Dampfsperre bei Holzständerbau

indy

Mitglied
03. Mai 2011
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Hallo zusammen,

ich möchte euch um Rat fragen, da bei uns die Dampsperre in der Aussenwand vergessen wurde.

Der normale Wandaufbau wäre folgender:

-Aussenisolation

-Gipsplatten (Fermacell)

-Holzständer mit Isolation gefüllt

-Dampsperre (vergessen)

-Gipsplatten 15mm

-Verputz

Es wurde nun vorgeschlagen die Dampsperre auf die innere Gipsplatte anzubringen und darüber eine zusätzliche Gipsplatte anzubringen. D.h. wir hätten dann einen solchen Wandaufbau:

-Aussenisolation

-Gipsplatten (Fermacell)

-Holzständer mit Isolation gefüllt

-Gipsplatten 15mm

-Dampsperre

-Gipsplatten 11mm

-Verputz

Denkt ihr dass das Sinn macht?

Vielen Dank und Gruss, Indy

 
Hallo Indy

Die einfachste Methode mit dem gleichen Materialaufbau mehr Material zu verkaufen.

Das Problem - durch das Aufbringen der 11mm Platte wird die Dampfsperre wieder beschädigt - jede Schraube durchbohrt die Sperre.

Im Bereich der Ständer ist dies das geringere Problem - es gibt keinen freien Durchgang da jeweils ein Ständer hinten dran ist.

Werden jedoch in den Feldern die Platten miteinander verbunden, wird die Dampfsperre gegenüber der Dämmung durchbohrt !!

Die Dampfsperre ist bei grossflächiger Durchdringung ein psychologisches Moment !

Wer macht den Verputz ?

Ein sauber aufgetragener Verputz in entsprechender Materialzusammensetzung kann auch als Dampfsperre ausgeführt werden.

mausi

 
Hallo mausi,

Danke für die Antwort. Mehr Material verkaufen sie dadurch nicht, da sie die Mehrkosten aufgrund ihres Versäumnisses natürlich übernehmen müssen.

Und soweit ich das beurteilen kann werden die Platten jeweils auf die Ständer geschraubt/getuckert.

Die Dampfsperre ist bei grossflächiger Durchdringung ein psychologisches Moment !
Da kann ich Dir ehrlich gesagt nicht ganz folgen, wieso psychologisch?
Vielen Dank und Gruss Indy

 
Hallo Indy

Wenn die Dampfsperre grossflächig beschädigt wird - hat psychologischen Charakter und erfüllt die Funktion nicht mehr.

Da ich aber davon ausgehe dass die ausführenden Handwerker Fachleute sind und die Funktion einer Dampfsperre kennen - werden sie diese auch gewissenhaft anbringen.

mausi

 
Hallo Indy

Baust Du nicht mit einem Holzbauer als GU? Da würde mich natürlich schon interessieren, wer dies ist? Kannst es mir auch per PN mitteilen, falls Du es nicht öffentlich posten möchtest.

Dass ein Holzbauer die Dampfbremse vergisst...das ist eigentlich kaum vorstellbar.. zumindest nicht bei seriösen Firmen welche "Fachpersonal" beschäftigen!

Vergleichbar wäre so etwas wohl mit dem Maurer, der den Mörtel vergisst... was ebenfalls kaum vorstell bar wäre.

Wie dem auch sei, wenn Du die Dampfbremse, als Folie, weglässt und die Gipskartonplatte 15mm gegen eine OSB-Platte tauschst, dann wäre das Problem m.E. direkt gelöst!

Klar, dass man die Stösse der OSB-Platte auch mit einem dampfdichten Band abkleben muss... das zumindest sollten die Holzbauer aber wissen... kontrolliere es und es passt.

 
Hallo Pfälzer,

ich verzichte vorerst bewusst auf die Nennung der Firma, da ich denke dass bei einem Bau wo so viele beteiligte Firmen zusammenarbeiten müssen halt einfach Fehler passieren. Zentral ist meines Erachtens, dass man für gemachte Fehler geradesteht und die Dinge fachgerecht in Ordnung gebracht werden.

In solchen Fällen hier nur die Fehler und Mängel zu posten gäbe meines Erachtens ein einseitiges Bild, was ich gegenüber unserem GU und den beteiligten Handwerkern nicht fair fände. Dann müsste ich wenn schon den gesamten Bau mit allen Sonnen und Schattenseiten hier dokumentieren, was ich aber momentan nicht möchte.

