Dachboden isolieren

boba

Mitglied
02. Sep. 2009
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Hallo Zusammen

Der Winter kommt bald und der Estrich wurde vor kurzem leer geräumt. Ein guter Moment den Dachboden "endlich" zu isolieren. Da ich es selbst anpacken werde , habe ich bezüglich der Dämm-Konstruktion folgende Fragen. Aber vorerst noch ein paar Informationen zum Dachboden selbst:

Baujahr Haus 1936. Der Dachboden besteht aus einer Balkenkonstruktion. Zwischen den Balken befindet sich eine Art schwarze Schlacke. Auf der Oberseite des Balken (Estrich) wurden Holzriemen genagelt. Der Estrich selbst ist mit einer Ausziehleiter erreichbar. Auf der Unterseite der Balken (Wohnbereich) ist eine Schilf-Gips-Decke angebracht. Mehr gibt es nicht. Der Estrich wird nur als Abstellraum verwendet.

Mein beabsichtigtes Vorgehen:

1. Unebenheiten auf dem Holzriemen entfernen.

2. Dampfsperre (Folie) in Bahnen überlappend auf den Holzriemen verlegen und mit einem Dichtband verkleben. Auf allen Seiten die Folie ein wenig mehr als die Isolationshöhe hochziehen.

3. Dämmung zweimal mit 60 mm Dicke Platten gegeneinander quer verlegen. Also 120 mm Total.

4. Spanplatten bezüglich Begehbarkeit verlegen.

Meine Fragen:

A. Ist bei dieser Dachbodenkonstruktion eine Dampfbremse oder Dampfsperre oder gar nichts einzusetzen?

B. Wäre die Dampfsperre am richtigen Ort?

C. Wie dick sollte die Dämmung sein? Was sind die Richtwerte und wie komm ich zu diesen?

D. Machen zwei Schichten mit 60 mm Sinn oder kann direkt eine 120 mm Platte verwendet werden?

E. Ist die Spanplatte am Schluss OK oder gibt es andere Alternativen.

Herzlichen Dank für eure Unterstützung.

Gruss

boba

 
Hallo boba,

willkommen im Forum.

Wenn Du später einmal die Schlacke (warum nicht gleich?) entfernen und auch die Dicke der Holzbalkenlage dämmen möchtest, dann wäre eine Dampfbremse, oben aufgelegt, am falschen Platz.

Schaue Dich doch einmal im einschlägigen Fachmarkt um... es gibt auch diffusionsoffene Dämmsysteme.. dann sparst Du Dir die Dampfbremse...am womöglich falschen Platz.

Eine Überkreuzverlegung ist immer die beste Variante. Wenn im Estrich nichts besonderes passiert, reicht auch eine Spanplatte völlig aus (aber bitte V100 E1).

Dies würde ich aber noch von letztlich verwendeten Dämmstoff abhängig machen.

 
Hallo Pfälzer

Vielen Dank für die prompte Antwort. Angeregt durch diese auch gleich weitere Fragen:

- Die Schlacke wird nicht entfernt da der Wohnbereich bezüglich Umbau abgeschlossen ist und ich den Holzriemen wegreissen und die Schlacke vom Estrich aus abtransportieren müsste. Wenn ich den Dachboden so lasse wie er ist - wäre eine Dampfbremse, oben aufgelegt, am richtigen Platz?

- Wenn ich ein diffusionsoffene Dämmung direkt auf den Holzriemen verlegen würde, in welche Richtung und von wo her diffundiert dann die Feuchtigkeit? A.) von unten nach oben, Holzboden nach Dämmung oder B.) von oben nach unten, Spanplatte nach Dämmung.

- Darf ich überhaupt eine Spanplatte auf diffusionsoffene Dämmung legen, muss das Ganze nicht "atmen" können?

Diese "Dampfsperr-Feuchtigkeits-Diffusions-Geschichte" scheint mir fast esoterische Züge zu haben. Habe im Internet keine klare und fachliche Abhandlung zu diesem Thema gefunden.

Hat jemand einen Aufklärenden Link oder Kurzabhandlung?

Danke und Gruss

boba

 
Hallo boba,

wenn Du eine feuchteempfindliche Dämmung oben auflegst, dann sollte darunter eine Dampfbremse verlegt werden. Also auf dem Holz-Riemchen.

Weder A noch B.

Richtig C. Soll bedeuten, Dampfdiffusion erfolgt von feucht nach trocken. Somit kommt sie auch von unten. Überall wo Feuchte anfällt, also Schlafzimmer und besonders Nasszellen, muss diese entweichen können. Was nicht schnell genug abgeführt werden kann, diffundiert durch die umgebenden Materialien. Somit auch die Decke.

Wie bisher vermutlich auch. Nur da ging das alles in den hohlen Estrichraum...nun sperrst Du dort diesen einfachen, direkten Durchgang durch Dämmung ab. Diese würde sich also mit der von unten ankommenden Feuchte anreichern und damit ihre Dämmwirkung einbüßen oder letztlich verlieren.

Ist die Dämmung aber diffusionsoffen, geht sie durch die einzelnen Schichten durch. Dann brauchst Du auch keine Dampfbremse.

Die Spanplatte hat keine großen Auswirkungen. Je nach Verlegeart und Ausführung des Dämmstoffes, kannst Du auch einen Lufthohlraum lassen und die Platten am Rande nicht press an die Sparren oder Mittelpfetten führen. Dort könnte, je nach Verlegeart, dann auch eine Hinterlüftung erfolgen.

"Esotersiche Züge"... nein sehe ich eigentlich nicht. Ist eine einfache und klare technische Angelegenheit.

 
Habe ähnliches Problem.

Haus hat Baujahr 1985, Aufbau Dachboden (von warm nach kalt).

