Der Mulch, ein biologischer Tausendsassa

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15. Nov. 2016
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Das Mulchen ist ein natürlicher und wichtiger Vorgang in unserem Garten. Die Natur ist bestrebt, jede freie Fläche sofort zu bedecken und zu überwachsen. So versucht sie einer Erosion des Bodens entgegenzuwirken und ihn auch vor dem Austrocknen und Verschlämmen zu bewahren. Absterbendes Gras und Kräuter in der Wiese und an Böschungen bedecken den Boden. Die im Herbst fallenden Blätter schützen den Waldboden mit seinen vielen Kleinsttieren und Samen vor den strengen Winterfrösten.

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Laub hat aber wegen seine «Glitschigkeit» auf Gehwegen nichts zu suchen!


Vorteile des Mulchens im Garten


Aus dem Boden aufsteigendes Wasser kommt in den sogenannten Kapillaren an die Oberfläche. Das sind hauchfeine Ritzen und Gänge in denen die Feuchtigkeit durch eine Sogwirkung nach oben gezogen wird. An der Oberfläche verdunstet das Wasser sehr schnell. Um diesen Vorgang zu stoppen wird die Bodenoberfläche gehackt. So ist die Kapillarität unterbrochen, der Wasserfluss hält schon in einigen Zentimetern Tiefe an und die Feuchtigkeit bleibt länger. Durch die Mulchschicht können wir das Rückhaltevermögen des Bodens verbessern. Der schattierte Grund trocknet weniger aus. Auch kann er bei Regenfall nicht verschlämmen, da Mulch wie eine Schaumgummimatte die Tropfen bremst und das Wasser langsam in den Boden leitet. Die meisten Samenunkräuter sind Lichtkeimer, benötigen Tageslicht zum Keimen. Durch den Mulch werden sie bedeckt und am keimen gehindert, was viel Jätarbeit spart! Schwerarbeiter in unseren gesunden Böden sind die Klein- bis Kleinstlebewesen. Angefangen beim Regenwurm, über Milben, Schnecken und Springschwänze bis hinunter zu Pilzen und mikroskopisch kleinen Bakterien. Sie alle arbeiten Tag und Nacht um die anfallenden Abfälle zu verwerten und den Pflanzen zugänglich zu machen. Durch die schützende Mulchdecke, können sie bis ganz zur Oberfläche vordringen.

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Biomulch aus Strohhäcksel und duftenden Kräuter ist für das Gemüsebeet ideal.


Die verschiedensten Mulchmaterialien


Laub und Pflanzenteile sind die natürlichste Bodendecke. Als Bodenbedeckung eignen sich verschiedene Materialien. Der besten und gehaltvollsten Mulche ist Kompost. Da aber da guter Garten-Kompost eher für andere Zwecke vorgesehen ist, sucht man für das Mulchen eher verfügbare, billigere Materialien. Mulch der regelmässig im Garten anfällt ist zum Beispiel Holz- und Gartenhäcksel. Er ist noch unverrottet und wird grossflächig ausgebracht. Holzhäcksel kann auch zugekauft werden. In vielen Städten und Gemeinden kann man vom Gartenbauamt Bezugsmöglichkeiten erfahren. Er eignet sich auch ausgezeichnet für das Bestreuen von Gartenwegen zwischen den Gemüsebeeten. So kann man auch bei Regenwetter mit einigermassen sauberen Schuhen das gewünschte Gemüse ernten. Im Handel erhältlich ist Rindenmulch. Er wird in grossen Mengen aus Forst- und Sägereiabfällen hergestellt, bestens geeignet unter Bäumen, Sträuchern, zwischen Rosen und in Staudenbeet. Biomulch besteht aus gehäckseltem Stroh und Kräutern. Da er nicht ganz billig ist verwenden wir ihn hauptsächlich in Blumen- und Gemüsebeeten. Dieser Mulch wird übrigens von den Schnecken nicht besonders geschätzt und deshalb, vor allem in der ersten Zeit nach dem Streuen, von ihnen gemieden. Relativ neu auf dem Markt und deshalb noch recht unbekannt ist das Mulchpapier. Es wird zu 100 % aus Altpapier hergestellt. Es sieht aus wie ein Bogen Packpapier, ist geschlitzt und zur besseren Wärmeaufnahme auf der Oberseite schwarz. Schwierig ist die Schneckenbekämpfung unter dem Papier, deshalb sollte man vor dem Auslegen etwas Schneckenkörner ausstreuen, sofern man gewillt ist diese zu verwenden. Plastik-Mulchfolie wird als weitere Möglichkeit angeboten. lm intensiven Gemüse- und Blumenanbau wird schwarze Plastikfolie sehr oft gegen den Bewuchs mit Unkräutern angewendet. Auch im Privatgarten besteht die Möglichkeit unter lange stehenden Kulturen wie Gurken, Zuchetti, Tomaten, Kartoffeln und ähnlichem mit dieser Folie zu arbeiten. Ich selber ziehe natürlichere Mittel wie Häcksel, Kompost oder Papier dem Erdölprodukt Plastik vor. Es bleibt aber jedermann selber überlassen dies zu entscheiden.