Anders sieht es aus wenn bewusst Mängel verschwiegen bzw. hinter dem Rücken der Bauherrschaft "gepfuscht" wird. In solchen Fällen halte ich es für sinnvoll und wichtig dass potentielle Kunden solcher Firmen informiert und gewarnt werden, wobei der Sachverhalt dann natürlich entsprechend belegt/dokumentiert werden muss.

Betreffend der zusätzlich angebrachten Fermacell Platte:

das Ganze wurde halt bereits im ganzen Haus wie beschrieben gemacht.

Denkst Du dass der Zweck der Dampfsperre damit erfüllt ist oder siehst Du gravierende Nachteile bei dieser Lösung?

Vielen Dank und Gruss, Indy

 
Hallo Indy

Danke für die PN. Tja, also gerade bei diesem Unternehmen hätte ich das nicht erwartet. Aber wie es im Leben so ist, es passiert immer etwas zum ersten Mal (hoffen wir mal für andere Bauherren). Zumindest hätte denen aber auch die Variante mit der OSB-Platte in den Sinn kommen können.

Nun, wenn dies ja nun alles schon ausgeführt wurde, dann kam mein Hinweis eh zu spät.

Ich habe zudem natürlich nicht gesehen, wie sie in dieser eigentlich falschen Ebene, die Dampfbremse an alle wichtigen Bauteile angeschlossen (also abgedichtet) haben. Hoffen wir, dass dies korrekt gemacht wurde, einschl. der Abdichtung der UP-Einbaudosen in den Aussenwänden (oder sonstigen Durchgängen).

Wenn dem so wäre, funktioniert dies auch so. Das ist definitiv nicht die Frage...oder das Problem. Das Problem tritt dann für Dich ein, wenn Du die Wand anbohrst oder Nägel reinschlägst...was ja im Wohnhaus durchaus üblich ist um Bilder, Regale...u.s.w. zu befestigen.

Hier musst Du eben mit Sorgfalt ran gehen, evtl. an den Aussenwänden darauf verzichten..oder andere Lösungen suchen. Solltest Du das Haus einmal verkaufen, dann müsste man auch den Käufer auf diese Problematik hinweisen.

 
Hallo Pfälzer,

vielen Dank für Deine Ausführungen.

Das Problem tritt dann für Dich ein, wenn Du die Wand anbohrst oder Nägel reinschlägst...was ja im Wohnhaus durchaus üblich ist um Bilder, Regale...u.s.w. zu befestigen.

Hier musst Du eben mit Sorgfalt ran gehen, evtl. an den Aussenwänden darauf verzichten..oder andere Lösungen suchen. Solltest Du das Haus einmal verkaufen, dann müsste man auch den Käufer auf diese Problematik hinweisen.
Das habe ich nicht ganz verstanden. Das Problem dass die Dampfsperre beim Bohren verletzt wird habe ich doch so oder so? Auch in der geplanten Ausführung wäre die Dampfsperre hinter der Fermacell Platte zu liegen gekommen und wäre z.B. beim Anbringen eines Gestells mit einem Hohlraumdübel verletzt worden.
Oder wolltest du damit sagen dass der Wandaufbau von vornherein falsch konzipiert ist?

Vielen Dank & Gruss, Indy

 
Hallo Indy

Ja so ähnlich war meine Schlussfolgerung...in aller Regel bringt man beim Holzständerbau, über der Dampfbremse (gerade bei Folien) und vor der inneren Platte, eine entspr. dicke Lattung an. Damit entsteht ein Hohlraum..Installationsholraum... der Dübel oder der Nagel "erwischt" dabei die Dampfbremse nicht..also nicht im Normalfall.

Wenn man die OSB-Platte genommen hätte, hättest Du über Gipskartonplatte+OSB auch dort die kleinen Bildernägel.. oder anstelle von Dübeln (Bohrloch) direkt mit Holzschrauben die entsprechende Dinge befestigen können!

Alles klar?

 
Hallo Pfälzer,

alles klar, Danke für Deine Einschätzung. Ich werde mich da mal genauer erkundigen.

Gruss Indy

 

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charlottege