topf. Längerfristig würde ich die Clematis alleine setzen, nur noch zusammen mit einem Bodendecker, der nicht tief wurzelt, zum Beschatten des Fusses...

 
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Danke vielmals! Ich glaub ich warte jetzt mal ab und wenn es ums Einkürzen geht, kann ich das gleich mit dem Umtopfen machen oder erst im nächsten Frühjahr? Denke, dass es ein sehr grosses Ameisennest ist, denn wenn ich da etwas "gusle" rennen die wie wild umher  /emoticons/default_icon_confused.gif

In dem Fall sind das Konkurrenten die Rebe und die Clematis? Ich hab gedacht Rebe ist ja irgendwie gleich Rebe. Wie peinlich  /emoticons/default_icon_redface.gif  Na ja... man hat nie ausgelernt! 

Muss man düngen oder kann man es auch sein lassen? Doofe Frage, aber was ist organischer Dünger? Einfach nicht die "Chugeli" = Langzeitdünger? Äxgüsi, wenn ich so viel frage...

 
***In dem Fall sind das Konkurrenten die Rebe und die Clematis? Ich hab gedacht Rebe ist ja irgendwie gleich Rebe. Wie peinlich, Na ja... man hat nie ausgelernt!***

Nichts mit Konkurrenz, lach....

Die Waldreben (Clematis), auch Klematis genannt, sind eine Pflanzengattung mit etwa 300 Arten aus der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae).

Sie kommt überwiegend in den gemäßigten Klimazonen Asiens, Amerikas und Europas vor.

Der wissenschaftliche Gattungsname Clematis leitet sich aus dem griechischen Wort clema für Sprossachse und für den antiken Namen für Wein ab.

 
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Ich würde umtopfen und Rückschnitt gleichzeitig machen, für die Klematis bedeutet beides Stress, auch wenn es ihr grundsätzlich gut tut. Meist wird Umtopfen eher im Herbst empfohlen, so ab September. es kommt aber darauf an, ob du sie drin oder draussen überwinterst? Wenn du sie im Herbst schneidest/umtopfst und dann draussen lässt, ist sie empfindlicher auf Frost...

Die Rebe ist kein spezieller "Feind" der Clematis, aber generell sollte man im Topf nicht zu viele, insbesondere starkwüchsige Pflanzen zusammen setzen. Sie brauche ja alle Platz für die Wurzeln, die grossen Ballen der Klematis beanspruchen viel Raum und vertragen sich längerfristig nur mit bescheidenen Kollegen  /emoticons/default_smile.png Aber die Clematis mögen kleine Begleitpflanzen, denn sie halten die Erde feucht und ihre Füsse schattig.

Gedüngt werden die Klematis in der Blühphase oder kurz danach; meine stehen immer bei den Rosen und kriegen deshalb den gleichen Langzeitdünger. Sie brauchen draussen aber auch nicht viel Dünger.

Im Topf ist das anders, alle Topfpflanzen brauchen mehr Dünger als Ausgepflanztes. Möglicherweise sind deine gelben Blätter ein Hinweis auf Nährstoffmangel - oder Überdüngung /emoticons/default_tongue.png Aber nach deiner Frage zu urteilen, hast du bisher nicht gedüngt, dann wäre es wohl eher der Mangel...

Dünger ist ein Kapitel für sich, die einfache Version ist: Organische Dünger sind natürliche Dünger, im Gegensatz zu mineralischen Düngern, auch Kunstdünger genannt (z.B. Blaukorn). Kunstdünger sollte man nicht einsetzten, sie schaden langfristig.

Nimm einen organischen Dünger, mineralische Dünger wie Blaukorn mögen die Clematis sowieso nicht. Ob Flüssigdünger regelmäßig oder Langzeitdünger einmalig ist nicht so wichtig. Hornspäne z.B. wirken langsamer, mit Wuxal z.B. hast du den schnelleren Effekt, musst aber immer wieder giessen. Am einfachsten ist es, wie bei allen Topfpflanzen einfach Düngekugeln in den Topf zu stecken, einmal im Frühjahr.

 
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ok ich habe demnach nur namendlich gedacht nicht topfpflanzlich, lach....

 
ok ich habe demnach nur namendlich gedacht nicht topfpflanzlich, lach....

Jetzt kapier' ich deinen Post erst  /emoticons/default_icon_cool.gif 

Du meinst, dass nur der Name gleich klingt, Rebe und Waldrebe aber nicht verwandt sind? Da wär ich jetzt gar nicht draufgekommen, weil ich nie von Waldrebe spreche, sondern immer nur von Clematis - ich hör daher keine Verwandtschaft  /emoticons/default_icon_mrgreen.gif

 
Die sind verwandt, siehe meinen text etwas weiter oben.

Susann, was ich zuerst nicht geschnallt habe ist, dass im selben topf noch eine Rebe ist, also eine die Trauben bringt.

und so wie ich deinen ausführlichen text verstehe gehst du darauf ein nicht auf die namens und pflanzliche verwandtschaft.

 
Danke Ihr Lieben!  /emoticons/default_icon_razz.gif

Sehr lieb von Euch, dass Ihr mir etwas "unter die Arme greift" und ich habe schon viel Neues gelernt! Merci!

ps. es ist eine Jumpfernrebe (oder wie man das auch immer nennt) Werde sie in dem Fall im Herbst umtopfen und ihr ein eigenes Zuhause geben. Der Top ist ca. 90 cm hoch, wo sie jetzt drinsteht.

Bis auf ein nächstes Mal...

Wünsche Euch Gartenheil und eine schöne Zeit!

Jacqueline

 
und so wie ich deinen ausführlichen text verstehe gehst du darauf ein nicht auf die namens und pflanzliche verwandtschaft.
Du hast Recht, ich gehe darauf nicht ein, weil ich nicht weiss, ob sich eine solche Verwandtschaft positiv oder negativ auswirkt. Ich tendiere zwar zu negativ, wie bei den Rosengewächsen, weil sich Gleichartiges oft die Nährstoffe wegnimmt und allenfalls Krankheiten überträgt. Aber ich habe keine Ahnung, ob das bei den Reben auch der Fall ist.

Mir ging es bei meiner Feststellung nur darum, dass zwei Pflanzen, die sich stark entwickeln, im Topf über kurz oder lang zu wenig Platz haben. Deshalb würde ich sie beim Umtopfen trennen und der Clematis nur einen kleinen Partner geben  /emoticons/default_smile.png

 
Hi Jacqueline, kenn mich mit Clematis leider nicht aus.

Aber wenn du Dieselbige auf dem Avatar bist muss ich sagen, ihre seid beide hübsch... /emoticons/default_wink.png

Gruß

Heinrich

 
Huch Heinrich beginnt zu flirten    /emoticons/default_wub.png :wub:  anstelle der 2 Frauen.....

Susann ich habe dich verstanden um was es dir ging.

Wir 2 im Live Gespräch wären einen hohen Eintritt wert.....  /emoticons/default_ph34r.png :ph34r: /emoticons/default_ph34r.png

 
ich auch, aber leise.....   /emoticons/default_tongue.png

 
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Wir 2 im Live Gespräch wären einen hohen Eintritt wert.....  /emoticons/default_ph34r.png :ph34r: /emoticons/default_ph34r.png
Auch dem kann ich nur zustimmen, allerdings wäre das nur theoretisch der Fall, in Real würden die Leute nach drei Stunden den Saal verlassen  /emoticons/default_laugh.png

 

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