Definition "Ausbaustandard"

cider101

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11. Dez. 2006
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Hallo Leute,

ich habe jetz schon so einiges gelesen bzgl. dem Thema "Ausbaustandard" im Forum und auf dem Netz gelesen. Meistens wird dieser "nur" über den m3-Preis wie folgt angegeben:

einfach < 550CHF/m3

normal/standard 550CHF/m3 - 650CHF/m3

gehoben > 650CHF/m3

Tja, was mir aber fehlt, ist die Essenzt: Was sollte man für dieses Geld erhalten. Ich meine, wenn der Architekt/GU nur den teuersten Handwerker aussucht bekommt man einen einfachen Ausbaustandard zu den Kosten eines Gehobenen /emoticons/default_wink.png

Deshalb die Frage, was bedeutet eurer Meinung nach:

einfach, standard, gehoben bezogen auf

- Anzahl Nasszellen

- Budget Küche

- Budget Bodenbeläge

- Budget Sanitär

- Elektro (Anzahl Steckdosen pro Zimmer, Dimmer, Einbauspots, Zentralstaubsauger, QNX etc...)

- Heizung (WP, Erdsonde)

- Fenster

- Isolation, Minergie

- Treppe

- keine Ahnung was man sonst noch alles erwähnen kann

Grund meiner Nachfrage:

Wir waren gerade beim Architekten für den KV und fühlen uns wie hier Link.

Aus unserer Sicht passen die Budgets einfach nicht zum Total-Preis. Muss aber auch zugeben, dass ich momentan noch ziehmlich emotional "Geladen" bin und erst mal die Datenflut verarbeiten und sortieren muss.

Also, dann hoffe ich mal auf viele spannenden Antworten....

Fortsetzung folgt.....

gruss

Marco

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hey Marco

Die Preisangaben pro m3 sind abhänging von der Bauweise des Hauses.

Ich sehe es wie folgt:

Ich gehe davon aus, dass du einen Preis für das Komplette Haus bekommen hast. Nun müsstest du vom Architecken Die Detailkosten/Budgets für den Innenausbau verlangen. Da siehst du dann sehr schnell wieviel für die Küche, WC, Bad, Bodenplatten, Parkett..... gerechnet ist.

Wir ziehen am 1. Mai 2009 in unser neues zu Hause. Ich habe bei mir eine Reserve von fast 100k eingeplant damit wir den Innenausbau wie von uns gewünscht realisieren können. Diese Reserve werden wir am Schluss wohl fast aufbrauchen.

Gruss Stef

 
Ich habe bei mir eine Reserve von fast 100k eingeplant damit wir den Innenausbau wie von uns gewünscht realisieren können. Diese Reserve werden wir am Schluss wohl fast aufbrauchen.
Schön wenn man so grosszügig kalkulieren kann. Aber nach Abschluss der Planung sollten die Kosten eigentlich fest stehen und nach der ersten Abgebotsrunde nur noch sinken und nicht mehr steigen. Reserven sind eigentlich für die Überraschungen (Aushub teuerer weil der Boden schlecht ist usw.) oder für in der Offerte vergessenes und nicht für primär für Sonderwünsche. Im Prinzip ist die Kostenkontrolle ja auch eine der Primären Aufgaben einen Architekten/Bauleiters. Und ganz am Anfang in einer Projektleiterausbildung lernt man dass man nach Projektstart die Projektziele bzw. den Projektumfang nicht mehr ändern soll. Was nun aber mittlerer/hoher/tiefer Ausbaustandard ist wissen wir immer noch nicht. Zudem ist das auch individuell zu betrachten. Der Ökofreak wird mehr Geld in Isolation und Alternativenergienutzung investieren und dafür mit einer offenen Feuerstelle in der Küche zufrieden sein während dem der Gourmet eher eine riesige Vollchromstahküche will und ein anderer braucht pro Kind 2 Zimmer (je mit separatem Bad)./emoticons/default_biggrin.png

 
Deshalb wäre es doch sinnvoll, wenn man für jede Kategorie tief, mittel, hoch definieren könnte.

Bsp.

Budget Bodenplatten Keramik:

tief : < 80.-/m2

mittel: 100.-/m2

hoch: > 150.-/m2

Aussen-Isolationsdicke:

tief: < 16cm

mittel: 20cm

hoch > 24cm

...

Mal schauen was da so alles zusammenkommen würde.

 
Euch hilft nur, für jedes Gewerk Einheitspreise im Vertrag festlegen zu lassen, also z.B. Bodenbelag Küche inkl. Verlegen 100.-/m2 und so weiter.

Nur so könnt Ihr später preisliche Differenzen durch Nachweis der tatsächlich verbauten Ware verrechnen. Der Architekt hat, wenn er anteilig zur Bausumme und nicht pauschal honoriert wird, wenig Interesse, die preisgünstigsten Materialien herauszusuchen und sich selber das Honorar zu beschneiden. Bei Pauschalangeboten wird da auch gerne genommen (Eure Wahl sei teurer als der gewählte "mittlere" Ausbaustandard gewesen)- Anlass zu unerfreulichen Auseinandesetzungen, die man vermeiden kann.

Diese "Standards" dienen nur dazu, um grob abschätzen zu können, wie teuer es etwa werden wird.

