Dienstbarkeiten auf unbebautes Grundstück / akzeptabel oder sehr schlecht?

nelo

Mitglied
23. Dez. 2010
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Hallo zusammen

Wir haben eine mögliche Baulandparzelle gefunden und nun haben wir den Kaufvertragsentwurf erhalten. Auf dem sind Dienstbarkeiten eingetragen. Einerseit ein Durchleitungsrecht für eine Wasserleitung (wir haben noch keine Ahnung wo diese Leitung ist, haben beim Bauamt nachgefragt und warten auf Antwort) und die andere Last auf dem Grundstück ist ein 'Durchleitungsrecht (Kabelleitung) übertragbar'. Bei dieser Kabelleitung handelt es sich um ein EKZ Kabel mit einer Spannung von 16'000 Volt welches 3m von der Baulinie entfernt ist. D.h von der Strasse aus beträgt der Abstand zur Baulinie 6m und dazwischen ist das Kabel parallel zur Baulinie und Strasse verlegt. Genau dort, wo eigentlich ein Sitzplatz (Rasen/Garten) gedacht worden wäre.

Was bedeutet nun dies? Hat eine solche unterirdische 16000V Leitung so nahe am zukünftigen Haus mögliche Gesundheitliche Auswirkungen? Und besteht die Möglichkeit, dass die Leitungen zum Strassenrand verlegt werden können, damit nicht gleich der ganze Garten aufgebudelt wird, falls Arbeiten am Kabel angesagt sind?

Wir sind ahnungslos und unsicher, was wir von solchen Dienstbarkeiten halten sollen und wissen nicht ob eher von einem solchen Landkauf abgeraten wird oder ob wir eine Kabelverlegung vor der Vertragsunterzeichnung verlangen können z.B?

Kann uns jemand weiterhelfen? Was habt ihr für Erfahrungen gemacht?

Vielend vielen Dank für eure Hilfe und euren Rat!

Grüsse

Nelo

 
Solche Dienstbarkeiten sind durchaus üblich, irgendwo müssen ja die Leitungen im Boden durchgehen.

Die Frage stellt sich auch wie tief die Leitungen sind, nicht dass ihr beim Buddeln dann plötzlich auf 16kV trefft!

Ihr könnt auch beim zuständigen EW anfragen, was die von einer Verlegung halten, evtl. muss da sowieso was gemacht werden, dann würde es ja passen.

Die Frage nach der Strahlung ist nicht zu beantworten, da die Menschen unterschiedlich darauf reagieren. Besser auf dem Sitzplatz, als unter dem Bett......

 
Ich glaube muss ihr selber wissen ob die Leitung unten Sitzplatz euch stört. Eventuell bekommt ihr den Landstuck mal billiger.

Irgendwo müssen schon auch Leitung durch, stimmt schon aber ...

Wobei alle mochten Strom, mobile Telefon, etc etc. Aber ja keine Leitung, keine Antenne, keine Flughafen, kein Staudamm, keine Verkehr ...

 
Danke für eure Antworten.

Dass die Leitung unter dem Sitzplatz wäre, stört nicht. Die Dienstbarkeiten auch nicht, nur der Vertragsinhalt, dass die EWZ jederzeit den Garten aufbuddeln könnte. Da die Parzelle klein ist, gibt es leider auch keine Ausweichmöglichkeiten um dan Garten oder das Haus anderst zu stellen. Günstiger erhalten wir die Parzelle kaum. Der Preis pro m2 ist leider sehr teuer. Inzwischen wissen wir, dass diese Parzelle vor wenigen Jahren viel günstiger erworben worden ist und nun teuer verkauft wird. Ist auch ein günstiger Zeitpunkt.

Ja das wäre eine gute Idee beim EW nachzufragen.

Danke und liebe Grüsse

Nelo

 
Die Dienstbarkeiten auch nicht, nur der Vertragsinhalt, dass die EWZ jederzeit den Garten aufbuddeln könnte.
Auch das ist normal, irgendwie müssen die Leute da dran. Stell dir vor die müssen dich zuerst fragen, und wenn du Nein sagst, dann darf nicht gebuddelt werden? Speziell im Falle eines defektes, ist das notwendig.Aber wenn die da wirklich mal ran müssen, dann werden die dich schon zuerst informieren. Zudem müssen sie alles wieder so herstellen, wie es vorher war.

