Die Heilpflanze Salbei

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15. Nov. 2016
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[COLOR= rgb(0, 0, 0)]Die Heimat des Echten- oder Küchen-Salbei, 'Salvia officinalis', sind die sonnigen Felshänge im Mittelmeerraum. Bei uns fühlt er sich an einem warmen Standort in durchlässiger, leicht kalkhaltiger Erde am wohlsten, wobei sich hier nebst dem oberen Drittel der Kräuterschnecke der Steingarten anbietet. Der zu den Lippenblütlern gehörende immergrüne, verholzende Halbstrauch kann bis zu 60 cm hoch werden. Auffallend sind seine länglichen, graugrünen und samtig behaarten Blätter, die, wenn man zwischen den Fingern reibt, den für Salbei typischen Duft verströmen. Im Sommer zeigen sich violettblaue, bei der Sorte 'Alba' weisse Lippenblüten an den dichten Scheinähren, die sich übrigens ausgezeichnet zum Dekorieren von Speisen oder als Farbtupfer in der Salbeibutter eignen. Mit Recht trägt das überaus vielseitig einsetzbare und hilfreiche Kraut den botanischen Gattungsname 'Salvia', leitet sich dieser doch vom lateinischen Wort 'Salvare' ab, was soviel wie 'retten' oder 'bewahren' bedeutet. Schon 'Karl der Grosse' hat dies erkannt und liess deshalb das Kraut zu Heilzwecken anbauen. Auch Hildegard von Bingen, 1098 bis 1179, schätzte den Salbei sehr und Wahlafrid Strabo, 808/809 bis 849, einer der bedeutensten Pflanzenkundigen des Mittelalters und Abt des Benediktinerklosters Reichenau, welches auf der gleichnamigen Halbinsel im Bodenseeinsel liegt, pflegte Salbei in seinem Klostergarten.[/COLOR]

[COLOR= rgb(0, 0, 0)]Was die Blattfarben angeht, so zeigt sich der Salbei als richtiges Multitalent. Empfehlenswert sind vor allem die aparten, buntlaubigen oder variegierten Sorten wie, 'Purpurascens', 'Tricolor', oder 'Icterina'. Sie stehen, was die Inhaltsstoffe angeht, dem gewöhnlichen Küchensalbei in nichts nach, ausser dass sie vielleicht etwas frostempfindlicher sind und sich gerade deswegen besonders gut für die Topfkultur eignen. Überwintert werden die Pflanzen gut verpackt an einem geschützten Ort im Freien. Dabei mässige Wassergaben nicht vergessen. Wird es draussen wieder wärmer, werden die Pflanzen um ein Drittel zurückgeschnitten und an den Sommerstandort verfrachtet. Wichtig zu wissen: In sehr rauhem Klima kann auch die gewöhnliche Form unter der Kälte leiden, deshalb auch hier unbedingt für einen guten Schutz, am besten aus Reisig, sorgen. [/COLOR]

[COLOR= rgb(0, 0, 0)]Salbei lässt sich übrigens gut aus Stecklingen vermehren. Dazu werden im Sommer 10-15 cm lange, nichtblühende Triebe abgerissen, die unteren Blätter entfernt und die Stecklinge in eine mit Aussaaterde gefüllte Keimbox gesteckt. Regelmässig feucht gehalten, bilden sich in wenigen Wochen Wurzeln. Überwintert werden die Pflänzchen im Haus. Nach den 'Eisheiligen' im Mai kommen sie dann in den Garten. Wie uns sicherlich bekannt ist, können Kräuter in entsprechender Pflanzennachbarschaft abwehrende Wirkungen auf Schädlinge oder Krankheiten ausüben. So zeigt der Salbei, im Gemüsegarten an trockene, warme Ecken gepflanzt, eine abschreckende Wirkung bei Kohlweisslingen und Läusen. Salbei kann ganzjährig geerntet werden, kurz vor der Blüte im Juli ist jedoch der Gehalt an ätherischen Ölen am höchsten. Dazu werden nur die jungen Blätter und zarte Triebspitzen verwendet. Schonend getrocknet ist das Kraut wesentlich aromatischer als frisch. Nach der Blüte geerntet enthält die Pflanze mehr Gerbstoffe und ist daher eher als Heilkraut geeignet. Bekannt aus der italienischen Küche ist uns der Salbei vor allem durch das 'Saltimbocca alla Romana', zarte Kalbfleischschnitzel, belegt mit einer Scheibe Rohschinken und einem Salbeiblatt sowie die Salbeibutter. Bei uns sind es die Salbeimäuschen, ausgebackene Salbeiblätter im Teig. Salbei harmonisiert wunderbar mit Kräutern wie Rosmarin, Thymian, Oregano, Petersilie und Lorbeer und eignet sich zum Würzen von Fleisch oder Saucen- und Kartoffelgerichten. Er passt aber auch ausgezeichnet zu Tomaten und Käse. Salbei enthält einen hohen Anteil an Inhaltsstoffen wie ätherische Öle, schleimlösende Sapoine und Gerbstoffe. Er wirkt daher antiseptisch, entzündungshemmend, desinfizierend sowie schmerzlindernd und wird nebst der Regulierung der Schweißproduktion auch bei Entzündungen im Hals- und Rachenraum, der Mundschleimhaut und bei Zahnfleischbluten eingesetzt. Zudem regt er die Gallentätigkeit an. Da Salbei den Wirkstoff Thujon enthält, wirkt er in grossen Mengen eingenommen giftig, daher sollte man nicht mehr als 2-3 Tassen Tee pro Tag trinken und dies auch nicht über längere Zeit. In der Aromatherapie wirkt der Echte Salbei harmonisierend und stärkend. Denken Sie hier jedoch daran: Ätherische Öle können auf der Haut zu allergischen Reaktionen führen und sollten daher immer nur verdünnt angewendet werden. Zudem eignet sich die Anwendung von Salbei nicht für schwangere Frauen.[/COLOR]

[COLOR= rgb(0, 0, 0)]Für ein Massage- oder Körperöl mischt man 100 ml Basisöl, bestehend aus 9 Teilen Mandel- oder Sonnenblumenöl mit 1 Teil Weizenkeimöl, welches mit seinem hohen Vitamin E-Gehalt konservierend wirkt und fügt 5 Tropfen ätherisches Salbeiöl hinzu. Mit wenig Aufwand kann auch ein klärendes sowie desinfizierendes Gesichtswasser selbst hergestellt werden. Es wirkt bei unreiner, großporiger und fetter Haut zusammenziehend und entzündungshemmend. Dazu legt man die Blätter und Triebspitzen lagenweise in ein weithalsiges, gut verschließbares Glas und füllt dieses mit 100 ml 70-prozentigem, medizinischem Alkohol (Ethanol) sowie 150 ml Quellwasser oder hochwertigem, stillen Mineralwasser auf. Die Pflanzenteile sollten dabei knapp bedeckt sein. Nun wird das Glas verschlossen, der Ansatz gut durchschüttelt und an einem vor direkter Einwirkung des Sonnenlichts geschützten Ort bei Zimmertemperatur 10- 20 Tage zum mazerieren abgestellt. Dadurch werden die Wirkstoffe langsam aus dem Pflanzengewebe gelöst. Gelegentlich gut schütteln. Anschliessend wird das Mazerat abseiht und sofort in sterilisierte Fläschchen gefüllt.[/COLOR]

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