Dezentrale Komfortlüftung mit WRG bei Sanierung der Aussenhülle

bigrun

Mitglied
08. Aug. 2008
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Hallo zusammen. In zwei Monaten "verpacke" ich mein Haus (1957) mit 16/18cm EPS und ersetzte die Fenster durch Minergie Fenster 0,7K. Obwohl alle Umbaubeteiligten sagen, eine Lüftung wäre nicht nötig, habe ich da meine Zweifel. Da wir nicht gerade die "Vorzeige" Lüfter sind zu Hause und an manchen Tagen niemand zu Hause ist kommt das bestimmt nicht gut. Oder mache ich mir da falsche Sorgen ??

Auf jedenfall komme ich mir recht alleine vor mit dieser Sorge. Die regionalen Handwerker kennen kaum Geräte für dezentrale Lüftung, geschweige denn eingebaut. Ist so eine Lösung denn immer noch fast eine Pionierinstallation ?

Dank dem Internet habe ich mir alle möglichen Hersteller angeschaut und auch die verschiedenen Techniken studiert. Folgende dezentrale Lüftungen kamen in die engere Auswahl:

Helios KWL EC60

Inventer Twin

Bayernluft

Oekolüfter

Der Helios KWL EC 60 ist mein Favorit. Beim Inventer hatte ich keine zufriedenstellende Beratung bekommen, der Bayerluft ist leider ein Aufputzgerät und fällt stark auf, der Oekolüfter ist beim Optik-Test durchgefallen.

Ein Helios Gerät kostet inkl. Einzelsteuerung und Kleinmaterial 2300sfr exkl. Einbau. 4 Geräte würde ich benötigen. Das gibt dann also fast 10k sfr. Den Einbau würde ich selbst übernehmen, respektive mit der Fassadenfirma zusammen machen. Das Problem ist nur, ich kenne niemanden der diese Geräte verbaut hat. Ich habe also absolut keine Referenzen diesbezüglich.

Von den technischen Daten her bin ich der Meinung, dass das ein Top Gerät ist.

Was meint ihr, ist eine Lüftung nötig ? Würdet ihr die Helios EC 60 verbauen ?

 
Hallo bigrun

Kann mich deinen Überlegungen nur anschliessen !

Vielfach wird die Fasade eingepackt und die Fenster ausgewechselt, jedoch die baulichen Massnahmen im Bereich Dach zurückgestellt.

Ohne kontrollierte Lüftung in Verbindung mit einer anorganischen Dämmung errichtest du im Bereich der sanierten Bauteile eine Dampfsperre !!

Die Feuchte die sich im Gebäudeinnenrn durch die Bewohner ansammelt muss irgendwo entweichen.

Die schwächsten Stellen der Gebäudehülle sind in der Folge die Problemzonen.

Die Feuchtekonzentrationen in diesen Bereichen können zu Bauschäden führen.

Achte bei deiner Evaluation auf Systeme mit Feuchterückgewinnung.

Aufgrund von Studien der HTA sind kontrollierte Lüftungen ohne Feuchterückgewinnung vielfach die Ursache für viel zu tiefe Luftfeucht!!

Studienerkenntnisse folgen.

Andy

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
hi wellingtonia, vielen dank für die infos und dokus. die schaue ich mir heute abend genauer an. was meinst du zu dem helios gerät ?

 
Das kann ich leider noch nicht sagen, vermute aber eher nicht. Habe bereits eine Anfrage bei Helios plaziert bezüglich Feuchterückgewinnung und Schalldämmung des Aussenlärm. Die Technischen Unterlagen, (Verkaufshochglanzprospekt) gibt über technische Details nicht viel her.

Grundsätzlich habe ich mir gedacht, lieber zu trocken als zu feucht. Vor Feuchteschäden nach der Volldämmung habe ich auch Angst.

Seit Dezember habe ich im Schlafzimmer ein Testgerät von Bayernluft installiert. Dies ebenfalls ohne Feuchterückgewinnung. Mit einem Temperatur und Feuchtesensor habe ich das Klima "beobachtet". Vor der Installation war die Raumfeuchte am Tag ca. 60% in der Nacht dann bis 85%, bei geschlossenem Fenster. Mit Lüfter hatte ich einen relativ konstanten Wert um die 55%, was aus meiner Sicht recht gut war. Der Lüfter läuft 7/20h.

Wegen dieser Erfahrung habe ich der Feuchterückgewinnung wenig Aufmerksamkeit geschenkt.

 
Hallo bigrun

Wann hast du deine Messungen gemacht.

In der kalten Jahreszeit, wenn innen geheizt wird ist die Feuchte der frisch zugeführten Aussenluft am tiefsten.