Ich würde mir diesbezüglich keine Sorgen machen.

 
Mit der Elektroleitung ist es halt so: Ein kleiner Anteil der Bevölkerung (maximal 10%) ist sog. elektrosensibel. Wer dazu gehört, hat mit der Leitung, wenn er viel in der Nähe sitzt, vermutlich Probleme. Das sind die gleichen, die auch Probleme haben, wenn ein normales 220V Kabel hinter oder unter ihrem Bett durch geht.

Für nicht elektrosensible sei hingegen gesagt, dass die elektromagnetischen Strahlen ja auch von der Erde etwas gedämmt werden. Und zweitens hängen sie auch von der Spannung ab. 16 kV ist nichts im Vergleich mit einer grossen Freileitung, wo gerne 220 bis 380 kV anliegen. Trotz des geringeren Abstandes von der Leitung wird die Stahrlung eher schwächer sein, als wenn eine grosse Freileitung in der Nähe ist. Und auch bei Freileitungen haben die meisten nie mit gesundheitlichen Problemen wegen der Strahlung zu kämpfen.

Wenn bei euch im haus niemand elektrosensibel ist, kann man das aus Sicht Gesundheit sicher machen. Wiederverkauf wäre auch so ein Thema. Aber da würde ich eigentlich nur bei einer Freileitung wirkliche Nachteile befürchten.

 
Ich habe ein Brispiel: Ein Freund von mir ist elektrosensibel. Wenn er zu lange mit dem Handy telefoniert, bekommt er Kopfschmerzen, Schwindelgefühle und Schweissausbrüche. Im Auto, mit Freisprecheinrichtung und Aussenantenne, kann er aber unbeschwert stundenlang telefonieren. Er ist übrigens Technikfreak hoch 10...

 
Vielen Dank für Eure Antworten! Inzwischen haben wir uns dagegen entschieden und hatten Glück, denn nun kommt dazu, dass 200m vom Grundstück entfernt eine stark strahlende Handy-Antenne aufgestellt wird. Das wäre nichts für uns gewesen.

Grüsse an alle

Nelo

 
Ich glaube, in jeglicher Stadt findest du kein Gebäude, das nicht innerhalb ca. 200 Meter eine Mobilfunk-Antenne in Reichweite hat. Wenn das ein Problem ist, dann wird's schwierig für euch, überhaupt ein Grundstück in der Schweiz zu finden, sofern ihr nicht in der Abgeschiedenheit leben wollt. Aber das muss natürlich jeder selbst wissen.

 
Mit der Elektroleitung ist es halt so: Ein kleiner Anteil der Bevölkerung (maximal 10%) ist sog. elektrosensibel. Wer dazu gehört, hat mit der Leitung, wenn er viel in der Nähe sitzt, vermutlich Probleme. Das sind die gleichen, die auch Probleme haben, wenn ein normales 220V Kabel hinter oder unter ihrem Bett durch geht.

Für nicht elektrosensible sei hingegen gesagt, dass die elektromagnetischen Strahlen ja auch von der Erde etwas gedämmt werden. Und zweitens hängen sie auch von der Spannung ab. 16 kV ist nichts im Vergleich mit einer grossen Freileitung, wo gerne 220 bis 380 kV anliegen. Trotz des geringeren Abstandes von der Leitung wird die Stahrlung eher schwächer sein, als wenn eine grosse Freileitung in der Nähe ist. Und auch bei Freileitungen haben die meisten nie mit gesundheitlichen Problemen wegen der Strahlung zu kämpfen.