Bei der Schlussabrechnung kann der Architekt, wenn er gut ist, jede Differenz zur Offerte rechtfertigen "Küche: Armaturen der Spüle 500 mehr als budgetiert, Parkett Mahagoni zu 200/m2 statt Laminat zu 21/m2, mal 25 m2 = Mehrkosten XY .-". Alles andere gibt Streit.

Wenns Geld knapp wird, lieber ein oder zwei Zimmer ganz zurückstellen und roh lassen, statt überall nur oberbillig ausbauen!

Für in der Offerte Vergessenes ist der Architekt zuständig, d.h. die Offerten müssen vollständig sein, damit man die Angebote überhaupt vergleichen kann. Das ist Teil seiner honorierten Leistung! Sonst kriegt der den Zuschlag, der am meisten "vergessen" hat. Auch bei solchen Zusatzleistungen (dafür bestellt man ja, wenns erst während der Arbeit auskommt, kaum einen anderen Unternehmer) wird gerne genommen.

Voraussetzung ist allerdings Disziplin der Bauherren, d.h. lasst Euch vorher genug Zeit, herauszufinden, was ihr wollt und wieviel es kosten darf.

Dass man beim Bauen spätestens beim Kostenvoranschlag "auf die Welt kommt", ist übrigens ziemlich normal und nicht neu:

Auf einem alten Holzhaus im Lötschental gibt es folgende Inschrift:

Das Bauen das ist eine Lust

dass es so teuer kommt hab ich nicht gewusst

Das Buch "Die häufigsten Bauherrenfallen" von Hans Röthlisberger (herausgegeben vom HEV Schweiz) könnte hier von Interesse sein, besonders "Bauherrenfalle 11: Zu optimistisch interpretierter Kostenvoranschlag". Zitat daraus: "Damit die hohen Anforderungen an die Genauigkeit des KV erfüllt werden können, müssen die verwendeten Materialien und Konstruktionen im Detail bekannt sein. [...] Ein KV ohne Baubeschrieb ist wertlos."

 
Schön wenn man so grosszügig kalkulieren kann. Aber nach Abschluss der Planung sollten die Kosten eigentlich fest stehen und nach der ersten Abgebotsrunde nur noch sinken und nicht mehr steigen. Reserven sind eigentlich für die Überraschungen (Aushub teuerer weil der Boden schlecht ist usw.) (je mit separatem Bad)./emoticons/default_biggrin.png
Hey Werner

Vielleicht muss ich mich besser ausdrücken.

Bei mir waren folgende Dinge Hauspreis Budgetiert:

Küche 17k

Bodenbeläge Fr. 40.- nur Material

Bad und WC nur einfachster Standard

Da wusste ich, dass ich nicht rauskomme, den vorallem die Küche ist viel zuwenig gerechnet.

Natrürlich macht man Reserve für Dinge welche man zu knapp oder gar nicht Budgetiert hat, da hasst du absolut recht.

Gruss Stef

 
Aber warum budgetiert man denn nicht von Anfang an möglichst nahe am Gewünschten?

Was ist einfachster Standard? Der in der Schweiz einfachste WC bzw. Abort Standard der immer noch (wenn auch selten) anzutreffen ist, ist immer noch Brett mit Loch über Güllegrube./emoticons/default_biggrin.png

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ok, zum letzten.

Ich habe ja genau das gemacht, nur anstelle von genauen Beträgen für jede Position habe ich einen Betrag für den ganzen Innenausbau budgetiert.

Das Doppeleinfamilienhaus welches wir uns gekauft habe hat xx gekostet.

Da ich wusste, dass der das vom GU gerechnete Budget nicht für unsere Wünsche reicht, habe ich einfach den oben genannten Betrag für einen teureren Ausbau reserviert.

Im Bad war z.B ein Duschvorhang und keine Duschkabine, Ein einzelnes Lavobo und keine Doppellavabo, kein Unterbau unter dem Lavabo......

Wie soll ich ein genaues Budget erstellen wenn ich von der Materie noch nicht so viel Ahnung hatte. Mitte Dezember 08 haben wir das Haus angeschaut und Ende Dezember den Kaufvertrag unterschrieben. Am Mittwoch wir das Aussuchen des Innenausbaus abgeschlossen sein.

Wir sind mit meinem Vorgehen sehr gut gefahren und würden es wieder so machen.

Gruss Stef

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
>Wir sind mit meinem Vorgehen sehr gut gefahren und würden es wieder so machen.

Ich wünsche Dir, dass Dein Traum am 1.5. 09 tatsächlich wahr ist und dass Du das dann immer noch so schreiben würdest.

 
>Wir sind mit meinem Vorgehen sehr gut gefahren und würden es wieder so machen.

Ich wünsche Dir, dass Dein Traum am 1.5. 09 tatsächlich wahr ist und dass Du das dann immer noch so schreiben würdest.
Danke für deine Wünsche!

Ich denke, dass ich das auch im Mai noch schreiben kann. Wir werden morgen noch den Parkett aussuchen und das Budget können wir ohne Probleme einhalten.

Hat also alles so funkioniert wie wir dies mit der Reserve geplant haben.

Gruss Stef

 

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