Dem Haus wird durch den Luftwechsel laufend Feuchte entzogen.

Unter 30% rel. Luftfeuchte wird's ungemütlich.

Auswirkungen bei zu viel Feuchte kennt jeder.

Auswirkungen bei zu wenig Feuchte kann ich dir bei Bedarf noch schildern.

Andy

 
@bigrun

Du hattest diesen Winter bei -10°C Aussentemperatur und eingeschalteter Lüftung immer ca. 55% Luftfeuchte im Schlafzimmer? Das kann ich fast nicht glauben. Wir hatten diesen Winter im Forum viele Einträge von Personen welche zum Teil deutlich unter 30% Feuchte gemessen hatten.

 
Die Messungen "vorher" habe ich im Februar gemacht, die mit Bayernlüfter im März. Neben diesen "elektronischen" Messungen habe ich auch ein handelsübliches Hygrometer aus dem Baumarkt aufgehängt. Auch dieses hat mir einen konstanten Wert +/- 55% aufgezeit. Der Wohlfühlfaktor war enorm gestiegen. Ich konnte direkt vergleichen zwischen dem Kinder- und Elternzimmer.

Dazu ist zu sagen, dass das Schlafzimmer 16m2 gross ist, also etwa 36m3 Luftvolumen. Der Bayernlüfter ist auf 8m2/h eingestellt. Das entspricht zwar nicht gerade der empfohlenen Umwälzung, aber die Lärmentwicklung ist bei höheren Stufen nicht tragbar im Schlafzimmer.

Zudem ist/war diese Inatallation auch nur ein Livetest am Objekt um das Feeling zu bekommen bezüglich Lüftung etc.

Gerade wurde mir bestätig vom Hersteller, dass der Helios EcoVent KWL EC60 keine Feuchterückgewinnung hat.

 
Hallo bigrun

55% rel. Luftfeuchte ist absolut im idealen Bereich !

Wenn du Messungen im Februar und März gemacht hast, waren die die Monate mit der geringsten Feuchte der Aussenluft.

Bei der definitiven Auswahl beachten, welche Lärmentwicklung hast du auf den Leistungsstufen die du benötigst.

Mit dem Testmodell hast du einen Lärmvergleich mit Angabe von dB auf der Stufe die du jetzt eingestellt hast.

Das neue Gerät muss somit ruhiger sein, damit du auch Luftwechselraten von 0.3 erreichen kannst.

Dies ist etwa der Minimalwert, wenn sich Personen im Raum aufhalten.

Andy

 
So ich hab mich nun etschieden für den Helios EcoVent. Die Geräte sind heute eingetroffen. Auf den ersten Blick würde ich sagen, sehr gute Verarbeitungsqualität und durchdachtes System. Falls interesse besteht, melde ich mich wenn ich mehr sagen kann betreffend Strömungsgeräusch, Montag.... und allem sonst, was erst in der Praxis auffällt.

 
@bigrun

Ich finde es toll, dass du dich entgegen den "fachmännischen" Aussagen durchgesetzt hast und eine Lüftung einbaust.

Ich bin gespannt auf die Umsetzung. Du schreibst von 4 Lüftern, die du benötigst. Belüftest du mit diesen 4 Lüftern 4 Zimmer oder ist dies ein Kompromiss?

 
hi verrygood

nein, das ist kein kompromiss mit den 4 lüftern. das haus hat zwei bewohnte stockwerke mit je ca. 50m2 grundfläche was etwa 110m3 luftvolumen ergibt je stockwerk. pro etage werden 2 lüfter verbaut. die lüfter haben 4 stufen mit folgenden volumen:17/30/45/60 m3/h. da ich zwei pro etage habe verdoppelt sich der wert, auf der kleinsten stufe auf 34m3/h. das mach bei 110m3 eine luftwechselrate von rund 0,3. aus eigenen praxistest mit anderen lüftern und empfehlungen in foren sind alle dezentralen geräte wegen dem lärmpegel nur auf der kleinsten stufe akzeptabel.

die untere etage ist offen, d.h. offene küche, essbereich und wohnen. somit geht dort die rechnung mit dem luftvolumen gut auf. im oberen stockwerk kommen die lüfter ins eltern und kinderschlafzimmer. dort wo in der nacht feuchte atemluft entsteht. tagsüber sind die zimmertüren meist offen, was eine luftdurchmischung der übrigen räume bewirken soll.