Wenn bei euch im haus niemand elektrosensibel ist, kann man das aus Sicht Gesundheit sicher machen. Wiederverkauf wäre auch so ein Thema. Aber da würde ich eigentlich nur bei einer Freileitung wirkliche Nachteile befürchten.
Leider ist dass mit der Elektrosensibilität nicht die ganze Wahrheit. Auch wenn man subjektiv nichts spürt, sind Gesundheitsschäden statistisch erwiesen. Im speziellen Kinder sind einem erhöhten Leukämierisiko ausgesetzt. Selbst in den USA, die ja bekanntlich nicht wirklich als ökologisches Vorbild gelten, gibt es ein Gesetz, welches den Bau von Kindereinrichtungen unter 400 Meter Entfernung von einer Hochspannungsleitung untersagt.

Auch unser Bundesamt für Umwelt widmet sich diesem Thema: BAFU - Thema Elektrosmog

Weitere nützliche Links:

Handyantennen Karte der Schweiz : e-geo BAKOM

Esmog Belastung in der Zentralschweiz: e-smogmessung: Belastungskarte

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich glaube, in jeglicher Stadt findest du kein Gebäude, das nicht innerhalb ca. 200 Meter eine Mobilfunk-Antenne in Reichweite hat. Wenn das ein Problem ist, dann wird's schwierig für euch, überhaupt ein Grundstück in der Schweiz zu finden, sofern ihr nicht in der Abgeschiedenheit leben wollt. Aber das muss natürlich jeder selbst wissen.
Diese Aussage stimmt allerhöchstens in sehr urbanen Zonen, in ländlichen Gebieten, von welchen es zum Glück noch genug in der Schweiz gibt oder aber auch in der Agglomeration von Städten, ist es nicht schwierig über 200 Meter entfernt zu sein, vorausgesetzt dies ist ein Bedürfnis.

 
Vielen Dank für Eure Antworten! Inzwischen haben wir uns dagegen entschieden und hatten Glück, denn nun kommt dazu, dass 200m vom Grundstück entfernt eine stark strahlende Handy-Antenne aufgestellt wird. Das wäre nichts für uns gewesen.

Grüsse an alle

Nelo
Glück gehabt! WObei für nicht elektro sensible nicht die Wattzahl zählt, sondern wie gut die sichtbar ist und wie gross sie ist. Je mehr man davon sieht, desto mehr sinkt der Wert des Grundstückes. Handyantennen und Freileitungen sind für den Wert echt schlimm!

 
Ich glaube, in jeglicher Stadt findest du kein Gebäude, das nicht innerhalb ca. 200 Meter eine Mobilfunk-Antenne in Reichweite hat. Wenn das ein Problem ist, dann wird's schwierig für euch, überhaupt ein Grundstück in der Schweiz zu finden, sofern ihr nicht in der Abgeschiedenheit leben wollt. Aber das muss natürlich jeder selbst wissen.
Es ist, wenn man nicht elektro sensibel ist, eigentlich egal, wie nah man das Grundstück an einer Handantenne hat - solange man diese weder vom Grundstück, noch aus dem Gebäude sieht. Sichtbare Handantennen haben eine massive Wertminderung zur Folge. Wenn man den ganzen "Baum" sieht, würde ich nicht mehr als die Hälfte des ortsüblichen Preises zahlen - und beim Bau dann darauf achten, dass man eher gross und günstig baut - so besteht eine Chance, dass man später einen Käufer findet, der für relativ wenig Geld ein eher grosses Haus braucht und dabei nicht allzu wählerisch sein kann. Es macht Sinn, auch mal an späteren verkauf zu denken, denn nur wenige Häuser werden heute noch von den eigenen Kindern übernommen.

 
Sorry, diese pauschale Aussage kann so definitiv nicht stimmen. In unserer Ortschaft ist der "Baum" (resp. "die Bäume") von den meisten Häusern aus gut sichtbar. Die Grundstückpreise sind deshalb aber logischerweise nicht geringer und es interessiert sich auch kaum jemand für diesen Umstand.

Deine Aussage mag bedingt für sehr ländliche Gebiete gelten, wo es noch etwas besonders sein mag, dass man einen "Mobilfunk-Baum" sieht. Für Städte, Agglomerationen und selbst erweiterte Agglomerationen mit grösseren Ortschaften (mehrere 1000 Einwohner) ist dies nicht anwendbar, da dort solche Einrichtungen praktisch allgegenwärtig sind.

 

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