Dämmfolien, VIP

Kassiopeia

Mitglied
08. Sep. 2011
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Hoi zäme

Mir hat jemand eine Isolationsmatte von ALUTHERMO empfohlen, um sie auf einen nicht unterkellerten Betonboden zu legen. Zuerst kommt der Betonboden, dann eine dünne Spahnplatte und darauf wird ein Parkett aufgekelbt.

Diese Dämmfolien können vom Dach bis Keller eingesetzt werden und der mir den Hinweis gegeben hat ist davon völlig eingenommen.

Was denkt Ihr über Dämmfolien wie ALUTHERMO (Belgien), TRISO 9D von Actis (aus Frankreich) und Lu..po.Therm B2+8 (aus Oesterreich). Wie verhalten sich die mit der Alterung und bringt es überhaupt etwas punkto Isolation? Wie verhält es sich mit baubiologischen Aspekten?

Sind eigentlich VIP-Dämmstoffe das gleiche oder nicht? Hat jemand von Euch Erfahrung? Kennt jemand von Euch einen Link, der herstellerunabhängig ist?

Ich bin ein Renovationsneuling und Ihr seid teils richtige Baucracs

Ich bin richtig gespannt und vielen, vielen Dank, Kassiopeia

 
Hallo Kassiopeia

Wenn Du sanieren und dämmen möchtest, dann würde ich Dir zu herkömmlichen, bekannten Stoffen raten, für die es zudem amtliche Prüfzeugnisse gäbe.

Die Foliendämmungen..oft auch unter dem Begriff "Weltraumdämmung" oder ähnlich beworben oder verglichen, bestehen ja in aller Regel aus mehrlagigen Alufolien...mit mehr oder weniger dünnen Zwischenlagen aus irgendwelchen hauchdünnen Stoffen.

Lasse Dir doch mal von einem solchen Anbieter ein neutrales Gutachten über die Wirkung, sprich erreichten, nachweisbaren U-Wert vorlegen.

Die Aussagen der Werbebroschüren, worin ja oft erklärt wird, dass die Folie die gleiche Dämmwirkung wie 160 oder gar 200 mm Mineralwolldämmung hätte, sollte man wohl besser unter Werbung verbuchen.

Es gab, da diese Folien ja nicht neu sind, im Jahre 2007 schon mal ein Test vom FIW München (Forschungsinstitut für Wärmeschutz e.V.), um die angepriesenen Dämmeffekte zu überprüfen. Dies geschah allerdings wohl nicht im Auftrag der Folienverkäufern... das Ergebnis war negativ. Die Folien hielt bei weitem nicht das, was sie laut Verkäufer/Hersteller so vollmundig versprachen.

Wenn Du der Auffassung wärst, dies ist besser als garnichts... stimmt. Aber ob sich dann er Aufwand lohnt, stünde für mich persönlich dann sehr in Frage.

 
Hallo Kassiopeia

Als die von Dir aufgezählten Produkte kenne ich nicht in der Anwendung. Es gibt diese aber auch in der Schweiz. Zu beachten ist die jeweilige Druckbelastung und der Schutz der Dämmung. Beim Bodenaufbau ist aber auch auf die Bauphysik zu achten. Diese Platten sind im Stoffbereich nicht Diffusionsdicht. Dies bedeutet, das Du Kondenswasser in der Schicht bekommen kannst. Bei Spanplatten als weiteren Bodenaufbau = tötlich für den Boden. Also wie bereits Pfälzer geschrieben hat lieber, herkömmliche Materialien verwenden. Abgesehen von den Kosten, wird ein solcher Aufbau nicht einfach.

Ich würde im Bodenbereich nur Trockenestrich oder Fliessestrich verwenden.

Solche Aufbauten mit Spanplatten durfte ich bereits öfter Begutachten. Alle mussten dann komplett neu Aufgebaut werden, da die jeweiligen Auftraggeber recht bekommen haben.

Gruss Bauprofi

 
Hallo Pfälzer, Hallo Bauprofi

Vielen Dank für die Hinweise.

Ich hab weiter recherchiert und bin auf die www.EMPA.ch gestossen, mit einem Artikel über Vakuum-Dämmung und auf www.vip-bau.de hat es interessante gebaute Objekte, Referenzen. Diese VIP's sind abgeschlossene Platten mit Unterdruck und werden auch im Hochtemperatur oder Tiefsttemperatur-Bereich verwendet. Diese Alufolien sind wahrscheinlich etwas anders aufgebaut: Aluschichten und dazwischen PE-mit Lufteinschlüssen, so was.

Was meinst Du, Bauprofi mit diffusionsdicht? Meinst Du, dass Wasserdampf in diese Isolationsmatte hineindiffundieren kann?

Und was meinst Du mit Trockenestrich und Fliessestrich?