Im WC EG und badezimmer OG wird die luft über normale rohventilatoren nach draussen befördert.

sollte sich herausstellen, dass der dritte schlafraum/büro ungenügend frische luft erhält, würde ich später ev. nochmals ein gerät nachrüsten. rein rechnerisch ist dieser aber aus meiner sicht nicht notwendig.

gerne nehme ich tipps und anregungnen entgegen, habe ich vielleicht etwas falsch überlegt oder etwas vergessen ?

 
Hallo bigrun,

ich möchte mir evtl. die Helios ecovent KWL ec 60 eco zulegen. Wie sind denn mittlerweile Deine Erfahrungen mit den Geräten?

baubautz

 
hallo baubautz

mein projekt mit den helios ecovent hat sich komplett verändert. grund war das völlige veto meiner besseren hälfte, vier solche sichtbaren "deckel" für zu und abluft zu montieren im wohn und schlafbereich (durchmesser 38cm). meine bedenken wuchsen auch, in eine dichte neue aussenhülle 4 so grosse löcher zu machen.die geräuschentwicklung auf kleister stufe haben wir für den schlafbereich als störend empfunden. das haben wir leider erst gemerkt, als ich ein erstes gerät gekauft hatte, so quasi beim livetest.

ich musste also eine neue lösung suchen, denn die lüftung war ein muss für mich.

die lösung schaut nun so aus: der ecovent ist im estrich (kaltbereich) in die seitenwand

eingebaut. innen habe ich anstelle der abdeckung für zu und abluft ein anschlussstück mit zwei 100mm rohranschlüssen entwickelt. von dort aus habe ich die 3 zimmer über die decke mit 100mm lüftungsrohr ringleitung erschlossen für frischluft. die abluft ebenfalls über ein 100mm rohr aus dem badezimmer. vier rohrschalldämpfer sorgen für zusätzliche ruhe. so kann ich den ecovent dauernd auf stufe 3 (45m3/h) betreiben bei 50m2etagenfläche.

das ist ideal für uns. die stufe 4 mit (60m3/h) habe ich also noch reserve.

jetzt bin ich etwas abgeschweift von deiner frage.

positiv: am helios ec60: gute verarbeitung, gute steuerung, einfache handhabung auch beim einbau, einfacher filterwechsel, wenn das gerät ausgeschaltet wird, schliessen zwei klappen den lüfter dicht zu.

negativ: zu laut, abdeckung recht gross, grosse wandöffnung notwendig, preis

das erdgeschoss habe ich jetzt ein jahr später gleich erschlossen, einfach vom keller her statt vom estrich. ich habe auch keinen ecovent ec60 als lüfter genommen. bin auf einen kleinen anbieter gestossen, der solche geräte nach mass anfertigt. (grösse, luftvolumen, anschlüsse etc) können selber bestimmt werden. falls du interesse hast, kann ich dir bilder mailen. den link zum anbieter darf ich glaube ich hier nicht posten wegen "schleichwerbung" ??

grüsse bigrun

 
hallo baubautz

mein projekt mit den helios ecovent hat sich komplett verändert. grund war das völlige veto meiner besseren hälfte, vier solche sichtbaren "deckel" für zu und abluft zu montieren im wohn und schlafbereich (durchmesser 38cm). meine bedenken wuchsen auch, in eine dichte neue aussenhülle 4 so grosse löcher zu machen.die geräuschentwicklung auf kleister stufe haben wir für den schlafbereich als störend empfunden. das haben wir leider erst gemerkt, als ich ein erstes gerät gekauft hatte, so quasi beim livetest.

ich musste also eine neue lösung suchen, denn die lüftung war ein muss für mich.

die lösung schaut nun so aus: der ecovent ist im estrich (kaltbereich) in die seitenwand

eingebaut. innen habe ich anstelle der abdeckung für zu und abluft ein anschlussstück mit zwei 100mm rohranschlüssen entwickelt. von dort aus habe ich die 3 zimmer über die decke mit 100mm lüftungsrohr ringleitung erschlossen für frischluft. die abluft ebenfalls über ein 100mm rohr aus dem badezimmer. vier rohrschalldämpfer sorgen für zusätzliche ruhe. so kann ich den ecovent dauernd auf stufe 3 (45m3/h) betreiben bei 50m2etagenfläche.

das ist ideal für uns. die stufe 4 mit (60m3/h) habe ich also noch reserve.

jetzt bin ich etwas abgeschweift von deiner frage.

positiv: am helios ec60: gute verarbeitung, gute steuerung, einfache handhabung auch beim einbau, einfacher filterwechsel, wenn das gerät ausgeschaltet wird, schliessen zwei klappen den lüfter dicht zu.