1. Holztäfer (an Balken von Dachboden)

2. Isover Matten Nr. 125 (Isolation in Papiebahnen, Dicke ca 8cm) zwischen den Dachbodebbalken

3. Bretter, mit Abständen von ca 3 cm (damit Dachboden begehbar)

Möchte nun nicht gerade die Täferung herunterreissen (noch sehr gut), um dort, wie es sein sollte, eine Dampfbremse zu montieren.

Habe an folgende Produkte gedacht, die auf die Bretter zu verlegen wären.

Dachboden-Elemente

alpor Dämmstoffe für Energiespar-, Niedrigenergie-, Passivhaus

Wahrscheinlich wird das wohl zu dicht sein, somit Projekt begraben und warten bis Renovation von Täfer ansteht?

Kennt jemand geeignete Produkte für dieses Problem, sollten aber begehbar sein. Dachraum wird nur (leider) als Stauraum für nicht oft Verwendetes genutzt.

Danke für Tips, frust

 
Hallo Frust,

Deine Frage ging in der heutigen Hektik etwas unter, aber nicht verloren........./emoticons/default_biggrin.png

Scheust Du Dich nicht die Bretter im Estrich zu entfernen.... Zeit hättest Du nun ja vermutlich wieder etwas mehr.../emoticons/default_wink.png

Wenn ja, dann folgende Lösung:

Nimm die Bretter auf dem Estrichboden weg, entferne von oben die alten Dämmplatten, füge von oben, über Zwischenfelder und Deckenbalken eine relativ offene Dampfbremse ein (keine Angst, die musst Du dann nicht groß tackern...), lege die Gefache wieder mit Dämmung (von oben) aus und dann, darüber ggf. noch eine 2. Lage an Dämmung, bis Du die passende Dicke erhälst.

Na, wäre dies für Dich eine Lösung? /emoticons/default_smile.png

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Pfälzer,

vielen Dank für die prompte Antwort.

Sobald Die Gefahr nicht mehr besteht, dass ich da oben mit den Wespen zu sehr in Konflikt gerate ist das die Lösung.:)Bin sogar noch stolzer Besitzer eines elektro Takers.

Gruss frust

 
Hallo frust,

ja dann geht es noch bequemer....aber ich dachte eher daran... dass es nicht so viele Löcher gäbe... man kann sie ja einfach einlegen, andrücken und direkt mit Dämmung füllen.. also etwas anders, als beim Arbeiten über Kopf.... viel Spaß und Erfolg dabei.

 
Hallo frust

Nachfolgend Aufbaumöglichkeiten im Bodenbereich.

http://www.gutex.de/planen/4_betonboden_decke/4_1.html

Diffusionsoffene Platten die auch begehbar sind oder mit einer "offenen" Deckplatte "abgeschlossen" werden.

Achtung:

- Anschlüsse Estrichöffnung oder Estrichtreppe - Schwachstellen und Durchgänge gegen Kondensat vermeiden

- zwischen den Deckenbalken keine Dämmbahnen mit Alukaschierung verwenden

- Rollenware lässt sich sich mit geringstem Aufwand und wenig Verschnitt optimal einsetzen (Rockwool etc.)

Viel Erfolg.

Andy

 
Hallo wellingtonia,

danke für den Link. Somit bin ich für die Arbeiten grüstet. Müssen nur noch ausgeführt werden, aber auf dem Estrichboden ist es ja auch schon etwas kühler geworden.

Gruss frust

 
Hallo Boba

Für meinen Estrichboden habe ich die diffusionsoffene Holzdämmung von Steico verwendet. Steico-Flex

Bei Steico respektive deinem Holzbauer kriegst du auch die diffusionsoffenen Bodenbretter.

Turbo

 
Hat jemand Erfahrung mit Schafwolle als Dämmung für den Estrichboden?

Die ganze Situation ist sehr ähnlich wie bei boba: Haus aus 30er-Jahren, Estrich (bis auf eine Mansarde) nur Abstellraum.

Rainer

 
Hallo Rainer

was genau möchtest du denn wissen ?

einsetzbar auf alle Fälle ... wirklich verbreitet aber nicht. Schlechtere Wärmeleitgruppe, z.T. schlechterer Brandkennziffer und in der Regel auch teurer als Glas- oder Steinwolle lassen Schafwolle so ziemlich im Offside stehen

Ich glaube es gibt auch nur eine Firma in der Schweiz welche Dämmplatten aus Schafwolle herstellt .. Rest kommt wohl aus Österreich !?

Gruss

Flat E.

 
Danke, das genügt - aber ich wollte eigentlich nichts über die Korrelation von Offside, Schafen und Österreichern erfragen ... und habe auch nicht im Sinn, das (eigene) Haus anzuzünden (wieso ist eine Brandkennziffer "schlecht", wenn es doch gut brennt?).

Unterdessen bin ich zur Erkenntnis gekommen, dass eigentlich alle mit stehender Luft dämmen, wie immer diese auch "eingepackt" ist (wenn wir mal vom Vakuum [bzw. dessen sündteurer Verpackung] absehen).

Am bequemsten auf dem Estrichboden zu verlegen wäre ein Verbundprodukt von 160 mm inkompressibler Steinwolle mit 16 mm Spanplatte, welches in Flums hergestellt wird und leider auch nicht gerade billig ist (über Fr. 90.-/m2 Händlerpreis). Bitte versteht mich nicht falsch: ich brauche nicht unbedingt das Kostengünstigste (sonst hätte ich ja die Schafwolle gar nie erwogen *zwinker*), aber wenn es etwas Ähnliches anderswo günstiger gäbe, wäre das gut zu wissen.

Wer weiss was?

Rainer

 

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