Und warum soll Spahnplatten nicht gut sein? Der Raum war nie feucht.

Mein Problem ist, dass ich nur ca. 3 cm Platz für den totalenAufbau habe. Da liegen mehrere cm Flumroc oder Styropor nicht drin. Es muss etwas dünnes unter dem Parkett sein, das nach unten isoliert.

Bin gespannt auf Euere Hinweise.

Vielen Dank und Gruss

Kassiopeia

 
Hallo Kasiopeia

Mein Hinweis galt den Folien... Dämmungen mit einem Vakuumpaneel ist wieder etwas anderes... das passt auch mit den Dämmeigenschaften.

Allerdings kannst Du dies wohl nicht für "diesen" Zweck so einfach verwenden... teuer sind sie natürlich auch.. die Hülle darf nicht beschädigt werden (weder mit Nagel oder sonstigem..) da es sonst mit dem Vakuum vorbei wäre.

Bei dem Bodenaufbau brauchst Du zuerst und zwingend eine Dampfsperre über den alten Beton. Erst dann solltest Du weiter aufbauen.

Estrich..daher auch Fliessestrich... ist in der Schweiz noch als Unterlagsboden bekannt, obwohl die Bezeichnung nach SIA als "Estrich" erfolgen muss, da auch dessen Bestimmung auf den Normen basieren muss.

Als Trockenestrich versteht man verlegefertige Platten aus Gips, oder Gipskarton.. Knauf oder Fermacell.. die kämen anstelle der Spanplatte. Darauf dann wie geplant der Parkett. Die Fertigestrichelemente gibt es dazu noch mit bereits aufgebrachter Wärmedämmung.... aber dann wird es trotzdem knapp mit der verfügbaren Höhe.

 
VIP-Platten sind Vakuum-Isolations-Platten. Dieser alukaschierte PE-Schaum spielt nicht in der Liga von VIP. Man vergleiche den Waermedurchgangswiderstand oder die dazu reziproke Waermeleitfaehigkeit.

Gruss, Fred

 
Hallo zusammen, hallo Pfälzer

Also das mit den VIP's ist gegessen. Zu kompliziert zu teuer, aber sehr interessant. Weiss jetzt auch was Fliess- und Trockenestrich ist. Dazu gibts gute Youtoube-Filmli für Anfänger wie mich, auch von . Und hab eine interessante Seite gefunden: www.wecobis.de , viele neutrale Hintergrundinfos für Wissbegierige.

 
Hallo zusammen

Das mit den VIP's ist gegessen. Sehr interessant, aber zu teuer und zu kompliziert.

Lieber Bauprofi, wie heissen denn die "Weltraumdämmer in der Schweiz? (Alternative zu ALUTHERMO, Lu..Po usw. ?

Und, lieber Pfälzer, warum muss ich eine Dampfsperre auf den Betonboden machen? Vorher haben wir da vom Betonboden einen alten Nadelfilz herausgerissen, der 30Jahre klaglos in Betrieb war. Was ich begriffen habe ist:

1.)Damit keine Feuchtigkeit vom Betonboden (von aussen) eindringt, brauchts die Dampfsperre/Dampfbremse.

2.)Es sollte sich keine Kondenswasserfeuchtigkeit zwischen Betonboden und Bodenaufbau bilden. Und wenn das Zimmer oben warm und der Betonboden kalt ist kann da lange was draufliegen, da gibts trotzdem Kondenswasser. Aber es hatte nie Feuchtigkeitsschäden im Teppich. Ja, im Nebenraum "graute" es in einer Ecke, weil ein grosser Kasten jahrelang in der Ecke stand.

Aber dann müsste ich die Dampfsperre doch zuoberst sein und nicht zuunterst? Wo denn? Unter dem Parkett?

Aufgrund von Eueren Hinweisen habe ich mich mit XPS, EPS und PUR/PIR befasst. Da sollte keine Feuchtigkeit in die Dämmung eindringen, aber kann man darauf Parkett verlegen? Uebrigens eine interessante Seite mit neutraler Info:

www.wecobis.de

Bin total gespannt auf Euere Antworten

Lieber Gruss von Kassiopeia

 
Und, lieber Pfälzer, warum muss ich eine Dampfsperre auf den Betonboden machen? Vorher haben wir da vom Betonboden einen alten Nadelfilz herausgerissen,

Lieber Gruss von Kassiopeia
Liebe Kassiopeia

Ganz einfach, damit Dein Parkett, der ja nun mal keine Feuchte mag, keinen Schaden nimmt.

Wenn darunter eben kein Keller ist, kommt...mehr oder weniger stark, auch Feuchte in ...und durch..den Beton. Dann landet diese auch unter dem Parkett...und dieses kommt Dir dann "entgegen"..