negativ: zu laut, abdeckung recht gross, grosse wandöffnung notwendig, preis

das erdgeschoss habe ich jetzt ein jahr später gleich erschlossen, einfach vom keller her statt vom estrich. ich habe auch keinen ecovent ec60 als lüfter genommen. bin auf einen kleinen anbieter gestossen, der solche geräte nach mass anfertigt. (grösse, luftvolumen, anschlüsse etc) können selber bestimmt werden. falls du interesse hast, kann ich dir bilder mailen. den link zum anbieter darf ich glaube ich hier nicht posten wegen "schleichwerbung" ??

grüsse bigrun
johann.roggors@t-online.de

 
Hallo bigrun,

danke für die ausführliche Antwort, vor allem das Thema Geräuschpegel gibt mir zu denken, da ich das Gerät auch im Schlafzimmer einsetzen wollte. Bilder von deiner Anlage und der Hersteller Deiner zweiten Anlage wären toll.

Viele Grüße

baubautz

 
Hallo zusammen. In zwei Monaten "verpacke" ich mein Haus (1957) mit 16/18cm EPS und ersetzte die Fenster durch Minergie Fenster 0,7K. Obwohl alle Umbaubeteiligten sagen, eine Lüftung wäre nicht nötig, habe ich da meine Zweifel. Da wir nicht gerade die "Vorzeige" Lüfter sind zu Hause und an manchen Tagen niemand zu Hause ist kommt das bestimmt nicht gut. Oder mache ich mir da falsche Sorgen ??

Auf jedenfall komme ich mir recht alleine vor mit dieser Sorge. Die regionalen Handwerker kennen kaum Geräte für dezentrale Lüftung, geschweige denn eingebaut. Ist so eine Lösung denn immer noch fast eine Pionierinstallation ?

Dank dem Internet habe ich mir alle möglichen Hersteller angeschaut und auch die verschiedenen Techniken studiert. Folgende dezentrale Lüftungen kamen in die engere Auswahl:

Helios KWL EC60

Inventer Twin

Bayernluft

Oekolüfter

Der Helios KWL EC 60 ist mein Favorit. Beim Inventer hatte ich keine zufriedenstellende Beratung bekommen, der Bayerluft ist leider ein Aufputzgerät und fällt stark auf, der Oekolüfter ist beim Optik-Test durchgefallen.

Ein Helios Gerät kostet inkl. Einzelsteuerung und Kleinmaterial 2300sfr exkl. Einbau. 4 Geräte würde ich benötigen. Das gibt dann also fast 10k sfr. Den Einbau würde ich selbst übernehmen, respektive mit der Fassadenfirma zusammen machen. Das Problem ist nur, ich kenne niemanden der diese Geräte verbaut hat. Ich habe also absolut keine Referenzen diesbezüglich.

Von den technischen Daten her bin ich der Meinung, dass das ein Top Gerät ist.

Was meint ihr, ist eine Lüftung nötig ? Würdet ihr die Helios EC 60 verbauen ?
Hallo bigrun

Hast Du den Helios EC60 im Einsatz?

Ich interessiere mich auch für einen nachträglichen Einbau und wäre froh über ein Feedback ob dieses Ding etwas taugt. Insbesondere über die Lüftergeräusche im Innenraum. Hast Du evtl. auch den CO2 Fühler im Einsatz?

Besten Dank für Deine Rückmeldung.

Gruss

Beat

 
Nein, ich habe kein EC 60 im Einsatz. Sind aus meiner Sicht weder für Wohn- und schon gar nicht für Schlafbereiche geeignet (Hatte ein Testgerät für 1 Monat in Betrieb). Viel zu laut. Auf Stufe 1 noch OK, dann lüftet er aber kaum noch. Das Bayernluftgerät ist eher ein Spielzeug, hat nichts zu tun mit professioneller Lüftung.

Ich habe mir schlussendliche zwei Easylüfter60 gekauft (easyluefter.ch). Ein Gerät habe ich im Estrich platziert und von dort eine Verrohrung über die Hohldecke in jedes Zimmer gemacht.

Ein zweites Gerät ist im Keller platziert. Von dort aus habe ich Aufputzleitungen gemacht und an vier Stellen eine Kernbohrung in die Wohnräume machen lassen.

Das funktioniert seit Jahren perfekt. Immer frische Luft. Will es nicht mehr missen !

Diese Lösung mit zwei Geräten ist entstanden, weil ich mich zu spät auf eine Lösung festlegen konnte und die Aussenisolation schon fortgeschritten war. Müsste ich heute eine Empfehlung abgeben..... dann würde ich auf der alten Aussenfassade eine komplette Verrohrung machen in jedes Zimmer, danach alles mit Isolation zumachen. Die Rohre würde ich in den Keller verlegen und dort ein zentrales Gerät verbauen.

 
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