Die Heilpflanze Huflattich

Redaktion

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15. Nov. 2016
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[COLOR= rgb(0, 0, 0)]Wärmt im März die Sonne sandig magere Böden an unbefestigten Wegrändern, Rutschhängen, Dämmen oder in Steinbrüchen, kann man schon bald die gelb leuchtenden Sonnen des Huflattichs 'Tussilago farfara' entdecken. Sie sind korbförmig, duften zart nach Honig und setzen sich aus ca. 300 weiblichen Zungenblüten und 30 bis 40 männlichen Röhrenblüten zusammen. So ist es auch nicht verwunderlich, das diese bald [/COLOR]Bienen[COLOR= rgb(0, 0, 0)], [/COLOR]Käfer[COLOR= rgb(0, 0, 0)] und Schwebefliegen anziehen, welche dankbar von dem süssen Nektar naschen. Die zu der Familie der Korbblütler (Asteracea) gehörende Pflanze ist nebst in Europa auch in Afrika, West-, Mittel- und Nordasien beheimatet. In Amerika ist sie nicht heimisch, gilt jedoch als eingebürgert. Die Gattung ist nur mit dieser einen Art vertreten. Ihr botanischer Namen leitet sich von tussio = Husten und ago = vertreiben ab. Farfara bedeutet soviel wie mehlig. Dies weist auf die behaarte Pflanze hin, die wie bemehlt wirkt. Die Pflanze wächst einjährig krautig aus einem kriechenden Wurzelstock, der bis zu zwei Meter lange, unterirdische Wurzeln bilden kann. Auffallend sind nicht nur die Blüten, die auf schuppigen, behaarten Stängel sitzen, die deutlich nicken, wenn die Blüten verblüht sind, sondern auch die handtellergrossen, langgestielten Blätter, die sich erst nach der Blüte aus der Basis schieben. Sie sind herz- oder eben hufeisenförmig, daher auch der deutsche Namen 'Huflattich' und werden ca. 30 cm lang und bis zu 20 Zentimeter breit.[/COLOR]

[COLOR= rgb(0, 0, 0)]Die Samenverbreitung erfolgt gleichermassen wie beim Löwenzahn. Zuerst bilden sich kleine Flugschirme, die dann hauptsächlich durch den der Wind in alle Himmelsrichtungen getragen werden. Im nicht blühenden Zustand kann der Huflattich mit der Weissen Pestwurz (Petasites albus) verwechselt werden. Dieser kommt jedoch an feuchten Waldstellen und Wegrändern vor. Ihre Blattäderung auf der Unterseite ist im Gegensatz zum Huflattich deutlich sichtbar. Der Huflattich gehört zu den ältesten Heilpflanzen. Schon Hippokrates (460-377 v. Chr.) rühmte ihn "wider alle Gebresten der Brust" und die Kräuterbücher des 16. und 17. Jh. empfahlen ihn gegen Husten, Asthma, Engbrüstigkeit und Schwindsucht. In der Heilkunde werden vor allem die Blätter (Farfare folium) genutzt, die einen leicht bitteren Geschmack aufweisen. Es werden aber auch die Blüten (farfare Flos) verwendet, die zudem noch leicht süsslich schmecken. Beide enthalten unter anderem Schleimstoffe, Terpene und Gerbstoffe. Die ebenso enthaltenen hepatotoxischen und kanzerogenen Pyrrolizidin-Alkaloide sind viel diskutiert, sind aber unbedenklich, wenn sie nur in geringen Dosen zu sich genommen werden. Daher sollte Huflattich nicht länger als 4-6 Wochen pro Jahr eingenommen werden. Dank seiner schleimlösenden und entzündungshemmenden Wirkstoffe, hat er sich besonders gut bei Husten, trockenem Reizhusten und Katarrhen der Atemwege sowie morgendlichem, erschwertem Abhusten bei Bronchitis bewährt und eignet sich daher getrocknet für Teemischungen mit Eibisch, Königskerzenblüten, Spitzwegerichblättern und Thymian. Eine Teekur sollte jedoch aus oben genannten Gründen nicht länger als einen Monat dauern. Da der Huflattich mehreren Schmetterlingsarten wie beispielsweise die Raupe des Alpen-Würfeldickkopffalters, der gelblichen Alpen-Erdeule und der glänzenden Erdeule als Futterpflanze dient, die in ihrem Bestand gefährdet sind, sollte man unbedingt vermeiden, alle Pflanzen an einer Stelle abzuernten. Bei der Verarbeitung sollte unbedingt auf das Waschen verzichtet werden. Eventuell vorhandener Staub oder gar kleine Käferchen werden durch Ausschütteln entfernt. Getrocknet werden Blüten und Blätter an einem warmen, dunklen und luftigen Ort, am bestem auf einem Gitterrost. Anschliessend werden diese in gut verschliessbaren Dosen aufbewahrt. Zusätzlich einige Tage im Tiefkühler gelagert gewährleistet, dass eventuell vorhandenen Insekten oder deren Eier abgetötet werden.[/COLOR]

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