Die Dampfsperre, bzw. besser gesagt Feuchtigkeitssperre wird bei Bitumenbahnen auch als Schweissbahn bezeichnet.... sie lässt kein Wasser, auch nicht als Wasserdampf durch. Daher kommt sie auch immer unter den weiteren Bodenaufbau bei beheizten Räumen darüber...oder nun im ausgebauten Kellerraum...oder eben im EG, wenn darunter kein Kellerraum wäre.

Und nein, Du kannst Parkett nicht auf eine Dämmplatte verlegen...egal ob XPS oder EPS.. Du brauchst eine ausgleichende und lastverteilende Schicht... das wäre der Estrich....trocken oder nass.. zumal Du natürlich auch Unebenheiten zuvor ausgleichen musst, was damit leicht möglich wird.

 
Danke, lieber Pfälzer,

Thema Parkett Isolation und Dampfsperre:

... aber m Nebenraum ist seit 20 Jahren ein Parkett drin und der klebt brav auf dem Boden und in dem Raum, den ich mit Parkett ausstatten will war - bevor wir ihn herausgerissen habe - ein Nadelfilz . Ich bin einfach verunsichert, weil ein Bodenleger fand, da müsse man sicher keine Dampfsperre mehr machen, die sei doch schon drin, was ja gut möglich ist, weil der Raum ja immer bewohnt war. Was ich nun möchte ist einfach unter dem neuen Parkett ein wenig besser isolieren.

Könnte es denn sein, dass die Dampfsperre schon drin ist oder liegt der Bodenleger falsch?

Wahrscheinlich nervt Ihr euch langsam.

Also nach Deiner Information geht der Bodenaufbau folgendermassen:

1) Dampfsperre

2)Dämmplatte

3)Estrich

4)Parkett

Aber ob da 34 mm reichen ??

Vielleicht könnt Ihr mir nochmals antworten.

Grüsst euch und merci nochmals

 
Liebe Kassiopeia... Bitteschön!

Ich kenne nun nicht den Raum...oder die örtlichen Gegebenheiten (Du kannst natürlich auch mal einige Bilder einstellen..) auch nicht, was unter dem Parkett im Nebenraum wäre...

Nadelfilz hat mit Feuchte oder auch nur schon Luftfeuchte keine grossen Probleme...dies ist eigentlich ein sehr robuster und dankbarer Bodenbelag, wenn es einem gefällt.

Bei Parkett, aber auch schon bei Laminat (lose, schwimmende Verlegung), wird IMMER eine Dampfsperre verlegt..bzw. diese sollte vorhanden sein.. ich weiss also nicht, was Dein besagter Bodenleger wirklich "drauf" hat, da dies schon der jeweilige Hersteller als GARANTIE-GRUNDBEDINGUNG vorgibt!!

Natürlich kannst Du auch einfach nichts machen.... evtl. hast Du Glück und es passiert nichts... wenn doch, hast Du das Geld gerade zum Fenster, bzw. in den Rachen des Bodenlegers geworfen... Er würde dann sicher auch neues Parkett verlegen.

Wenn nach Entferung des alten Belages und dessen Unterbodens.. der nackte Beton sichtbar wurde...was soll da "drin" sein ??? Da ist natürlich nichts drin... und wie der Beton gegen das Erdreich abgedichtet wurde, weiss ich auch nicht.

Wenn Du dort aber nicht Beton...sondern den Estrich...bzw. die alte Schweizer Bezeichung Unterlagsboden siehst... dann könnte evtl. darunter "etwas sein".. Das wüsstest Du dann, wenn man einfach zur Sicherheit den Beton...oder Estrich/Unterlagsboden einfach mal öffnet...anbohrt...

Wie Du siehst...viel wenn und aber... aber ohne das Wissen was denn nun genau vor Ort wäre, ist alles nur Spekulation.

Und ja, der Aufbau wäre, wenn alles so wie bisher angenommen wäre, korrekt.

 
Oh läck Pfälzer (sorry liebe Gemeinde)

Ich seh langsam klar, also der nackte Beton könnte auch ein Estrich (Fliessestrich??) sein. Dann ist alles klar, bzw. unklar, denn wenn ich bohre, verletze ich ja die Dampfsperre, wenns eine unter dem Estrich hat !!

Der Nadelfilz klebte einfach - zack - auf dem Beton bzw. auf dem Estrich. Und da er diffusionsoffen ist, wars ja kein Problem, die Feuchtigkeit von unten konnte verdunsten.

Aber dass der Parkett nebenan immer noch klebt ... deutet doch auf einen vorhandenen Estrich (Unterlagsboden) hin.

Wenn ichs zeitlich schaffe stell ich schon mal ein Bild rein.

Danke Pfälzer und schlaf gut

Kassiopeia

 

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