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Zwischen den Gemüsepflanzen und Blumen bleibt in so einer Mischkultur nicht viel Erde frei. Ein Mulchen ist darum fast nicht mehr nötig.


Der Wert der einzelnen Mulchmaterialien





Gartenkompost


Guter Reifekompost hat einen idealen Nährwert und ist für das Mulchen bestens geeignet. Durch die Arbeit der Bodentiere wird Kompost rasch abgebaut und muss deshalb des Öfteren erneuert werden. Um guten, nahrhaften Kompost zum Mulchen zu erzielen, gehen Sie wie folgt vor: Die zerkleinerten Garten- und Küchenabfälle werden gut gemischt im Verhältnis 1:1 nasse (Küchenabfälle, Früchte) und trockene (Holzhäcksel, Stroh, Staudenteile) Anteile. Diese Mischung wird, wenn nötig etwas angefeuchtet, als Haufen oder Kompostmiete angesetzt und täglich eine Woche lang neu umgeschichtet und gemischt. Nach einer Woche hat sich die sogenannte Krümelstruktur eingestellt und der Reifekompost kann auf die Beete verteilt werden.


Rindenkompost


Der Rindenkompost wird aus Holz- und Rindenabfällen hergestellt. Der hohe Anteil an Holz und Zellulose kann bei nicht genügender Fermentierung zu Problemen führen. Er wird nur sehr langsam abgebaut, entzieht dem Boden zuerst viel Stickstoff und gibt ihn erst nach fertigem Verrotten wieder ab. Dieses Material eignet sich vor allem zum Mulchen in Staudenrabatten, unter Bäumen und Sträuchern, aber besonders in Beeren-Anlagen. Unsere Beeren wie Himbeere und Erdbeere sind ehemalige Waldpflanzen und schätzen den Rindenmulch.


Biomulch


Als Biomulch bezeichne ich Mulchmittel welche im Handel erhältlich sind und aus den verschiedensten, natürlichen Elementen komponiert sind. Diese Mulche haben keinen hohen Nährwert sind aber ein ausgezeichneter, weitreichen der Mulch. Sie bestehen zum Grossteil aus Strohhäcksel oder auch aus Schilf, oft werden auch Kräuter dazugemischt. Biomulch ist sehr geeignet für Gemüse- und Blumenbeete. Der Abbau ist nicht schnell, meist aber bis Kulturende von den Bodenlebewesen getan.


Mulchpapier


Kann im Fachhandel gekauft werden. Besteht zu 100% aus Altpapier. Vor dem Auslegen ist eine gute, feine Bodenbearbeitung nötig. Befestigung des Papiers mit Hacken oder beschwerenden Steinen. Unter den Steinen verrottet das Papier aber schnell. Genauso an Stellen wo es ganz von Pflanzen zugedeckt wird, z.B. unter Salatköpfen. An anderen Stellen ist das Papier zweimal verwendbar.


Mulchfolie, -vlies


Plastikfolie ist preisgünstig und erfüllt den Zweck. lch selbst bin kein Freund davon. Sie ist vielleicht bei lange stehenden Kulturen ratsam. Vlies besteht aus Fasergewebe und ist wasserdurchlässig. Da es nicht verrottet ist es immer wieder verwendbar und empfehlenswerter als Plastik.


Holzhäcksel


Grösster Vorteil ist die lange Abbauzeit. Ausserdem ist er sehr luftdurchlässig. Er kann wie Rindenkompost für Wege und als Mulch unter Sträuchern, Obst und Beeren verwendet werden. Nährwert niedrig, da er sehr lange zum Verrotten braucht. Vor allem Anfangs der Rottephase benötigt der Häcksel viel Stickstoff, welchen er zum Teil aus dem Boden nimmt. Dieser Stickstoff ist dann für lange Zeit für die dort wachsenden Pflanzen nicht mehr verfügbar. Gutes Material zum Mulchen.


Mineralisches Mulchmaterial


In südlichen Ländern wird Lava seit Jahren als Mulchmaterial verwendet. Dieses mineralische "Mulchmaterial" schützt die Bodenoberfläche dauerhaft vor Austrocknung, Licht und Schlagregen. Zusätzlich kann mit den entsprechenden Pflanzen sehr gut auch nördlich der Alpen ein mediterranes Ambiente geschaffen werden.


Abdeckmaterialien zu Dekorationszwecken


Abdeckmaterielien werden heute in vielen Gärten zu Dekorationszwecken eingesetzt.


Mineralisches Mulchmaterial




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Holzschredder ist für Staudenrabatten und Gartenwege geeignet.

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Holzschredder, aber bitte nicht so!

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Mulchvlies am Rand eingaben oder mit Steinen beschweren.

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